DE3700577A1 - Verfahren und untersuchungsvorrichtung zur untersuchung von menschlichem oder tierischem gewebe oder menschlicher oder tierischer koerperfluessigkeit auf einen bestimmten stoffgehalt - Google Patents
Verfahren und untersuchungsvorrichtung zur untersuchung von menschlichem oder tierischem gewebe oder menschlicher oder tierischer koerperfluessigkeit auf einen bestimmten stoffgehaltInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung
von menschlichem oder tierischem Gewebe oder mensch
licher oder tierischer Körperflüssigkeit auf einen be
stimmten Stoffgehalt, insbesondere zur Bestimmung der
Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes.
In der Human- und Veterinärmedizin ist es erforderlich,
menschliches bzw. tierisches Gewebe oder menschliche
bzw. tierische Körperflüssigkeit auf einen bestimmten
Stoffgehalt zu untersuchen. Die Untersuchungsergebnisse
werden als Grundlage für Diagnostik, zur Überwachung von
Körperfunktionen, z.B. bei der Geburtsüberwachung,
der Sportmedizin, der Intensivmedizin, der Anästhe
sie sowie als Beweismittel in der Gerichtsmedizin ver
wendet.
Dabei spielt die Überwachung von Körperfunktionen auch
außerhalb der medizinischen Sphäre, nämlich an umwelt
belasteten Arbeitsplätzen, z.B. im Bergbau, beim Tief
seetauchen, in der Luft- und Raumfahrt sowie in der
chemischen Industrie oder beim Hochleistungssport ei
ne bedeutende Rolle. In vielen Fällen ist dabei ein
Eingriff in den Körper unerwünscht, da ein solcher die
Körperfunktionen selbst beeinträchtigen kann und die
Untersuchungsergebnisse dann nicht zwingend ein Ab
bild des sonst üblichen Stoffgehalts bieten.
Eine Körperfunktion von außerordentlicher Bedeutung
ist die Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes.
Zur Durchführung dieser Untersuchung sind bereits Ge
räte bekannt, die nach unterschiedlichen Verfahren ar
beiten. Ein unter der Bezeichnung Oxycapnometer S von
der Firma Dräger vertriebenes Gerät arbeitet mit Par
tialdrucksignalen. Dabei muß im Betrieb der Meßbereich
der Haut auf eine Meßtemperatur zwischen 41 und 45°
erwärmt werden. Dies wird vielfach als unangenehm em
pfunden. Es ist auch nicht auszuschließen, daß diese
Veränderung der natürlichen Umgebung verfälschende
Einflüsse auf das Untersuchungsergebnis ausübt. Außer
dem ist das Meßgerät, wie die Abbildung in einer Pro
duktinformation zeigt, für einen ortsveränderlichen
Einsatz ungeeignet. Die Anschaffungskosten sind außer
ordentlich hoch.
Vom selben Hersteller wird ein als Pulsoxymeter be
zeichnetes Gerät angeboten, welches neben der Pulsfre
quenz auch die Sauerstoffsättigung des arteriellen Blu
tes erfaßt. Dazu wird Licht mit zwei verschiedenen Far
ben, rot und infrarot, erzeugt und damit das Gewebe
von Finger oder Nase, bei Frühgeborenen auch Fuß oder
Zeh durchstrahlt. Photodetektoren im Sensor erfassen
das durchgelassene Licht, das durch die Absorbtion im
Gewebe und im pulsierenden arteriellen Blut geschwächt
wird. Aus dem unterschiedlichen Absorbtionsgrad von
sauerstoffreichem und sauerstoffarmen Blut für die bei
den Farben wird die arterielle Sauerstoffsättigung er
rechnet.
Der meßtechnische Aufwand ist hier sehr hoch, da zwei
verschiedenfarbige Lichtquellen verwendet werden müssen.
Dabei können durch Veränderungen der Intensitätsverhält
nisse der beiden Lichtquellen Meßfehler auftreten.
Außerdem erfordert die Auswertung einen hohen Rechen
aufwand, um Einflüsse des Gewebes auf die Absorbtion
des Lichtes durch das Blut auszuschalten. Dieses be
kannte Gerät ist zwar kompakter und kostengünstiger
als das erstgenannte, für einen ortsveränderlichen Ein
satz aber trotzdem ungeeignet und mit einem Preis auf
Dollarbasis von etwa 35 000,- Dollar immer noch sehr
teuer in der Anschaffung. Für einen breiten Anwendungs
bereich kommt es daher nicht in Betracht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Untersuchung von menschlichem oder tierischem Gewebe
oder menschlicher oder tierischer Körperflüssigkeit auf
einen bestimmten Stoffgehalt zu schaffen, welches mit
geringem Aufwand eine zuverlässige und insbesondere
gegen Alterungseinflüsse der Bauteile sichere Meßwert
erfassung bietet und zudem einen ortsveränderlichen,
universellen Einsatz ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden
Teil angegebenen Merkmale gelöst.
Das Verfahren nach der Erfindung nutzt die Erkenntnis
aus, daß der Stoffgehalt im Gewebe oder in Körperflüssig
keit menschlicher oder tierischer Art in vielen Fällen
farblich in Erscheinung tritt. Ist die Farbe eine ste
tige Funktion des Stoffgehalts, so kann umgekehrt über
eine Farbmessung auf den Stoffgehalt geschlossen wer
den.
Die Wahrnehmung von Farben durch das menschliche Auge
ermöglicht bisweilen eine grobe Abschätzung des Stoff
gehalts. Eine genaue Bewertung und Klassifizierung der
Farbe durch Vergleich mit anderen Farben, auch als ver
gleichende Photometrie bezeichnet, führt wegen der sub
jektiven Bewertung jedoch zu keinen reproduzierbaren
Ergebnissen. Erst durch eine hochauflösende Spektrome
trie, wie sie die Erfindung bietet, wird die Farbbe
wertung und Klassifizierung als Kriterium für den Stoff
gehalt einsetzbar.
