Hintergrund der Erfindung
A. Bereich der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrochemischen Sensor
zur Bestimmung der relativen Glucosekonzentration in einer Blutprobe
unter Verwendung einer enzymkatalysierten Reaktion, wobei dieser Sensor
eine Anode und eine Kathode, welche elektrisch voneinander isoliert sind,
und eine glucosepermeable Membran zum Schutz der Elektroden vor
Kontaminanten umfaßt, und wobei sich das Enzym, das aus Glucoseoxidase besteht,
zwischen der Membran und der Anode befindet, wobei die Glucoseoxidase auf
einer Außenfläche dieser Anode und der glucosepermeablen Membran
immobilisiert ist. Insbesondere ist die Erfindung auf einen neuen und
verbesserten elektrochemischen Glucosesensor für vollständiges Blut gerichtet,
welcher eine integrale, einteilige, mit vollständigem Blut kompatible,
glucosepermeable Membran einschließt.
B. Beschreibung des Stands der Technik
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Produkte, die Fluktuationen im Blutzucker eines Menschen oder
Glucosespiegel messen, sind zu einer alltäglichen Notwendigkeit für viele
der sieben Millionen Diabetiker der Nation geworden. Weil diese Krankheit
gefährliche Anomalien in der Blutchemie verursachen kann und weil
vermutet wird, daß sie zu Verlust der Sehkraft und Nierenversagen beiträgt,
müssen sich die meisten Diabetiker in periodischen Abständen selbst
testen und ihren Glucosegehalt entsprechend einstellen, normalerweise mit
Insulininjektionen. Patienten, die insulinabhängig sind - ungefähr 10 bis
15 % der Diabetiker - werden von ihren Ärzten dahingehend instruiert, daß
sie ihren Blutzuckerspiegel oft, bis zu viermal täglich, überprüfen
sollen.
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Jahrelang war die Losung für Diabetiker einer von mehreren Testkits
zur Urinanalyse, die trotz wiederholter Verbesserungen eine unpräzise
Messung des Glucosespiegels im Blut ergaben. Beispiele von frühen
Urintests auf Glucose sind in den US-Patenten 2,387,244 und 3,164,534
beschrieben. Später wurden Reagenzstreifen für den Urintest entwickelt.
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Der Urintest auf Glucose ist jedoch in seiner Genauigkeit besonders
dadurch beschränkt, daß der Grenzwert der Niere, ab der Glucose in den Urin
ausgeschüttet wird, verschieden für jedes Individuum ist. Darüber hinaus
ist Zucker (Glucose) im Urin ein Anzeichen dafür, daß die Glucose mehrere
Stunden vor dem Test zu hoch war, wegen der Zeitverzögerung, bis die
Glucose den Urin erreicht. Meßwerte, die vom Urin abgelesen werden, sind
daher Anzeichen für den Glucosespiegel im Blut einige Stunden, bevor der
Urin getestet wird.
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Das Ablesen genauerer Werte ist möglich, indem man direkt aus Blut
die Meßwerte abliest, um den aktuellen Glucosespiegel zu bestimmen. Die
Einführung von Bluttests für zuhause wird von einigen für den
deutlichsten Fortschritt in der Behandlung der Diabetes seit der Entdeckung des
Insulins 1921 gehalten. Blutzuckertests zuhause wurden mit der
Entwicklung von Reagenzstreifen zum Testen von vollständigem Blut ermöglicht.
Beispiele für Reagenzstreifen dieser Art werden in den US-Patenten Nr.
3,164,534 und 3,092,465 beschrieben. Ein Durchbruch in der
Selbstüberwachung kam 1979, als die Ames-Abteilung von Miles Laboratories ihren
VISIDEX Heim-Bluttest-Kit herausbrachte. Der VISIDEX Heim-Bluttest-Kit
besteht aus wegwerfbaren chemisch beschichteten Plastikstreifen. Wenn
Blut, das durch Einstich in einen Finger entnommen wird, auf einen dieser
Streifen aufgebracht wird, zeigt die resultierende Farbänderung den
Glucosegehalt im Blut an, beruhend auf der Lichtreflexion vom mit dem Blut
kontaktierten Reagenzstreifen.
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Die deutlichsten Vorteile der gegenwärtigen Technologie, die zur
Verwendung von Reagenzstreifen zuhause zur Verfügung steht, sind niedrige
Kosten (ungefähr 50 cents pro Verwendung) und eine kurze, z. B.
1-minütige, Responsezeit. Es gibt jedoch mit Reagenzstreifen signifikante
Probleme. Das Einhalten der Testzeit ist bei Verwendung von Reagenzstreifen
sehr kritisch, da exakt 60 Sekunden von der Zeit, bei der eine Blutprobe
auf einem Streifen aufgebracht wird, bis zu der Zeit, bei der sie durch
Abspülen entfernt wird, verstreichen müssen. Die Farbe auf dem Streifen
muß dann mit einer Farbkarte verglichen werden. Diese Zeitbeschränkung
und die Notwendigkeit, Unterschiede in Farbschattierungen visuell sicher
zu erfassen, hat zur Folge, daß die existierenden Heim-Glucosetestkits
sehr benutzerempfindlich sind.
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Eine Alternative zu Reagenzstreifen ist ein Glucosesensor mit einer
Elektrode. Elektroden sind teuerer, und die Elektrodentechnologie ist
komplizierter, doch die Lebenszeit einer Elektrode beträgt Wochen oder
Monate im Vergleich zur einmaligen Verwendung eines Reagenzstreifens. Die
Responsezeit von Elektroden ist sehr kurz, und Elektroden sind nicht
benutzerempfindlich, was zu gesteigerter Genauigkeit im Vergleich zu
Reagenzstreifen führt.
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Es gibt zwei Hauptarten von Glucoseelektrode-Sensoren. Die erste
ist ein elektrokatalytisches Gerät, welches zum Erhalt einer meßbaren
Antwort Verwendung von der direkten Oxidation von Glucose macht. Die
zweite ist eine Enzymelektrode, welche ein Enzym verwendet, um Glucose in
ein elektroaktives Produkt umzuwandeln, welches dann elektrochemisch
analysiert wird.
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In verschiedenen elektrokatalytischen Glucosesensoren wird Glucose
auf einer Reihe von Wegen unter Bildung einer Reihe von Zwischenprodukten
oder Endprodukten, die an einer Elektrode meßbar sind, oxidiert. Die
Reaktionsprodukte können chemisch ebenso wie biochemisch gebildet werden.
Ein chemischer Weg von Interesse ist die elektrochemische Oxidation von
Glucose. Ein geeigneter Mechanismus, um die Oxidation von Glucose
herbeizuführen, ist die Reaktion mit einem geeigneten katalytischen
Elektrodenmaterial in einer geeigneten Losung durch Anlegen eines geeigneten
Potentials.
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Ein erster Schritt dieses Oxidationsprozesses wird in der folgenden
Gleichung erläutert:
Katalysator
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Diesem Anfangsschritt kann eine Reihe von Folgeschritten nachfolgen,
wodurch verschiedene Reaktionsprodukte hergestellt werden, die von einer
Elektrode erfaßt werden. Die Glucose kann direkt an einem geeigneten
Katalysator unter Bildung eines Stroms, der der Menge an umgesetzter
Glucose proportional ist, reagieren. Der zur Oxidation erforderliche
Sauerstoff wird eher aus dem Wasser der Losung erhalten, als aus dem in der
Probe gelösten Sauerstoff. Alternativ dazu kann die Sauerstoffdissipation
durch eine Elektrode gemessen werden, oder die Bildung von
Reaktionsprodukten, z. B. H&sub2;O&sub2;, kann gemessen werden, um die Konzentration der
Glucose abzuleiten. Charakteristika der elektrokatalytischen Oxidation von
Glucose sind, daß keine zusätzlichen Reagentien benötigt werden und
relativ komplexe Elektronik erforderlich ist, um den Stromkreis so
einzurichten,
daß sich ein Wert für Glucose ergibt.
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Ein weiterer Typ eines Glucosesensors schließt eine Enzymelektrode
ein. Die Reaktionen für diese Elektrode sind in den folgenden Gleichungen
gegeben:
Katalysator
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In der in der ersten Gleichung dargestellten Reaktion reagiert
Glucose mit Sauerstoff unter Bildung von Gluconolacton und
Wasserstoffperoxid. Diese Reaktion ist durch einen geeigneten Katalysator wie das Enzym
Glucoseoxidase katalysiert. Eine geeignete Elektrode kann die Bildung von
H&sub2;O&sub2; oder die Abnahme an Sauerstoff messen, wie als Stand der Technik
bekannt ist. In jedem Fall wird ein Strom erhalten, der direkt mit der
Glucosekonzentration der untersuchten biologischen Flüssigkeit verbunden
ist. Beispielsweise wird die Oxidation von Wasserstoffperoxid an einer
Platinanode erreicht, und die Reduktion kann entweder an einer
Platinanode oder einer Silberkathode erreicht werden. Bei den bekannten
Enzymelektroden diffundieren Glucose und Sauerstoff aus dem verdünnten Blut,
ebenso wie Störstoffe, wie Ascorbinsäure und Harnsäure, durch eine
Primärmembran. Sobald Glucose nach Diffundieren durch diese Membran eine zweite
Membran erreicht, katalysiert Glucoseoxidase die Umwandlung der Glucose
zu Wasserstoffperoxid und Gluconolacton. Das Wasserstoffperoxid kann
zurück durch die Primärmembran diffundieren oder kann weiter durch die
Sekundärmembran zur Elektrode diffundieren, wo es unter Bildung von
Sauerstoff und einem Proton umgesetzt werden kann und einen Strom, der
proportional der Glucosekonzentration ist, produziert. Theoretisch verhindert
die Sekundärmembran den Durchtritt von im wesentlichen allen Molekülen
mit Ausnahme von Wasserstoffperoxid zur Elektrode. Das Gluconolacton muß
zurück durch die Primärmembran diffundieren.
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Elektrochemische Glucosesensoren bestehen im wesentlichen aus zwei
Hauptkomponenten: einer Elektrode und einem vom Benutzer ersetzbaren,
wegwerfbaren System vom Membranen unter Einschluß einer Primärmembran und
einer Sekundärmembran. Die Elektrode beruht auf einer Clark-Elektrode,
die im Wasserstoffperoxidmodus arbeitet, wie in dem US-Patent
Nr. 2,913,386 beschrieben. Die Clark-Elektrode schließt eine Platinanode
und eine Silberkathode ein. Eine Spannung von 0,7 Volt wird an die
Elektrode angelegt und der Strom zwischen der Kathode und Anode wird
gemessen. Der Unterschied zwischen diesem gemessenen Potential und dem, das
bei der Glucosereaktion produziert wird, ist proportional zur
Glucosekonzentration in der untersuchten Blutprobe.
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Das Membransystem dient drei verschiedenen Funktionen. Die
Primärmembran dient zunächst dazu, selektiv den Durchtritt von Glucose zu
gestatten, während Störstoffe ferngehalten werden. Die Primärmembran,
typischerweise ein plasmageätztes Polycarbonat, ist so konstruiert, daß sie
eine Porengröße von 300 Angström hat. Ein Enzym, das sich zwischen den
Primär- und Sekundärmembranen befindet, übt eine zweite Funktion aus
dahingehend, daß es die Reaktion zwischen Glucose und Sauerstoff, die durch
die Primärmembran durchtreten, katalysiert, wodurch Wasserstoffperoxid
gebildet wird. Typischerweise ist die Sekundärmembran eine
Zelluloseacetatschicht oder kann eine Siliconkautschukschicht sein, welche nicht
glucosepermeabel ist, und ist eine relativ unporöse, extrem dünne Membran,
welche die dritte Funktion ausübt, ausschließlich Wasserstoffperoxid
durchzulassen. Die Gesamtfunktion des Membransystems ist, die Elektrode
vor Kontaminanten, einschließlich Glucose, zu schützen, während sie es
gestattet, daß Wasserstoffperoxid die Elektrode erreicht.
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Die Elektrode zur Detektion von Wasserstoffperoxid befindet sich
angrenzend an die Sekundärmembran. Um das Wasserstoffperoxid von der
Sekundärmembran zur Elektrode zu übertragen, wird ein flüssiger Puffer
zwischen die Sekundärmembran und die Elektrode gegeben. Die Elektrode mißt
die Konzentrationsänderung des Wasserstoffperoxids in dieser Pufferzone.
