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Registrierstreifen für Geschwindigkeitsmesser von Eisenbahnfahrzeugen
u. dgl. und Verfahren zum Einsetzen desselben. Wenn ;bei Geschwindigkeitsmessern
für Eisenbahnfahrzeuge ein Registrierstreifen fast abgelaufen ist, muß .er nach
öffnen des vorderen Glasdeckels aus dem Apparat herausgenommen und nach Entfernen
und Verrücken einzelner Teile ein neuer Streifen eingesetzt werden, indem er auf
eine Spule aufgewickelt wird. Das ist eine sehr mühselige und Zeit erfordernde Arbeit,
insbesondere weil nach Aufbringen des Streifens auf die Abwickelspule sein freies
Ende von Hand durch verschiedene Walzen und Führungen hindurchgegübrt und um .die
Aufwickelspufe gewickelt werden muß. Dies ist
aber nur möglich,
nachdem der Zeiger und andere Teile des Messers aus ihrer Stellung entfernt sind.
Dadurch werden diese aber oft beschädigt. Ferner dringt Staub und Feuchtigkeit durch
die niemals dicht schließende vordere Scheibe in den Apparat, wodurch seine Haltbarkeit
leidet, und es ist schließlich überhaupt zu vermeiden, daß der Lokomotivführer an
.das Innere des Geschwindigkeitsmessers heran kann, weil er dadurch verleitet werden
kann, zu seinen Gunsten Änderungen an dem Registrierstreifen oder an der Einstellung
des Apparates vorzunehmen. In der Praxis geschieht dies, z. B. ist es keineswegs
selten, daß Teile ,des Streifens, die eine dem Lokomotivführer ungünstige Aufzeichnung
enthalten, von diesem entfernt und vernichtet werden, ohne daß .dies bemerkt wird.
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Alle diese Übelstände werden durch die Erfindung vermieden, indem
es ermöglicht ist, daß der neue Registrierstreifen unmittelbar an den alten angeschlossen
wird, ohne diesen herausnehmen und Zutritt zu den inneren Teilen des Geschwindigkeitsmessers
haben zu :müssen, und der Anchluß des neuen Streifens derart erfolgt, daß der Rand
des letzteren nicht in. der Bewegungsrichtung des Streifens freiliegt. Dies ist
möglich, weil dadurch verhütet wird, daß der Streifen an der Verbindungsstelle in
dem Schlitz .des Geschwindigkeitsmessers hängen-bleiben kann.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Abb. i ist ein wagerechter Schnitt mit teilweiser Aufsicht auf den
Geschwindigkeitsmesser. Abb. 2 bis 5 zeigen, zwei Ausführungen der Verbindung von
Papierstreifen. Abb. 6 ist ein senkrechter Schnitt durch die Abwickelspule. Abb.
7 und 8 zeigen zwei Anordnungen von Druckwalzen zum Bedrukken des Streifens und
Abb. 9 diesen in Aufsicht auf die Rückseite.
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Es ist a der den eigentlichen Geschwindigkeitsmesser einschließende
Kasten mit dem Zeiger b und der vorderen Abschlußscheibe c, die vollkommen cUcht
am Gehäuse befestigt ist.
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Links vom Kasten befindet sich die Aufwickelspule d, und rechts ist
der Kasten zur Aufnahme der Abwickelspule e erweitert, die von der Seite her durch
eine mittels Dekkels f verschließbare öffnung eingesetzt werden kann. Durch den
Kasten führt eine nach oben herausäiehbare Welle h, .die mit einem Vierkantteil
i versehen ist (s. auch Abh. 6).
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Jeder Registrierstreifen hat gegen das Ende zu besondere Kennzeichen,
z. B. eine besonders auffallende Farbe, um dem Lokomotivführer anzuzeigen, daß der
Streifen demnächst ablaufen wird. Ferner ist das Ende in der Ebene des Papierstreifens
geteilt, so daß zwei sich deckende Platten k entstehen. Dies ist sehr leichtmöglich,
wenn die Registrierstreifen aus mehreren Papierschichten bestehen. Zwischen diese
Blätter k wird das vordere Ende l des neuen Registrierstreifens eingeführt und befestigt,
z. B. durch Ankleben (wobei dann das Ende l zweckmäßig gummiert ist) oder durch
Festklemmen mittels einer Zange o. dgl. Auf diese Weise wird einfach .der neue Streifen
an den alten angeschlossen, so,daß ein einziger Streifen entsteht.
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Statt das Ende des Papierstreifens in der Ebene zu teilen, kann auf
seiner Rückseite ein besonderer, evtl. dünnerer Hilfsstreifen s (Abb. 2 und 3) so
aufgeklebt sein, daß ein Teils s desselben frei bleibt. Zwischen diesem Teil s'
und dem eigentlichen Papierstreifen wird das vordere, beiderseitig gummierte Ende
des neuen Streifens eingeschoben und verklebt. Um eine sichere Befestigung des Hilfsstreifens
s :mit dem Registrierstreifen zu erzielen, kann ,dieser mit versetzten Schlitzen
s2 versehen sein, durch die Lappen s3 des Hilfsstreifens s hindurchgesteckt werden.
