DE3700158A1 - 4,5-di-(phenyl)-oxazol-2-propionsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende arzneimittel - Google Patents
4,5-di-(phenyl)-oxazol-2-propionsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese enthaltende arzneimittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Klasse von wasserlöslichen
Verbindungen, die auf 4,5-Di-(phenyl)-2-oxazolpropionsäure
zurückgehen.
In der Literatur wurden bisher einige Salze von 4,5-
Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäure beschrieben, wobei es
sich um Additionsderivate von pharmazeutisch verträglichen
Säuren mit dem basischen Stickstoffatom, das in
dem Oxazolring vorliegt, handelt.
Andere bereits beschriebene Derivate wurden zusammen mit
pharmazeutisch verträglichen Trägern in pharmazeutischen
Mitteln verwendet, welche die vorstehend erwähnten Derivate
als inerte Substanzen enthalten können, wobei die
pharmazeutischen Mittel eine Verbesserung darstellen
können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue 4,5-Di-
(phenyl)-oxazol-2-propionsäurederivate mit überlegenen
pharmakologischen, insbesondere entzündungshemmenden beziehungsweise
antiphlogistischen und analgetischen beziehungsweise
schmerzstillenden, Eigenschaften, die wasserlöslich
und daher auch parenteral verabreichbar sind, ein
Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen
enthaltende Arzneimittel zu schaffen.
Das Obige wurde überraschenderweise durch die Erfindung
erreicht.
Gegenstand der Erfindung sind 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-
propionsäurederivate der allgemeinen Formel
worin R⁺ für ein Alkalimetallkation oder ein Aminosäure-
oder Aminoglucosidkation mit jeweils einem Aminrest, der
ein quaternäres Stickstoffatom aufweist, steht. In diesem
hat also der Aminrest des Kations der Aminosäuren beziehungsweise
Aminoglucoside ein basisches quaternäres
Stickstoffatom, das mit dem Carboxylrest der 4,5-Di-
(phenyl)-oxazol-2-propionsäure in äquimolaren Mengen
einen organischen Komplex bildet.
Insbesondere kann R⁺ für ein Natriumkation der
Formel
Na⁺ (II)
oder ein Kation von Lysin [2,6-Di-(amino)-hexansäure] der
Formel
oder Arginin [2-(Amino)-5-(guanidin)-valeriansäure] der
Formel
oder Glucamin der Formel
oder N-(Methyl)-glucamin [Meglumin] der Formel
stehen, wobei der Aminrest des Lysines, Arginines, Glucamines
beziehungsweise N-(Methyl)-glucamines ein basisches
kationisches quaternäres Stickstoffatom aufweist.
Die Aminosäuren Lysin und Arginin, welche doppelte Komplexe
mit 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäure bilden,
können entweder in der natürlichen L-Form oder in der
D-Form oder auch in der racemischen DL-Form vorliegen.
Die Aminosäuren Lysin und Arginin, die auch Carboxylreste
aufweisen, können gleichzeitig einen Additionskomplex
mit dem Stickstoff in dem Oxazolring bilden, der daher
gleichzeitig mit dem Komplex, der charakteristisch für
die erfindungsgemäßen Verbindungen ist, vorliegen kann,
so daß doppelte Additionskomplexderivate erhalten werden.
Ferner können Glucamin und N-(Methyl)-glucamin überwiegend
in der natürlichen D-Form vorliegen, jedoch auch in
der L-Form oder in der racemischen D,L-Form.
Die erfindungsgemäßen 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propiosäurederivate
der allgemeinen Formel I unterscheiden sich
erheblich von den im Schrifttum beschriebenen. Auch stehen
sie in keiner Beziehung zu den bekannten pharmazeutischen
Mitteln, welche die bekannten Derivate als inerte
Substanzen enthalten.