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Die Primärmembran wird verwendet, um Blutkomponenten mit hohem
Molekulargewicht, z. B. Proteine und Zellbestandteile des Bluts, von der
Glucose abzutrennen. Diese Membran muß permeabel für Glucose sein, jedoch
relativ impermeabel für die größeren molekularen und zellulären
Bestandteile von Blut. Die typische Primärmembran ist nicht kompatibel mit
vollständigem Blut, da die Konzentration von Komponenten mit relativ hohem
Molekulargewicht in vollständigem Blut, wie etwa von Proteinen,
Zellbestandteilen und Klümpchen, schnell die Membran verstopft, so daß dann die
Membran ersetzt werden muß.
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In der reaktiven Schicht oder Enzymschicht reagiert Glucose mit
Sauerstoff in Gegenwart von Wasser und einem geeigneten Katalysator wie
Glucoseoxidase unter Bildung von Glukonsäure (Gluconolacton) und
Wasserstoffperoxid.
Die reaktive Schicht sollte die geeignete Feuchtigkeit
aufweisen, um die enzymatische Aktivität zu gestatten. Die Sekundärmembran
ist eine zweite Diffusionsschicht, in der Wasserstoffperoxid von der
reaktiven Schicht durch die Sekundärmembran zur Elektrodenoberfläche
diffundiert. Diese Schicht ist permeabel für Wasserstoffperoxid und Wasser,
aber relativ impermeabel für Gluconolacton und Störstoffe wie Ascorbinsäure
und Harnsäure. Die Sekundärmembran war ein Siliconkautschuk, der
als Barriere gegenüber fast allen Störstoffen mit niedrigem
Molekulargewicht fungiert, einschließlich Glucose, doch den Durchtritt von
Wasserstoffperoxid gestattet. Ein Beispiel eines Membransystems mit einer
Siliconkautschuksekundärmembran ist offenbart im US-Patent Nr. 3,979,274.
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Siliconkautschuke wurden im Stand der Technik nicht für primäre
(glucosepermeable) Membranen verwendet. Obwohl die Siliconkautschuke des
Stands der Technik kompatibel mit vollständigem Blut sind und
sauerstoffpermeabel sind, sind sie nicht glucosepermeabel - ein wesentliches
Merkmal einer Primärmembran. Vor der vorliegenden Erfindung war trotz des
lange bestehenden Bedürfnisses auf diesem Gebiet kein Material gefunden
worden, das in der Lage gewesen wäre, Glucose und Sauerstoff permeieren
zu lassen, während es die Permeation von die Elektrode störenden Stoffen
ausschließt. Ein Membranmaterial, das sowohl sauerstoff- wie
glucosepermeabel ist, während es den Durchtritt von Störstoffen verhindert, ist
höchst erwünscht, da mit diesem Material eine Membran in dem
Membransystem weggelassen werden kann.
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Der typische Sensor des Standes der Technik schließt auch eine
Schicht von Puffer und Wasser, angrenzend an die Elektrodenoberfläche,
zur Akkumulierung von Wasserstoffperoxid ein. Dies verlangsamt die
Elektrodenantwort, da sich das Wasserstoffperoxid in dieser Schicht
akkumuliert und durch die Schicht diffundiert, bevor es die Elektrode erreicht.
Idealerweise sollte die Dicke der Pufferlösungsschicht Null sein, um die
schnellstmögliche Elektrodenantwort zu erreichen. Wenn sich das Volumen
der Pufferschicht ändert, was während der Benutzung passiert, ändert sich
auch der Elektrodenresponsebereich. Infolgedessen erfordern Sensoren des
Standes der Technik eine häufige Neukalibrierung des Instruments.
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Die Pufferschicht und die Position der Sekundärmembran schafft ein
weiteres Problem. Da die reaktive Schicht räumlich von der Elektrode, z. B.
Anode, entfernt ist, wird ein großer Prozentsatz des in der reaktiven
Schicht produzierten Wasserstoffperoxids ausgewaschen und erreicht
niemals
die Anode. Dies reduziert wesentlich die Empfindlichkeit und
Genauigkeit der Elektrode. Es wäre vorteilhaft, eine Elektrode zu
entwickeln, bei der das Enzym direkt an der Anode hängt. Solch eine
Konstruktion würde gestatten, daß ein viel größerer Prozentsatz des
Wasserstoffperoxids die Anode erreicht, wodurch eine hochempfindliche und
genaue Elektrode bereitgestellt würde. Die Notwendigkeit für häufige
Kalibrierung würde ebenfalls verringert werden oder wegfallen.
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Wie angedeutet, haben die gegenwärtig verfügbaren elektrochemischen
Sensoren verschiedene Nachteile. Weil die Primärmembran nicht kompatibel
mit vollständigem Blut ist, kann nur Blut, das mit einer Pufferlösung
verdünnt ist, direkt auf die Primärmembran aufgegeben werden. Auch sind
die Sensoren sehr teuer, was ihre Verwendung auf Kliniken beschränkt. Die
Komplexität der Sensortechnologie erfordert die Anwendung durch
hochqualifiziertes Personal, was außerdem die Verwendung der gegenwärtig
verfügbaren Sensoren eher auf Kliniken als für den Hausgebrauch beschränkt.
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Bevor elektrochemische Sensoren für den Hausgebrauch verwendbar
gemacht werden können, muß ein technologischer Fortschritt erzielt
werden, um Messungen zu erlauben, bei denen vollständiges Blut verwendet
wird. Dies war bis dato mit den elektrochemischen Sensoren nicht
erreichbar, da die Primärmembranen, die gegenwärtig verwendet werden, nicht
kompatibel für vollständiges Blut sind und durch vollständiges Blut schnell
verstopft werden. Die elektrochemischen Glucosesensoren des Standes der
Technik erlauben auch die Permeabilität einer wesentlichen Menge von
Störstoffen zur Pufferschicht, selbst bei Messungen unter Verwendung von
verdünnten Blutproben, wodurch die Meßgenauigkeit herabgesetzt wird.
Diese Störstoffe sind in vollständigem Blut viel stärker konzentriert, so
daß Proben mit vollständigem Blut nicht genau mit den existierenden
elektrochemischen Glucosesensoren gemessen werden können. Ferner ist das
existierende Primärmembranmaterial nicht ausreichend sauerstoffpermeabel, um
Untersuchungen von voll ständigem Blut zuzulassen, was die Blutverdünnung
und eine Testlösung mit einer erhöhten Sauerstoffkonzentration zur
Analyse erfordert.
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Außer zu vollständigem Blut gibt es auch andere
Körperflüssigkeiten, aus denen Glucose gemessen werden kann. Veröffentlichte Daten deuten
darauf hin, daß Schweiß ein Ultrafiltrat von Blut mit einer niedrigen,
variablen Glucosekonzentration ist. Die Literatur weist darauf hin, daß
die Glucosekonzentration im extrazellulären Raum zwischen den Zellen und
an intramuskulären oder subkutanen Stellen niedriger ist als der
Blutzuckerspiegel doch wird angenommen, daß sie ein gutes Maß für die
Glucose im Blut ist. Somit erreicht Glucose die Unterseite der Haut in
potentiell nützlichen Mengen.
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Damit ein Sensor in dieser Umgebung funktioniert, muß die Glucose
die Haut permeieren. Haut wird normalerweise nicht als glucosepermeabel
betrachtet; transkutane Messungen von Blutgasen (Sauerstoff,
Kohlendioxid, Stickoxide) sind jedoch wohlbekannt. Da sich Glucose im Schweiß
findet, muß sie die Haut auf dem Wege der Schweißdrüsen permeieren, wenn
nicht durch einen anderen Mechanismus. Das Verfahren der
Schweißproduktion ist ein dynamischer Prozeß, so daß die Glucosekonzentration in
Schweiß abhängt von der relativen Permeabilität der Membran der
Schweißdrüse für Glucose und Wasser. Wenn der Prozeß zur Einstellung des
Gleichgewichts gezwungen wird, sollte die Glucosekonzentration die
Konzentration innerhalb der Haut erreichen. Potentielle praktische Schwierigkeiten
sind der Glucosemetabolismus in der Haut und die Zeit, die zur
Äquilibrierung der Glucose am Sensor erforderlich ist.
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Herkömmliche Sensoren zur Glucosemessung in Schweiß erfordern eine
Probenahme oder das Einsetzen von komplizierten Verfahren oder Testausrüstungen.
Beispiele herkömmlicher Sensoren sind offenbart in den
US-Patenten Nr. 4,044,772, 4,195,641 und 4,329,999. Es besteht ein Bedarf nach
einem nichtinvasiven Sensor zur Messung von Glucose in einer
Körperflüssigkeit wie Schweiß. Der bevorzugte Sensor sollte keine komplizierte
Ausrüstung einschließen oder komplizierte Verfahren erfordern.
Zusammenfassung der Erfindung
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen neuen und
verbesserten elektrochemischen Sensor zur Abtrennung und Messung von Glucose
aus vollständigem Blut bereitzustellen.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue und
verbesserte glucosepermeable Membran zur Bestimmung der relativen
Konzentration dieser Verbindung, die in einer Testflüssigkeit vorliegt, zur
Verfügung zu stellen.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen neuen
und verbesserten elektrochemischen Sensor zur Verfügung zu stellen, der
keine besonderen Fähigkeiten zur Inbetriebnahme und den Betrieb erfordert
und Genauigkeit und Stabilität zeigt.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue und
verbesserte Membran zur Verfügung zu stellen und ein Verfahren zur
Herstellung der Membran, die aus einer polymerisierbaren, Silizium
enthaltenden Verbindung gebildet wird, welche in einem flüssigen Träger
dispergiert ist, der in einer Menge von mindestens 5 Gew.-% während der
Polymerisation in Schichtform entfernbar ist.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen neuen
und verbesserten elektrochemischen Sensor zur quantitativen
Glucoseanalyse zur Verfügung zu stellen, der Kosten pro Verwendung verursacht, welche
mit den Kosten der Reagenzstreifenglucoseanalyse konkurrieren können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch einen
elektrochemischen Sensor, der eine glucosepermeable Membran einschließt, umfassend
ein sauerstoffpermeables, hydroxylendblockiertes Diorganopolysiloxan,
vorzugsweise Dimethylpolysiloxan, mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von mindestens 5.000, wobei die Membran die
glucoseoxidase-immobilisierte Anode bedeckt, wodurch die Glucoseoxidase zwischen dieser
Membran und der Anode gehalten wird. Die Elektrode des Sensors kann z. B.
eine Clark-Elektrode sein, wie offenbart in US-Patent 2,913,386, mit
einer Platinanode und einer Silberkathode, welche vorzugsweise elektrisch
voneinander durch Epoxy isoliert sind. Eine Schicht eines Materials, das
in der Lage ist, die Reaktion von Glucose mit Sauerstoff zu katalysieren,
geeigneterweise ein Enzym wie Glucoseoxidase oder Glucosedehydrogenase,
wird immobilisiert anhängend an, auf, oder vollständig gebunden an die
Elektrode. Der Katalysator kann nur auf der Anode immobilisiert werden
oder kann an die gesamte Elektrode angehangt werden, ohne Verlust an
Genauigkeit.