Dabei bedient sich das Untersuchungsverfahren leicht
überschaubarer physikalischer Prinzipien, zu deren
Durchführung eine ausgereifte und als zuverlässig er
wiesene Technologie zur Verfügung steht. So kann das
zur Durchstrahlung benötigte Licht einer einzigen Ur
sprungslichtquelle entnommen werden, wodurch Gleich
laufprobleme unterschiedlicher Lichtquellen bei ver
schiedenen Betriebszuständen und Alterungserscheinun
gen vermieden werden.
Durch die Erfassung des durchgetretenen Lichts mit
zwei Sensoren und der Division der von den Sensoren
aufgenommenen Meßwerte wird der den Farbwert darstel
lende Quotient intensitätsunabhängig. Dies ermöglicht
eine große Variationsbreite in der Gewebedicke und
bietet eine hohe Genauigkeit auch bei unterschied
lichen Absorbtions- oder Intensitätseinflußgrößen.
Die Division zweier Meßwerte ist bei der heute zur
Verfügung stehenden Halbleitertechnologie sowohl in
analoger als auch in digitaler Weise mit hoher Genauig
keit durchführbar. Auch die Zuordnung der Farbmeßwerte
zu Untersuchungsergebnissen kann in analoger Weise
durch eine stetige Funktion oder digital durch eine
Tabelle vorgenommen werden. Auch hierfür ist nur ein
geringer Aufwand erforderlich. Bedingt durch dieses
unkomplizierte Untersuchungsverfahren ist auch der
schaltungstechnische und Bauelemente-Aufwand gering,
was sich günstig auf den Raumbedarf und die Herstel
lungskosten sowie auf die laufenden Kosten auswirkt.
Dementsprechend wird dem Verfahren sowohl in den ver
schiedensten gewerblichen Bereichen als auch im Lei
stungsport und nicht zuletzt in der allgemeinen Medi
zin ein großes Anwendungsgebiet erschlossen.
Besonders geeignet ist das Verfahren für die Bestimmung
der Sauerstoffsättigung im Blut. Die Kenntnis der Sauer
stoffsättigung des Hämoglobin-Moleküls ist ein aussage
fähiger Faktor über die Kreislauffunktion. Die Sauer
stoffsättigung wird relativ in Prozenten ausgedrückt
und beträgt beim gesunden Menschen ca. 95 %. Die Sauer
stoffsättigung ist an der Farbe des arteriellen Blutes
(hellrot bis dunkelrot) erkennbar und bildet hinsicht
lich des Übergangsbereichs von hellrot auf dunkelrot
eine analoge Funktion.
Vorzugsweise ist das Licht kontinuierlichen Spektrums
Glühlampenlicht mit Normlichtcharakteristik.
Dieses Licht ist am einfachsten mit standardisierten
Bauelementen erzeugbar und vereinfacht die Kalibrie
rung oder Eichung der Sensoren bei einem Austausch der
Lichtquellen. Außerdem ist das Verfahren mit diesem
Licht universell für unterschiedliche Farben und da
mit zusammenhängende Untersuchungen geeignet.
Zweckmäßig werden die Spektralbereiche der beiden Sen
soren so gewählt, daß sie wenigstens den Bereich des
sichtbaren Lichts abdecken.
Mit dieser Maßnahme wird der zur Durchführung unter
schiedlicher Messungen erforderliche Bereich erfaßt.
Bei Verwendung von Glühlampenlicht mit Normlichtcha
rakteristik ist zudem eine Anpassung zwischen dem er
zeugten und dem gemessenen Spektrum gegeben, und so
eine optimale Ausnutzung der Meßmöglichkeiten gege
ben.
In Weiterbildung der vorgenannten Maßnahme erstreckt
sich der ausgewählte Spektralbereich auf eine Wellen
länge zwischen 380 und 780 nm.
Dadurch wird der Meßbereich auch für Farben zugänglich,
die außerhalb des sichtbaren Lichts liegen. Die von
der Technologie mit einfachen Mitteln erfaßbaren Spek
tralbereiche werden so der Messung und Auswertung zu
gänglich gemacht.
Vorzugsweise wird eine spektrale Auflösung von 1 nm
angestrebt.
Mit dieser Auflösung läßt sich eine Genauigkeit erzie
len, die mit derjenigen anderer aber wesentlich auf
wendigerer Verfahren vergleichbar ist.
Bei einer praktischen Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden wahlweise der Farbwert oder das Un
tersuchungsergebnis angezeigt. Mehrere Werte oder Er
gebnisse können gespeichert werden.
Durch diese Ausgestaltung lassen sich vergleichbare
Meßreihen aufstellen und so Beziehungen zu anderen
körperlichen Einflußgrößen herstellen.
Bei einer Weiterbildung wird das Untersuchungsergebnis
mit einem einstellbaren Grenzwert verglichen und bei
Erreichen des Grenzwertes ein Alarmsignal gegeben.
Bei dieser Ausführung wird eine ständige Überwachung
der Untersuchungsergebnisse auf z.B. lebensbedrohende
Änderungen der Körperfunktionen erleichtert. Die Ent
deckung eines solchen Zustandes ist somit nicht von
einer zufälligen Kontrolle abhängig.
In Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
Untersuchungsergebnisse in vorgegebenen zeitlichen Ab
ständen gewonnen.
Diese Maßnahme hilft einmal eine unnötige Flut an Unter
suchungsergebnissen einzudämmen, zum anderen jedoch
als notwendig erachtete Untersuchungsergebnisse automa
tisch und daher zuverlässig in den erforderlichen Zeit
abständen zu erhalten.
Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens werden zusätzlich Intensitätswerte des durchge
lassenen Lichtes gemessen und mit Farbwerten gemein
sam ausgewertet.
Durch diese Weiterbildung lassen sich weitere Kriterien
und Klassifizierungen der Farbe durchführen, wie z.B.
das Absorbtions- oder Reflektionsverhalten gleicher
Spektralfarben. Dadurch eröffnen sich weitere Anwen
dungsmöglichkeiten sowohl in der Medizin, z.B. bei der
Standardisierung und Überwachung unterschiedlicher
Lösungen sowie auch in anderen industriellen Bereichen.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den An
sprüchen 2-9.