Wodurch sich die erfindungsgemäßen Verbindungen grundlegend
unterscheiden, sind nicht nur die chemischen, sondern
insbesondere die physikalischen Eigenschaften, wobei
die Wasserlöslichkeit die herausragende Eigenschaft
der Verbindungen der allgemeinen Formel I ist.
Bisher wurden noch keine 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-
propionsäurederivate unter dem Gesichtspunkt, wie im
Fall der vorliegenden Erfindung, der Verbesserung der
Wasserlöslichkeit untersucht und die Erfindung beruht auf der
überraschenden Feststellung, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Herstellung von parenteral zu verabreichenden
Mitteln geeignet sind. Auch im Falle von oral zu
verabreichenden Zubereitungen erfolgt eine schnellere
und vollständigere Absorption in dem Magen-Darm-Trakt,
so daß die Magenverträglichkeit der neuen Derivate verbessert
ist.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen
Formel I, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäure der Formel
mit einem Alkalimetallsalz oder einer Aminosäure oder
einem Aminoglucosid umgesetzt wird.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-
propionsäure der Formel VII mit einer wäßrigen Lösung
von Natriumbicarbonat der Formel
NaHCO3 (VIII),
Lysin der Formel
Arginin der Formel
Glucamin der Formel
oder N-(Methyl)-glucamin [Meglumin] der Formel
umgesetzt.
Der Oxazolring der 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäure
der Formel VII kann nach geeigneten allgemeinen Verfahren
hergestellt worden sein. Derartige bekannte Verfahren
sind beispielsweise in der Veröffentlichung "Heterocyclic
Compounds", Band 5, von Robert E. Elderfield, veröffentlicht
in 1957 von Wiley and Sons, auf den Seiten
302 bis 323 beschrieben. Nachdem die 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-
2-propionsäure der Formel VII erhalten worden ist
(die Substanz ist kaum wasserlöslich), wird ihr fein vermahlenes
Pulver langsam in fester Form oder in Suspension
in äquimolaren Mengen einer wäßrigen Lösung eines
Alkalimetallsalzes, wie von Natriumcarbonat der Formel
VIII, oder einer Aminosäure oder eines Aminoglucosides,
wie der Substanzen der Formeln IX, X, XI beziehungsweise
XII, zugesetzt. Statt der Verwendung der 4,5-Di-
(phenyl)-oxazol-2-propionsäure in fester Form oder in
Suspension kann sie auch in Lösung in einem Lösungsmittel
eingesetzt werden.
Die auf diese Weise hergestellten Derivate der allgemeinen
Formel I können von der Reaktionsmischung unter Anwendung
bekannter Methoden abgetrennt werden, beispielsweise
durch Gefriertrocknen oder durch Ausfällung,
ferner durch Verwendung anderer geeigneter Lösungsmittel.
Die Reaktion kann auch in einer wäßrigen Mischung in
Gegenwart eines Überschusses an organischem Lösungmittel
durchgeführt werden, wie beispielsweise Benzol,
Toluol, Aceton, Methylenchlorid oder ähnlichen Lösungsmitteln,
wobei die erhaltenen Verbindungen der allgemeinen
Formel I ausfallen und durch Filtration oder durch
Kristallisation in eine der zwei aus Wasser und organischem
Lösungsmittel bestehenden Phasen abgetrennt werden
können.
Die auf diese Weise hergestellten Verbindungen zeichnen
sich durch eine hohe Löslichkeit aus, so daß eine
parenterale Verabreichung in speziellen pharmazeutischen
Mitteln möglich ist, wobei darüber hinaus im
Falle einer oralen Verabreichung diese Löslichkeit die
Bioverfügbarkeit der Verbindungen der allgemeinen Formel I
verbessert und höhere Plasmagehalte an ihnen möglich sind,
als für die freie Säure der allgemeinen Formel VII oder andere
in der Literatur beschriebene Derivate angegeben sind.