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Die neue und verbesserte Membran, die aus einer Dispersion einer
polymerisierbaren, Silizium enthaltenden Verbindung gebildet wird, die in
einer unvollständig gehärteten Form in einem flüssigen Träger appliziert
wird, wird aufgebracht durch Überstreichen oder irgendein anderes Mittel
eines geeigneten Katalysators, der sich in der Nähe der Elektrode
befindet, so daß ein stromempfindlicher Teil der Elektrode mit der Membran
umgeben wird. Das Elastomer wird an Ort und Stelle gehärtet, wodurch eine
flexible elastische Membran gebildet wird, die sauerstoff- und
glucosepermeabel ist und die meisten anderen Störstoffe, wie Ascorbinsäure,
abschirmt. Die einzigartige Membran ist kompatibel mit vollständigem Blut
und erlaubt, daß der Sensor zuhause verwendet werden kann, ohne die
Notwendigkeit einer Verdünnung des vollständigen Bluts. Da die Membran
kompatibel
mit vollständigem Blut, sauerstoff- und glucosepermeabel ist und
die meisten Störstoffe abschirmt, ist nur eine einzige Membran im Sensor
erforderlich. Die Schicht aus Pufferlösung zwischen der Sekundärmembran
und der Elektrode, die in Sensoren des Standes der Technik erforderlich
ist, kann wegfallen, was den Sensor der vorliegenden Erfindung leicht
verwendbar, aufhebbar und kalibrierbar macht. Diese Merkmale machen den
Sensor in einzigartiger Weise geeignet für den Hausgebrauch. Die
Einzelmembran erlaubt auch die Bindung des Enzyms an die Anode. Diese
Anbringung des Enzyms steigert die Effizienz des Sensors, da Wasserstoffperoxid
direkt an der stromaufnehmenden Oberfläche der Elektrode produziert wird.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Membran ist ihre relativ hohe
Sauerstoffpermeabilität. Die hohe Sauerstoffpermeabilität der Membran
sorgt für eine lineare Antwort in der Beziehung zwischen
Glucosekonzentration und Sensorstrom über den gesamten anwendbaren Bereich der
Glucosekonzentration. Die lineare Response sorgt für gesteigerte
Responsegenauigkeit und Verläßlichkeit und verringert oder beseitigt die
Notwendigkeit zur Kalibrierung durch den Benutzer. Die lineare Response erlaubt
auch höhere und weniger dynamische Ablesungen als nach dem Stand der
Technik möglich. Ablesungen bei diesen extremen Konzentrationswerten sind
die kritischsten für Diabetiker.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die obigen und weitere Ziele und Vorteile und neue Merkmale der
vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden detaillierten
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung offensichtlich
werden, die in den Begleitfiguren dargestellt sind, worin:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung eines elektrochemischen
Sensors des Standes der Technik ist;
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Fig. 2 eine schematische Darstellung des elektrochemischen
Sensors der vorliegenden Erfindung ist;
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Fig. 3 eine im wesentlichen vertikale Querschnittsansicht einer
Elektrode ist, die im elektrochemischen Sensor der vorliegenden Erfindung
eingesetzt wird;
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Fig. 4 eine Ansicht ist, die im wesentlichen entlang der Geraden
4-4 von Fig. 3 aufgenommen wurde;
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Fig. 5 ein Graph ist, der den Sensorstrom gegen die
Glucosekonzentration unter Verwendung des Sensors der vorliegenden Erfindung
darstellt;
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Fig. 6 eine Querschnittsansicht, ähnlich wie Fig. 3, einer
alternativen Ausführungsform einer Elektrode ist, die im elektrochemischen
Sensor der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Bezug nehmend auf die Zeichnungen wird ein elektrochemischer Sensor
des Standes der Technik schematisch in Fig. 1 dargestellt und ist
generell mit der Bezugsnummer (10) bezeichnet. Der Sensor des Standes der
Technik (10) schließt ein: ein Membransystem, bestehend aus einer
primären Glucosemembran (12) aus Polycarbonat, die glucosepermeabel ist; eine
Enzymschicht (14), wie Glucoseoxidase, angebracht hinter der
Primärmembran (12), und eine Sekundärmembran (16). Die Enzymschicht (14)
katalysiert die Reaktion von Glucose mit Sauerstoff, wodurch die
Reaktionsprodukte Wasserstoffperoxid und Gluconolacton gebildet werden.
Wasserstoffperoxid dringt durch die wasserstoffperoxidpermeable Sekundärmembran (16)
zu einer Elektrode (18) vor, wo es unter Bildung von Sauerstoff umgesetzt
wird, was durch einen Strom detektiert wird, der durch ein Strommeßgerät
in der elektronischen Ableseeinrichtung (20) aufgenommen wird.
Theoretisch schützt die Sekundärmembran (16) die Elektrode (18) von allen
Kontaminanten mit Ausnahme von Wasserstoffperoxid. Ein Material des Standes
der Technik für die Sekundärmembran (16) ist Siliconkautschuk, welcher,
wie im allgemeinen im Stand der Technik gelehrt, alle störenden Stoffe,
einschließlich Glucose abhält. Ein signifikanter Nachteil des Sensors
(10) des Standes der Technik ist, daß er normalerweise nur mit verdünntem
Blut verwendet wird, da die Primärmembran (12) nicht kompatibel mit
vollständigem Blut ist.
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In Übereinstimmung mit einem wichtigen Merkmal der vorliegenden
Erfindung schließt ein elektrochemischer Sensor, generell mit (100)
bezeichnet, eine mit vollständigem Blut kompatible glucosepermeable Membran
(112) ein. Der elektrochemische Sensor (100) der vorliegenden Erfindung
wird schematisch in Fig. 2 erläutert. Die Membran (112) erlaubt, daß
vollständiges Blut direkt auf die Membran (112) (Fig. 2 und 3) zur
Glucosemessung aufgebracht wird. Die Membran (112) ist im Gegensatz zu den
Lehren des Standes der Technik glucosepermeabel. Die Glucosepermeabilität
und die Kompatibilität der Membran (112) für vollständiges Blut beseitigt
die Notwendigkeit einer Sekundärmembran (16) des Sensors (10) des Standes
der Technik.
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In Übereinstimmung mit einem wichtigen Merkmal der vorliegenden
Erfindung wurde gefunden, daß eine Dispersion einer polymerisierbaren
siliziumhaltigen Verbindung, die in einer unvollständig gehärteten Form
als dispergierte Phase einer Siliziumverbindung in einem flüssigen Träger
aufgebracht wird, wobei der Träger im wesentlichen unlöslich in der
dispersen Phase und aus der Dispersion während des Härtens entfernbar ist,
als eine kontinuierliche Schicht, Film oder Membran trocknen und
aushärten wird, die eine unerwartet hohe Glucosepermeabilität hat, wodurch sie
als einzige Membran in einem elektrochemischen Glucosesensor
funktioniert. Die siliziumhaltige Verbindung kann in der kontinuierlichen Phase
als Monomer, Oligomer, Prepolymer oder unvollständig gehärtetes Polymer
dispergiert sein. Die Siliziumverbindung wird an Ort und Stelle als
kontinuierlicher polymerer Überzug oder Schicht gehärtet. Der entfernbare
Träger, der während des Härtens beispielsweise durch Verflüchtigung
entfernt wird, sollte in einer Menge von mindestens 5 Gew.-% der Dispersion
vorliegen, und vorzugsweise 10 bis 90 Gew.-%.
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Es wurde gefunden, daß die polymerisierbaren siliziumhaltigen
Verbindungen unter Einschluß von Monomeren, Oligomeren, Prepolymeren und
unvollständig gehärteten Polymeren oder deren Mischungen, die zur
Polymerisation oder Weiterpolymerisation in disperser Form in der Lage sind,
gehärtete Schichten oder Membranen bilden werden, wenn sie in einer
dispersen Schicht bei Entfernung der kontinuierlichen Phase während des
Härtens gehärtet oder polymerisiert werden, wodurch eine Schicht oder
Membran mit unerwartet guter Sauerstoff- und Glucosepermeabilität zur
Verfügung gestellt wird, ohne daß der Durchtritt von elektrodenempfindlichen
Störstoffen zugelassen wird. Die polymerisierbaren siliziumhaltigen
Verbindungen können nach Dispersion in einer kontinuierlichen Phase, z. B.
unter Einschluß eines Emulgators, in einer beliebigen bekannten Weise
während der Entfernung der kontinuierlichen Phase gehärtet werden, wie
etwa durch Verdampfung von Wasser aus einer Siliconemulsion oder
-dispersion mit Wasser als kontinuierliche Phase, wie offenbart in dem Patent
von Johnson et al Nr. 4,221,688, das hierin als Referenz eingeschlossen
wird, oder, wie offenbart im Patent von Elias Nr. 4,427,811, das
ebenfalls hierin als Referenz eingeschlossen wird. Weiterhin kann die
Dispersion der siliziumhaltigen Verbindung einen geeigneten Härtungskatalysator
einschließen, oder sie kann hitzegehärtet werden, solange die Dispersion
der siliziumhaltigen Verbindung als Schicht in Form einer unvollständig
gehärteten Dispersion aufgebracht wird und mindestens ein Teil des
Trägers
oder der kontinuierlichen Phase von der Dispersion während des
endgültigen Aushärtens entfernt wird. Ohne Beschränkung auf einen besonderen
Mechanismus besteht eine Theorie, daß eine gewisse Anordnung der
aggregierenden oder polymerisierenden siliziumhaltigen Polymermoleküle während
der Polymerisation auftritt, so daß während des endgültigen Entfernens
des Trägers Mizellen gebildet werden, so daß die aggregierenden
siliziumhaltigen Polymermoleküle beim Härten in einer Weise gebunden werden, daß
sie in der Lage sind, die Permeation von Glucose und Sauerstoff zwischen
den Molekülen zuzulassen, während sie elektrodenempfindliche Störstoffe
ausschließen.
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Die Silizium enthaltenden Verbindungen, die erfindungsgemäß
verwendbar sind, sind solche, die in einem im wesentlichen unlöslichen
flüssigen Träger wie Wasser dispergiert werden können, in disperser Form
polymerisierbar sind und beim Härten einen kontinuierlichen Film oder eine
kontinuierliche Schicht ergeben.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die
polymerisierbare siliziumhaltige Verbindung ein Organosiloxan und
insbesondere ein Diorganosiloxan, das im wesentlichen einen linearen Typ von
Diorganosiloxanrepetiereinheiten umfaßt, welche eine kleine Anzahl von
Monoorganosiloxaneinheiten bis zu einem Maximum von ungefähr einer
Monoorganosiloxaneinheit pro 100 Diorganosiloxaneinheiten einschließen können,
worin die Polymerkette an jedem Ende mit siliziumgebundenen
Hydroxylgruppen beendet wird, wie offenbart im US-Patent von Johnson et al Nr.
4,221,688, das hiermit als Referenz eingefügt wird.
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Gemäß einer weiteren wichtigen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird die polymerisierbare siliziumhaltige Verbindung, die eine
glucosepermeable Membran bildet, auf eine Elektrode als wäßrige
Siliconemulsion, umfassend eine kontinuierliche Wasserphase und eine anionisch
stabilisierte dispergierte Siliconphase, aufgebracht, worin die
Siliconphase ein Pfropfcopolymer eines wasserlöslichen Silicats und eines
hydroxyl-endblockierten Polydiorganosiloxans ist. Wie offenbart im Patent von
Saam Nr. 4,244,849, sind solche Siliconemulsionen mit einem pH im Bereich
von 8,5 bis 12 stabil bei längerer Aufbewahrung und ergeben eine
gehärtete elastomere kontinuierliche Schicht bei Entfernung des Wassers unter
Umgebungsbedingungen. Diese Siliconverbindungen werden aus der
Wechselwirkung von hydroxyl-endblockierten Polydiorganosiloxanen und
Alkalimetallsilicaten erhalten, wodurch Pfropfcopolymere gebildet werden, die
anionisch in wäßrigen Emulsionen bei einem pH von z. B. 8,5 bis 12
stabilisiert sind. Wenn Stabilität nicht wichtig ist, ist jedoch der pH nicht
kritisch. Beispielsweise kann die Emulsion in Schichtform aufgebracht
werden, um die Membran herzustellen, sobald die Komponenten homogen
dispergiert sind.
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Der Ausdruck "hydroxyl-endblockiertes Polydiorganosiloxan" soll ein
im wesentlichen lineares Polymer von Diorganosiloxanrepetiereinheiten
beschreiben, das nicht mehr als kleine Verunreinigungen an
Monoorganosiloxaneinheiten enthält. Das hydroxyl-endblockierte Diorganosiloxan wird
daher im wesentlichen zwei siliziumgebundene Hydroxylradikale pro Molekül
enthalten. Um dem nach Entfernung des Wassers aus der Emulsion erhaltenen
Produkt elastomere Eigenschaften zu verleihen, sollte das Polysiloxan ein
Molekulargewichtgewichtsmittel (Mw) von mindestens 5.000 haben.
Polysiloxane mit Molekulargewichtgewichtsmitteln von unter 5.000,
beispielsweise bis herab auf etwa 90, sind ebenfalls verwendbar, solange die Polymere
einen kontinuierlichen Film oder eine kontinuierliche Schicht beim Härten
bilden. Zugfestigkeiten und Zugdehnungen bei Bruch verbessern sich mit
zunehmendem Molekulargewicht, wobei relativ hohe Zugfestigkeiten und
Zugdehnungen oberhalb einem Mw von 50.000 erhalten werden. Da jedoch in
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die gehärteten Polymere
direkt an eine Elektrode gebunden werden und während ihrer Verwendung
keiner ernsthaften mechanischen Beanspruchung unterliegen, ist eine hohe
Festigkeit für das Polymer nicht erforderlich, um in der hier
beschriebenen Erfindung verwendbar zu sein. Das maximale Mw ist das, das in einem
flüssigen Träger oder einer kontinuierlichen Phase wie Wasser emulgiert
oder anderweitig dispergiert werden kann. Man erwartet, daß
Molekulargewichtgewichtsmittel bis zu 1.000.000 für die unvollständig gehärteten
dispersen Polysiloxane praktikabel für diese Erfindung sind. Beim Härten
gibt es keine Obergrenze für das Molekulargewicht der Membran. Das
bevorzugte Mw für das polymerisierbare disperse Siloxan liegt im Bereich von
1.000 bis 700.000.