Die Erfindung betrifft ferner eine Untersuchungsvorrich
tung zur Untersuchung von menschlichem oder tierischem
Gewebe oder menschlicher oder tierischer Körperflüssig
keit auf einen bestimmten Stoffgehalt, insbesondere
zur Bestimmung der Sauerstoffsättigung des arteriellen
Blutes.
Diesbezüglich liegt ihr die Aufgabe zugrunde, eine
Untersuchungsvorrichtung zu schaffen, welche mit gerin
gem Aufwand eine zuverlässige und besonders gegen Al
terungseinflüsse der Bauteile sichere Meßwerterfassung
bietet und einen ortsveränderlichen, universellen Ein
satz ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einer Untersuchungsvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10 durch die im
kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht die Durch
strahlung von Gewebe oder Körperflüssigkeit tierischer
oder menschlicher Art mit Licht eines kontinuierlichen
Spektrums und die Auswertung des durchgelassenen Spek
trums. Diese Auswertung gibt Aufschluß über das Vorhan
densein bestimmter farblich in Erscheinung tretender
Inhaltsstoffe und in quantitativer Hinsicht über den
Stoffgehalt. Dabei kann der Stoffgehalt auch über se
kundäre Erscheinungsformen erfaßt werden.
Während das menschliche Auge nur eine grobe Abschätzung
der Farbunterschiede vornehmen kann, bietet die erfin
dungsgemäße Vorrichtung die Möglichkeit, sehr genaue
und gegen Störgrößen zuverlässige Untersuchungsergeb
nisse zu erhalten.
Diese Eigenschaft wird dadurch erreicht, daß beide
Sensoren nur das Licht derselben Lichtquelle erfassen.
Änderungen der Intensität wirken so gleichsinnig aus.
Im Zuge der Division der Meßwerte der beiden Sensoren
heben sich die gleichsinnigen Auswirkungen gegensei
tig auf, so daß das Ergebnis intensitätsunabhängig
wird. Alterungserscheingungen der Lichtquelle, schwan
kende Betriebsspannungen oder unterschiedliche Dicken
des Gewebes bleiben so ohne Einfluß auf das Untersu
chungsergebnis.
Die Durchführung der Untersuchung mit der erfindungs
gemäßen Vorrichtung bleibt auch ohne störenden Einfluß
auf die Körperfunktionen, da die Durchstrahlung selbst
mit sehr geringer Energie vorgenommen wird und Eingriffe
oder äußere Meßbedingungen, wie Erwärmungen oder Abküh
lungen bestimmter Körperteile nicht erforderlich sind.
Dadurch wird sichergestellt, daß die Untersuchungser
gebnisse den realen, augenblicklichen Zustand des Stoff
gehalts wiedergeben.
Änderungen werden dabei unmittelbar berücksichtigt,
da die Auswertezeit praktisch nur durch die extrem
kurze Rechenzeit bedingt ist, die allerdings im Ver
gleich zu der Änderungsgeschwindigkeit körperlicher
Vorgänge vernachlässigbar klein ist.
Das physikalische Meßprinzip läßt sich mit Bauelemen
ten durchführen, die produktionstechnisch und hinsicht
lich ihrer physikalischen Eigenschaften sicher beherrsch
bar sind und durch Massenproduktion kostengünstig sind
und einen hohen Qualitätsstandard aufweisen. Dadurch
läßt sich die Untersuchungsvorrichtung in ihrer Meß
genauigkeit eng toleriert und mit langer Lebensdauer
realisieren. Der hohe Entwicklungsstand der benötigten
Bauelemente hat zu einer Miniaturisierung geführt, die
auch der Baugröße der erfindungsgemäßen Untersuchungs
vorrichtung zugute kommen. Die hohe Integration der
Bauelemente sowie der aufgrund der erwähnten Massenpro
duktion günstige Preis ermöglichen auch eine äußerst
kostengünstige Herstellung.
Infolgedessen wird neben medizinischen Spezialbereichen,
in denen die Kosten eine weniger große Rolle spielen, auch
der gewerbliche Bereich, insbesondere bei Überwachung
umweltbelasteter Arbeitsplätze, sowie der Bereich des
Hochleistungssports erschlossen.
Vorzugsweise wird als Lichtquelle eine Glühlampe mit
Normlichtcharakteristik verwendet.
Durch diese Ausgestaltung wird der Einsatz standardi
sierter Bauelemente ermöglicht. Ferner läßt sich ein
großer Meßbereich erlangen, der den Einsatz der Unter
suchungsvorrichtung für Untersuchungsarten unterschied
licher Farben erschließt.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Sen
soren so bemessen, daß sie wenigstens den Spektralbe
reich des sichtbaren Lichts abdecken. Vorzugsweise
sind sie für Lichtwellenlängen zwischen 380 und 780 nm
empfindlich.
Bei dieser Ausführung wird der Meßbereich erfaßt, in
dem farbliche Veränderungen im Bezug zum Stoffgehalt
stehen können. Besonders in Verbindung mit der vorer
wähnten Glühlampe mit Normlichtcharakteristik wird ei
ne gute Anpassung der Sensoren an die Lichtquelle er
zielt, wodurch sich die Eigenschaften der Untersuchungs
vorrichtung optimal nutzen lassen.
Bei einer praktischen Ausführungsform der Vorrichtung
werden als Sensoren Halbleiterphotodioden unterschied
licher Dotierung verwendet.
Dies ist eine technisch einfach beherrschbare Möglich
keit zur Schaffung unterschiedlicher Spektralbereiche
bei ansonsten etwa gleichen Eigenschaften der Dioden
hinsichtlich Temperatur-, Spannungs- und Belastungs
einflüsse oder Alterungserscheinungen. Da diese Ein
flüsse auf beide Halbleiterdioden in gleicher Weise
einwirken, heben sie sich bei der Division der Meßwer
te gegenseitig auf.