Gegenstand der Erfindung sind auch Arzneimittel, welche
1 oder mehr der erfindungsgemäßen Verbindungen als Wirkstoff(e),
gegebenenfalls zusammen mit 1 oder mehr anderen,
insbesondere entzündungshemmenden und/oder analgetischen,
Wirkstoff(en) und/oder 1 oder mehr üblichen pharmazeutischen
Träger(n) und/oder Hilfsstoff(en), enthalten. Die
erfindungsgemäßen Arzneimittel können insbesondere an
Menschen, aber auch an Säugetiere verabreicht werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel
I besitzen nämlich eine bemerkenswerte antiinflammatorische
und analgetische Wirksamkeit, wie Tests unter
Verwendung von Labortieren gezeigt haben.
Es ist bekannt, daß viele nichtsteroide antiinflammatorische
Arzneimittel ulcerogene Wirkungen auf die Magen-
Darm-Schleimhaut ausüben, wohingegen die erfindungsgemäßen
Verbindungen der allgemeinen Formel den Vorteil
einer geringen ulcerogenen Wirkung zeigen, wobei die bekannten
Verbindungen entweder Magen-Darm-Geschwüre induzieren
oder vorhandene verschlechtern, während die erfindungsgemäßen
Verbindungen infolge ihrer bemerkenswerten
Wasserlöslichkeit und ihrer schnellen Absorption nur während
einer sehr kurzen Zeitspanne in Kontakt mit der Magenschleimhaut
verbleiben.
Die Verbindung des Beispiels 1 wurde bezüglich ihrer
antiinflammatorischen sowie ulcerogenen Wirkung mit
Phenylbutazon und Indometacin verglichen, wobei es sich
bei diesen Substanzen um Vergleichssubstanzen
handelt, die bisher in breitem Umfang als antiphlogistische
Mittel eingesetzt wurden, ferner mit 4,5-Di-(phenyl)
-oxazol-2-propionsäure. Bei den Tests wurde die antiinflammatorische
Aktivität als Prozentsatz der Inhibierung
einer Schwellung infolge experimentell induzierter
Rattenpfotenödeme gemessen. Die Tests wurden unter
Verwendung von 5 Gruppen durchgeführt, wobei jede aus
zehn Tieren (Sprague-Dawley-Ratten) mit einem Körpergewicht
zwischen 150 und 200 g bestand. Die Tiere wurden
20 Stunden lang hungern gelassen, bevor die Test-
oder Standardsubstanzen oral verabreicht wurden. Die
Dosen der Substanzen wurden über ein Magenrohr mit
15 ml/kg einer Suspension eines jeden getesteten Wirkstoffs
verabreicht, wobei als Träger eine 1%-ige
Suspension verwendet wurde, die in gleichen Teilen
Carboxymethylcellulose und Polyoxyäthylensorbitanmonooleat
[Tween 80] enthielt, während die Kontrollgruppe
nur den Träger erhielt.
Eine Stunde nach der Verabreichung wurden 0,05 ml
eine 1%-igen Carragheninlösung in jede hintere Pfote
injiziert und 60 Sekunden nach der Injektion wurden
die hinteren Pfotenvolumina mit einem Quecksilberplethysmographen
gemessen. Drei Stunden später wurden
die Volumina der hinteren Pfote erneut gemessen. Anschließend
wurden die Ratten mit Stickstoff getötet
und die Mägen entfernt und zur Bewertung der Magengeschwüre
präpariert.
Um eine unbeeinflußte Untersuchung zu ermöglichen, wurde
jeder Magen unabhängig von zwei Betrachtern bewertet,
wobei objektive Parameter berücksichtigt wurden,
wie das Ausmaß der Geschwürbildung, die Blutung,
die Zelltrümmer und die Farbe sowie das Aussehen der
Mucosa, wobei jeder Parameter in herkömmlicher Weise
mit 0 bis 5 bewertet wurde. Die dabei erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Ähnliche Pfotenödemtests unter Verwendung von adrenalektomisierten
Ratten ergaben vergleichbare Ergebnisse,
woraus hervorgeht, daß die antiinflammatorische Aktivität
extraadrenal ist. Das Vorstehende zeigt auch,
daß die antiinflammatorische Aktivität wie im Falle
von anderen nicht-steroiden Antiphlogistika das Ergebnis
der Inhibierung der Synthese von Prostaglandinen
(PGE2) ist.