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Organische Radikale bei den verwendbaren hydroxyl-endblockierten
Polydiorganosiloxanen können beispielsweise einwertige
Kohlenwasserstoffradikale, die weniger als sieben Kohlenstoffatome pro Radikal und
2-(Perfluoralkyl)ethylradikale, die weniger als sieben Kohlenstoffatome pro
Radikal enthalten, sein. Beispiele von einwertigen
Kohlenwasserstoffradikalen schließen ein Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Isopropyl, Pentyl,
Hexyl, Vinyl, Cyclohexyl und Phenyl, und Beispiele von
2-(Perfluoralkyl)ethylradikalen schließen ein 3,3,3-Trifluorpropyl und
2-(Perfluorbutylmethyl). Die hydroxyl-endblockierten Polydiorganosiloxane enthalten
vorzugsweise organische Radikale, bei denen mindestens 50 % Methyl sind. Die
bevorzugten Polydiorganosiloxane sind die hydroxyl-endblockierten
Polydimethylsiloxane.
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Gemäß einer wichtigen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird das hydroxyl-endblockierte Polydiorganosiloxan als anionisch
stabilisierte wäßrige Emulsion eingesetzt. Zum Zwecke dieser Ausführungsform
bedeutet "anionisch stabilisiert", daß das Polydiorganosiloxan in einer
Emulsion mit einem anionischen Tensid stabilisiert ist. Die am stärksten
bevorzugten anionisch stabilisierten wäßrigen Emulsionen von
hydroxyl-endblockierten Polydiorganosiloxanen sind diejenigen, die nach dem
Verfahren der anionischen Emulsionspolymerisation hergestellt wurden, wie
beschrieben bei Findlay et al in US-Patent Nr. 3,294,725, das hiermit als
Referenz eingeschlossen ist, um Polymerisationsverfahren und anionisch
stabilisierte Emulsionen von hydroxyl-endblockierten
Polydiorganosiloxanen zu zeigen. Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von
hydroxyl-endblockierten Polydiorganosiloxanen ist beschrieben von Hyde et al im
US-Patent Nr. 2,891,920, das hiermit als Referenz eingeschlossen ist, um
die hydroxyl-endblockierten Polydiorganosiloxane und deren
Herstellungsverfahren zu zeigen. Diese und andere Verfahren sind Stand der Technik.
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Ein Alkalimetallsilicat oder kolloidales Siliziumdioxid kann in der
emulgierten Siliconzusammensetzung zur Herstellung von in der Erfindung
verwendeten Emulsionen mit verlängerter Stabilität bei Aufbewahrung
eingeschlossen sein. Die zur Verwendung in den Emulsionen, die die
erfindungsgemäßen glucosepermeablen Membranen bilden, bevorzugten
Alkalimetallsilicate sind wasserlösliche Silicate. Das Alkalimetallsilicat wird
vorzugsweise als wäßrige Lösung eingesetzt. Wäßrige Silicatlösungen eines
beliebigen Alkalimetalls können eingesetzt werden wie Lithiumsilicat,
Natriumsilicat, Kaliumsilicat, Rubidiumsilicat und Cäsiumsilicat.
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Die kolloidalen Siliziumdioxide sind wohlbekannt, und viele sind im
Handel erhältlich und können in die Dispersion zur Erhöhung der
Festigkeit und Stabilität bei Aufbewahrung eingeschlossen werden. Obwohl jedes
kolloidale Siliziumdioxid verwendet werden kann, einschließlich
Quarzstäube und gefällte kolloidale Siliziumdioxide, sind die bevorzugten
kolloidalen Siliziumdioxide solche, die in einem wäßrigen Medium erhältlich
sind. Kolloidale Siliziumdioxide in wäßrigem Medium sind gewöhnlich in
einer stabilisierten Form erhältlich, z. B. stabilisiert mit
Natriumionen, Ammoniak oder Aluminiumionen. Wäßrige kolloidale Siliziumdioxide,
welche mit Natriumionen stabilisiert wurden, sind besonders brauchbar zur
Bildung einer Emulsion, da das pH-Erfordernis unter Verwendung eines
solchen durch Natriumionen stabilisierten kolloidalen Siliziumdioxids
erfüllt werden kann, ohne daß man zusätzliche Bestandteile zugeben muß, um
den pH in den Bereich von z. B. 8,5 bis 12 zu bringen. Der Ausdruck
"kolloidales Siliziumdioxid (Silica)", wie hierin verwendet, bezeichnet
diejenigen Siliziumdioxide, welche Partikeldurchmesser von 0,0001 bis
0,1 um haben. Vorzugsweise betragen die Partikeldurchmesser der
kolloidalen Siliziumdioxide von 0,001 bis 0,05 um
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Das kolloidale Siliziumdioxid kann zu dem anionisch stabilisierten
hydroxylierten Polydiorganosiloxan in Form eines trockenen Pulvers oder
als wäßrige Dispersion zugegeben werden. Das beste Verfahren ist, das
kolloidale Siliziumdioxid in Form einer durch Natriumionen stabilisierten
wäßrigen Dispersion von kolloidalem Siliziumdioxid zuzugeben. Es gibt
viele solche durch Natriumionen stabilisierte wäßrige Dispersionen von
kolloidalem Siliziumdioxid, die im Handel erhältlich sind. Diese im
Handel erhältlichen kolloidalen Siliziumdioxide stehen gewöhnlich als
wäßrige Dispersionen mit 15 bis 30 Gew.-% kolloidalem Siliziumdioxid und einem
pH im Bereich von 0,5 bis 10,5 zur Verfügung.
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Wäßrige Lösungen von Natrium- oder Kaliumsilicat sind wohlbekannt
und im Handel erhältlich. Die Lösungen enthalten im allgemeinen keine
signifikanten Mengen an diskreten Partikeln von amorphem Siliziumdioxid
und werden im allgemeinen als Wasserglas bezeichnet. Das
Gewichtsverhältnis von SiO&sub2; zu Alkalimetalloxid in den wäßrigen Lösungen der
Alkalimetallsilicate ist nicht kritisch und kann in einem normalen Bereich von
ungefähr 1,5 bis 3,5 für die Natriumsilicate und 2,1 bis 2,5 für die
Kaliumsilicate variiert werden. Die wäßrigen Alkalimetallsilicatlösungen
sind besonders nützlich zur Herstellung der Emulsionen der vorliegenden
Erfindung, da die Zugabe der Silicatlösung oft den pH der Emulsion in den
Bereich von ungefähr 8,5 bis ungefähr 12 bringt, so daß zusätzliche
Inhaltsstoffe zur Einstellung des pH-Werts der Emulsion nicht zugegeben
werden müssen. Natürlich können auch andere wäßrige
Alkalimetallsilicatlösungen wie die, die durch Hydrolyse von Siliconestern in wäßrigen
Alkalimetallhydroxidlösungen hergestellt werden, in der vorliegenden
Erfindung
eingesetzt werden.
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Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die
polymerisierbare siliziumhaltige Verbindung durch Kombination einer wäßrigen
Lösung eines Alkalimetallsilicats und der polymerisierbaren
siliciumhaltigen Verbindung in einer Emulsion dispergiert, so daß ein Pfropfcopolymer
in Form von dispersen Partikeln gebildet wird. Das bevorzugte Verfahren
zur Herstellung von Siliconemulsionen ist die Zugabe des
Alkalimetallsilicats zu einer anionisch stabilisierten wäßrigen Emulsion von einem oder
mehreren hydroxyl-endblockierten Polydiorganosiloxanen, Einstellung des
pH-Wertes der Emulsion in den Bereich von ungefähr 8,5 bis 12 und dann
Altern der Emulsion während einer Zeit, so daß ein elastomeres Produkt
bei der Entfernung des Wassers unter Umgebungsbedingungen gebildet wird.
In dieser Ausführungsform ist der pH der Emulsion, die gelöstes Silicat
und dispergiertes hydroxyl-endblockiertes Polydiorganosiloxan enthält,
wichtig für die Bildung der Emulsion. Ein pH von 8,5 bis 12 hält das
Alkalimetallsilicat in Lösung, so daß eine hinreichende
Pfropfcopolymerisation zwischen dem gelösten Silicat und dem dispergierten Siloxan während
der Entfernung des Trägers (z. B. Wasser) stattfindet, wodurch eine
Emulsion hergestellt wird, die in der Lage ist, Polymerisation oder
Weiterpolymerisation der siliziumhaltigen Verbindung zu gestatten, wenn sie als
Schicht zur Bildung einer Membran abgelagert wird. Wenn der pH niedriger
ist als der bezeichnete Bereich, bildet sich Kieselsäure aus dem
Alkalimetallsilicat. Kieselsäure ist instabil und polymerisiert schnell unter
Kondensation, was die Emulsion gelieren kann. Da die Bildung von
Kieselsäure fast vollständig bei einem pH von 10 bis 12 unterdrückt wird und
die Reaktion zwischen gelöstem Alkalimetallsilikat und dispergierten
Siloxanen schneller im pH-Bereich von 10 bis 12 stattfindet, ist dieser
pH-Bereich für Emulsionen, die ein Alkalimetallsilicat enthalten,
bevorzugt.
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Siliconemulsionen, die durch diese Ausführungsform einer
Silicatcopolymerisation hergestellt wurden, werden in einem pH-Bereich von 8,5 bis
12 während eines Zeitraumes gealtert, der ausreicht, um Wechselwirkungen
zwischen dem gelösten Silicat und dem dispersen Siloxan zu gestatten, so
daß ein elastomeres Produkt bei Entfernung des Wassers unter
Umgebungsbedingungen gebildet wird, wie offenbart in dem US-Patent von Saam Nr.
4,244,849, das hierin als Referenz eingeschlossen wird. Der Zeitraum für
das Altern wird wirksam verringert, wenn ein organisches Zinnsalz in
einer Menge von 0,1 bis 2 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile
Polydiorganosiloxan eingesetzt wird. Die organischen Zinnsalze, von denen erwartet
wird, daß sie in den Emulsionen verwendbar sind, schließen Mono-, Di- und
Triorganozinnsalze ein. Das Anion des eingesetzten Zinnsalzes ist nicht
kritisch und kann entweder organisch oder anorganisch sein, obwohl
organische Anionen wie Carboxylate im allgemeinen bevorzugt werden.
Organische Zinnsalze, die eingesetzt werden können, schließen
Octylzinntriacetat, Dioctylzinndioctanoat, Didecylzinndiacetat, Dibutylzinndiacetat,
Dibutylzinndibromid, Dioctylzinndilaurat und Trioctylzinnacetat ein. Das
bevorzugte Diorganozinndicarboxylat ist Dioctylzinndilaurat.
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Die Konzentration der polymerisierbaren siliziumhaltigen
Verbindung, beispielsweise des hydroxyl-endblockierten Polydiorganosiloxans in
der stabilisierten Emulsion ist nicht kritisch, insbesondere weil das
Wasser oder der andere Träger als kontinuierliche Phase während des
Härtens der Siliziumphase während der Film-, Schicht- oder Membranbildung
entfernt wird.
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Die relativen Mengen an eingesetzten Alkalimetallsilicaten und
hydroxyl-endblockierten Polydiorganosiloxanen können über einen
beträchtlichen Bereich variieren. Bevorzugte Elastomereigenschaften werden
erhalten, wenn 0,3 bis 30 Gew.-Teile Silicat pro 100 Gew.-Teile Siloxan
eingesetzt werden.
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Andere verwendbare polymerisierbare siliziumhaltige Verbindungen
zur Bildung der Dispersionen, die zur Bildung einer kontinuierlichen
siliziumhaltigen Polymermembran mit Glucosepermeabilität erfindungsgemäß
verwendbar sind, schließen die vinyl-endblockierten Polydiorganosiloxane
ein, dispergiert zusammen mit einer Organosiliconverbindung mit
silicongebundenen Wasserstoffatomen, wie offenbart im Patent von Willing
Nr. 4,248,751, das hiermit als Referenz eingeschlossen wird. Wie in dem
Willing-Patent offenbart ist, werden diese Siliconverbindungen im
allgemeinen dispergiert, indem man das vinyl-endblockierte Polydiorganosiloxan
zusammen mit einer Organosiliconverbindung mit silicongebundenen
Wasserstoffatomen unter Verwendung von Wasser und eines Tensids emulgiert,
wodurch eine Emulsion gebildet wird, und danach einen Platinkatalysator
zugibt und die Emulsion zur Bildung eines vernetzten Silicons erwärmt.
