DE3641828A1 - Verfahren zur herstellung eines prepregs mit ausgerichteten kurzfasern - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines prepregs mit ausgerichteten kurzfasernInfo
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- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C70/00—Shaping composites, i.e. plastics material comprising reinforcements, fillers or preformed parts, e.g. inserts
- B29C70/04—Shaping composites, i.e. plastics material comprising reinforcements, fillers or preformed parts, e.g. inserts comprising reinforcements only, e.g. self-reinforcing plastics
- B29C70/06—Fibrous reinforcements only
- B29C70/10—Fibrous reinforcements only characterised by the structure of fibrous reinforcements, e.g. hollow fibres
- B29C70/12—Fibrous reinforcements only characterised by the structure of fibrous reinforcements, e.g. hollow fibres using fibres of short length, e.g. in the form of a mat
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her
stellung von Kurzfasernprepregs, deren Kurzfasern ent
sprechend dem mechanischen Spannungsverlauf gerichtet
sind, der in dem Bauteil, das unter Verwendung der
Prepregs hergestellt werden soll, vorliegt.
Prepregs sind im Sinne dieser Erfindung Kurzfasergelege,
die von Kunststoff durchsetzt sind, die unter Anwendung
von Temperatur und Druck aushärtbar oder verformbar sind
und so einen Kurzfaserverbundwerkstoff ergeben. Um eine
möglichst große Verstärkung zu erhalten, ist man be
strebt, also den mechanischen Spannungsverlauf des Bau
teils auszurichten.
Nach dem Stand der Technik wird dabei von bahnförmigen
Prepregs ausgegangen, in denen die Kurzfasern parallel
zueinander ausgerichtet sind und die beispielsweise nach
dem in der DE-A 21 63 799 beschriebenen Verfahren herge
stellt werden. Entsprechend dem ermittelten Kraftlinien
verlauf werden die Prepregbahnen zugeschnitten und auf
einander geschichtet. Der Herstellungsaufwand ist also
erheblich, insbesondere bei kompliziert aufgebauten Bau
teilen, z.B. solchen mit Vertiefungen, Durchbrechungen,
gekrümmten Oberflächen, Rippen und dergleichen. Außerdem
erhöht der Verschnitt die Materialkosten. Soll aus Pre
pregs mit parallel ausgerichteten Kurzfasern beispiels
weise ein ebenso gekrümmtes Bauteil hergestellt werden,
müssen die Prepregs segmentförmig zugeschnitten und zur
gegenseitigen Verbindung der Segmente in überlappender
Anordnung geschichtet werden. Abgesehen davon, daß die
Orientierung der Kurzfasern in einem solchen Bauteil dem
Spannungsverlauf nur sehr grob angenähert ist, ist die
Gewichtserhöhung, die durch die Überlappung der Segmente
erfolgt, von Nachteil.
Zur Behebung dieser Nachteile ist vorgeschlagen worden
(vgl. DE-A 31 13 930), Kurzfasern elektrostatisch aufzu
laden und in einem elektrischen Feld auszurichten. Ein
derartiges Verfahren erfordert aber einen großen techni
schen Aufwand und es müssen hohe statische Ladungen ab
geführt werden. Außerdem ist es auf diese Weise nicht
möglich, Fasern in einem Prepreg nachträglich auszurich
ten.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung eines Pre
pregs mit ausgerichteten Kurzfasern gefunden, das da
durch gekennzeichnet ist, daß metallisierte Verstär
kungsfasern eingesetzt werden, die in einem Magnetfeld
ausgerichtet werden können.
Für das Verfahren können die zur Verstärkung üblichen
Fasermaterialien eingesetzt werden. Besonders geeignet
sind Fasern aus Kohlenstoff, Glas, Keramik, Polyacryl
nitril, Aramid oder Bor. Die Metallisierung der Fasern
kann auf bekannte Weise durchgeführt werden. Als Bei
spiel seien genannt: Bedampfen, Besprühen, naßchemische
stromlose Metallisierung, Sputtern, und im Falle von
leitfähigen Materialien auch die galvanische Metall
abscheidung. Besonders geeignet ist die stromlose naß
chemische Metallisierung, da sie zu einer besonders
gleichmäßigen Ummantelung der einzelnen Fasern führt.
Selbstverständlich ist auch eine galvanische Nachver
stärkung von mit Metall überzogenen Fasern möglich;
z.B.: zur Erhöhung der ferro-magnetischen Eigenschaf
ten.
Die Fasermaterialien können sowohl als Endlosmaterial
metallisiert und dann geschnitten werden, oder gleich
als Kurzschnitt metallisiert werden. Als Metalle im
Sinne der Erfindung kommen Metalle oder ihre Legierungen
in Betracht, die ferro-magnetische Eigenschaften haben.