Andere Pfotenödemtests an Ratten zeigten, daß die antiinflammatorische
Aktivität während ungefähr 6 Stunden
konstant ist, was als beträchtlich lange dauerndes Ansprechen
auf die Verbindung des Beispiels 1 angesehen
werden kann.
Für ihre Verwendung in der Medizin können die Verbindungen
der allgemeinen Formel I parenteral, oral, rektal oder
topisch verabreicht werden, und zwar entweder in der Form,
in der sie vorliegen, oder in Arzneimittelpräparaten oder
zusammen mit anderen pharmazeutischen Wirkstoffen, wie
sie gewöhnlich zur Bekämpfung von phlogistischen Krankheiten
eingesetzt werden, wie beispielsweise Vitamin C
und/oder Corticosteroiden.
Die Arzneimittel, welche die erfindungsgemäßen
Verbindungen enthalten, können als Tabletten,
Pulver, Granulate, Hart- oder Weichgelatinekapseln,
Suspensionen, Sirupe, Suppositorien, Salben oder injizierbare
Grundzubereitungen, Lösungen oder Pulver
konfektioniert werden.
Die oral zu verabreichenden pharmazeutischen Formen
können nach Methoden hergestellt werden, wie sie in
herkömmlicher Weise zur Erzeugung von pharmazeutischen
Mitteln, die auf diese Weise verabreicht werden, angewendet
werden. Sie können zusätzlich zu einem oder
mehreren Wirkstoff(en) der allgemeinen Formel I ein oder mehrere
Verdünnungsmittel und/oder organische und/oder mineralische Träger, die
pharmazeutisch verträglich und mit den anderen Bestandteilen
verträglich sein sollten, sowie ferner andere
Substanzen, wie sie in herkömmlicher Weise zum
Süßen, zur Geschmacksverleihung und zur Konservierung
der Zubereitungen verwendet werden, enthalten.
Beispielsweise können Tabletten erhalten werden unter
Verwendung von inerten Trägern wie Calciumcarbonat,
Natriumcarbonat, Lactose, Talk, Granuliermitteln und/oder
Spreng- beziehungsweise Zerfallsmitteln, wie z. B. Alginsäure,
Agglutinierungsmitteln, wie Stärke, Gelatine,
Gummiarabicum, Gleitmitteln, wie Magnesiumstearat
und/oder Stearinsäure. Die Tabletten können gegebenenfalls
beschichtet werden.
Die Kapseln können den Wirkstoff allein oder in Mischung
mit festen Trägern, wie beispielsweise Calciumcarbonat,
Calciumphosphat und/oder Kaolin, enthalten. Die Pulver werden
erhalten durch Vermischen des Wirkstoffs mit bekannten
Verdünnungsmitteln. Ferner können die Pulver
in Dosen, Schachteln oder einzelnen Sachets entsprechend
einer Dosis eines jeden der in Frage kommenden Derivate
verpackt sein. Die Granulate zur Neubildung
von oral zu verabreichenden flüssigen Zubereitungen
werden erhalten unter Verwendung von verdünnenden Trägern,
die in Wasser löslich sind. Der Wirkstoff wird
mit dem wasserlöslichen Träger, beispielsweise Rohrzucker,
Glucose und/oder ähnlichen Produkten, sowie mit
einem Agglutinierungsmittel, wie beispielsweise Mucilago
und/oder Gummiarabicum, vermischt und damit wird eine
Gelatine- oder Methylcelluloselösung gebildet.