In Weiterbildung dieser Ausgestaltung sind die Halb
leiterphotodioden integral in einem Gehäuse angeord
net.
Dadurch ist eine noch bessere thermische Kopplung und
eine Unterbringung auf einem sehr eng benachbartem
Raum gegeben. Die Sensoren sind auf diese Weise in
der Lage, praktisch den selben Sektor eines Strahlen
bündels auszuwerten. Paralaxfehler werden auf diese
Weise minimiert.
In weiterer Ausgestaltung lassen sich die Kathoden
der Halbleiterphotodioden durch ein gemeinsames Sub
strat bilden oder wenigstens auf ein gemeinsames Po
tential legen.
Die erstere Alternative ist herstellungstechnisch be
sonders elegant und besitzt automatisch die vorgenann
ten Eigenschaften. Das gleiche Bezugspotential ermög
licht, interne oder externe Verbindungsleitungen ein
zusparen und so die Flexibilität eines Verbindungska
bels zwischen den Sensoren und der Meßwerterfassungs-
und Zuordnungsschaltung zu verbessern.
Als praktische Ausgestaltung sind die Lichtquelle und
die Sensoren in Schenkeln einer spreizbaren Klammer an
geordnet und über ein Kabel mit der Meßwerterfassungs-
und Zuordnungsschaltung verbunden.
Auf diese Weise bilden die Lichtquelle und die Sensoren
eine leicht handhabbare Einheit, die bequem an Glied
maßen sowie an der Nase, den Ohrläppchen oder an Haut
falten anbringbar ist. Die Bewegungsfreiheit bleibt so
erhalten. Außerdem können genau die für die Untersuchung
relevanten Körperpartien gezielt untersucht werden.
Vorzugsweise umfaßt die Meßwerterfassungs- und Zuord
nungsschaltung einen Multiplexer für die Sensoren,
einen nachgeschalteten Analog-Digital-Wandler, einen
Mikrorechner sowie ein Anzeigedisplay.
Bei diesem Konzept wird die eigentliche Verarbeitung
der Meßwerte digital ausgeführt. Dies hat eine Reihe
von Vorteilen. So lassen sich Untersuchungen verschie
dener Stoffe durch einfache Programmänderungen durch
führen. Die Ausgabe der Untersuchungsergebnisse kann
in einfacher Weise numerisch erfolgen. Das Eichen und
Kalibrieren läßt sich automatisch vornehmen und überprü
fen. Zusätzliche Betriebsarten, wie Intervallmessungen,
Alarmgabe, lassen sich mit dem selben Rechner durch
einfache Programmerweiterungen durchführen. Der Digi
talteil ermöglicht außerdem eine automatische Eigen
überwachung.
Der Einsatz präziser und damit vergleichsweise teurerer
Bauelemente wird auf den Analog-Digital-Wandler be
schränkt. Da dieser Baustein aber bereits in weiten
Bereichen der Technik breite Anwendungen gefunden hat,
ist auch dieses Bauteil kostengünstig erhältlich.
Vorzugsweise wird ein Analog-Digital-Wandler mit einer
Auflösung von wenigstens 18 Bit eingesetzt.
Diese Auflösung bietet bei der üblichen Spektralem
pfindlichkeit der Halbleiterphotodioden eine optische
Auflösung von etwa 1 nm und ist damit in der Genauig
keit mit anderen, wesentlich aufwendigeren und teure
ren Meßgeräten konkurrenzfähig.
Als Weiterbildung umfaßt die Meßwerterfassungs- und Zu
ordnungsschaltung ein Eingabeterminal und gegebenenfalls
eine Schnittstelle für einen externen Drucker, Plotter
oder Speicher.
Durch diese Ausgestaltung wird die Untersuchungsvor
richtung besonders anwenderfreundlich, da die Meßwert
ausgabe in vorgewählter Weise erfolgen kann und sich
eine sonst übliche Umrechnung erübrigt. Durch die An
schlußmöglichkeit eines externen Speichers oder einer
Registriereinheit wird zudem der Bedienungs- und Aus
wertungsaufwand erheblich vermindert. Die Bedienungs
person kann sich während der Durchführung der Unter
suchung anderen Aufgaben zuwenden.
Weiterhin umfaßt die Meßwerterfassungs- und Zuordnungs
schaltung einen einstellbaren Zeitgeber für die Ge
winnung von Untersuchungsergebnissen in vorgegebenen
Abständen.
Soll die Vorrichtung über einen längeren Zeitraum be
trieben werden und kontinuierlich Meßergebnisse liefern,
so kann auf diese Weise die Flut unnötiger Meßergebnis
se beschränkt werden. Die für notwendig erachteten
Untersuchungsergebnisse werden automatisch zu den ge
nau festgelegten Zeitpunkten durchgeführt und entlasten
so die Bedienungsperson.
Vorzugsweise umfaßt die Meßwerterfassungs- und Zuord
nungsschaltung einen Vergleicher für den Vergleich des
Untersuchungsergebnisses mit einem Grenzwert sowie ei
nen Alarmgeber und/oder einen Ausgang für einen Alarm
geber.
Diese Ergänzung ist besonders bei der Überwachung
lebenswichtiger Körperfunktionen hilfreich, da er die
Erkennung von lebensbedrohlichen Zuständen nicht allein
von der Aufmerksamkeit der Bedienungs- oder Überwachungs
person abhängig macht.
Bei einer praktischen Ausführungsform ist die Meßwert
erfassungs- und Zuordnungsschaltung einschließlich des
Anzeigedisplays, des Eingabeterminals sowie der Ener
gieversorgungszellen in einem Kleingehäuse angeordnet.
Die Vorrichtung kann so am Körper getragen werden, ohne
daß die Bewegungsfreiheit störend eingeschränkt wird.
Für die Erste Hilfe und Notfallmedizin läßt sich die
Untersuchungsvorrichtung auch problemlos in einem Ret
tungs- oder Notarztkoffer unterbringen und unabhängig
von externen Energiequellen speisen.
