DE3642700C3 - Hydraulischer Gabelhubwagen mit Scherenabstützung - Google Patents
Hydraulischer Gabelhubwagen mit ScherenabstützungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen
Gabelhubwagen mit Scherenabstützung mit den Merkmalen, wie
sie im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegeben sind.
Gabelhubwagen dieser Art dienen in Industriebetrieben zur
Aufnahme, zum Weitertransport und zum Anheben von Lasten.
Sie haben gegenüber den maschinellen Gabelhubwagen den
Vorteil, daß sie von Hand betätigt werden können und leicht
zu manövrieren sind. Außerdem dienen derartige Gabelhubwagen
als Hubtisch zur Ablage von Lasten in Arbeitshöhe. Das Heben
und Senken der Gabeln erfolgt hydraulisch mit
Handbetätigung, wobei der dafür vorgesehene Hebel auch als
Handhabe für das Verfahren des Gabelhubwagens (Deichsel)
benutzt wird. Die Gabeln können zur Aufnahme von Gütern bis
auf einen Bodenabstand von 90 mm abgesenkt und bis 800
mm angehoben werden. Es müssen Einrichtungen vorgesehen
sein, daß der Wagen beim Anheben der Gabeln nicht wegrollt.
Im Hinblick auf den geringen Abstand der Räder am Fahrwerk
müssen außerdem Einrichtungen vorgesehen sein, die beim Hub
ein seitliches Abkippen verhindern.
Bei einem gattungsgemäßen Gabelhubwagen (bekannt aus der
Zeitschrift "Transport und Lager" 12/1982, Seite 24,
Abbildung 6) sind zur rückseitigen Abstützung am Fahrgestell
Streben vorgesehen, die seitlich von Hand ausgeklappt werden
müssen. Einrichtungen, die ein Abkippen nach vorne bei einer
übermäßigen Belastung der nach vorne ausladenden Gabeln
verhindern, sind bei diesem bekannten Gabelhubwagen nicht
vorgesehen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe
der Erfindung darin, einen Gabelhubwagen der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem beim Verfahren einer Last
eine Absicherung gegen Abkippen nach vorne gegeben ist, beim
Anheben der Last in eine bestimmte Höhe automatisch die
seitliche Abstützung im Bereich des Fahrgestells eintritt
und eine vorderseitige Abstützung eintritt, durch die die
Standfestigkeit erhöht wird.
Außer dem bereits erwähnten Stand der Technik sind
Hebebühnen und Hubgeräte mit Schereneinrichtungen bekannt,
die in einer angehobenen Stellung abgestützt, in einer
flacheren Stellung dagegen auf Rollen verfahrbar sind. Bei
einer bekannten Hebebühne für Kraftfahrzeuge
(US-PS 3,174,722) sind an sämtlichen vier Scherenarmen in
Bodennähe zusätzliche Rollen angebracht, die nur in einer
ganz flachen Stellung unten in einem bodenseitigen Rahmen
vorstehen und ein Fahren ermöglichen. Nach einem gleichfalls
bekannten Hubgerät (DE-AS 12 01 526) mit
Schereneinrichtungen sind die zum Fahren dienenden
zusätzlichen Rollen an einer oberen Plattform angebracht.
Anregungen zur Lösung der vorgenannten Aufgabe bei einem
Gabelhubwagen können aus diesem Stand der Technik jedoch
nicht entnommen werden, da sowohl die Hebebühne als auch das
Hubgerät im angehobenen Zustand unter Belastung nicht
fahrbar sind.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe liefert ein
Gabelhubwagen der eingangs genannten Art mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs. Die
Unteransprüche haben Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Aufgabenlösung zum Inhalt.
