DE3700037C2 - Kühlanlage für die gemeinsame Kühlflüssigkeit der Antriebsmaschine sowie eines Retarders eines Fahrzeuges - Google Patents
Kühlanlage für die gemeinsame Kühlflüssigkeit der Antriebsmaschine sowie eines Retarders eines FahrzeugesInfo
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- F01P2060/06—Retarder
Description
Die Erfindung betrifft eine Kühlanlage gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Eine derartige Kühlanlage ist aus DE 32 08 199 A1 bekannt
geworden. Dabei dient als Retarder eine elektrische Bremse.
Der Flüssigkeitsstrom wird nacheinander durch den Motor des
Kraftfahrzeuges, den Kühler des Motors und eine Umwälzpumpe
erzwungen. Der Flüssigkeitsstrom nimmt durch den Betrieb
der Bremse entstandene Verlustwärme auf. Es ist ein
Dreiwegeventil derart angeordnet, daß es die im Rest des
Flüssigkeitsstromkreises strömende Flüssigkeit wahlweise
über einen gewissen Abschnitt des Flüssigkeitskreises oder
über ein Leitungselement leitet. Hierbei ist keine direkte
Verbindung zwischen dem Retarder und dem Einlaß des
Wärmetauschers herstellbar.
DE 32 26 509 A1 sowie CH-PS 186 721 zeigen und beschreiben
Kühlkreise für Brennkraftmaschinen mit Einsatz von
Stromteilerventilen, die temperaturabhängig steuerbar sind.
Kühlanlagen in Kraftfahrzeugen weisen im allgemeinen in der
Zuleitung zum Kühler ein Thermostatventil auf, das, abhängig
von der Temperatur des zuströmenden Kühlmediums, einen Teil
kühlstrom durch eine Bypass-Leitung zum Auslaß des Kühlers bzw.
der Saugseite der Umwälzpumpe zuführt. Bei tiefen Temperaturen
des Kühlmediums, z. B. bei tiefer Außentemperatur oder nach ei
nem Kaltstart, soll dieses ungekühlt wieder dem Motor zugeführt
werden, so daß der Motor rasch seine günstigste Betriebstempe
ratur erreicht. Erst bei höherer Temperatur wird das Kühlmedium
durch den Kühler geleitet und gelangt gekühlt zur Saugseite der
Umwälzpumpe. Insbesondere dann, wenn der Kühlerventilator eben
falls mit einer thermostatischen Regelung versehen ist, z. B.
einem geregelten Viskolüfter, wird dieser erst dann einge
schaltet, wenn die aus dem Kühler austretende Luft eine ent
sprechend hohe Temperatur aufweist. Zwischen einem Auftreten
erhöhter Temperatur in der Kühlmittelleitung vor dem Thermo
statventil und dem Erreichen der vollen Kühlerleistung mit ro
tierendem Ventilatorrad vergeht in der Regel sehr viel Zeit. Im
Fahrbetrieb kann es also vorkommen, daß längere Zeit gebremst
wird, bevor der Kühler seine volle Kühlleistung erreicht hat.
Bei einer Bremsung aus hoher Fahrgeschwindigkeit, bei der die
Bremsleistung hoch ist und bei der eine große Wärmemenge an
fällt, wird das Arbeitsmedium des Retarders zumindest vorüber
gehend nicht gekühlt, wodurch sich der Retarder selbst stark
erwärmt. Eine Bremsung ist oftmals schon abgeschlossen, bevor
der Kühler überhaupt reagiert hat. Dies bedeutet, daß der Küh
ler erst Bremswärme abführt, wenn bei entsprechend reduzierter
Fahrgeschwindigkeit weniger Bremswärme anfällt. Der größte Teil
der als Wärme anfallenden Bremsleistung bleibt innerhalb des
Kühlsystems unter Bildung eines Wärmestaus.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Kühlanlage in
der Weise zu verbessern, daß die in einem weiteren Wärmeerzeu
ger innerhalb der Antriebsanlage, z. B. einem Retarder, plötz
lich als Wärme anfallende Leistung sofort ohne zeitliche Verzö
gerung abgeführt wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von
Anspruch 1 gelöst. Durch die erfindungsgemäße direkte
Verbindung zwischen dem Retarder und dem Einlaß des
Wärmetauschers kann beim Bremsen der gesamte Volumenstrom
heißer Flüssigkeit direkt dem Kühler zufließen.
Gemäß einer Weiterbildung kann das temperaturabhängig
gesteuerte Stromteilerventil unabhängig von der Temperatur
steuerung mittels einer Zusatz-Schalteinrichtung in diejenige
Endstellung gebracht werden, in der es den vollen Kühlflüssig
keitsstrom dem Einlaß des Kühlers zuführt. Die Zusatz-Schalt
einrichtung ist derart mit der Steuereinrichtung des Retarders
verbunden, daß das Einschalten des Retarders das Verstellen des
Stromteilerventils in die genannte Endstellung auslöst und das
Ausschalten des Retarders diesen Schaltvorgang rückgängig
macht, also den temperaturabhängigen Zustrom von Kühlflüssig
keit vom Kühler wieder herstellt.
