DE3641289A1 - Verfahren und vorrichtung zur radartarnung von triebwerkseinlaeufen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur radartarnung von triebwerkseinlaeufenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Radartarnung von Triebwerksein
läufen bei Fluggeräten, wie sie Flugzeuge und Flugkörper darstellen,
und Vorrichtungen zu dessen Durchführung.
Moderne Flugkörperkonfigurationen bestehen - von den Triebwerkseinläufen
einmal abgesehen - im Hinblick auf eine bessere Radartarnung aus einer
Vielzahl nahezu ebener Oberflächenelemente mit gleichsam spiegelnden
Eigenschaften. Ein großer Teil der Energie der einfallenden elektromag
netischen Wellen wird an diesen Oberflächen gezielt in bestimmte Rich
tungen reflektiert. Abgesehen von diesen Richtungen bleibt der Radar
querschnitt solcher Konfigurationen in einem großen Aspektwinkelbereich
relativ niedrig. Sie sind daher für ein Radar immer nur kurzzeitig
sichtbar und daher schwer detektierbar.
Leider wird aufgrund von komplexen Aufbauten am Fluggerät, wie sie
Triebwerkseinläufe darstellen, derEffekt der gezielten Reflexion wieder
zunichte gemacht. Triebwerkseinläufe sind in dieser Hinsicht besonders
kritisch, da die elektromagnetischen Wellen in das Innere des Trieb
werkseinlaufs eindringen können, dort mehrfach reflektiert und breit
gestreut werden. Dadurch wirken sie aus jedem Blickwinkel als besonders
auffällige Reflektoren.
Es ist das Ziel der Erfindung, ein Verfahren zur Radartarnung von Trieb
werkseinläufen bei Fluggeräten anzugeben und Vorrichtungen zu dessen
Durchführung zu schaffen, die den globalen Radarquerschnitt des gesamten
Fluggerätes reduzieren und eine Verminderung der Entdeckbarkeit durch
Radar in einem großen Aspektwinkelbereich ermöglichen, ohne die aerody
namischen Eigenschaften wesentlich zu beeinträchtigen.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß zur Reduzierung des
globalen Radarquerschnitts des gesamten Fluggeräts die Öffnungen der
Triebwerkseinläufe durch gezielt radarreflektierende, luftdurchlässige
Strukturen in mehrere Zellen bzw. Kanäle mit kleineren Öffnungen unter
teilt werden, welche einerseits aufgrund ihrer Dimensionierung die ein
fallenden elektromagnetischen Wellen nicht in das Innere des Triebwerks
einlaufs eindringen lassen, sondern wie an einer leitenden Ebene ge
zielt reflektieren und andererseits dem Luftstrom einen möglichst gerin
gen Reibungswiderstand entgegensetzen.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der
Beschreibung, in der anhand der Zeichnung mehrere Ausführungsbeispiele
erörtert werden. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Triebwerkseinlaufrohres mit einer ra
darreflektierenden, aber luftdurchlässigen Gitterstruktur an der
Eingangsöffnung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Gegenstand von Fig. 1,
Fig. 3 schematisch eine quadratische Maschengitterstruktur,
Fig. 4 schematisch mehrere hintereinanderliegende Maschengitterstruktu
ren,
Fig. 5 eine Hohlleiterstruktur mit quadratischem Gitterquerschnitt,
Fig. 6 eine Hohlleiterstruktur mit sechseckigem wabenförmigem Gitter
querschnitt,
Fig. 7 einen Längsschnitt eines Triebwerkseinlaufrohrs mit einer Hohl
leiterstruktur unterschiedlicher Länge der Elemente,
Fig. 8 einen Längsschnitt eines Triebswerkseinlaufrohrs mit einer Hohl
leiterstruktur mit Trichtern an beiden Enden der Elemente,
Fig. 9 eine Variante des Gegenstandes von Fig. 8 mit Leitblechen in der
Trichteröffnung der Elemente,
Fig. 10 einen Längsschnitt durch ein Element der Hohlleiterstruktur nach
Fig. 9 mit Leitblechen in der Trichteröffnung,
Fig. 11 einen Querschnitt durch die Öffnung des Trichters nach Fig. 10
und
Fig. 12 einen Längsschnitt eines schrägen Triebwerkseinlaufrohrs mit
entsprechender Hohlleiterstruktur.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt eines Triebwerkseinlaufrohrs mit einer
radarreflektierenden, aber luftdurchlässigen Gitterstruktur an der Ein
gangsöffnung; Fig. 2 den Querschnitt durch den Gegenstand von Fig. 1
und Fig. 3 schematisch eine quadratische Maschengitterstruktur.
Zur Radartarnung des Triebwerkseinlaufs 1 ist gemäß der Erfindung des
sen Öffnung durch eine gezielt radarreflektierende, luftdurchlässige
Struktur 2 in viele Zellen bzw. Kanäle mit kleinerer Öffnung unterteilt,
welche einerseits aufgrund ihrer Dimensionierung die einfallenden elek
tromagnetischen Wellen nicht in das Innere des Triebwerkseinlaufs eindringen
lassen, sondern wie an einer leitenden Ebene gezielt reflektie
ren und andererseits dem Luftstrom einen möglichst geringen Reibungs
widerstand entgegensetzen.
Die einfachste Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist gemäß
den Fig. 1 bis 3 dadurch realisiert, daß die Struktur 2 aus einem
Maschengitter 3 besteht, das aufgrund entsprechender Dimensionierung der
Maschenweite d (d < λ MIN /2 mit λ MIN als kleinster zu reflektie
rende Wellenlänge) für die einfallenden elektromagnetischen Wellen als
Hochpaß wirkt und daher Wellen unterhalb seiner Grenzfrequenz reflek
tiert.
