DE3639246A1 - Mehrstoffvergaser fuer eine brennkraftmaschine - Google Patents
Mehrstoffvergaser fuer eine brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Mehrstoffvergaser für eine
Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1,
insbesondere einen Mehrstoffvergaser, in dem Alkohol,
Kerosin oder dergleichen mit niedrigerer Verdampfbarkeit
als Haupttreibstoff verwendet werden und bei denen Benzin
als Hilfstreibstoff verwendet wird, der dem Haupttreib
stoff bei Kaltlauf der Maschine zugemischt wird, so daß
die Betriebsleistungen über einen weiten Betriebsbereich
der Maschine den gestellten Anforderungen entsprechen.
In manchen Fällen wird Alkohol, Kerosin oder dergleichen
mit einer niedrigeren Verdampfbarkeit als Haupttreib
stoff bei Brennkraftmaschinen anstelle von herkömmlichem
Benzin verwendet und zwar im Hinblick auf den wirtschaft
lichen Betrieb der Maschine. Es wurde nun festgestellt,
daß beim Kaltstart der Maschine nur sehr schwer gute Be
triebseigenschaften erzielbar sind, ebenso wenn die Ma
schine in der Aufwärmphase ausschließlich mit Alkohol
oder dergleichen Treibstoff betrieben wird. Angesichts
dieser Tatsache wird Benzin als Hilfstreibstoff zusammen
mit Alkohol oder anstelle des Alkohols verwendet, bis
die Aufwärmphase abgeschlossen ist.
Herkömmliche Vergaser mit Alkohol oder dergleichen als
Haupttreibstoff und Benzin als Hilfstreibstoff sind z.B.
in der japanischen Gebrauchsmusterveröffentlichung
2675/1982 und im japanischen Gebrauchsmuster mit der
Offenlegungsnummer 68 152-1982 beschrieben. Die beiden
bekannten Vergaser sind so konstruiert, daß zwei Treib
stoffkammern vorgesehen sind und zwar eine Schwimmerkam
mer für Alkohol und eine Speicherkammer für Benzin, wo
bei die Kammern wahlweise mit einer Hauptdüse entweder
über eine Alkoholleitung oder eine Benzinleitung in Ver
bindung stehen, die beide über Schaltventile geöffnet
oder geschlossen werden. Bei den bekannten Vergasern wird
nur Benzin in einen Ansaugdurchlaß über die Hauptdüse
eingespritzt, wenn die Maschine im kalten Zustand startet
oder wenn die Maschine während der Aufwärmphase betrie
ben wird, um beim Starten der Maschine gute Betriebsei
genschaften zu erzielen. Nach dem Aufwärmen wird nur
noch Alkohol in die Hauptdüse gefördert. Auf diese Wei
se kann die Maschine relativ ökonomisch betrieben wer
den.
Nachdem aber Alkohol extrem unterschiedlich zu Benzin
behandelt werden muß, was das Luft/Kraftstoffverhältnis
und die Verdampfungsrate betrifft, die mit der Arbeits
temperatur variiert, ergibt sich bei den bekannten Ver
gasern eine große Änderung bei der Verbrennung, wenn
abrupt vom einen auf den anderen Kraftstoff während des
Maschinenbetriebes umgeschaltet wird, so daß die Be
triebseigenschaften der Maschine dadurch leiden. Wenn
darüber hinaus die Maschine im Leerlauf betrieben wird
und zwar nur mit Alkohol oder wenn sie beim Aufwärmen
nur mit einem kleinen Zusatz von Benzin betrieben werden
kann, so muß man Benzin über einen herkömmlichen Vergaser
zuführen, so daß ein ökonomischer Betrieb der Maschine
nicht mehr gewährleistet ist.