Durch die genannten Maßnahmen steht die volle Kühlerkapazität
zur Abfuhr der Bremswärme aus dem Retarder zur Verfügung und es
kommt weder im Retarder noch im Kühler zu einem Wärmestau. Fer
ner wird sowohl die Umwälzpumpe am Motor als auch der Motor
selbst mit gekühlter Kühlflüssigkeit durchströmt. Es ist ferner
sichergestellt, daß der Antriebsmotor auch beim Betrieb mit
einem hydrodynamischen Retarder während des Bremsen keineswegs
unterkühlt wird. Der Retarder kann durch die sofort einsetzende
intensive Kühlung seines Arbeitsmediums durch die
Kühlflüssigkeit der Antriebsanlage auf eine höhere Brems
leistung eingestellt werden, weil das Arbeitsmedium ein
tieferes Temperaturniveau als bisher behält.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand
der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Kühlanlage mit überbrückbarem Stromteilerventil;
Fig. 2 eine Kühlanlage mit kombiniert steuerbarem Stromtei
lerventil.
In der Fig. 1 ist eine Kühlanlage z. B. eines Kraftfahrzeuges
dargestellt mit einem Antriebsmotor 1, an dem ein Schaltgetrie
be 2 sowie ein Retarder 3 angeflanscht sind. Am Retarder 3 ist
ein Wärmetauscher 4 angebaut, in dem die im Arbeitsmedium des
Retarders anfallende Bremswärme an die Kühlflüssigkeit der gan
zen Kühlanlage übertragen wird. Zur Kühlanlage gehört ferner
ein zweiter Wärmetauscher, der im allgemeinen als luftdurch
strömter Kühler 5 ausgebildet und mit einem Ventilator 6 ausge
stattet ist. Der Ventilator 6 kann mit einer auf die Temperatur
der durchgesetzten Luft reagierenden Kupplung ausgestattet
sein, z. B. einer Viskokupplung 7 oder einer anderen z. B. elek
trisch fernsteuerbaren Schaltkupplung. Der Antrieb erfolgt
durch den Antriebsmotor 1, ebenso der Antrieb einer Umwälzpumpe
8, die in der Regel am Antriebsmotor 1 direkt angebaut ist.
Die von der Umwälzpumpe 8 geförderte Kühlflüssigkeit strömt
zunächst durch den Antriebsmotor 1, dann durch eine Leitung 9
zum Wärmetauscher 4 des Retarders 3, von dort durch eine Lei
tung 10 zu einem zwei Stellungen aufweisenden Schaltventil 11
dem ein Stromteilerventil 12 folgt. An das Stromteilerventil bzw. erste Ventil 12
ist eine Leitung 13 zum Eintritt des Kühlers 5 sowie eine Umgehungsleitung bzw. By
pass-Leitung 14 angeschlossen, die in eine Leitung 15 vom Aus
tritt des Kühlers 5 zur Saugseite der Umwälzpumpe 8 zurückführt.
Das Schaltventil bzw. zweite Ventil 11 weist zwei Schaltstellungen auf, nämlich
eine Ruhestellung, die dem Betrieb bei ausgeschaltetem Retarder
entspricht und bei der die Kühlflüssigkeit durch die Leitung 10
direkt zum Stromteilerventil 12 geleitet wird. In diesem Be
triebszustand reagiert das Stromteilerventil 12 wie bei der
bekannten Kühlanlage und leitet die Kühlflüssigkeit je nach
deren Temperatur in der Leitung 10 ganz oder teilweise durch
den Kühler 5 oder die Bypass-Leitung 14. Die andere Betriebs
stellung nimmt das Schaltventil 11 ein, wenn dieses beim Be
trieb des Retarders ein Umsteuersignal bekommt, welches ein
pneumatisches oder elektrisches Signal sein kann. Die in der
Leitung 10 strömende Kühlflüssigkeit, die vor allem in der er
sten Phase der Bremsung aus hoher Fahrgeschwindigkeit hohe Tem
peratur annimmt, wird dabei nicht dem Stromteilerventil 12,
sondern direkt dem Eintritt in den Kühler 5 zugeleitet, so daß
ohne zeitliche Verzögerung eine sofortige Kühlung eintreten
kann. Der Ventilator 6 kann auch darüber hinaus noch mit dem
Schaltventil 11 derart gekoppelt sein, daß beim Betrieb des
Retarders auch der Ventilator über dessen Kupplung 7 einge
schaltet ist, dargestellt durch eine von einer Steuereinrich
tung 21 ausgehende strichpunktierte Steuerleitung 22. Nach dem
Abschalten des Retarders 3 geht das Schaltventil 11 in seine
Ruhelage zurück, so daß die ursprüngliche temperaturabhängig
gesteuerte Durchströmung des Kühlers 5 bzw. der Bypass-Leitung
14 wieder hergestellt ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Kühlanlage unterscheidet sich von