Die Mischung wird dann durch ein Sieb zur Erzeugung
von Granulaten gepreßt, die angschließend getrocknet
werden. Traganthgummi wird manchmal dem Mittel erforderlichenfalls
zugesetzt.
Ähnlich wie die Lösungen können Suspensionen, Sirupe
oder Elixiere den Wirkstoff in Mischung mit jedem
herkömmlichen Verdünnungsmittel und/oder Träger, wie sie
zur Herstellung derartiger Mittel eingesetzt werden,
vermischt enthalten, beispielsweise mit Suspendiermitteln,
wie Methylcellulose, Tranganthgummi und/oder Natriumalginat,
benetzenden Substanzen, wie Lecithin und/oder Polyoxyethylensorbit
und/oder Konservierungsmitteln, wie Ethyl-
und/oder Propyl-p-hydroxybenzoat.
Die flüsigen Zubereitungen können in einzelnen Dosen
verabrecht werden, beispielsweise wird ein Teelöffel
der Zubereitung entsprechend 5 ml, die eine vorherbestimmte
Menge der Wirksubstanz enthält, verabreicht.
Die flüssigen Zubereitungen können auch in Dosierungseinheiten
verabreicht werden, beispielsweise
in Form einer wäßrigen Lösung, die durch Auflösen einer
vorherbestimmten Menge der Zubereitung, die eine exakte
Menge Wirkstoff enthält, in Waser erhalten worden
ist.
Die erfindungsgemäßen Mittel können auch ein Coadjuvans
oder mehrere Coadjuvantien enthalten, wie beispielsweise
süß machende Mittel, Geschmacksmittel und/oder Färbemittel,
um die Zubereitungen entweder geschmacklich
oder visuell annehmbar zu machen.
Darüber hinaus können parenteral zu verabreichende
pharmazeutische Zubereitungen je nach den einzelnen
Dosen einer jeden Verbindung, die für diese Verabreichungsform
erforderlich sind, zur Erzielung der gewünschten
therapeutischen Wirkung hergestellt werden.
Für die Herstellung derartiger Mittel kann man sich
der bekannten Methoden zur Herstellung injizierbarer
Zubereitungen bedienen.
Nach diesen Methoden wird zur Herstellung parenteral
zu verabreichender pharmazeutischer Formen eine vorherbestimmte
Menge des Wirkstoffs (der zuvor gefriergetrocknet
worden ist oder als sterilisiertes Pulver) in
geeignete Phiolen eingefüllt, die hermetisch verschlossen
werden. Die Phiole ist einer anderen Ampulle zugeordnet,
die zweifach destilliertes steriles Wasser,
das für Injektionszwecke geeignet ist, enthält, das als
Lösungsmittel und Träger für den Wirkstoff dient. Ferner
kann das sterile Wasser ein Anästhetikum und eine
Puffersubstanz enthalten.
Die geeignete Menge der Derivate der Formel I, die
als antiinflammatorische Mittel sowie als Analgetika
eingesetzt werden, hängt von der jeweils eingesetzten
Verbindung sowie von der zu behandelnden Krankheit
ab, wobei die an Säugetiere auf verschiedene Weise zu
verabreichenden Dosen 0,2 mg bis 50 mg pro kg Körpergewicht
pro Tag betragen können, während geeignete
tägliche Dosen, die an Menschen verabreicht werden,
zwischen 0,5 mg und 20 mg pro kg Körpergewicht variieren.
Die Einheitsdosen können gewöhnlich 5 mg bis 900 mg
eines jeden der erfindungsgemäßen Wirkstoffe enthalten.
Geeignete Einheitsdosen enthalten 10 mg bis 600 mg
des Wirkstoffs. Die pharmazeutischen Zubereitungen können
1- bis 6-mal pro Tag je nach den erforderlichen
Dosen verabreicht werden.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele
näher erläutert.