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
zusätzlich ein Sensor zur Lichtintensitätsmessung des
durchgelassenen Lichts sowie eine mit den Ausgangssig
nalen der anderen Sensoren gemeinsame Auswerteschaltung
für Farbwerte vorgesehen.
Durch diese Erweiterung lassen sich neben intensitäts
unabhängigen Farbmessungen auch Farbmessungen durch
führen, deren Charakteristik von Absorbtions- und Re
flektionseigenschaften des zu untersuchenden Stoffge
halts abhängen. Neben medizinischen Anwendungen kommen
hier auch industrielle Anwendungen auf anderen Gebie
ten in Betracht. Außerdem wird auch eine Selbstprüfung
der Untersuchungsvorrichtung z.B. im Hinblick auf eine
Alterung der Lichtquelle hin möglich.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Untersuchungsvorrichtung erge
ben sich aus den Ansprüchen 11-23, der weiteren Be
schreibung sowie der Zeichnung, die ein Ausführungs
beispiel des Gegenstands der Erfindung veranschaulicht.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Skizze zur
Veranschaulichung des Meßprin
zips des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie der Vorrich
tung,
Fig. 2 ein Diagramm des Spektralbe
reichs zweier für die Erfin
dung geeigneter Sensoren,
Fig. 3 ein Blockschaltbild der er
findungsgemäßen Vorrichtung,
und
Fig. 4 eine praktische Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Vorrich
tung in perspektivischer Dar
stellung.
Fig. 1 zeigt als schematische Skizze eine Untersuchungs
vorrichtung nach der Erfindung. Die Vorrichtung umfaßt
eine Lichtquelle 10 für ein kontinuierliches Spektrum,
im Abstand dazu Sensoren 12, 14 für unterschiedliche,
einander überschneidende Spektralbereiche sowie eine
Meßwerterfassungs- und Zuordnungsschaltung 16.
Die Lichtquelle ist als Glühlampe 10 mit Normlicht
charakteristik ausgebildet. Zur Bündelung der von der
Glühlampe 10 ausgehenden Strahlen dient eine Sammel
linse 52. Im Strahlengang zwischen der Glühlampe 10
und den Sensoren 12, 14 befindet sich das zu untersu
chende Gewebe 54 oder die zu untersuchende Körperflüs
sigkeit. Die Sensoren sind als Halbleiterphotodioden
12, 14 unterschiedlicher Dotierung ausgebildet und in
tegral in einem gemeinsamen Gehäuse 18 angeordnet.
In der Meßwerterfassungs- und Zuordnungsschaltung 16
werden die von den Halbleiterphotodioden 12, 14 abge
gebenen Ströme, welche den Spektralanteilen des durch
gelassenen Lichts entsprechen, erfaßt und gegenseitig
dividiert. Der Quotient stellt einen intensitätsunab
hängigen Farbwert dar. Dieser wird entweder direkt
angezeigt oder erst einem Untersuchungsergebnis zuge
ordnet und anschließend angezeigt.
Die spektralen Charakteristiken der Halbleiterphoto
dioden 12, 14 sind aus dem in Fig. 2 dargestellten
Diagramm ersichtlich. Über der Abszisse ist die Wellen
länge lambda und über der Ordinate die spektrale Em
pfindlichkeit s aufgetragen. Die der jeweiligen Halb
leiterphotodiode zugeordnete Charakteristik ist mit
dem selben Bezugszeichen angegeben wie die Diode selbst.
Die Charakteristiken besitzen etwa die Form einer
Glockenkurve und können z.B. dem Empfindlichkeitsver
halten der Farbsensoren eines menschlichen Auges nach
empfunden sein. Sie weisen in der Mitte einen flachen
Sattel auf, der zu beiden Seiten zunächst zunehmend
steiler abfällt. Dann aber wird der Verlauf stetig
flacher und läuft schließlich in die Abszisse aus.
Wesentlich für die Durchführung eindeutiger Messungen
ist, daß sich die spektralen Charakteristiken über
schneiden. Um dies an einem Beispiel zu verdeutlichen,
sind in Fig. 2 zwei Spektrallinien 56 und 58 gleicher
Intensität aber verschiedener Wellenlänge eingezeichnet.
Wäre nur die Halbleiterphotodiode 12 vorhanden, dann
könnten beide Spektrallinien 56, 58 nicht unterschie
den werden, da sie beide die Charakteristik der Diode
12 an der selben Empfindlichkeitsschwelle schneiden,
nämlich in den Schnittpunkten 1 und 2. Erst unter Ein
beziehung der Halbleiterphotodiode 14 wird eine Unter
scheidung möglich. Während die ihr zugeordnete Charak
teristik einen Schnittpunkt mit der langwelligen Spek
trallinie 58 bei 3 besitzt, ist ein Schnittpunkt mit
der anderen Spektrallinie 56 nicht vorhanden.
Der Spektralbereich, in dem eindeutige Messungen mög
lich sind, erstreckt sich somit von dem Auslauf der
linken Flanke der Charakteristik der Diode 12 bis zum
Auslauf der rechten Flanke der Charakteristik der Diode
14. Die Dotierungen der Dioden 12, 14 sind zweckmäßig
so gewählt, daß wenigstens der sichtbare Bereich abge
deckt ist. Vorzugsweise wird die Empfindlichkeit zwischen
380 und 780 nm gelegt.
Die optische Auflösung bei Messungen mit der Vorrich
tung hängt von der Meßgenauigkeit der Ströme der Halb
leiterphotodioden ab. Da sich im Sattelbereich und in
den flachen Flankenausläufen nur geringe Änderungen
der Empfindlichkeit ergeben, ist die optische Auflö
sung hier am geringsten, an der steilen Flanke hingegen
am größten. Technisch ist eine maximale Auflösung von
1 nm möglich, so daß die Meßwerterfassungs- und Zuord
nungsschaltung 16 zweckmäßig auf diese Meßgenauigkeit
ausgelegt wird. Im Vergleich dazu bietet das mensch
liche Auge nur eine Auflösung von etwa ± 6 nm, wobei
noch hinzukommt, daß dies nur bei direktem Vergleich
der Fall ist. Für eine absolute Farbenbestimmung ist
das menschliche Auge daher ungeeignet.