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Das vinyl-endblockierte Polydiorganosiloxan kann ein beliebiges
Polydiorganosiloxan sein, das mit Diorganovinylsiloxyeinheiten
endblockiert ist und kann dargestellt werden durch die Formel
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(CH&sub2;=CH)R&sub2;SiO(R&sub2;SiO)xSiR&sub2;(CH=CH&sub2;),
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worin R jeweils ein einwertiges Kohlenwasserstoffradikal oder ein
einwertiges halogeniertes Kohlenwasserstoffradikal ist und x die Zahl der
Diorganosiloxanrepetiereinheiten im Polymer darstellt. Die einwertigen
Radikale können irgendwelche aus dem Stand der Technik sein, sind aber
vorzugsweise solche mit sechs Kohlenstoffatomen oder weniger. Die
bevorzugten Polydiorganosiloxane sind solche, worin die monovalenten organischen
Radikale Methyl, Ethyl, Phenyl, 3,3,3-Trifluorpropyl und deren Mischungen
sind, worin mindestens 50 % der Radikale Methylradikale sind. Die
Polydiorganosiloxane können ein Einzelpolymer sein mit derselben Art von
Diorganosiloxanrepetiereinheiten oder mit einer Kombination von zwei oder
mehr Arten von Diorganosiloxanrepetiereinheiten wie einer Kombination von
Dimethylsiloxaneinheiten und Methylphenylsiloxaneinheiten. Eine Mischung
von zwei oder mehr Polydiorganosiloxanen ist ebenfalls verwendbar. Der
Wert von x ist nicht kritisch, da beim abschließenden Härten in der
dispergierten Schicht der Wert von x schnell ansteigt. Die Obergrenze von
Polydiorganosiloxan, die im Rahmen dieser Erfindung geeignet ist, ist nur
auf das Ausmaß beschränkt, das nicht mehr unter Bildung einer homogenen
Dispersion dispergiert werden kann, um eine homogene Schicht zu erzielen,
die in der Lage ist, eine kontinuierliche Membran bei vollständiger
Härtung zu bilden.
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Gemäß dieser vinyl-endblockierten Ausführungsform enthält die
Organosiliconverbindung oder Mischung von Verbindungen, die mit dem
Polydiorganosiloxan dispergiert sind, siliziumgebundene Wasserstoffatome. Die
Organosiliziumverbindung kann eine beliebige Verbindung oder Kombination
von Verbindungen sein, die siliziumgebundene Wasserstoffatome enthält,
welche als Vernetzer verwendbar sind, und die durchschnittlich mindestens
2,1 siliziumgebundene Wasserstoffatome pro Molekül
Organosiloxanverbindung zur Verfügung stellt. Solche Organosiliziumverbindung sind im Stand
der Technik bekannt, wie erläutert in US-Patent Nr. 3,697,473, welches
hiermit als Referenz eingeschlossen ist. Die bevorzugten
Organosiliziumverbindungen sind diejenigen Siloxane, die aus Einheiten, ausgewählt aus
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HSiO1,5, R'HSiO, R'&sub2;HSiO0,5, R'&sub2;SiO, R'&sub3;SiO0,5, und SiO&sub2;, bestehen, so daß mindestens 2,1 siliziumgebundene
Wasserstoffatome pro Molekül vorhanden sind. Jedes R' ist vorzugsweise
ausgewählt aus einem Alkylradikal von 1 bis einschließlich 12
Kohlenstoffatomen, Phenyl und 3,3,3-Trifluorpropyl.
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Die Menge an vinyl-endblockiertem Diorganosiloxan und an
Organosiliziumverbindung kann gewichtsmäßig sehr verschieden sein, da die
Gewichtseinheit für jedes Phenylradikal oder siliziumgebundene
Wasserstoffatom beträchtlich variieren wird. Solche "Gewichtseinheiten" werden
bestimmt, indem man das Molekulargewicht durch die Anzahl der Vinylradikale
pro Molekül oder die Anzahl von SiH pro Molekül dividiert. Weil die
vernetzten Moleküle in der Membran durch die Umsetzung zwischen dem
Vinylradikal des Polydiorganosiloxans und des siliziumgebundenen
Wasserstoffatoms der Organosiliziumverbindung gebildet werden, werden die jeweiligen
Mengen vom Verhältnis von SiH zu Vinyl abhängen. Die Stöchiometrie würde
nahelegen, daß ungefähr 1 SiH pro Vinyl ausreichend wäre; jedoch kann die
Reaktivität des SiH ebenso wie seine Verfügbarkeit für eine Reaktion
signifikant verschieden sein. Aus diesem Grund kann das Verhältnis von
SiH zu Vinyl über die stöchiometrischen Mengen hinaus variieren, und es
können immer noch Produkte, die zur Polymerisation in der Schicht in der
Lage sind, gebildet werden, wodurch kontinuierliche glucosepermeable
Membranen zur Verfügung gestellt werden. Das vinyl-endblockierte
Polydiorganosiloxan und die Organosiliziumverbindung werden vorzugsweise
kombiniert, so daß das Verhältnis von SiH zu Vinyl von 0,75/1 bis 4/1
variieren kann, wobei der am meisten bevorzugte Bereich 0,75/1 bis 1,5/1 ist.
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Der Platinkatalysator kann ein beliebiger Platinkatalysator sein,
von dem bekannt ist, daß er die Addition von siliziumgebundenen
Wasserstoffatomen an siliziumgebundene Vinylradikale katalysiert. Die
Platinkatalysatoren können von einer beliebigen bekannten Form sein, reichend von
Platin als solchem oder aufgebracht auf Trägern wie Silicagel oder
gepulverter Aktivkohle bis zu Platinchloriden, Platinsalzen und
Chloroplatinsäure. Die Dispergierbarkeit der Platinkatalysatoren im Siloxan kann
gesteigert werden, indem man sie mit vinylhaltigen Siloxanen komplexiert,
wie beschrieben in US-Patent Nr. 34 19 593.
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Die Menge des verwendeten Platinkatalysators sollte so sein, daß
mindestens 0,1 Gew.-Teil Platin pro eine Million Gewichtsteile des
vereinigten Gewichts von Polydiorganosiloxan und Organosiliziumverbindung
vorliegt. Vorzugsweise beträgt die Menge an verwendetem Katalysator 1 bis
20 Gew.-Teile Platin pro eine Million Gewichtsteile Polydiorganosiloxan
und Organosiliziumverbindung. Größere Platinmengen können verwendet
werden, wenn ökonomische Überlegungen keine Rolle spielen.
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In den Fällen, in denen ein Platinkatalysator in die Dispersion
eingeschlossen ist und wo gewünscht wird, daß ein Inhibitor des
Platinkatalyators die vollständige Aushärtung vor dem Beschichten der Dispersion
zur Bildung der Membran verhindern soll, gibt es viele Arten von
bekannten Inhibitoren. Diese Inhibitoren verzögern oder inhibieren die
Aktivität des Platinkatalysators, erlauben aber das Aktivwerden des
Platinkatalysators bei erhöhten Temperaturen, z. B. etwa über 70ºC. Wenn der Träger
in der Dispersion Wasser ist, sollte die Auswahl eines Inhibitors so
getroffen werden, daß seine Wirksamkeit nicht durch Wasser oder Tenside
zerstört wird bzw. er nicht die Emulsion zerstört. Wirksame Inhibitoren
schließen die Acetylenalkohole und andere Acetylenverbindungen ein, die
beschrieben sind in US-Patent Nr. 3,445,420. Andere Inhibitoren für
Platinkatalysatoren sind bekannt, wie definiert in US-Patent Nr. 3,188,299,
US-Patent Nr. 3,188,300, US-Patent Nr. 3,192,181, US-Patent Nr.
3,344,111, US-Patent Nr. 3,383,356, US-Patent Nr. 3,453,233, US-Patent
Nr. 3,453,234 und US-Patent Nr. 3,532,649. Die dispergierte
Zusammensetzung kann während eines gewissen Zeitraumes erwärmt werden, um die
siliziumenthaltenden Verbindungen teilweise zu vernetzen, wodurch eine
stabile Emulsion von vernetzten Partikeln, die in einem Träger dispergiert
sind, gebildet wird. Nach Auftragung in Schichtform auf einer Elektrode
härtet die Schicht weiter aus, wodurch eine kontinuierliche,
glucosepermeable Membran gebildet wird.
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Verdampfung des Trägers kann durch einen Strom von trockener Luft
oder eines anderen Gases entweder bei Raumtemperatur oder bei erhöhter
Temperatur unterstützt werden, ebenso durch Infrarotbeheizung oder eine
Kombination der verschiedenen Mittel. Wenn beschleunigte Mittel zur
Verdampfung des Trägers, z. B. Wasser, verwendet werden, sollte darauf
geachtet werden, daß der schnell austretende Wasserdampf keine
unerwünschten Diskontinuitäten im Film produziert.
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Andere Verstärkerstoffe, die zur Verstärkung der strukturellen
Integrität der erfindungsgemäßen gehärteten glucosepermeablen Membranen
brauchbar sind, schließen die Polymere ein, die im Patent von Huebner et
al Nr. 4,288,356 offenbart sind, das hiermit als Referenz eingeschlossen
ist. Die Copolymere werden emulsionspolymerisiert und umfassen freie
radikalpolymerisierte Monomere, ausgewählt aus mindestens einem
ungesättigten organischen Monomer und mindestens einem ungesättigten
Organosiliconmonomer. Die Copolymere bestehen aus von 1 bis 7 Gew.-% ungesättigtem
Organosiliziummonomer und von 93 bis 99 Gew.-% organischem Monomer. Man
nimmt an, daß ein beliebiges ungesättigtes organisches Monomer, das
gemeinhin zur Bildung von Polymeren durch freie Radikalpolymerisation
verwendet wird, eingesetzt werden kann, entweder als solches oder in
Kombination; beispielsweise Styrol, Methylmethacrylat und Vinylchlorid. Das
ungesättigte Organosiliziummonomer kann ein ungesättigtes Silan, Siloxan
oder Silazan sein, das mit dem ungesättigten organischen Monomer oder der
Mischung ungesättigter organischer Monomere copolymerisieren und SiOH
unter den Bedingungen eines Emulsionspolymerisationsverfahrens, das zur
Herstellung des Copolymers eingesetzt wird, bilden wird.
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Das ungesättigte Organosiliziummonomer kann ein Silan der Formel
R'R''xSi(R''')3-x sein, worin R' ein olefinisches ungesättigtes Radikal
wie Vinyl, Allyl, Acryloxypropyl oder Methacryloxypropyl ist, R' ein
Alkylradikal mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen inklusive oder ein Phenylradikal
ist, und R''' eine hydrolysierbare Gruppe wie -OR'', -OCOR'' oder Halogen
ist, und x 0, 1 oder 2 ist. Das ungesättigte Organosiliziummonomer kann
ein cyclisches Siloxan der Formel (R'R''SiO)a sein, worin R' und R'' wie
oben definiert sind und a von 3 bis 6 inklusive reicht. Das ungesättigte
Organosiliziummonomer kann ein Disilazan der Formel
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R'R''&sub2;Si-NH-SiR''&sub2;R' sein, worin R' und R'' wie zuvor definiert sind.
Das ungesättigte Organosiliziummonomer kann ein cyclisches Silazan der
Formel (R'R''SiNH)&sub3; sein, worin R und R'' wie zuvor definiert sind. Ein
bevorzugtes ungesättigtes Organosiliziummonomer ist Vinyltriethoxysilan.
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Beispiele ungesättigter Organosiliziummonomere schließen Silane ein
wie ViMeSiCl&sub2;; ViMe&sub2;SiOMe, ViMeSi(OEt)&sub2; und ViSi(OEt)&sub3;, Siloxane
wie (ViMe&sub2;Si)&sub2;O (ViMeSiO)&sub3; und (ViMeSiO)a, worin a von 3 bis 6
inklusive reicht, und Silazane wie (ViMe&sub2;Si)&sub2;NH und (ViMeSiNH)&sub3;,
worin Me Methylradikal, Et Ethylradikal und Vi Vinylradikal ist.
