DE3642246A1 - Verfahren zum umhuellen einer spule mit isolierstoff - Google Patents
Verfahren zum umhuellen einer spule mit isolierstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umhüllen einer Spule
mit Isolierstoff, wobei zumindest die Wicklung und ein Teil der
aus thermoplastischem Werkstoff bestehenden Spulenflansche im
Spritzgußverfahren mit einer Kunststoff-Ummantelung versehen
werden. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf eine mit diesem
Verfahren hergestellte Spule sowie eine Verwendung dieser Spu
le.
Ein Verfahren der obengenannten Art ist beispielsweise aus der
DE-OS 34 37 544 bekannt. Dort wird ein umwickelter Spulenkörper
in einer Spritzgußform ummantelt, wobei mit dieser Ummantelung
gleichzeitig ein Grundkörper für ein Relais mit zusätzlich ein
gebetteten Kontaktelementen geformt wird. Die umwickelte Spule
wird dabei durch den Grundkörper weitgehend eingeschlossen, wo
durch sich große Überdeckungsbereiche zwischen den Spulenkör
perflanschen und der Ummantelung ergeben. Dadurch und durch die
verhältnismäßig große Dicke der Ummantelung ist auf jeden Fall
eine genügende Isolierung zwischen der Spulenwicklung und den
übrigen metallischen Teilen des Relais gewährleistet.
Bei Miniaturrelais steht andererseits für die Spule nur wenig
Raum zur Verfügung, und wenn solche Miniaturrelais für Stark
stromeinsätze eine Spulenummantelung der genannten Art erhalten
sollen, kann diese Ummantelung beispielsweise an den Spulen
flanschen nur wenige Zehntel Millimeter betragen. Andererseits
liegt die Dicke der Spulenflansche in der gleichen Größenord
nung, so daß die Überdeckung zwischen der Mantelfläche der Spu
lenflansche und der zusätzlich aufgebrachten Kunststoff-Umman
telung unter Umständen weniger als 1 mm beträgt. Damit besteht
aber die Gefahr von Kriechströmen durch den Kapillarspalt zwi
schen Spulenflanschen und Ummantelung. Wenn die so ummantelte
Spule allein oder nach Einbau in einem Relais gewaschen werden
soll, besteht zudem die Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit
durch diesen Kapillarspalt in den Wickelbereich, wodurch der
mit der Ummantelung erstrebte Zweck einer verbesserten Isolie
rung der Spulenwicklung gegenüber anderen metallischen Teilen
im Relais nicht mehr gewährleistet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Umhüllen einer
Spule der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem eine siche
re Abdichtung und Isolierung der Spulenwicklung gewährleistet
wird, auch für den Fall, daß zwischen Spulenflanschen und Um
mantelung nur eine geringe Überdeckung besteht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an den
Flanschen in ihrem peripheren Bereich umlaufende Abschnitte mit
geringer Wandstärke ausgebildet werden, welche beim nachfolgen
den Umhüllen von zwei Seiten durch die flüssige Ummantelungs
masse eingeschlossen werden, daß für die Ummantelung eine Kunst
stoffmasse gewählt wird, deren Schmelztemperatur gleich oder
höher ist als die der Spulenflansche und daß die Spritztempera
tur derart mit der Schmelztemperatur der Spulenflansche abge
stimmt wird, daß die umlaufenden Abschnitte geringer Wandstärke
durch die Kunststoffmasse teilweise aufgeschmolzen werden und
beim Erkalten eine Schweißverbindung mit dieser eingehen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also während des Um
spritzens der bewickelten Spule durch die Wärme der Spritzmasse
der Spulenkörperflansch in solchen umlaufenden Bereichen kurz
zeitig aufgeschmolzen und verschweißt, die von ihrer Wandstärke
her so bemessen sind, daß sie durch die beidseitig anliegende
flüssige Kunststoffmasse zum Schmelzen gebracht werden können.
Da diese Kunststoffmasse sehr schnell in der Form erkaltet, ist
dabei auch sichergestellt, daß nur solche dünnwandigen Bereiche
der erwähnten Art verschmolzen werden, während der Spulenkörper
ansonsten die notwendige Formstabilität gewährleistet.
Im einfachsten Fall kann ein Abschnitt geringer Wandstärke, der
durch die flüssige Kunststoffmasse aufgeschmolzen wird, bereits
durch einen scharfkantigen Rand des Spulenflansches gebildet
sein, wobei der Winkel zwischen der Mantelfläche und der Stirn
fläche des Spulenkörpers etwa 90° betragen kann. Wenn in einem
solchen Fall die Mantelfläche und ein Teil der Stirnfläche mit
der Kunststoffmasse umspritzt wird, kann der äußerste Bereich
der Kante durch die beidseitig anliegende Kunststoffmasse auf
geschmolzen und verschweißt werden.