Gemäß Fig. 4 kann diese Struktur noch dadurch verbessert werden, daß
sie aus mehreren, in bestimmtem Abstand aufeinanderfolgenden Maschengit
tern 4 aufgebaut wird, die für die elektromagnetische Welle einen Hoch
paß entsprechend höherer Ordnung bilden und daher bessere Reflexionsei
genschaften als ein einfaches Gitter besitzen.
Eine weitere Verbesserung ergibt sich, wenn gemäß Fig. 5 die Struktur
aus quadratischen Hohlleiterkanälen mit einer Hohlleiterbreite
d < λ MIN /2 und einer Hohlleiterlänge 1 < λ MIN besteht. Eine
Verbesserung aerodynamischer Eigenschaften kann dadurch erreicht werden,
daß die Struktur gemäß Fig. 6 aus Hohlleiterkanälen mit dem Querschnitt
eines regelmäßigen wabenartigen Sechsecks mit der Hohlleiterbreite d <
λ MIN /2 und der Hohlleiterlänge 1 < λ MIN besteht.
Eine Steuerung der Reflexion in bestimmte, beispielsweise dem Standort
der Detektoren abgewandte Richtungen kann dadurch erfolgen, daß gemäß
Fig. 7 die Längen der einzelnen Hohlleiterkanäle zum Zweck der Steue
rung der Reflexion in bestimmte Richtungen unterschiedlich sind.
Zur weiteren Verbesserung aerodynamischer Eigenschaften kann der Hohl
leiterkanal, wie in Fig. 8 dargestellt, wie bei einer Hornantenne vorn
und/oder hinten eine Trichteröffnung aufweisen.
Zur Verminderung von Phasenunterschieden an der Trichteröffnung kann die
Struktur im Trichter gemäß Fig. 9 Leitbleche aufweisen. Dadurch wird
eine kürzere Bauweise bei äquivalenten elektromagnetischen Reflexions
eigenschaften erzielt und die Aerodynamik weiter verbessert. Fig. 10
zeigt einen Längsschnitt durch ein Element der Hohlleiterstruktur mit
Leitblechen in der Trichteröffnung und Fig. 11 einen Querschnitt durch
die Öffnung des Trichters nach Fig. 10.
Gemäß Fig. 12 kann die erfindungsgemäße Struktur auch bei schrägen
Einlaufstutzen verwendet werden.
Um die aerodynamischen Eigenschaften noch weiter zu verbessern, sind
zweckmäßig die Kanten der Struktur messerscharf ausgebildet.
Das beschriebene Verfahren und die gezeigten Vorrichtungen erscheinen
effektiver als Absorptionsmaßnahmen innerhalb des Triebwerkseinlaufs und
sind in der Praxis auch leichter realisierbar, sofern die Veränderung
der aerodynamischen Eigenschaften bei der Triebwerkskonzeption berück
sichtigt wird.
Claims (10)
1. Verfahren zur Radartarnung von Triebwerkseinläufen bei Fluggerä
ten, dadurch gekennzeichnet, daß zur Reduzierung des
globalen Radarquerschnitts des gesamten Fluggeräts die Öffnungen der
Triebwerkseinläufe durch gezielt radarflektierende, luftdurchlässige
Strukturen in mehrere Zellen bzw. Kanäle mit kleineren Öffnungen unter
teilt werden, welche einerseits aufgrund ihrer Dimensionierung die ein
fallenden elektromagnetischen Wellen nicht in das Innere des Triebwerks
einlaufs eindringen lassen, sondern wie an einer leitenden Ebene ge
zielt reflektieren und andererseits dem Luftstrom einen möglichst gerin
gen Reibungswiderstand entgegensetzen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Struktur aus einem
Maschengitter besteht, das aufgrund entsprechender Dimensionierung der
Maschenweite d (d < λ MIN /2 mit λ MIN als kleinster zu reflektie
rende Wellenlänge) für die elektromagnetischen Wellen als Hochpaß wirkt
und daher Wellen unterhalb seiner Grenzfrequenz reflektiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Struktur aus mehreren, in bestimmten Abstand aufeinan
derfolgenden Maschengittern besteht, die für die elektromagnetische
Welle einen Hochpaß entsprechend höherer Ordnung bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Struktur aus quadratischen Hohlleiterkanälen mit einer
Hohlleiterbreite d < λ MIN /2 und einer Hohlleiterlänge 1 < λ MIN
besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Struktur aus Hohlleiterkanälen mit dem Querschnitt
eines regelmäßigen wabenartigen Sechsecks mit einer Hohlleiterbreite
d < λ MIN /2 und einer Hohleiterlänge 1 < g MIN besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Längen der einzelnen Hohlleiterkanäle zum
Zweck der Steuerung der Reflexion in bestimmte Richtungen unterschied
lich sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Struktur vor und/oder hinter dem Hohlleiterkanal eine
Trichteröffnung aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Struktur im Trichter zur Verminderung von Phasenunter
schieden an der Trichteröffnung Leitbleche aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einlaufstutzen schräg ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanten der Struktur zur Verbesse
rung der aerodynamischen Eigenschaften scharf ausgebildet sind.
Priority Applications (3)
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- 1987-12-01 EP EP19870907762 patent/EP0291523A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
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WO1988004479A1 (en) | 1988-06-16 |
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