Soll mit der Vorrichtung nach Fig. 1 z.B. die Sauerstoff
sättigung im arteriellen Blut ermittelt werden, so wird
ein durchbluteter, leicht durchstrahlbarer Körperteil
in den Strahlengang gebracht bzw. die Glühlampe 10
und die Halbleiterphotodioden 12, 14 werden auf entge
gengesetzten Seiten des Körperteils, z.B. des Ohrläpp
chens, angeordnet. Auf dem Weg durch das durchblutete
Gewebe werden die Spektralanteile des von der Glühlampe
ausgestrahlten Lichts unterschiedlich stark absorbiert.
Der am wenigstens absorbierte Spektralanteil bestimmt
den Farbeindruck. Seine Wellenlänge wird als Transmis
sionswellenlänge bezeichnet.
Die Transmissionswellenlänge des im Blut für den Sauer
stofftransport zuständigen Hämoglobin-Moleküls ändert
sich stark in Abhängigkeit der Sauerstoffsättigung.
Die Abhängigkeit ist eine analoge Funktion, so daß
über die Transmissionswellenlänge mit hoher Genauigkeit
auf die Sauerstoffsättigung rückgeschlossen werden kann.
Dabei entspricht hellrot einer starken Sättigung, die
beim gesunden Menschen bei etwa 95 % liegt und dunkel
rot einer schwachen Sättigung.
Für die Genauigkeit der Messungen spielt die Intensität
des Lichts, die absolute Absorbtion des Gewebes oder
seine Dicke in einem weiten Bereich keine Rolle. Dies
liegt daran, daß sich die Einflüsse auf beide Halblei
terphotodioden in gleicher Weise auswirken und bei der
Division der Meßgrößen aus Zähler und Nenner bzw. Divi
dent und Divisor herauskürzen. Wichtig ist allerdings
dabei, daß beide Dioden 12, 14 den gleichen Ausschnitt
des Strahlenbündels empfangen. Sonst könnten Inhomogeni
täten zu Meßfehlern führen. Die Dioden sind zu diesem
Zweck sehr eng benachbart angeordnet und können auch
auf einen gemeinsamen Substrat ausgebildet sein. Dies
hätte zudem den Vorteil, daß eine gemeinsame Kathode
vorhanden ist und somit externe oder interne Brücken
zur Einsparung von äußeren Verbindungsleitungen ent
fallen können.
In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung zeigt Fig. 3
ein Blockschaltbild. Ergänzend zu der in Fig. 1 darge
stellten Sensoranordnung ist bei dieser Ausgestaltung
ein dritter Sensor in Form einer weiteren Halbleiter
photodiode 50 vorhanden. Diese Diode dient der Intensi
tätsmessung und erweitert so die Meßmöglichkeiten der
Vorrichtung auch auf Untersuchungen, bei denen die
Farbintensität eine Rolle spielt. Allerdings ist die
se Erweiterung nur als Option gedacht und die Diode
daher gestrichelt angedeutet. Die Dioden 12 und 14
sowie gegebenenfalls 50 bilden eine Kathode 20 auf
dem selben Substrat aus. Dadurch kommt eine Sensor
anordnung mit den Dioden 12 und 14 mit nur drei Ver
bindungsleitungen zur Meßwerterfassungs- und Zuord
nungsschaltung 16 aus, ohne daß es zusätzlich inter
ner Brücken bedarf.
Die Meßwerterfassungs- und Zuordnungsschaltung 16 selbst
umfaßt einen Multiplexer 30 zur zeitversetzten Anschal
tung der Halbleiterphotodioden 12, 14 oder 50 an den
selben Eingang, einen Analog-Digital-Wandler 32 mit
vorzugsweise 14 Bit, einen Mikrorechner 34, ein Anzei
gedisplay 36, vorzugsweise in Form einer Flüssigkristall
anzeige, einen Alarmgeber 46 und ein Eingabeterminal 38.
Über den Mikrorechner 34 besteht außerdem die Anschluß
möglichkeit eines externen Druckers 60, Plotters, Spei
chers oder Alarmgebers.
Der Mikrorechner 34 ist in üblicher Weise aufgebaut mit
einer Zentraleinheit 62, einem Festwertspeicher 64
für das Betriebssystem und Anwenderprogramme, einem
Schreib-Lese-Speicher 66 für Rechenoperationen und
Datenzwischenspeicherungen, einer Eingabeschaltung
68 für die Meßwerte, einer Schnittstelle 40 für ex
terne Peripheriegeräte sowie einen Datenbus 70. Zur
Durchführung von Vergleichen mit eingegebenen Grenz
werten sowie Messungen in zeitlichen Abständen sind
noch Funktionsblöcke 42 für einen Zeitgeber und für
einen Vergleicher 44 angedeutet. Da diese Funktionen
aber programmgesteuert ablaufen, sind die Funktions
blöcke 42, 44 dem Festwertspeicher 64 zugeordnet, in
dem die Programmbefehle in Form von Schaltzuständen
vorliegen.
Bei Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Untersuchungs
vorrichtung wird zunächst über das Eingabeterminal 38
eine oder mehrere gewünschte Betriebsarten aufgerufen.
Hierbei können einzelne Betriebsarten einer einzigen
Taste oder einer Tastenkombination zugeordnet sein.
Als Betriebsarten kommen z.B. in Frage: Eichen, Stoff
art auswählen, Messen, Vergleichen, Messen in Zeitin
tervallen, Umrechnen, Speichern, Drucken, Plotten,
Funktionskontrolle.