Danach ist bei einem hydraulischen Gabelhubwagen nach der
Erfindung die zur Seite hin gerichtete Abstützung dadurch
gegeben, daß die ortsfest am Fahrgestell angelenkten
Scherenarmpaare hinten über das Gelenk hinaus als Standfüße
in Form achsparalleler seitlich ausladender Stützbolzen
verlängert sind, so daß in einer steileren Stellung der
Scherenarme automatisch dort die seitliche Abstützung
erfolgt. Ebenso tritt in einer steileren Stellung der
Scherenarme die vorderseitige Abstützung des Gabelhubwagens
selbsttätig dadurch ein, daß die mit Rollen versehenen
zweiten Scherenarme über die Rollen hinaus in Gestalt von
Standfüßen verlängert sind. Wenn die Scherenarme beim Hub
eine steilere Stellung einnehmen, dann setzen an den Enden
der Scherenarme die dort vorgesehenen vorderen Standfüße auf
dem Fußboden auf und übertragen die Last auf den Boden,
während die Rollen entlastet werden. Die vorderen Standfüße
sorgen außerdem bereits in einer tieferen Hubstellung, in
der der Gabelhubwagen noch mit der Last fahrbar ist, gegen
ein Abkippen nach vorn, das zum Beispiel bei unsachgemäßem
Beladen des Gabelhubwagens auftreten könnte.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Anordnung der
vorderen Standfüße und der seitlichen Stützbolzen so zu
treffen, daß die rückseitige Abstützung und somit die
Sicherheit gegen seitliches Kippen beim Hub schon früher
wirksam wird als die vorderseitige Abstützung, insbesondere
schon in einer Hubhöhe von etwa 400 mm. Die vorderseitige
Abstützung setzt vorzugsweise erst im Bereich der maximalen
Hubhöhe ein oder auch dann, wenn durch eine Überbelastung
der Gabeln im vorderen Bereich ein Umkippen des
Gabelhubwagens nach vorne zu befürchten ist.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die
vorderen Standfüße schwenkbar an der Rollenachse befestigt,
wobei ein beschränkter, durch Anschläge bestimmter
Schwenkbereich eingehalten wird. Dann setzen die vorderen
Standfüße beim Hochfahren auf, wobei sie zunächst nur eine
Bremswirkung haben, während eine Stützwirkung erst beim
weiteren Hochfahren beziehungsweise bei der Gefahr des nach
vorne Kippens einsetzt. Durch diese Anordnung ist eine
Neigung des Hubwagens zum Kippen, also eine ungleichmäßige
Belastung, für den Fahrer rechtzeitig angezeigt. Der Fahrer
hat die Möglichkeit, das Gerät wieder abzulassen und die
Last richtig aufzunehmen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele eines Gabelhubwagens
näher beschrieben unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
Fig. 1 stellt einen Gabelhubwagen
mit angehobenen Gabeln dar, von
der Seite gesehen.
Fig. 2 ist eine frontale Ansicht des
Gabelhubwagens nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des gleichen
Gabelhubwagens mit abgesenkten Gabeln.
Fig. 4 ist eine frontale Ansicht des
Gabelhubwagens nach Fig. 3.
Fig. 5 zeigt eine
Ausführungsform eines Gabelhubwagens nach
der Erfindung von der Seite gesehen mit
angehobenen Gabeln.
Fig. 6 ist eine Aufsicht des
Gabelhubwagens nach Fig. 5.
Wie an sich bekannt, sind zwei Gabeln 10 vorgesehen, die
in eine niedrige Stellung gefahren werden können, die
zum Beispiel Fig. 3 zeigt oder in eine Hochstellung gemäß
Fig. 1. Die Gabeln können auch, um unter eine Last zu
greifen, noch niedriger eingestellt werden als Fig. 3
zeigt, beispielsweise bis auf eine Höhe von 90 mm über
dem Fußboden.
Rückseitig hat der Gabelhubwagen ein Fahrgestell 16 mit
Rädern 17 an einer vertikalen Schwenkachse 16a. Auf dem
Fahrgestell 16 stützt sich vertikal ein Hydraulikzylinder
18 mit einer hydraulischen Kolbenstange 19 ab, wobei
diese unter eine dreiecksförmige Konsole 11 greift, welche
rückseitig die beiden Gabeln 10 verbindet. Das Heben und
Senken der Hydraulik erfolgt durch Hand mittels eines
Hebels 20, der schematisch angedeutet ist. Der Hebel 20
ist auch die Handhabe beim Fahren.