Bevorzugt werden weichmagnetische Stoffe mit einer hohen
Anfangspermeabilität. Derartige Stoffe werden beispiels
weise in "Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie",
4. Auflage, Band 16, Seite 369 pp beschrieben.
Besonders geeignet sind Eisen, Cobalt und Nickel sowie
deren Legierungen. Besonders genannt seien amorphe
weichmagnetische Legierungen, wie beispielsweise
Co₇₀Fe₅S₁₅B₁₀,
Co₅₈Ni₁₀Fe₅Si₁₁B₁₆ und
Fe₄₀Ni₄₀P₁₄B₆.
Co₅₈Ni₁₀Fe₅Si₁₁B₁₆ und
Fe₄₀Ni₄₀P₁₄B₆.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in mehreren Varianten
durchführbar:
- a) Ein Prepreg aus metallisierten Fasern und Kunst stoff wird so hoch erhitzt, bis der Kunststoff eine hinreichend niedrige Viskosität erreicht hat. Anschließend werden die metallisierten Fasern in einem Magnetfeld ausgerichtet. Dabei liegen die magnetischen Feldlinien in Richtung des ermittelten Spannungsverlaufs des Bauteils. Anschließend wird das Prepreg gehärtet.
- b) Metallisierte Fasern werden auf einer Unterlage im Magnetfeld in Richtung des ermittelten Kraftlinien verlaufs des Bauteils ausgerichtet und anschließend mit einem Kunststoff getränkt und das Prepreg aus gehärtet bzw. abgekühlt. Die Aufwirbelung und Aus richtung kann auch in einer niedrigviskosen Flüs sigkeit erfolgen, die anschließend entfernt wird.
- c) Metallisierte Fasern werden mit einem Kunststoff ummantelt und durch Aufwirbeln in einem Magnetfeld gemäß des ermittelten Kraftlinienverlaufs des Bau teils ausgerichtet. Anschließend wird das Prepreg ausgehärtet bzw. die ummantelten Fasern durch Erwärmen, gegebenenfalls unter Druck, zu einem Formteil verschmolzen.
Selbstverständlich können in dem erfindungsgemäßen Ver
fahren auch Mischungen von metallisierten und nichtme
tallisierten Fasern eingesetzt werden. Insbesondere
dann, wenn in dem Prepreg nur eine teilweise Orientie
rung der Fasern erreicht werden soll. Zur Vermeidung von
Agglomeraten bei der Magnetfeldbehandlung kann es von
Vorteil sein, die metallisierten Fasern mit einer Kunst
stoffschicht zu ummanteln.
Zur Ausrichtung der Fasern können Magnetfeldstärken von
50 bis 10 000 Gauss eingesetzt werden. In besonderen
Fällen kann die Magnetfeldstärke auch darunter und
darüber liegen. Besonders geeignet sind Feldstärken zwi
schen 100 und 2000 Gauss.
Es hat sich als günstig erwiesen, die metallisierten
Fasern im Magnetfeld aufzuwirbeln oder freischwebend in
das Magnetfeld einzubringen. Dadurch kann die zur Aus
richtung der Fasern erforderliche Feldstärke drastisch
reduziert werden. Auch zur Ausrichtung der Fasern in
einem Binde- oder Lösungsmittel ist eine Bewegung
(Vibration, Ultraschall) vorteilhaft.
Des weiteren können zur Unterstützung einer besseren Fa
serausrichtung auch niederfrequente magnetische Wechsel
felder mit Frequenzen von 5-5000 Hz, die sowohl in
Richtung des Hauptfeldes als auch senkrecht dazu einwir
ken, verwendet werden.
Zwischen den Polschuhen eines Magneten wird eine einsei
tig mit einem flüssigen Epoxidharz beschichtete Folie
so ausgerichtet, daß an ihrer Oberfläche ein paralleles
Magnetfeld vorhanden ist. Anschließend werden auf die
Folie aus 50 cm Höhe 3 mm vernickelte Glasfasern mit
einem Nickelanteil von 8% (stromlos aus einem amin
boranhaltigen Bad abgeschieden) gestreut. Über die
ausgerichteten Fasern wird eine zweite Lage Epoxidharz
gegossen und das so erhaltene Prepreg bei 100°C in 2
Stunden ausgehärtet. Man erhält eine glasfaserverstärkte
Epoxidharzplatte mit parallel ausgerichteten
metallisierten Fasern.
6 mm metallisierte Aramidfasern mit einer Cobaltauflage
von 16 Gew.-% (abgeschieden an einem aminboranhaltigen
Cobaltbad) werden in Aceton in einem Magnetfeld (mind.