Die aufgrund der Programmierung erzielten Meßergeb
nisse werden auf dem Anzeigedisplay 36 angezeigt oder
z.B. auf dem Drucker 60 ausgegeben. Wird die Vorrich
tung zur Bestimmung der Sauerstoffsättigung im arteri
ellen Blut eingesetzt, so wird zweckmäßig die Betriebs
art "Messen" in Verbindung mit der Betriebsart "Um
rechnen" ausgewählt. Es werden dann fortlaufend im
Zeitmultiplex abwechselnd der Meßwert der Diode 12
und derjenige der Diode 14 im Analog-Digital-Wandler
32 umgewandelt und in den Schreib-Lese-Speicher 66
übernommen. Die Werte werden dann jeweils dividiert,
also z.B. der Meßwert der Diode 12 wird durch den Meß
wert der Diode 14 geteilt.
Der Quotient stellt eine bestimmte Farbe oder Wellen
länge dar, nämlich die aktuelle Transmissionswellenlän
ge der Hämoglobin-Moleküle. Da jedoch zusätzlich zur
Betriebsart "Messen" die Betriebsart "Umrechnen" auf
gerufen ist, wird nicht die Transmissionswellenlänge
angezeigt, sondern diese anhand einer gespeicherten
Tabelle in Beziehung mit dem Sauerstoffsättigungsgrad
in Prozent gebracht und dieser Wert angezeigt.
Eine solche Angabe ist z.B. bei der Geburtsüberwachung,
in der Diagnostik, der Anästhesie oder im Training beim
Leistungssport von Bedeutung.
Für eine Überwachung oder Meldung gefährlicher oder
gar lebensbedrohlicher Situationen, z.B. in der Inten
sivmedizin oder an umweltbelasteten Arbeitsplätzen,
kann alternativ oder zusätzlich die Betriebsart "Ver
gleichen" aufgerufen werden. In diesem Fall wird ein
Grenzwert über das Eingabeterminal eingegeben, z.B.
60% als Sauerstoffsättigung. Wird im Zuge der fort
laufenden Messung dieser Grenzwert erreicht oder gar
unterschritten, so wird der interne Alarmgeber 46 oder
auch ein externer aktiviert, damit Gegenmaßnahmen ge
troffen werden können.
Für eine Langzeitüberwachung, um z.B. die Wirkung be
stimmter Medikamente zu erforschen, kann auch die Be
triebsart "Messen in Zeitintervallen" aufgerufen wer
den. Die Messung erfolgt dann nicht kontinuierlich, son
dern nur in den vorher über das Eingabeterminal 38 ein
gegebenen zeitlichen Abständen. Die Registrierung für
eine spätere Auswertung kann dann durch den Drucker
60, den Plotter oder den Speicher erfolgen. Diese Peri
pheriegeräte lassen sich ebenfalls durch eine eigene
Betriebsart ansprechen, die über das Eingabeterminal
38 einzugeben ist.
Fig. 4 zeigt schließlich noch eine praktische Ausge
staltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in räum
licher Darstellung. Hierbei ist die gesamte Meßwert
erfassungs- und Zuordnungsschaltung 16 einschließlich
des Ausgabedisplays 36, des Eingabeterminals 38 sowie
Energieversorgungszellen in einem Kleingehäuse 48 un
tergebracht, das etwa die Abmessungen eines Digital
multimeters oder eines Taschenrechners aufweist.
Davon räumlich abgesetzt bilden die Glühlampe 10 mit
den Halbleiterphotodioden 12 und 14 eine leicht hand
habbare und an Ohrläppchen, Nase, Gliedmaßen oder Haut
falten leicht anbringbare Einheit. Diese Einheit ist
als Klammer 26 ausgebildet, deren einer Schenkel 22
die Glühlampe 10 und deren anderer Schenkel 24 die
Dioden 12, 14 aufnimmt und über ein Kabel 28 mit der
Meßwerterfassungs- und Zuordnungsschaltung 16 im Ge
häuse 48 verbunden.
Die Vorrichtung ist daher sehr handlich, leicht und
somit bequem am Körper zu tragen. Sie paßt außerdem
in kleinste Zwischenräume des Inventars von Erste-
Hilfe-Koffern oder Notarzttaschen, so daß sie überall
sofort einsatzbereit ist.
Da, wie das Blockschaltbild erkennen läßt, handels
übliche, hochintegrierte und ausgereifte Bauteile ver
wendet werden können, sind auch die Herstellungskosten
gering. Im Vergleich zu dem eingangs vorgestellten
Gerät mit Kosten von 35 000,- Dollar an aufwärts
wird hier mit einem Marktpreis von etwa 2000,- Dollar
gerechnet. Dabei sind keine Genauigkeitseinbußen zu be
fürchten.
Claims (23)
1. Verfahren zur Untersuchung von menschlichem
oder tierischem Gewebe oder menschlicher oder tierischer
Körperflüssigkeit auf einen bestimmten Stoffgehalt, ins
besondere zur Bestimmung der Sauerstoffsättigung des
arteriellen Blutes, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gewebe oder die Körperflüssigkeit mit Licht eines kon
tinuierlichen Spektrums durchstrahlt wird, daß aus dem
durchgelassenen Licht wenigstens zwei einander über
schneidende Spektralbereiche ausgewählt und gemessen
werden, daß ein Meßwert des einen Spektralbereichs durch
denjenigen des anderen Spektralbereichs dividiert wird
und aus dem Quotienten ein lichtintentsitätsunabhängi
ger Farbwert ermittelt wird, und daß der Farbwert ei
nem Untersuchungsergebnis zugeordnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Licht kontinuierlichen Spektrums
Glühlampenlicht mit Normlichtcharakteristik ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die ausgewählten Spektralbereiche
wenigstens den Bereich des sichtbaren Lichts abdecken.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ausgewählten Spektralbereiche sich
von 380 bis 780 nm erstrecken.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die spektra
le Auflösung 1 nm beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß wahlweise
der Farbwert oder das Untersuchungsergebnis angezeigt
und/oder gespeichert werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß das Unter
suchungsergebnis mit einem einstellbaren Grenzwert ver
glichen und bei Erreichen des Grenzwertes ein Alarmsig
nal gegeben wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß das Unter
suchungsergebnis in vorgegebenen zeitlichen Abständen
gewonnen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
Intensitätswerte des durchgelassenen Lichts gemessen
und mit den Farbwerten gemeinsam ausgewertet werden.
