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Caswascher nach dem desintegratiorpinzip für radialen Gasdurchang.
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Die gebräuchlichen Gasreiniger für Hochofengase usw. lassen sich,
von den Trockenreinigern abgesehen, in zwei Hauptgruppen gliedern: Naßreiniger,
bei welchen der benetzte Staub durch Schleuderkraft ausgeschieden wird, und Naßreiniger,
bei welchen durch rasch und entgegengesetzt bewegte Schlagbolzen eine mechanische
Durchmischung und Waschung des Gases bewirkt wird. Schließlich sind auch Kombinationen
dieser beiden Arten bekannt geworden.
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Naßreiniger der erstgenannten Art, welche in vielen Ausführungsformen
gebräuchlich sind, haben im allgemeinen den Nachteil geringer Leistung; sie benötigen
erhebliche Wassermengen sowie große Waschflächen im Apparat und zeigen, daher großen
Kraftverbrauch. Naßreiniger der zweiten Art besitzen zwar diesen Nachteil nicht,
lassen sich aber aus konstruktiven Gründen nur bis zu einer bestimmten Größe herstellen,
sind außerdem durch das Ineinandergreifen von bewegten und stillstehenden bzw. entgegengesetzt
bewegten, einseitig gestützten Schlagbolzen betriebsunsicher und schwer zugänglich.
Außerdem erzeugen sie weder eine Saug- noch Druckwirkung, so daß die Veranlassung
gegeben war zur Kombination mit Ventilatoren oder Naßreinigern der erstgenannten
Art.
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Auch der vorliegende Apparat ist eine Kombination beider Arten, bei
welchem aber die Mängel der beiden Systeme durch neue Anordnungen vermieden werden,
wie aus der nachfolgenden Beschreibung hervorgeht.
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Es hat sich herausgestellt, daß durch bezeigte Schlagbolzen-einfachster
Art eine energische Gasbenetzung erzielt werden kann, auch ohne Zwischenschaltung
gegenläufiger Szw. stillstehender Schlagbolzen, falls diese eine besondere Form
erhalten.
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Diese besondere Form ist in Abib. I und 2 veranschaulicht.
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Es werden nämlich an U-Ringen u o. dgl., welche in üblicher Weise
mit der Achse D fest verbunden sind, gekrümmte Blechstückes, S1 oder Winkeleisen
mit stumpfem Winkel befestigt in der Weise, daß bei der Drehung derselben um die
Achse die äußeren Schaufeln s vennöge ihrer Neigung eine saugende Wirkung auf das
Gas G nach innen ausüben, während die inneren Schaufeln s1 entsprechend ihrer umgekehrten
Neigung einen Druck auf Gas 0 und Wasser W erzeugen in Richtung von innen nach außen,
die zentrifugalen Kräfte unterstützend. Es
ist leicht einzusehen,
daß im Innern R ein Gleichgewichtszustand der von den Schaufeln s und s1 herrührenden
Kräfte existieren muß, und es entstehen an dieser Stelle kräftige Wirbel, die Gas
und Wasser gehörig mischen. Der benetzte Staub entfernt sich durch Zentrifugalkraft
von selbst nach außen und fließt am Mantel M ab, wo gegebenenfalls noch in der üblichen
Weise Drahtnetze, Leitschaufeln 0. dgl. angebracht werden können.
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Um ein andauerndes Abziehen der Gase aus R zu ermöglichen, wird ein
Ventilator 13 angeordnet, der nach dem Ausgang A bläst. Bei noch weitergchenden
Anforderungen können noch Naßreinigerteile zwischen R und A eingeschaltet werden,
wie in Abb. I gezeigt. Das bei E eintretende Gas erfährt zunächst in R eine Vorreinigung,
wie beschrieben. Sodann strömt es benetzt mit einem Teil des zuströmenden Wassers
1V durch rotierende Schaufelreihen l1 und 13, welche zweckmäßig aus zusammenhängenden
Blechstreifen aus Wellblech bestehen (s. Abb.). Zwischen diesen Reihen befinden
sich feststehende Reihen f, deren Schaufeln bzw. Wellen schräggestellt sind (s.
Abb. 3). Die Notwendigkeit einer Schrägstellung folgt aus dieser Abbildung, in welcher
c und c1 die Strömungsgeschwindigkeit das Gases in den Schaufeln tt und 13 bei der
Umfangsgeschwindigkeit a und die Strömungsgeschwindigkeit r in den ruhenden Reihen
f als Resultierende bedeuten. Die Verwendung von Wellblech ist günstig, einerseits,
um recht viele Schaufeln zur Unterteilung des Gases zu erhalten, und anderseits,
um die Reinigungswirkung zu vergrößern, dadurch, daß das Wasser länger mit dem Gas
in Berührung bleibt. Bei f wird das Gas nochmals intensiv gewaschen, weil das mitgerissene
Wasser seitlich an den Wänden des Wellbleches anprallt und hier gleichzeitig ein
starker Führungsdruck auf das Gas ausgeübt wird, ähnlich wie bei den vorerwähnten
Schrägschaufeln s, sl ; es entstehen in diesen Kanälen wiederum Wirbel, die denjenigen
bei R ungefähr entsprechen. Wenn das gas auf diese Weise genügend gereinigt ist,
verläßt es bei A den Apparat. Der Schlamm wird beispielsweise mittels einer Kreisrinne
entfernt.
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Die Vorteile dieses neuen Apparates gegenüber den älteren Apparaten
sind folgende: Zunächst wird durch die Anordnung zweier oder mehrerer konzentrischer,
gleichartig bewegter und miteinander fest verbundener Reihen von Schlagflächen s,
s", ebenso wie durch die Anordnung zweier oder mehrerer gleichartig bewegter und
miteinander fest verbundener Reihen von Wellblechringen li, 12, zwischen welchen
die feststehenden Wellblechringef angeordnet sind, zwischen diesen Reihen j e eine
Wirbelzone hergestellt, in welcher sich Gas und Wasser zusammendrängt und mischt,
wie oben bereits ausgeführt.
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Weiter ist durch die Schlagbolzenanordnungs, s1 die Möglichkeit einer
starken beiderseitigen Befestigung und Verbindung der Bolzen mit der Achse gegeben,
was durch die obenerwähnten U-Eisenringe u vermittelt wird. Es können demnach größere
Umdrehungszahlen und höhere Leistungen erzielt werden. Gleichzeitig ist der technische
Aufbau gegenüber den bekannten Gaswaschern nach dem Desintegratorprinzip mit ihren
vielen ineinandergreifen, den Teilen erheblich vereinfacht. Ferner ist die Verwendung
von abwechselnd sich drehenden und abwechselnd feststehenden Wellbechringen l1,
f, l2 ein weiteres Mittel zur Durchführung des Reinigungsvorganges durch die radialen
Schaufeln s, s1 in prinzipiell gleicher Weise (Bildung von Ringen, zwischen welchen
Gas und Wasser zusammengedrängt in Wirbelbewegung versetzt und innig gemischt werden)
unter Vermeidung von ineinandergreifenden, einseitig befestigten Schlagbolzen u.
dgl.
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Es ergibt sich demnach sowohl durch die einzelnen neuen Teile als
auch durch deren Kombination ein neuer technischer Erfolg.