Durch eine Scherenabstützung sind die Gabeln 10 in jeder
Höhenlage horizontal gehalten, derart, daß auch
Belastungen aufgenommen werden können. Die
Scherenabstützung besteht aus einem äußeren Scherenarmpaar
12 und einem inneren Scherenarmpaar 15. Die jeweiligen
Scherenarme sind durch Gelenke 15c verbunden.
Die Scherenarme 15 sind je an einer Seite ortsfest durch
ein Gelenk 15a mit dem Fahrgestell verbunden. Oben ist
zwischen den Scherenarmen 15 und jeweils einer Gabel eine
Verbindung durch ein Gelenk 15b hergestellt,
das
verschiebbar ist. Die Scherenarme 12 sind rückseitig,
jeweils seitlich durch ein ortsfestes Gelenk 12a mit
jeweils einer Gabel verbunden. Unten ist an jedem
Scherenarm 12 eine Rolle 13 gelagert. Der Scherenarm 12
setzt sich jeweils über die Achse hinaus nach unten in
Gestalt eines Standfußes 14 fort.
Wenn der Hubwagen eine Last aufnehmen soll, zum Beispiel
wenn die Gabeln unter eine Palette fahren sollen, dann
werden die Gabeln so tief wie möglich abgesenkt, noch
tiefer als es Fig. 3 zeigt, beispielsweise in eine
Stellung, bei der ein Bodenabstand von nur 90 mm besteht.
In der niedrigen Stellung auch noch in der etwas
angehobenen Stellung nach Fig. 3, ist der Hubwagen allein
fahrbar auf den Boden abgestützt, rückseitig durch die
Räder 17 und vorderseitig durch die Rollen 13. Werden
jedoch die Gabeln durch die Hydraulik hochgehoben,
beispielsweise höher als 250 mm über dem Boden, dann
setzen die Standfüße 14 an den Scherenarmen 12 auf dem
Boden auf und erzeugen eine Bremswirkung, so daß das
Weiterfahren gesperrt ist. Beim weiteren Hochfahren wird
das Gewicht vollständig über die Standfüße 14 auf den
Boden übertragen, die Rollen 13 werden entlastet.
Bei dem weiterentwickelten Gabelhubwagen nach Fig. 5 und
6 sind nicht nur an dem Scherenarmpaar 22 Standfüße 24
angeordnet, sondern auch an dem inneren Scherenarmpaar 25.
Diese haben die Form von achsparallelen, zur Seite hin
gerichteten Stützbolzen 25b. Durch diese Anordnung wird
die Gefahr eines seitlichen Umkippens des belasteten
Gabelhubwagens vermindert. Die Stützbolzen 25b sind
hinter dem Gelenk 25a für die Schwenkarme 25 angeordnet.
Die Standfüße 24 an den Scherenarmen 22 sind beschränkt
schwenkbar um die Achse der jeweiligen Rolle 23 gelagert.
In der Stellung, welche Fig. 5 zeigt, sind die Gabeln
so hoch gefahren und die Scherenarme 22 so steil
eingestellt, daß diese nur auf den Standfüßen 24
abgestützt sind, während die Rollen 23 vom Boden
abgehoben werden. Dabei sind die Standfüße 24 an Anschlägen
26 abgestützt. Die Abstützung an den Standfüßen 24 tritt
erst im Bereich der maximalen Hochstellung der Gabeln ein.
Durch die Abstützung über die Standfüße 24 soll ein
Umkippen des Hubwagens nach vorne verhindert werden,
insbesondere, wenn die Gabeln vorne überbelastet sind.