10. Untersuchungsvorrichtung zur Untersuchung
von menschlichem oder tierischem Gewebe oder mensch
licher oder tierischer Körperflüssigkeit auf einen be
stimmten Stoffgehalt, insbesondere zur Bestimmung der
Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Lichtquelle (10) für ein kon
tinuierliches Spektrum und in einem Abstand dazu Sen
soren (12, 14) für unterschiedliche, einander überschnei
dende Spektralbereiche vorgesehen sind, wobei der Ab
stand höchstens gleich der maximal durchstrahlbaren
Dicke des Gewebebereichs ist, und daß die Sensoren
(12, 14) mit einer Meßwerterfassungs- und Zuordnungs
schaltung (16) verbunden sind.
11. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß als Lichtquelle eine Glüh
lampe (10) mit Normlichtcharakteristik dient.
12. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 10
oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren (12,
14) wenigstens den Spektralbereich des sichtbaren Lichts
abdecken, vorzugsweise zwischen 380 bis 780 nm empfind
lich sind.
13. Untersuchungsvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche 10-12, dadurch gekennzeichnet,
daß als Sensoren Halbleiterphotodioden (12, 14) unter
schiedlicher Dotierung dienen.
14. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halbleiterphotodioden
integral in einem Gehäuse (18) angeordnet sind.
15. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 13
oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathoden (20)
der Halbleiterphotodioden (12, 14) ein gemeinsames
Substrat oder wenigstens ein gemeinsames Potential
bilden.
16. Untersuchungsvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche 10-15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle (10) und die Sensoren (12, 14) in
Schenkeln (22, 24) einer spreizbaren Klammer (26) an
geordnet und über ein Kabel (28) mit der Meßwerter
fassungs- und Zuordnungsschaltung (16) verbunden sind.
17. Untersuchungsvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche 10-16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwerterfassungs- und Zuordnungsschaltung (16)
einen Multiplexer (30) für die Sensoren, einen nachge
schalteten Analog-Digital-Wandler (32), einen Mikro
rechner (34) sowie ein Anzeigedisplay (36) umfaßt.
18. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Analog-Digital-Wandler
(32) eine Auflösung von wenigstens 14 Bit besitzt.
19. Untersuchungsvorrichtung nach Anspruch 17
oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerter
fassungs- und Zuordnungsschaltung (16) ein Eingabe
terminal (38) und gegebenenfalls eine Schnittstelle
(40) für einen externen Drucker, Plotter oder Spei
cher umfaßt.
20. Untersuchungsvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche 17-19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwerterfassungs- und Zuordnungsschaltung (16)
einen einstellbaren Zeitgeber (42) für die Gewinnung
von Untersuchungsergebnissen in vorgegebenen zeitlichen
Abständen umfaßt.
21. Untersuchungsvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche 17-20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwerterfassungs- und Zuordnungsschaltung (16)
einen Vergleicher (44) für einen Vergleich des Unter
suchungsergebnisses mit einem Grenzwert sowie einen
Alarmgeber (46) und/oder einen Ausgang für einen Alarm
geber umfaßt.
22. Untersuchungsvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche 17-21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwerterfassungs- und Zuordnungsschaltung (16)
einschließlich des Anzeigedisplays (36) und des Eingabe
terminals (38) sowie Energieversorgungszellen in einem
Kleingehäuse (48) angeordnet ist.
23. Untersuchungsvorrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche 10-22, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein Sensor (50) zur Lichtintensitäts
messung des durchgelassenen Lichtes sowie ein mit den
Ausgangssignalen der anderen Sensoren (12, 14) gemein
same Auswerteschaltung für Farbwerte vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873700577 DE3700577A1 (de) | 1987-01-10 | 1987-01-10 | Verfahren und untersuchungsvorrichtung zur untersuchung von menschlichem oder tierischem gewebe oder menschlicher oder tierischer koerperfluessigkeit auf einen bestimmten stoffgehalt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873700577 DE3700577A1 (de) | 1987-01-10 | 1987-01-10 | Verfahren und untersuchungsvorrichtung zur untersuchung von menschlichem oder tierischem gewebe oder menschlicher oder tierischer koerperfluessigkeit auf einen bestimmten stoffgehalt |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3700577A1 true DE3700577A1 (de) | 1988-07-21 |
Family
ID=6318658
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873700577 Withdrawn DE3700577A1 (de) | 1987-01-10 | 1987-01-10 | Verfahren und untersuchungsvorrichtung zur untersuchung von menschlichem oder tierischem gewebe oder menschlicher oder tierischer koerperfluessigkeit auf einen bestimmten stoffgehalt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3700577A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3825352A1 (de) * | 1988-07-26 | 1990-02-01 | Kessler Manfred | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung von lokalen farbstoff-konzentrationen und von streuparametern in tierischen und menschlichen geweben |
WO1991001678A1 (en) * | 1989-07-27 | 1991-02-21 | National Research Development Corporation | Oximeters |
DE102021004609A1 (de) | 2021-09-11 | 2023-03-16 | Eques Consulting GmbH | Vorrichtung und damit durchführbares Verfahren zur non-invasiven Konzentrationsbestimmung von Komponenten im menschlichen Blutkreislauf und Verwendung des Verfahrens. |
-
1987
- 1987-01-10 DE DE19873700577 patent/DE3700577A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3825352A1 (de) * | 1988-07-26 | 1990-02-01 | Kessler Manfred | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung von lokalen farbstoff-konzentrationen und von streuparametern in tierischen und menschlichen geweben |
WO1991001678A1 (en) * | 1989-07-27 | 1991-02-21 | National Research Development Corporation | Oximeters |
DE102021004609A1 (de) | 2021-09-11 | 2023-03-16 | Eques Consulting GmbH | Vorrichtung und damit durchführbares Verfahren zur non-invasiven Konzentrationsbestimmung von Komponenten im menschlichen Blutkreislauf und Verwendung des Verfahrens. |
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