500 ml einer ethanolischen Lösung von 70 g 4,5-Di-(phenyl)-
oxazol-2-propionsäure werden einer wäßrigen Lösung
von 34,9 g D,L-Lysin unter langsamer Rührung bei
Zimmertemperatur (ungefähr 20°C) zugesetzt, wobei die
Reaktionsmischung ungefähr 4 Stunden gerührt wird, bis
die Bildung der Verbindung beendet ist. Die Mischung
wird auf 7°C abgekühlt und der erhaltene Niederschlag
abfiltriert und mit kleinen Mengen Ethanol gewaschen
und dann unter vermindertem Druck sowie bei einer gesteuerten
Temperatur zur Gewinnung von 94 g 4,5-Di-(phenyl)-
oxazol-2-propionat von D,L-Lysin, einem weißlichen
mikrokristallinen Pulver, getrocknet.
Nach dem gleichen Verfahren kann man andere Verbindungen
der allgemeinen Formel I durch Umsetzung
von 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäure mit Natriumbicarbonat,
Arginin, Glucosamin und N-(Methyl)-glucosamin
[Meglumin] herstellen. Das IR-Absorptionsspektrum des
4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionates von Arginin ist in
der Fig. 1 und das des 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionates
von N-(Methyl)-glucosamin ist in Fig. 2 dargestellt.
Eine Lösung von 20 g 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäure
in einer Mischung aus 150 ml Aceton und 50 ml Wasser
wird langsam einer wäßrigen Lösung von 11,8 g D,L-
Arginin unter leichtem Rühren bei Zimmertemperatur
(ungefähr 20°C) zugesetzt. Die Reaktionsmischung wird
ungefähr 5 Stunden gerührt, wobei erforderlichenfalls
das abgedampfte Aceton wieder zugegeben wird.
Nachdem die Reaktion beendet ist, wird die Mischung, welche
den Niederschlag enthält, filtriert und der Rückstand
wird mit kleinen Mengen Aceton gewaschen und der
Niederschlag wird bei einer gesteuerten Temperatur unter
vermindertem Druck getrocknet.
Dabei werden 28 g 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionat von
D,L-Arginin in Form eines weißen mikrokristallinen
Pulvers erhalten.
Nach dem gleichen Verfahren kann man andere Verbindungen
der allgemeinen Formel I durch Umsetzung
von 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäure mit Natriumbicarbonat,
Lysin, Glucosamin und N-(Methyl)-glucosamin [Meglumin]
herstellen.
4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionat von
D,L-Lysin (Wirkstoff)315,0 g Lactose197,5 g Maisstärke 25,0 g kolloidale Kieselsäure 10,0 g lösliche Stärke 15,0 g Magnesiumstearat 2,5 g
D,L-Lysin (Wirkstoff)315,0 g Lactose197,5 g Maisstärke 25,0 g kolloidale Kieselsäure 10,0 g lösliche Stärke 15,0 g Magnesiumstearat 2,5 g
Der Wirkstoff wird gründlich mit einem Teil der Verdünnungsmittel
vermischt und mit einer wäßrigen Lösung
von löslicher Stärke granuliert. Das getrocknete Granulat
wird den restlichen Verdünnungsmitteln zugesetzt
und die Masse wird zu Tabletten verformt.
Nach dieser Methode werden 1000 Tabletten mit einem
durchschnittlichen Gewicht von 550 mg, die 315 mg des
Wirkstoffes enthalten, oder 700 Tabletten mit einem durchschnittlichen
Gewicht von 800 mg, die 450 mg des Wirkstoffs
enthalten, hergestellt.
In ähnlicher Weise kann man Tabletten herstellen, welche
andere Verbindungen der allgemeinen Formel I enthalten.