300 Gauss Magnetfeldstärke) aufgewirbelt und ausgerich
tet. Anschließend wird das Lösungsmittel abgedampft und
ausgerichtete Fasern mit einem Polyesterharz getränkt
und das Prepreg bei Raumtemperatur ausgehärtet. Man
erhält ein Formteil mit ausgerichteten metallisierten
Fasern.
Ein Prepreg aus verkobalteten Aramidfasern gemäß Bei
spiel 2 und einem unkatalysierten Polyesterharz wird
kurzzeitig (15 Minuten) auf 80°C erwärmt (Viskosität ca.
1050 mPa.s) und in einem Magnetfeld von minimal 50
Gauss unter Vibration ausgerichtet. Anschließend wird
das Prepreg bei dieser Temperatur ausgehärtet. Man
erhält ein fasergefülltes Kunststoffteil mit ausgerich
teten metallisierten Fasern.
In einer 20%igen Methylenchlorid-haltigen Polycarbonat
lösung werden bei 35°C 2 mm Fasern aus Dralon® mit einer
Nickelauflage von 42 Gew.-% eingerührt und die Fasern
in einem Magnetfeld ausgerichtet. Nach Abdampfen des Lö
sungsmittels erhält man einen fasergefüllten Kunststoff,
der zu einer Platte mit angerichteten metallisierten
Fasern verpreßt werden kann.
Im Vakuum wird aus 3 mm Glasfasern eine Legierung von
13 Gew.-% Eisen und 87 Gew.-% Nickel aufgedampft (Me
tallauflage 15 Gew.-%). Die so erhaltenen metallisierten
Glasfasern werden in ein Epoxidharz bei 50°C eingerührt,
in einer Form gegossen und in einem Magnetfeld von 100
Gauss Feldstärke ausgerichtet. Nach Aushärten des Pre
pregs erhält man ein fasergefülltes Kunstharzteil mit
ausgerichteten Fasern.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines Prepregs mit ausge
richteten Kurzfasern, dadurch gekennzeichnet, daß
metallisierte Verstärkungsfasern eingesetzt werden,
die in einem Magnetfeld entsprechend dem ermittel
ten Kraftlinienverlauf des Werkstücks ausgerichtet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß metallisierte Fasern auf einer Unterlage im
Magnetfeld ausgerichtet und anschließend mit einem
Kunststoff getränkt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Prepreg aus metallisierten Fasern und
Kunststoff so hoch erhitzt, bis der Kunststoff eine
so niedrige Viskosität erreicht hat, daß eine Aus
richtung der metallisierten Fasern im Magnetfeld
stattfindet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mit Kunststoff ummantelte metallisierte Fasern
durch Aufwirbeln in einem Magnetfeld ausgerichtet
werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß Verstärkungsfasern mit einer
weichmagnetischen Metallauflage verwendet werden.
6. Formteile mit ausgerichteten metallisierten Ver
stärkungsfasern, hergestellt gemäß Ansprüchen 1 bis
5.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863641828 DE3641828A1 (de) | 1986-12-06 | 1986-12-06 | Verfahren zur herstellung eines prepregs mit ausgerichteten kurzfasern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863641828 DE3641828A1 (de) | 1986-12-06 | 1986-12-06 | Verfahren zur herstellung eines prepregs mit ausgerichteten kurzfasern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3641828A1 true DE3641828A1 (de) | 1988-06-16 |
Family
ID=6315671
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863641828 Withdrawn DE3641828A1 (de) | 1986-12-06 | 1986-12-06 | Verfahren zur herstellung eines prepregs mit ausgerichteten kurzfasern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3641828A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0429929A2 (de) * | 1989-11-17 | 1991-06-05 | Ao-Forschungsinstitut Davos | Verfahren zur Herstellung eines mit orientierten diskontinuierlichen Fasern verstärkten Verbundstoffes |
DE19750746A1 (de) * | 1997-11-11 | 1999-05-20 | Arman Emami | Faserbaumaterial mit gerichteten Fasern und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE102019212879A1 (de) * | 2019-08-28 | 2021-03-04 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren und Vorrichtung |
DE102020003819A1 (de) | 2020-06-25 | 2021-12-30 | Daimler Ag | Unterbodenverkleidungsteil für ein Fahrzeug und Verfahren zu dessen Herstellung |
-
1986
- 1986-12-06 DE DE19863641828 patent/DE3641828A1/de not_active Withdrawn
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DE102020003819B4 (de) | 2020-06-25 | 2022-12-22 | Mercedes-Benz Group AG | Unterbodenverkleidungsteil für ein Fahrzeug und Verfahren zu dessen Herstellung |
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