Diese werden dann umgebogen und verklebt. Es genügt auch, wenn nur die beiden Enden
.der Registrierstreifen miteinander verklebt werden, der Hilfsstreifen s' aber frei
bleibt. Er dient dann als Schlitz für die verklebten Enden, um ein Hängenbleiben
in den Führungen usw. des Geschwindigkeitsmessers auszuschließen.
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Die Verbindung der Streifenenden könnte auch gemäß Abb. q. und 5 erfolgen.
Das hintere Ende jedes Streifens besitzt zwei senkrecht versetzte Schlitze
t, t', und das vordere ist unsymmetrisch verjüngt und bildet zwei Lappen
u, W. Ferner ist es auf der Unterseite gummiert. Nach Anfeuchten des gummierten
Teiles werden :die Lappen zc, ul durch die Schlitze t, t- hindurchgesteckt und umgebogen
und darauf alles miteinander verklebt. Die Anzahl und Anordnung der Lappen ist natürlich
beliebig. Siegelaufdrucke v auf beiden Enden des Streifens bieten die Kontrolle
dafür, .daß die Enden des Streifens vom Lokomotivführer nicht ersetzt sind.
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Diesen Verbindungen des Papierstreifens nach Abb. i bis 5 ist gemeinsam,
daß in der Bewegungsrichtung des Streifens keine freien Papierkanten liegen, die,
besonders wenn sich an einzelnen Stellen die Verleimung gelöst haben sollte, ein
Festklemmen des Streifens in den Führungen u. dgl. des Geschwindigkeitsmessers hervorrufen.
könnten.
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Die beschriebene Art .der Verbindung läßt sich natürlich nicht nur
zur -Vereinigung zweier ganzer Streifen, sondern auch, wenn in der Fabrik ein Streifen
gerissen sein sollte; zur Wiedervereinigung desselben verwenden.
Bisher
mußte der ganze gerissene Streifen weggeworfen werden.
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Für .das Einsetzen eines neuen 'Streifens braucht der Lokomotivführer
lediglich - den Deckel f zu öffnen, die Spule e nach Herausziehen der Welle h herauszunehmen,
das Ende des alten Streifens von dieser Spule abzuwikkeln, auf sie den neuen Streifen
aufzusetzen, das vordere Ende desselben mit dem hinteren Ende .des alten .Streifens
zu verbinden, die Spule einzusetzen,, die Welle k durchzustekken und dieSpule so
weit zurückzudrehen, daß der Streifen straff wird.
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Ein besonderer Vorteil dieser Einrichtung besteht noch darin, daß
die einzelnen Streifen stets ihre Länge behalten und der Lokomotivführer .das Einsetzen
des neuen Streifens vornehmen. kann, wenn er Zeit hat, er also nicht daran .gebunden
ist, .daß der alte Streifen bereits abgelaufen ist.
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Eine weitere Sicherung dagegen, daß der Lokomotivführer eigenmächtig
aus dem Registrierstreifen Stücke herausreißen kann, besteht darin, daß der Streifen
mit einem in mindestens zwei Reihen liegenden, in seiner Gesamtheit ununterbrochen
fortlaufenden, sich stets ändernden Aufdruck versehen ist: Dieser Aufdruck wird
beispielsweise mittels dreier Druckwalzen m, n, o (Abb. 7) hergestellt, die
etwas verschiedenen Durchmesser haben, jedoch auf einer derart stufenförmig ausgebildeten
Wellep sitzen, daß ihre jeweilig den Registrierstreifen q bedruckenden Flächen in
einer Ebene liegen. Der Streifen erhält dann einen vollkommen unregelmäßigen sich
stets ändernden Aufdruck, wie ihn Abb. 9 beispielsweise zeigt. Wird nun die Vorschrift
erlassen, daß der Registrierstreifen zwecks Herausmahme niemals-, wie bisher, von
dem auf der Abwickelspule e (Abl;. i) befindlichen Streifenteil abgerissen werden
darf, sondern etwa bei y (Abb. i - und 9) durchgeschnitten werden .muß, so ergeben
die auf dem Streifen befindlichen durchschnittenen Linien, die beliebiger Form sein,
z. B. Teile von Figurenschrift usw. bilden können, beim Auseinanderhalten der durchgeschnittenen
Enden stets die .Kontrolle, ab ein Stück aus dem Streifen entfernt ist.
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Die Ausführung der Druckwalzen w nach Abb. 8 unterscheidet sich, abgesehen
von der Zahl der Druckwalzen, von Abb.7 noch dadurch, daß die Walzen auf der abgestuften
Welle p mit seitlichem Spiel sitzen; dadurch wird die Möglichkeit, daß sich auf
dem Registrierstreifen in senkrechten Schnitten desselben genaue Übereinstimmungen
der Linien vorfinden, noch weiter verringert, insofern als sich die Zwischenräume
zwischen den von den einzelnen Walzen erfolgten Aufdrucken auf dem Registrierstreifen
regellos ändern.