- a) 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionat von
D,L-Lysin (Wirkstoff),6170 mg Natriumchlorid,6 15 mg zweifach destilliertes Wasser q. s. bis,62,5 ml - b) 4,5-Di(phenyl)-oxazol-2-propionat von
D,L-Lysin (Wirkstoff),6340 mg Natriumchlorid,6 15 mg zweifach destilliertes Wasser q. s. bis,63,0 ml
Auf die gleiche Weise kann man parenteral zu verabreichende
Zubereitungen von anderen Verbindungen gemäß vorliegender
Erfindung unter Verwendung entsprechender
Mengen derselben herstellen.
Gleiche Mengen an gefriergetrocknetem Pulver der
Wirksubstanz können in geeignete Phiolen aufgeteilt
werden, die anschließend in einem sterilen Raum mit
speziellen Kautschukstopfen verschlossen werden.
Unter Verwendung von zweifach destilliertem Wasser,
das mit einer Spritze durch den Kautschukstopfen eingeführt
wird, ist es möglich, die verwendungsfertige
Lösung herzustellen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch als Granulate
für die Neubildung einer flüssigen Zubereitung,
die in individuellen Dosierungen verwendet wird,
hergestellt werden:
4,5-Di(phenyl)-oxazol-propionat von
D,L-Lysin (Wirkstoff) 315 mg Rohrzucker5200 mg Zitronensäure 10 mg Trinatriumcitrat 90 mg Natrium-p-hydroxybenzoat 25 mg Süßungs- und geschmacksverleihende Mittelq. s.
D,L-Lysin (Wirkstoff) 315 mg Rohrzucker5200 mg Zitronensäure 10 mg Trinatriumcitrat 90 mg Natrium-p-hydroxybenzoat 25 mg Süßungs- und geschmacksverleihende Mittelq. s.
Die Granulate, die nach bekannten Methoden hergestellt
werden, werden in Sachets verpackt, die jeweils 315 mg
des Wirkstoffs enthalten. Der Inhalt eines Sachets ist,
gelöst in Wasser, der exakten individuellen Einheitsdosis
des in Frage stehenden Wirkstoffs äquivalent.
Unter Anwendung ähnlicher Methoden können Sachets, die
andere Derivate gemäß vorliegender Erfindung enthalten,
mit den entsprechenden Mengen hergestellt werden.
Claims (5)
1.) 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäurederivate
der allgemeinen Formel
worin R⁺ für ein Alkalimetallkation oder ein
Aminosäure- oder Aminoglucosidkation mit jeweils
einem Aminrest, der ein quaternäres Stickstoffatom
aufweist, steht.
2.) 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäurederivate
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R⁺
für ein Natriumkation oder für ein Kation von
Lysin, Arginin, Glucamin oder N-(Methyl)-glucamin
[Meglumin] steht, wobei der Aminrest des
Lysines, Arginines, Glucamines beziehungsweise
N-(Methyl)-glucamines ein kationisches quaternäres
Stickstoffatom aufweist.
3.) Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäure der
Formel
mit einem Alkalimetallsalz oder einer Aminosäure
oder einem Aminoglucosid umsetzt.
4.) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man die 4,5-Di-(phenyl)-oxazol-2-propionsäure
der Formel VII mit einer wäßrigen Lösung
von Natriumbicarbonat der Formel
NaHCO3,6(VIII),Lysin der Formel
Arginin der Formel
Glucamin der Formel
oder N-(Methyl)-glucamin [Meglumin] der Formel
umsetzt.
5.) Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
1 oder mehr Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2 als
Wirkstoff(en), gegebenenfalls zusammen mit 1 oder
mehr anderen Wirkstoff(en) und/oder 1 oder mehr üblichen
pharmazeutischen Träger(n) und/oder Hilfsstoff(en).
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT19005/86A IT1204751B (it) | 1986-01-03 | 1986-01-03 | Derivati idrosolubili dell'acido 4,5 -difenil- 2 -ossazolpropionico,loro preparazione ed utilizzo in composizioni farmaceutiche |
Publications (1)
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KR (1) | KR870007143A (de) |
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