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Das ungesättigte organische Monomer und das ungesättigte
Organosiliziummonomer können emulsionspolymerisiert werden durch die üblichen
Methoden, mit denen solche Copolymerisationen durchgeführt werden. Ein
solches Verfahren ist beschrieben von Blackderf in US-Patent
Nr. 3,706,697, welches hiermit als Referenz eingeschlossen wird, um ein
Verfahren zur Copolymerisierung eines Acrylesters und eines
Acryloxyalkylalkoxysilans durch Emulsionspolymerisation des organischen Monomers
durch einen freien Radikalgenerator zu zeigen.
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Beispielsweise wird eine Mischung aus Wasser und einem anionischen
Tensid hergestellt, und dann wird eine Mischung von Styrol und
Vinyltriethoxysilan
langsam unter Stickstoff zugegeben. Ammoniumpersulfat wird
dann als Polymerisationskatalysator zugegeben. Erwärmen der Mischung
startet die Polymerisation, aber es ist auch notwendig, die
Reaktionstemperatur zu kontrollieren, so daß sich die Emulsion aufgrund der
exothermen Reaktion nicht überhitzt. Nach der Polymerisation wird die
Emulsion auf einen pH von > 7 gebracht.
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Das Copolymer wird in einer Menge von 5 bis 100 Gew.-Teilen des
emulsionspolymerisierten Copolymers pro 100 Gew.-Teile polymerisierbare
Si-enthaltende Verbindung, z. B. Polydiorganosiloxan, zugegeben. Die
Zugabe des Copolymers dient als Verstärker oder Füllstoff für das
Polydiorganosiloxan. Mengen von 5 bis 25 Teilen Copolymer, die pro 100 Teile
polymerisierbare siliziumhaltige Verbindung zugegeben werden, ergeben eine
verstärkte Membran, die die gewünschte Glucosepermeabilität und
Festigkeit hat, ohne die Zugabe anderer Füllstoffe, wie etwa SiO&sub2;. Wenn die
Menge an zugegebenen Copolymer 25 bis 60 Gew.-% beträgt ist das durch
Trocknung der Emulsion erhaltene Endprodukt eine Membran von höherer
Festigkeit. Je mehr Copolymer zugegeben wird, desto härter und weniger
elastisch wird die Membran am Ende.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird ein Alkylzinnsalz
zur Dispersion zugegeben, um die Aushärtung der endgültigen Emulsion
während der Verflüchtigung oder anderweitigen Entfernens des Trägers zu
katalysieren, wodurch man die ausgehärtete Membran erhält. Bevorzugte
Salze sind Dialkylzinndicarboxylate wie Dibutylzinndiacetat,
Dibutylzinndilaurat und Dioctylzinndilaurat. Besonders bevorzugt ist
Dibutylzinndilaurat. Die Katalysatoremulsion wird in einer Menge eingesetzt, die
ausreicht, um 0,1 bis 2 Gew.-Teile Alkylzinnsalz pro 100 Gew.-Teile
polymerisierbare siliziumhaltige Verbindung, z. B. Polydiorganosiloxan, zu
erzielen. Größere Mengen könnten verwendet werden, doch eine größere Menge
würde keinem sinnvollen Zweck dienen.
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Ein Silanvernetzungsmittel der allgemeinen Formel Am-SI(OR)4-m
kann zur Dispersion zur Verstärkung der physikalischen Eigenschaften der
ausgehärteten Membran zugegeben werden. Das Radikal A im
Silanvernetzungsmittel ist ein Mitglied, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Wasserstoffatom, einwertigen Kohlenwasserstoffradikalen mit 1
bis einschließlich 6 Kohlenstoffatomen und einwertigen
Halokohlenwasserstoffradikalen mit 1 bis einschließlich 6 Kohlenstoffatomen. Bevorzugte
Radikale sind Methyl, Ethyl Phenyl und 3,3,3-Trifluoropropyl, wobei
Methyl besonders bevorzugt ist. Das Radikal R ist ein Wasserstoffatom oder
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen einschließlich,
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-CH&sub2;CH&sub2;OH, -CH&sub2;CH&sub2;OCH&sub3; oder eine
-CH&sub2;CH&sub2;-OC&sub2;H&sub5;-Gruppe. Die R-Radikale im Silanmolekül können
gleich oder verschieden sein. Die Anzahl der A-Radikale kann 0 oder 1
sein, was bedeutet, daß ein Silanmolekül entweder tri- oder
tetrafunktional sein kann, um als Vernetzungsmittel beim Aushärten der
erfindungsgemäßen Membran am Ende zu fungieren. Die OR-Gruppe am Silan ist eine
hydrolysierbare Gruppe, die SiOH während des Aushärtens der
erfindungsgemäßen Membranen bildet. Das bevorzugte Silanvernetzungsmittel ist
Methyltrimethoxysilan. Das Silanvernetzungsmittel kann in einer hinreichenden
Menge eingeschlossen sein, um den gewünschten Vernetzungsgrad zu
erhalten. Die zu verwendende Menge hängt vom Hydroxylgehalt der
polymerisierbaren Si-haltigen Verbindung und dem Molekulargewicht des gewählten
Vernetzungsmittels ab. Je mehr Vernetzungsmittel verwendet wird, desto
härter und weniger elastisch wird die Membran. Brauchbare Mengen des
bevorzugten Methyltrimethoxysilanvernetzers variieren von 1 bis 7 Gew.-Teilen
Silan pro 100 Gew.-Teile Polydiorganosiloxan.
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Andere brauchbare siliconhaltigen Verbindungen, die in der Lage
sind, unter Bildung einer Membran, eines Films oder einer Schicht, die
glucosepermeabel sind, zu polymerisieren, schließen die Copolymere von
Diorganosiloxanen und einem beliebigen hydrolysierbaren Silan ein, wie
offenbart im Patent von Sorkin Nr. 3,624,017, das hierin als Referenz
eingeschlossen ist.
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Die Diorganosiloxane können in der Dispersion als Monomer oder
Polymer eingeschlossen sein. Das Monomer kann teilweise in der Dispersion
oder Emulsion polymerisiert werden, und dann kann Silan zugegeben und mit
dem Diorganosiloxanpolymer copolymerisiert werden. Das zur Bildung einer
Emulsion mit den Copolymeren verwendete Tensid kann entweder anionisch,
kationisch oder nichtionisch sein, und jeder beliebige Katalysator, der
zur Initiierung der Copolymerisation verwendbar ist, kann verwendet
werden, wie etwa eine starke Säure oder eine starke Base. Das
Diorganosiloxan, von dem man ausgeht, kann entweder ein cyclisches oder ein lineares
Material sein, und das Molekulargewicht des Diorganosiloxans, von dem
ausgegangen wird, ist nicht kritisch.
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Die Dispersion der polymerisierbaren siliciumhaltigen Verbindung
oder der Verbindungen kann die Komponenten in einem breiten
Konzentrationsbereich enthalten. Der bevorzugte Konzentrationsbereich wird von der
Dicke der gewünschten Membran abhängen. Um beispielsweise eine dicke
elastomere Membran (0,5 mm dick) zur Verfiigung zu stellen, die keine Risse
bildet, wenn der Träger oder die kontinuierliche Phase verdampft werden,
ist es am besten, eine Dispersion mit einer kombinierten Menge von
Silicat und Polydiorganosilozan im Bereich von 67 bis 160 Gew.-Teilen pro
100 Gew.-Teile Carrier, z. B. Wasser, zu verwenden. Bevorzugte
Membrandicken sind 0,013 bis 0,64 mm (0,5 bis 25 mils), beispielsweise 0,11 mm
(4,5 mils).
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Wenn ein Emulgator zur Bildung der Dispersion in die
Zusammensetzung eingebracht wird, kann die Emulgatormenge weniger als 2 Gew.-% der
Emulsion ausmachen, und der Emulgator kann aus neutralisierter
Sulfonsäure, die bei der Emulsionspolymerisationsmethode zur Herstellung eines
hydroxyl-endblockierten Polydiorganosilozans verwendet wird, resultieren.
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Anionische Tenside sind vorzugsweise die Salze der
oberflächenaktiven Sulfonsäuren, die bei der Emulsionspolymerisation unter Bildung der
hydroxyl-endblockierten Polydiorganosiloxane verwendet werden, wie
gezeigt in US-Patent Nr. 3,294,725, das hierin als Referenz eingeschlossen
ist, um die oberflächenaktiven Sulfonsäure und deren Salze zu zeigen. Die
Alkalimetallsalze der Sulfonsäuren sind bevorzugt, insbesondere die
Natriumsalze. Die Sulfonsäure kann beispielsweise illustriert werden durch
aliphatisch substituierte Benzolsulfonsäuren, aliphatisch substituierte
Naphthalinsulfonsäuren, aliphatische Sulfonsäuren, Silylalkylsulfonsäuren
und aliphatisch substituierte Diphenylethersulfonsäuren. Andere
anionische Emulgatoren können verwendet werden, beispielsweise
Alkalimetallsulforicinoleate, sulfonierte Glycerylester von Fettsäuren, Salze von
sulfonierten einwertigen Alkoholestern, Amide der Aminosulfonsäure wie das
Natriumsalz von Oleylmethyltaurid, Alkalisalze von sulfonierten
aromatischen Kohlenwasserstoffen wie Natrium-alpha-napthalinmonosulfonat,
Kondensationsprodukte von Naphthalinsulfonsäuren mit Formaldehyd und Sulfate
wie Ammoniumlaurylsulfat, Triethanolaminlaurylsulfat und
Natriumlaurylethersulfat.
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Nichtionische Emulgatoren können ebenfalls in der Emulsion
zusätzlich zu den anionischen Emulgatoren eingeschlossen sein. Solche
nichtionischen Emulgatoren sind beispielsweise Saponine, Kondensationsprodukte
von Fettsäuren mit Ethylenoxid, wie der Dodecylether von
Tetraethylenoxid,
Kondensationsprodukte von Ethylenoxid, und Sorbitantrioleat,
Kondensationsprodukte von Phenolverbindungen die Seitenketten mit
Ethylenoxid haben, wie etwa Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit
Isododecylphenol, und Iminderivate wie polymerisiertes Ethylenimin.
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Die zur Bildung der glucosepermeablen Membranen der vorliegenden
Erfindung verwendete Dispersion einer polymerisierbaren
Siliziumverbindung kann zusätzliche Inhaltsstoffe enthalten, die die Eigenschaften der
Dispersionen oder der aus der Dispersion erhaltenen ausgehärteten
Polymermembranprodukte modifizieren. Beispielsweise kann ein
Verdickungsmittel zugesetzt werden, um die Viskosität der Dispersion zu modifizieren
oder um der Dispersion Thixotropie zu verleihen. Ein Antischaummittel
kann der Dispersion zugesetzt werden, um die Schaumbildung während der
Herstellung, der Beschichtung oder der Aushärtung in Schichtform zu
verringern.
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Füllstoffe können der Dispersion zugesetzt werden, um die Membran
zu verstärken, auszudehnen oder zu färben. Brauchbare Füllstoffe
schließen ein: kolloidales Siliziumdioxid, Ruß, Lehm, Aluminiumoxid,
Kalziumcarbonat, Quarz, Zinkoxid, Glimmer, Titandioxid und andere Stoffe des
Standes der Technik. Diese Füllstoffe sollten fein verteilt sein, und es
kann vorteilhaft sein, wäßrige Dispersionen solcher Füllstoffe zu
verwenden, wenn sie im Handel erhältlich sind, wie etwa wäßrige
Rußdispersionen. Die Dispersionen, die eine polymerisierbare Siliziumverbindung
enthalten, erfordern keinen Füllstoff und können als solche in trockener
oder wäßriger Form zugegeben werden, um der Membran ausgewählte
Eigenschaften zu verleihen.
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Der Füllstoff hat vorzugsweise einen durchschnittlichen
Partikeldurchmesser von weniger als 10 um. Brauchbare Füllstoffe hatten einen
durchschnittlichen Partikeldurchmesser, der bis auf 0,05 um
herabreichte. Wenn diese Siliconemulsionen zur abschließenden Aushärtung
aufgestrichen werden, um die glucosepermeablen Membranen der vorliegenden
Erfindung zu bilden, verdampft das Wasser oder der andere
Nichtlösungsmittel-Träger oder wird anderweitig entfernt, wodurch eine gehärtete
glucose- und sauerstoffpermeable Membran hinterbleibt. Die Verdampfung des
Trägers ist normalerweise innerhalb einiger Stunden bis innerhalb eines
Tages vollständig, in Abhängigkeit der Dispersionsfilmdicke und des
Aufbringungsverfahrens. Ein weiterer wichtiger Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist die exzellente Adhäsion, die von diesen Membranen für sowohl
polare wie auch nichtpolare Substrate gezeigt wird.