derjenigen gemäß Fig. 1 durch eine andere Bauart des Stromtei
lerventils. Anstelle eines Schaltventils 11 (Fig. 1) ist ein
Stromteilerventil 17 in der Leitung 10 vor dem Kühler 5 einge
baut, das eine kombinierte Beaufschlagung aufweist. Es ist mit
einer Temperatursteuerung 18 versehen, die dafür sorgt, daß das
Stromteilerventil 17 in jedem Falle die Bypass-Leitung 14
schließt und die Kühlflüssigkeit ganz dem Kühler 5 zuleitet,
wenn die Temperatur in der Leitung 10 einen Ansprechwert über
schritten hat. Eine Zusatz-Schalteinrichtung 19 wirkt in der
selben Richtung und stellt einen direkten Zufluß der durch die
Leitung 10 ankommenden Kühlflüssigkeit zum Kühler her. Auch
dieser Steuervorgang kann pneumatisch vor sich gehen, wobei am
Stromteilerventil 17 zwei unabhängige Betätigungseinrichtungen
vorgesehen sind. Statt dessen kann, wie schematisch dargestellt,
die Betätigung des Stromteilerventils 17 auch elektrisch erfol
gen über einen für sich allein bekannten regelbaren Betäti
gungsmagneten 20 mit einstellbarem Hub für die temperaturab
hängige Kühlstromverteilung im Normalbetrieb. Die Umschaltung
auf den Bremsbetrieb kann über eine Steuerleitung 22 erfolgen,
die mit dem Retarder 3 verbunden ist und zusätzlich auch zum
Einschalten der Kupplung 7 des Ventilators 6 dienen kann.
Claims (2)
1. Kühlanlage für die gemeinsame Kühlflüssigkeit der
Antriebsmaschine und des
Retarders eines Fahrzeuges, mit den
folgenden Merkmalen:
- a) eine Kreislaufleitung führt die Kühlflüssigkeit von der Antriebsmaschine (1) über den Wärmetauscher (4) des Retarders (3) zu einem mit Kühlluft beaufschlagbaren Wärmetauscher (5) und von dort zurück zur Antriebsmaschine;
- b) der Einlaß und der Auslaß des Wärmetauschers (5) sind über eine Umgehungsleitung (14) miteinander verbunden, wobei der Flüssigkeitsstrom in der Umgehungsleitung durch ein erstes Ventil (12) steuerbar ist, und zwar in Abhängigkeit von der Temperatur der vom Retarder (3) kommenden Kühlflüssigkeit;
- c) in der vom Retarder (3) zum temperaturabhängig gesteuerten ersten Ventil (12) führenden Leitung ist ein zwei Schaltstellungen aufweisendes zweites Ventil (11) eingebaut, das die vom Retarder (3) kommende Leitung in einer ersten Schaltstellung mit dem ersten Ventil (12) verbindet;
- d) eine Betätigungseinrichtung für das zweite Ventil (11) ist derart mit einer Steuereinrichtung (21) des Retarders (3) verbunden, daß das Einschalten des Retarders (3) ein Umsteuern des zweiten Ventils (11) in die zweite Schaltstellung, und das Ausschalten des Retarders (3) ein Umschalten in die erste Schaltstellung auslöst, gekennzeichnet durch die folgende Merkmale:
- e) der Retarder (3) ist eine Strömungsbremse;
- f) das erste Ventil (12) ist als ein Stromverteilerventil ausgebildet, das den vom Retarder (3) kommenden Flüssigkeitsstrom in unterschiedlichen Verhältnissen teils dem Einlaß des Wärmetauschers (5) und teils der Umgebungsleitung (14) zuführt;
- g) das zweite Schaltventil (11) ist in seiner zweiten Schaltstellung über eine zusätzliche Umgehungsleitung (16) direkt mit dem Einlaß des Wärmetauschers (5) verbunden.
2. Kühlanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
folgenden weiteren Merkmale:
- h) das temperaturabhängig gesteuerte Stromteilerventil (12, 17) kann unabhängig von der Temperatur-Steuerung (18) mittels einer Zusatz-Schalteinrichtung (19) in diejenige Endstellung gebracht werden, in der es den vollen Flüssigkeitsstrom dem Einlaß des Wärmetauschers (5) zuführt;
- i) die Zusatz-Schalteinrichtung (19) ist derart mit der Steuereinrichtung der Strömungsbremse (3) verbunden, daß das Einschalten der Strömungsbremse (3) das Verstellen des Stromteilerventils (17) in die genannte Endstellung auslöst und das Ausschalten der Strömungsbremse (3) diesen Schaltvorgang rückgängig macht.
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