In besonderer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden jedoch im peripheren Bereich der Spulenkörperflansche
besondere umlaufende Rippen auf der Mantelfläche oder auf der
Stirnfläche oder auf beiden ausgebildet, die aufgrund ihrer ge
ringen Wandstärke in der erwähnten Weise mit der Spritzmasse
verschweißt werden.
Im Rahmen der oben angegebenen erfindungsgemäßen Verfahrens
schritte kommen verschiedene Kunststoffe für die Spulenflan
sche, d. h. für den Spulenkörper, in Betracht, ebenso auch ver
schiedene Spritzmassen für die Ummantelung. Beispielsweise kön
nen für den Spulenkörper Kunststoffe mit einem Schmelzpunkt
zwischen etwa 140° und etwa 300°C verwendet werden. In Be
tracht kommen dabei Kunststoffe wie Polyphenylensulfide (PPS;
Handelsnamen "Ryton"; Schmelzpunkt ca. 285°C) oder Polybuty
len-Terephtalat (PBTP; Handelsnamen "Crastin"; Schmelzpunkt ca.
225°C). Für die Ummantelung kommen beispielsweise die glei
chen Kunststoffe in Betracht, es können aber auch andere
Spritzmassen eingesetzt werden, wenn nur ihr Schmelzpunkt zu
mindest gleich oder größer als der des Spulenkörperkunststoffes
ist. Diese Spritzgußmasse wird mit einer über dem Schmelzpunkt
liegenden Temperatur in die Form eingespritzt, beispielsweise
mit 260°C bei PBTP und 300°-360°C bei PPS. In der Form
kühlt die Spritzmasse sehr schnell ab, so daß nur noch die er
wähnten Abschnitte geringer Wandstärke aufgeschmolzen werden,
der übrige Spulenkörper aber seine Form nicht verliert.
Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Spulen
körper ist somit dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenflansche
an ihrer Mantelfläche und/oder an ihrer Stirnfläche in einem
umlaufenden Bereich mit der Kunststoffmasse verschweißt sind.
Besonders vorteilhaft ist ein derartiger Spulenkörper in einem
elektromagnetischen Relais zu verwenden, da gerade hier die
Forderung nach Isolierung und Abdichtung zwischen Spulenwick
lung und Magnetkreisteilen sowie Kontaktelementen besteht und
diese Forderung mit einem erfindungsgemäß hergestellten Spulen
körper besonders gut erfüllt werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Relais-Magnetsystem mit einer erfindungsgemäß umhüll
ten Spule,
Fig. 2 bis 5 jeweils einen Detailausschnitt der Verbindungsstel
le zwischen Spulenkörper und Ummantelung mit verschiedenen Aus
gestaltungen.
Die Fig. 1 zeigt ein Relais-Magnetsystem, wie es allgemein üb
lich ist. Dieses Magnetsystem besitzt auf einem Spulenkörper 1
eine Wicklung 2 und axial im Spulenkörper einen durchgehenden
Kern 3. Mit einem Kernende ist ein winkelförmiges Joch 4 ver
bunden, an dessen freiem Ende ein Anker 5 gelagert ist, der
seinerseits mit einer Kernpolplatte 6 einen Arbeitsluftspalt 7
bildet. Durch den Anker 5 werden nicht dargestellte Kontakte
betätigt, was jedem Fachmann geläufig ist.
Um eine verbesserte Isolierung und Abdichtung der Spulenwick
lung 2 gegenüber den Magnetkreisteilen 3, 4, 5 und 6 sicherzu
stellen, ist die Spule, bestehend aus dem Spulenkörper 1 und
der Wicklung 2, mit einer dünnen Ummantelung 8 umhüllt, die im
Spritzgußverfahren aufgebracht wird. Diese Ummantelung 8 be
sitzt beispielsweise eine Dicke von wenigen Zehntel Millime
tern, etwa im Bereich der Spulenflansche 0,4 mm. Sie umgibt den
gesamten Bereich der Wicklung 2 und überdeckt die Spulenflan
sche 9 jeweils an deren Mantelflächen 9 a sowie im peripheren
Teil der Stirnflächen 9 b. In einem abgesetzten Teil der Spulen
flansche 9 ist jeweils eine umlaufende Rippe 10 ausgeformt, die
zumindest in der Spitze eine so geringe Wandstärke besitzt, daß
sie durch die von beiden Seiten aufgespritzte Kunststoffmasse
der Ummantelung 8 aufgeschmolzen wird, so daß sie beim Erstar
ren mit der Ummantelung 8 verschweißt.