Wenn die Gabeln aus der auf Fig. 5 gezeigten Stellung
etwas nach unten abgesenkt werden und die Einstellung der
Scherenarme 22 etwas flacher wird, dann setzen die
Rollen 23 wieder auf den Fußboden auf und nehmen die
Last auf, während die Standfüße 24 durch die
Gelenkverbindung gleichfalls am Fußboden bleiben und
zwar keine Stützwirkung aber immerhin eine Bremswirkung
verursachen. Erst beim weiteren Absenken der Gabeln,
wenn also die Scherenarme 22 sich noch flacher
einstellen, gelangen die Standfüße 24 durch deren
Schwenkbewegung an einen weiteren nicht dargestellten
Anschlag, so daß sie im Fortgang der Absenkbewegung
angehoben werden, so daß die Bremswirkung aufhört und
die Fahrmöglichkeit gegeben ist.
Während die vorderen Standfüße 24 gelenkig mit den
Scherenarmen 22 verbunden sind, ist zwischen den hinteren
Standfüßen, also Stützbolzen 25b und den zugeordneten
Scherenarmen 25 eine starre Verbindung hergestellt und
zwar derart, daß etwa in einer Hubhöhe von 400 mm schon
die Abstützung auf die Stützbolzen erfolgt.
Claims (5)
1. Hydraulischer Gabelhubwagen mit Scherenabstützung mit den
Merkmalen:
- - zum Heben und Senken ist ein stehender hydraulischer Zylinderkolben vorgesehen, der auf einem einachsigen Fahrgestell mit Rädern abgestützt ist und unter eine Konsole faßt, welche die beiden Gabeln verbindet;
- - es ist ein Paar von Scherenarmen vorgesehen, die jeweils an einer Seite ortsfest am Fahrgestell angelenkt sind und oben jeweils an einer Gabel verschiebbar angelenkt sind;
- - diesem Scherenarmpaar ist ein zweites Scherenarmpaar zugeordnet, dessen Arme jeweils an einer Seite rückseitig an einer Gabel ortsfest angelenkt sind und an denen jeweils unten Rollen angebracht sind;
- - im Bereich des Fahrgestells ist an beiden Seiten eine zur Seite hin gerichtete Abstützung vorgesehen;
dadurch gekennzeichnet, daß die zur Seite hin gerichtete
Abstützung dadurch gegeben ist, daß die ortsfest am
Fahrgestell (16) angelenkten inneren Scherenarmpaare (15, 25)
hinten über das Gelenk (15a, 25a) als Standfüße in Form
achsparalleler seitlich ausladender Stützbolzen (25b)
verlängert sind, derart, daß die seitliche Abstützung in
einer steileren Stellung der Scherenarme automatisch an
den Stützbolzen (25b) erfolgt, während in einer flachen
Stellung die Abstützung an den Rädern (17) des
Fahrgestells erfolgt
und daß die mit Rollen versehenen zweiten
Scherenarme (12, 22) über die Rollen (13, 23) hinaus in
Gestalt von Standfüßen (14, 24) verlängert sind, derart,
daß die vorderseitige Abstützung in einer steileren
Stellung der Scherenarme an den Standfüßen (14, 24)
erfolgt, während in einer flacheren Stellung die
vorderseitige Abstützung an den Rollen (13, 23) erfolgt.
2. Hydraulischer Gabelhubwagen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstützung an den vorderen
Standfüßen (14, 24) erst im Bereich einer maximalen
Höheneinstellung der Gabeln erfolgt, während die rückseitige
seitliche Abstützung an den Stützbolzen (25b) bereits
wesentlich früher erfolgt.
3. Hydraulischer Gabelhubwagen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die rückseitige seitliche
Abstützung in einer Höhenlage der Gabeln von etwa 400 mm
eintritt.
4. Hydraulischer Gabelhubwagen nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Standfüße
(24) schwenkbar um die jeweiligen Rollengelenke befestigt
sind, wobei der Schwenkbereich durch Anschläge (26)
begrenzt ist.
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