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Diese Erfindung sollte nicht so verstanden werden, daß sie auf die
Entfernung der kontinuierlichen flüssigen Phase in der Siliziumdispersion
durch Verdampfung beschränkt sei, da auch andere Verfahren wie etwa
Koagulation brauchbar sein können. Erwarmen der polymerisierbaren Silizium
enthaltenden Dispersionen kann zur schnelleren Entfernung des Trägers,
wodurch ausgehärtete Membranen schneller hergestellt werden, ebenfalls
vorteilhaft sein.
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In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung sind die
glucosepermeablen Membranen (112), die hierin offenbart sind, in Verbindung mit
einer beliebigen bekannten Methode und Vorrichtung zur Messung der
Konzentration von Glucose, die durch die Membran permeiert, brauchbar.
Insbesondere sind Glucosekonzentrationen amperometrisch unter Verwendung von
loslicher Glucoseoxidase bestimmt worden, die zwischen Cupropanmembranen
gehalten wurde oder physikalisch in einem Polyacrylamidgel eingeschlossen
war, mit dem eine Sauerstoffelektrode überzogen wurde. Die Abnahme des
Sauerstoffdrucks ist äquivalent zum Glucosegehalt in der biologischen
Flüssigkeit, wie etwa Blut oder Plasma, gemäß der Reaktion:
Glucose Glucoseoxidase Gluconsäure
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Anstelle der Messung der Abnahme des Sauerstoffgehalts kann das bei
der enzymatischen Reaktion hergestellte Wasserstoffperoxid eine
alternative Verwendung für die glucosepermeable Membran sein. Solch ein Gerät
zur Messung des Wasserstoffperoxids ist im US-Patent von Clark Nr.
3,539,455 offenbart.
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Einige gegenwärtig existierende Vorrichtungen verwenden
Glucoseoxidase, die auf einer Filterfalle gehalten wird, und zwei Platinelektroden,
eine zur Kompensation für beliebige elektrooxidierbare Verbindungen in
der Probe, wie etwa Ascorbinsäure, und die zweite, um die Enzymreaktion,
die das Wasserstoffperoxid produziert, zu verfolgen. Andere haben auch
Chinon als Wasserstoffakzeptor anstelle von Sauerstoff verwendet und
messen die Elektrooxidation von Chinon gemäß der Reaktion:
Glucose + Chinon Glucoseoxidase Gluconsäure + Hydrochinon
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(E = 0,4 Volt gegen Standard-Kalomelelektrode)
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Bei solch einer Chinonelektrooxidation ist die Glucose in einer porösen
Gelschicht eingefangen und mit einer Dialysemembran über einer
Platinelektrode bedeckt. Andere haben Glucoseoxidase auf einer
Platinglaselektrode, die durch Cellophan an ihrem Platz gehalten wurde, immobilisiert.
Der produzierte Strom ist proportional zur Glucosekonzentration. Andere
haben die lokale Abnahme der Jodidaktivität an einer Elektrodenoberfläche
entweder in einer Fließ- oder an einer stationären Elektrode gemessen,
gemäß den folgenden katalysierten Reaktionen:
Glucose Glucoseoxidase Gluconsäure Peroxidase
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Während im Stand der Technik eine solche Elektrodenmessung von Glucose
das Entfernen von störenden Reduktionsmitteln, wie etwa Ascorbinsäure,
erforderte, sind die glucosepermeablen Membranen der vorliegenden
Erfindung sehr selektiv bezüglich der Permeation von Glucose und Sauerstoff,
während sie die Permeation von elektrodenempfindlichen Reduktionsmitteln
verhindern. Demgemäß sind die erfindungsgemäßen Membranen auch sehr gut
für solche Elektrodenmeßvorrichtungen geeignet.
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Einer der wichtigeren Vorteile der glucosepermeablen Membranen der
vorliegenden Erfindung ist jedoch die Fähigkeit dieser Membranen, an eine
Elektrode gebunden zu sein, die mit einer damit verbundenen Schicht eines
geeigneten Katalysators, wie Glucoseoxidase oder Glucosedehydrogenase
aktiviert ist, wodurch jedwede Notwendigkeit für eine Zwischenschicht aus
ionenleitender Pufferlösung ausgeschaltet wird. Gemäß dieser
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine Verbindung, die in der Lage
ist, die Reaktion von Glucose mit Sauerstoff zu katalysieren, direkt an
die Elektrode (118), z. B. die Anode (122), gebunden, und die
glucosepermeable Membran (112) der vorliegenden Erfindung wird über die
katalysierte Anode (122) geschichtet, wodurch der Katalysator (114) zwischen der
Membranschicht (112) und der äußeren Oberfläche der Anode (122)
festgehalten wird. Der Katalysator, z. B. Glucoseoxidase (114), wird auf der
äußeren Oberfläche der Elektrode (118) auf eine beliebige Weise
immobilisiert.
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Gemäß einer wichtigen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird der elektrochemische Sensor (100) der vorliegenden Erfindung ohne
eine Pufferlösung, die an der Elektrode (118) anliegt, hergestellt, indem
man den Katalysator, z. B. Glucoseoxidaseenzym (114) direkt auf der
äußeren Oberfläche der Elektrode (118) immobilisiert. Die Elektrode (118)
kann beispielsweise eine Clark-Elektrode mit einer Platinanode (122) sein
(Fig. 3 und 4), die von einem elektrisch isolierenden Epoxyring (124) und
einer Silberkathode (126), die den Epoxyring (124) umgibt, umgeben ist.
Anode (122), Ring (124) und Kathode (126) definieren eine
Arbeitsoberfläche (127). Beispielsweise wird ein Potential von 0,7 Volt an Anode (122)
und Kathode (126) angelegt, und der Strom wird zur Kalibrierung gemessen.
Der Katalysator (114) wird direkt an die Anode (122) gebunden, um die
Wirksamkeit und Genauigkeit des Sensors (100) zu maximieren und die
Ansprechzeit zu minimieren. Die direkte Beschichtung des Katalysators auf
die Elektrode (118) minimiert den Abstand, den ein Peroxidmolekül zur
Elektrodenoberfläche durchwandern muß, nachdem es durch Reaktion gebildet
wurde. Durch direktes Beschichten der Elektrode (118) mit dem Katalysator
(114) kann die Pufferschicht zwischen der Sekundärmembran (16) und der
Elektrode (18) des Standes der Technik weggelassen werden. Diese Merkmale
verringern den Abstand, den die Peroxidmoleküle zur Elektrodenoberfläche
wandern müssen, wodurch die Zeit verringert wird, bevor das
Wasserstoffperoxid empfangen und durch die Elektrode (118) erfaßt wird. Auch ist die
Konzentration an Wasserstoffperoxid an der Elektrode (118) höher, was zu
der verbesserten linearen Response, Wirksamkeit, Genauigkeit und
Ansprechzeit des Sensors (100) beiträgt.
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Die Immobilisierung des Enzyms (114) direkt auf der Anode (122)
kann auf verschiedenen Wegen des Standes der Technik bewerkstelligt
werden. Beispielsweise kann die Immobilisierung durch ein
Silankopplungsmittel wie N-beta-Aminoethyl-gamma-aminopropyltrimethoxysilan erreicht
werden. Ein wichtiges Kennzeichen der Silankopplungsmittel ist ihre
Fähigkeit, kovalente Bindungen mit vielen Metalloxiden und hydroxylierten
Metalloberflächen am Si(OR&sub3;)-Teil des Silanmoleküls zu bilden. Dies
trifft auf Platin zu. Bei normaler Exposition an Umgebungsbedingungen
entwickelt Platin schnell eine Oberfläche mit Hydroxyfunktionen. Ein
Alkoxysilan reagiert schnell mit dieser Oberfläche unter Bildung stabiler
"Pt-O-Si"-Bindungen. Die Silankopplungsmittel schließen ebenfalls eine
funktionelle organische Gruppe, z. B. Amino, ein, die mit dem
Katalysator, wie etwa mit Gluctseoxidase (114), durch ein geeignetes
Vernetzungsmittel, wie Glutaraldehyd, reagiert, wodurch das oxidierende Enzym, z. B.
Glucoseoxidase (114), direkt auf der Anodennadel (122) immobilisiert wird
und das gebundene Enzym (114) mehrere Monate aktiv bleibt.
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Um den vollen Vorteil aus der vorliegenden Erfindung zu erzielen,
wird der zur Katalyse der Reaktion von Glucose mit Sauerstoff fähige
Katalysator (114) auf der Oberfläche der Anode (122) unter Verwendung eines
Silankopplungsmittels und eines geeigneten Vernetzungsmittels
immobilisiert. Vernetzungsmittel, die zur Immobilisierung eines
Proteinkatalysators, wie Glucoseoxidase, auf einer Platinoberfläche einer Elektrode in
der Lage sind, schließen Glutaraldehyd, Cyanogenbromid, Hydrazin,
Benzochinon, Perjodat, Trichloro-s-triazin, Tosylchlorid und
Diazoniumverbindungen ein. Jedes dieser Vernetzungsmittel ist geeignet zur
Immobilisierung von Proteinen, wie Glucoseoxidase, durch Kopplung an ein primäres
aminofunktionelles Silankopplungsmittel, mit Ausnahme des
Diazoniumsalzes, welches an ein Phenol oder aromatisches aminofunktionales
Silankopplungsmittel gekoppelt werden kann. Außerdem kann das
Trichloro-s-triazin-Vernetzungsmittel das Enzym durch eine funktionelle Hydroxylgruppe
eines Silankopplungsmittels vernetzen, und Tosylchlorid kann an eine
funktionelle Thiolgruppe eines Silankopplungsmittels gekoppelt werden.
Einige der geeigneten Silankopplungsmittel schließen ein:
3-Aminopropyltriethoxysilan; N-2-Aminoethyl-3-aminopropyltrimethoxysilan;
4-Aminobutyldimethylmethoxysilan;
(Aminoethylaminomethyl)phenylmethyltrimethoxysilan; 4-Aminobutyltriethoxysilan;
N-(2-Aminoethyl)-3-aminomethyldimethoxysilan und 3-Aminopropyltris(trimethylsiloxy)silan und ähnliche.
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Sobald der Katalysator (114) an die Anode (122) gebunden ist, wird
die Membran (112) auf das Enzym (114) und die Arbeitsoberfläche (127)
aufgebracht. Die hierin beschriebenen Membranmaterialien sind sehr
kompatibel mit vollständigem Blut, haben eine dauerbeständige Oberfläche und
sind hochselektiv gegenüber Sauerstoffdurchtritt, so daß ein
hinreichender stöchiometrischer Überschuß von Sauerstoff die Membran
(112) selbst aus vollständigem Blut durchwandert.
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Ein überraschendes Merkmal der polymerisierten siliziumhaltigen
Membran (112) ist die Glucosepermeabilität, welche konträr zur Lehre des
Standes der Technik ist. Der Stand der Technik lehrt das Anbringen einer
Siliconkautschuksekundärmembran (16) zwischen der Enzymschicht (14) und
der Elektrode (18), um Störstoffe, einschließlich Glucose, von der
Elektrode (18) fernzuhalten. Im Stand der Technik vollzieht sich daher die
Glucosereaktion weiter weg von der Elektrode (18), wodurch die Effizienz
des Sensors (10) verringert wird.
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Ein weiteres überraschendes Charakteristikum der Membran (112) ist
ihre Fähigkeit, den Durchtritt von Ascorbinsäure zur Elektrode (118) zu
verhindern. Ascorbinsäure ist ein bedeutender Störstoff und wird im
wesentlichen durch Membran (112) daran gehindert, die Elektrodenoberfläche
(118) zu erreichen, wohingegen im Stand der Technik dieser Störstoff
durch die Primärmembran (12) und die Sekundärmembran (16) in einem viel
größeren Ausmaß durchtrat. Zudem hat die ausgehärtete Membran (112) eine
beständige und elastische Oberfläche, die gestattet, daß die Membran
(112) abgespült und nach Verwendung abgewischt wird, um alle
Kontaminanten, die sich ansammeln und die Membran verstopfen könnten, zu entfernen.