Eine vergrößerte Darstellung des Verbindungsbereiches ist bei
spielsweise in Fig. 2 dargestellt, wobei allerdings gegenüber
Fig. 1 der Stirnseitenbereich des Spulenflansches leicht abge
wandelt ist. In jedem Fall aber ist die umlaufende Rippe 10 zu
erkennen, die beim Umspritzen beiderseitig durch die Spritzmas
se eingeschlossen und damit aufgeschmolzen wird. Es sei dabei
darauf hingewiesen, daß die Zeichnung jeweils den Zustand der
Rippe vor der Ummantelung bzw. zu Beginn der Ummantelung zeigt,
da die spitze Form der Rippe natürlich durch das beschriebene
Aufschmelzen und Verschweißen im fertigen Spulenkörper nicht
mehr vorliegt. Vielmehr besteht im fertigen Spulenkörper eine
stoffschlüssige Verbindung zwischen der Rippe 10 und der Umman
telung 8.
In den Fig. 3 bis 5 sind weitere Abwandlungen der Rippe oder
mehrerer Rippen 10 gezeigt. Gemäß Fig. 3 ist die Rippe 10 bei
spielsweise in Richtung zur Stirnseite weisend angeordnet. Bei
der Ausführung gemäß Fig. 4 sind zwei stirnseitige Rippen 10 an
geformt, während bei der Ausführung gemäß Fig. 5 eine Rippe 10
in einer Vertiefung 11 in der Mantelfläche liegt.
Grundsätzlich kann die Erfindung aber auch ohne die Ausbildung
von besonderen Rippen verwirklicht werden, beispielsweise kann
auch eine scharfe rechtwinkelige Kante 12, wie sie in Fig. 2 an
gedeutet ist, in ihrem äußersten Bereich durch die Ummantelung
angeschmolzen und verschweißt werden, so daß auch mit einer
solchen Kante 12 zusätzlich zu den Rippen 10 oder allein die
gewünschte Isolierung und Abdichtung erreicht werden kann.
Claims (7)
1. Verfahren zum Umhüllen einer Spule mit Isolierstoff, wobei
zumindest die Wicklung (2) und ein Teil der aus thermoplasti
schem Werkstoff bestehenden Spulenflansche (9) im Spritzgußver
fahren mit einer Kunststoff-Ummantelung versehen werden, da
durch gekennzeichnet,
daß an den Flanschen (9) in ihrem peripheren Bereich umlaufende
Abschnitte (10, 12) mit geringer Wandstärke ausgebildet werden,
welche beim nachfolgenden Umhüllen von zwei Seiten durch die
flüssige Ummantelungsmasse (8) eingeschlossen werden,
daß für die Ummantelung eine Kunststoffmasse gewählt wird, de
ren Schmelztemperatur gleich oder höher ist als die der Spulen
flansche (9) und
daß die Spritztemperatur derart mit der Schmelztemperatur der
Spulenflansche abgestimmt wird, daß die umlaufenden Abschnitte
geringer Wandstärke (10, 12) durch die Kunststoffmasse teilwei
se aufgeschmolzen werden und beim Erkalten eine Schweißverbin
dung mit dieser eingehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die umlaufenden Abschnitte durch
scharfkantige Ränder (12) der Spulenflansche (9) gebildet wer
den.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zunächst an den Spulenflan
schen in deren peripherem Bereich umlaufende Rippen (10) mit
einem im Vergleich zur Dicke der Flansche geringen Querschnitt
ausgebildet werden und daß die Rippen durch die Ummantelung zu
mindest teilweise aufgeschmolzen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rippen (10) an der Mantelfläche
(9 a) und/oder der Stirnseite (9 b) der jeweiligen Spulenflansche
(9) vorgesehen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Spulenkörper mit einer
Schmelztemperatur zwischen 140°C und 240°C verwendet wird und
daß dieser mit einer Kunststoffmasse ummantelt wird, deren
Schmelztemperatur zwischen 200°C und 250°C liegt und daß die
Kunststoffmasse mit einer Temperatur von 250°C bis 300°C ein
gespritzt wird.
6. Nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 herge
stellten Spulenkörper, dessen Wicklung ganz und dessen Spulen
flansche zumindest im peripheren Bereich mit einer Kunststoff
masse ummantelt sind, dadurch gekennzeich
net, daß die Spulenflansche (9) an ihrer Mantelfläche
(9 a) und/oder an ihrer Stirnfläche (9 b) in einem umlaufenden
Bereich mit der Kunststoffmasse (8) verschweißt sind.
7. Spulenkörper nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch die Verwendung in einem elektromagnetischen Re
lais.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863642246 DE3642246A1 (de) | 1986-12-10 | 1986-12-10 | Verfahren zum umhuellen einer spule mit isolierstoff |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3642246A1 true DE3642246A1 (de) | 1988-06-23 |
Family
ID=6315915
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863642246 Withdrawn DE3642246A1 (de) | 1986-12-10 | 1986-12-10 | Verfahren zum umhuellen einer spule mit isolierstoff |
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