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Die bevorzugten Materialien für die Membran (112) sind anionisch
stabilisierte, hydroxyl-endblockierte Polydimethylsiloxan-Elastomere auf
Wasserbasis, die etwa 5 Gew.-% kolloidales Siliziumdioxid enthalten, das
von Dow Corning als Elastomer verkauft wird und gemäß Dow Corning
US-Patent Nr 4,221,668 hergestellt wird. Um die neuen und unerwarteten
Resultate unter Verwendung der Membranen (112) zu zeigen, die aus einer
Dispersion von polymerisierbaren siliziumhaltigen Verbindungen gebildet
sind, welche in Schichtform in einem unvollständig gehärteten Zustand,
dispergiert in einem entfernbaren flüssigen Träger, aufgebracht wurden,
wurden vier Membranen hergestellt - drei aus
Silicon-Wasser-Flüssigdispersionen und eine aus einem Siliconpastenmaterial mit im wesentlichen
keiner entfernbaren flüssigen Phase. Die Membranen wurden hergestellt,
indem die Elastomere auf einem Polyesterfilm mit einem 0,25 mm (10 mils)
Abstreichmesser aufgezogen wurden und bei Umgebungsbedingungen gehärtet
wurden. Die drei Zusammensetzungen mit entfernbarem Träger (Wasser)
wurden als reine Polysiloxanemulsionen aufgebracht. Aushärtung wurde in 30
bis 60 min erreicht, kann jedoch durch Wärme beschleunigt werden. Dieses
Verfahren ergab eine endgültige Trockenfilm(Membran)-Dicke von ungefähr
0,11 mm (4,5 mils).
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Die drei Siliconlatexzusammensetzungen mit entfernbarem Träger von
Dow Corning unterscheiden sich nur leicht in der Materialzusammensetzung.
Dow Corning 3-5024 ist das Grundsystem, enthaltend ein
hydroxyl-endblockiertes Dimethylpolysiloxan-Elastomer mit 5 Gew.-% SiO&sub2; und einen
anionischen Emulgator, und kann ebenfalls ein geeignetes
Vernetzungsmittel, wie etwa ein Silan, und einen Katalysator, wie ein Alkylzinnsalz,
einschließen. Dieses Material ist das am wenigsten viskose (1000 cps) der
drei und härtet zu einem dünnen klaren Film aus.
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Ein zweites Siliconelastomer auf Wasserbasis, Dow Corning 3-5025,
identisch mit Dow Corning 3-5024 mit Zugabe eines organischen,
thixotropen Zusatzstoffes, hat eine Viskosität von 25000 cps im vorgehärteten
Zustand. Dieser Film ist beim Trocknen ebenfalls klar.
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Ein drittes Siliconelastomer auf Wasserbasis, Dow Corning 3-5035,
schließt ungefähr 4 5 Gew.-% TiO&sub2;-Füllstoff ein. Diese Filme sind opak
und weißer Farbe.
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Eine wärmehärtbare Siliconpaste (Dow Corning 3-9595) mit im
wesentlichen keinem verflüchtigbaren Träger wurde ebenfalls zu
Vergleichszwecken getestet. Dow Corning 3-9595 ist ein Dimethylpolysiloxanelastomer
mit 40 Gew.-% Siliziumdioxid und wird als zweiteiliges kittartiges
Material geliefert, was erfordert, daß das Material in eine Schicht mit Hilfe
eines Abstreichmessers ausgebreitet wird.
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Die Auswertungsergebnisse der aus den oben angegebenen vier
Materialien hergestellten Membranen sind in der folgenden Tabelle
zusammengefaßt:
Flußdichte (J) und Permeabilität (P) von Siliconkautschuken
Material Glucose Harnsäure Ascorbinsäure Klarer Latex Kitartige Konsistenz J = Flußdichte P = Permeabilitätskoeffizient
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Recht überraschenderweise ist die Glucosepermeabilität des
Siliconmaterials in Pastenform mit im wesentlichen keinem verflüchtigbarem
Träger drei Größenordnungen niedriger als die von Dow Corning 3-5025 und Dow
Corning 3-5035 und zwei Größenordnungen niedriger als von Dow Corning
3-5024. Die Auswertungstabelle betont auch, daß die drei Latexmaterialien
viel selektiver für Glucose im Vergleich zu Ascorbinsäure sind als das
pastenartige Silicon.
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Der Sensor (100) wurde getestet, und die Beziehung zwischen der
Glucosekonzentration in mg/dl und dem Sensorstrom in Nanoampere ist in
Fig. 5 aufgetragen. Eines der signifikanten Merkmale des Sensors (100),
wie graphisch dargestellt in Fig. 5, ist die lineare Beziehung der
Glukosekonzentration zum Sensorstrom. Die Membran (112) ist sowohl
glucose- wie sauerstoffpermeabel und ein stöchiometrischer Überschuß von
Sauerstoff gegenüber Glucose durchwandert die Membran (112) aus
vollständigem Blut, was die lineare Beziehung vom unteren Ende (125) bis zum
oberen Ende (128) des Graphen ergibt (Fig. 5). Wenn die
Sauerstoffpermeabilität der Membran (112) niedriger wäre, wäre der Sauerstoffnachschub
unzureichend, und die lineare Beziehung ginge verloren. Die Membran (112)
erlaubt jedoch den Durchtritt von hinreichend viel Sauerstoff, um ein
hochdynamisches Ablesen durch den Sensor (100) von 0 bis 600 und darüber
unter Verwendung von vollständigem Blut (Fig. 5) zu erlauben, wohingegen
die Sensoren (10) des Standes der Technik nur in der Lage sind, eine
Obergrenze von 500 oder weniger unter Verwendung von verdünntem Blut zu
erzielen.
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Nachdem die Komponenten des Sensors (100) beschrieben wurden, wird
nun die Herstellung der Elektrode (118) beschrieben. Die Herstellung der
Elektrode (118) besteht aus zwei Schritten: 1)
Enzym-(Katalysator)immobilisierung und 2) Bildung der Membran (112). Der erste Schritt der
Katalysatorimmobilisierung impliziert die Herstellung einer aktivierten
Platinanodenoberfläche, die in der Lage ist, den Katalysator (114) zu binden,
z. B. durch ein geeignetes Vernetzungsmittel. Dies wird beispielsweise
erreicht durch Beschichten der gereinigten Anode (122) mit z. B. 0,5 uL
eines 100 %igen aminofunktionellen Silankopplungsmittels, wie
N-beta-(Aminoethyl)-gamma-aminopropyltrimethoxysilan und Ausstreichen der
Tropfen mit einem Draht über die gesamte äußere Oberfläche der Anoden
(122). Die Elektrode (118) wird dann mindestens 2 min stehen gelassen,
wonach die Oberfläche mit Wasser oder Aceton gewaschen wird, um
überschüssiges Silan zu entfernen. Nur die Platinanodenoberfläche (122) wird
behandelt; die Epoxyoberfläche (124) und die Oberfläche der Silberkathode
(126) werden absichtlich nicht behandelt, obwohl ein Aufbringen darauf
die Elektrodenleistung nicht stört.
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Ein Vernetzungsmittel, vorzugsweise Glutaraldehyd (25 Gew.-% in
Wasser) wird dann auf die aminoaktivierte Platinanodenoberfläche (122)
aufgebracht, um nachfolgendes Ankoppeln des Katalysators, z. B.
Glucoseoxidase oder Glucosedehydrogenase (114), zu gestatten. Ungefähr 0,5 uL
Glutaraldehyd wird auf die derivatisierte Platinoberfläche aufgebracht,
etwa durch tropfenweises Aufbringen der Lösung mit einem Draht und
manuelles Verstreichen der Tropfen über die Anodenoberfläche mittels des
Drahtes. Miles HPL 500-Glucoseoxidase (0,5 uL mit 5000 IU/ml) wird auf
dieselbe Weise auf der vorbehandelten Platinanode (122) aufgebracht. Der
Sensor (100) darf trocknen und wird mehrmals mit Wasser abgespült, um
allen nichtumgesetzten Glutaraldehyd und Enzymkatalysator zu entfernen.
Die Elektrode (118) wird auf erfolgreiche Enzymankopplung getestet, indem
eine wäßrige Glucoselösung aufgebracht wird. Innerhalb von 10 s sollte
die Elektrode (100) eine Stromantwort von mehr als 500 nA bei einer
500 mg/dL Glucoselösung ergeben.
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Die gesamte Arbeitsoberfläche (127) der Elektrode (118) wird dann
mit dem Silankopplungsmittel behandelt und getrocknet. Dow Corning 3-5035
Siliconlatex (40 Gew.-% Feststoffe) wird mit einem gleichen Volumen an
destilliertem Wasser verdünnt, und ungefähr zwei Tropfen werden
gleichmäßig über die gesamte Arbeitsoberfläche (127) der Elektrode (118)
ausgebreitet. Der Latex härtet bei Trocknen unter Bildung einer gebundenen
Membran (112) auf der Arbeitsoberfläche (127) aus.
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Der Sensor (100) mit der einzigen Siliconelastomermembran (112) auf
Wasserbasis und dem direkt auf der Anode (122) der Elektrode (118)
angebrachten Enzym (114) ist der erste Glucosetestapparat für den
Hausgebrauch, der in der Lage ist, vollständiges Blut zu verwenden. Der Sensor
(100) hat eine kurze Ansprechzeit von 1 min und ist wiederverwendbar. Es
gibt keine Benutzerfehler, und der Sensor (100) ist zu unbegrenzt vielen
Tests pro Monat in der Lage. Aufgrund der Dauerhaftigkeit der Membran
(112) und der billigen Komponenten kann der Sensor (100) mit den Kosten
für die existierende Form der Heim-Tests, dem Reagenzstreifen,
konkurrieren, während er eine Genauigkeit innerhalb von 2 bis 3 % zeigt.
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In der vorliegenden Erfindung wurde ermittelt, daß nur die
Anodenfläche der Arbeitsoberfläche der Elektrode durch die erfindungsgemäße
Membran bedeckt werden muß. In einer alternativen Ausführungsform der
Erfindung (Fig. 6) ist nur der Teil der Anode (222) in der
Arbeitsoberfläche (227) durch die Membran (212) bedeckt. Die Anode (222) ist ein
unabhängiges Element der Elektrode (218), wobei der Teil, der die
Arbeitsoberfläche (227) bildet, die Enzymschicht (214) und die Membran
(212) einschließt. Die Anode (222) in Elektrode (218) ist der einzige
Teil, der ersetzt werden muß, und kann so konstruiert werden, daß sie
entfernbar ist und durch eine neuen Anode (222) ersetzt werden kann,
wodurch die Kosten der Ersetzung der vollständigen Elektrode (218) gespart
werden können.
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Obwohl der Sensor (100) so beschrieben wurde, daß er eine Elektrode
(118) einschließt, sollte verstanden werden, daß die einzigartigen
Merkmale des vorliegenden Systems auch für Transistorablesesysteme zutreffen.
In einem Transistorablesesystem würde das Enzym (114) auf einem
ausgewählten Anschluß des Transistors aufgebracht, und die Membran (112) würde
auf dem Enzym (114) und dem Anschluß aufgebracht. Bisher konnten
Transistoren nicht verwendet werden, da sie sehr empfindlich gegenüber
Kontaminanten sind. Die Membranen (112) der vorliegenden Erfindung isolieren
jedoch den Transistor von Kontaminanten, während sie den Durchtritt von
Glucose und Sauerstoff gestatten.
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Der Sensor (100) kann auch verwendet werden, um die Glucose in
anderen Körperflüssigkeiten, wie etwa Schweiß, zu messen. Um Messungen
dieser Art auszuführen, wird der Sensor (100) in engen Kontakt mit der Haut
gebracht. Die Glucosepermeabilität der Membran (112) wird so
zurechtgeschneidert, daß sie geringer ist als die der Haut, durch Auswahl des
richtigen Membranmaterials. Die Response des Sensors (100) wird dann
proportional zur Blutglucose sein. Eine bevorzugte Form wäre ein
armbanduhrartiger Sensor mit einer digitalen Anzeige der Glucosekonzentration.
Konzeptionell andere technologische Fortschritte könnten ebenfalls eingebaut
werden, wie etwa Alarmmeldungen für hohe oder niedrige Glucose oder ein
Alarm zur Erinnerung des Trägers, daß die Zeit für eine Insulininjektion
gekommen ist.
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Viele Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung
sind im Licht der obigen Lehren möglich. Man sollte daher verstehen, daß
innerhalb des Bereiches der anhängenden Ansprüche die Erfindung auch auf
andere Weise, als im speziellen beschrieben, ausgeführt werden kann.