Um die oben erwähnten Nachteile zu vermeiden, wurde
schon der Vorschlag gemacht, einen Vergaser derart zu
verbessern, daß Benzin zusammen mit Alkohol eingespritzt
wird, bis die Maschine vollständig aufgewärmt ist und
die Zufuhr von Benzin nach Beendigung der Aufwärmphase
zu stoppen. Ein derartiger Vergaser ist im japanischen
Gebrauchsmuster mit der Offenlegungsnummer 1 65 952/1984
beschrieben. Dieser Vergaser weist eine Benzinleitung
auf, die von einem Benzintank kommend mit einem Haupt
treibstoffdurchlaß in der Mitte eines Hauptsammelkanals
in Verbindung steht, der Teil des Haupttreibstoffkanals
ist. Weiterhin ist ein Ventil vorgesehen, um die Benzin
leitung zu öffnen und zu schließen, das in der Mitte der
Leitung liegt, wobei das Ventil mittels einer Steuer
schaltung gesteuert wird, welche die Betriebsart der Ma
schine und deren Wassertemperatur abtastet.
Nachdem aber beim bekannten Vergaser die Anordnung der
art getroffen ist, daß der Benzintank höher gelegen ist,
so daß ein konstanter Fluß von Benzin dem Hauptsammel
kanal aufgrund der konstanten Höhendifferenz immer zu
geführt wird, kann das Verhältnis von Benzin zu Alkohol
nicht eingestellt werden, wie dies im Betrieb der Maschi
ne notwendig ist. Insbesondere wird beim Starten, wenn
eine bestimmte Zufuhr von Benzin benötigt wird, nur eine
geringe Menge von Benzin abgegeben, so daß das Starten
der Maschine nicht so weich wie gewünscht erfolgt. Da
rüber hinaus ergibt sich der Nachteil, daß während des
Aufwärmens der Maschine, die Zuführungsrate von Benzin
nicht entsprechend der Veränderung der angesaugten Luft
menge variiert und das Verhältnis von Benzin zu Alkohol
nicht konstant gehalten werden kann, was wiederum die
Folge hat, daß das Verhältnis von Luft zu Treibstoff
nicht exakt gesteuert werden kann.
Alle bisher bekannten Vergaser sichern somit nicht die
gewünschten Betriebsparameter.
Ausgehend vom oben genannten Stand der Technik ist es
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Mehrstoffver
gaser der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubil
den, daß während des Startens (Warmlaufens) der Maschine
ein besseres Betriebsverhalten erzielbar ist, während
das Luft zu Treibstoffverhältnis gleichzeitig stabil ge
halten wird.
Weiterhin soll die Aufgabe gelöst werden, daß die Maschine
über den gesamten Betriebsbereich hinweg ein gutes Be
triebsverhalten aufweist, auch wenn die Zufuhr von Ben
zin nach Beendigung der Aufwärmphase gestoppt wird, wo
bei eine Drosselklappe auf einer Sekundärseite des Ver
gasers während des Aufwärmens gesteuert werden soll.
Diese Aufgabe wird bei einem Vergaser der eingangs genann
ten Art dadurch gelöst, daß der Oberflächenspiegel des
Hilfstreibstoffs in der Speicherkammer bei einem höheren
Pegel gehalten wird als der Oberflächenspiegel des Haupt
treibstoffs in der Schwimmerkammer, wobei eine Leitung
für den Hilfstreibstoff von der Speicherkammer kommend
mit einem Hauptsammelkanal kommuniziert, daß der Verga
ser mit einer unterdruckbetätigten Ventilanordnung ver
sehen ist, welcher der Unterdruck von einem ersten An
saugdurchlaß zugeführt wird, so daß die Leitung für den
Hilfstreibstoff geöffnet oder geschlossen wird, und daß
erste Mittel vorgesehen sind, die durch eine Temperatur
derartig betätigt werden, daß der Einlaß von Unterdruck
in die Ventilanordnung so gesteuert wird, daß die Lei
tung für den Hilfstreibstoff geöffnet wird, wenn das
Kühlwasser (bzw. die Motortemperatur) niedriger als ein
vorbestimmter Wert ist, und daß der Vergaser darüber hi
naus mit einer unterdruckbetätigten Anordnung versehen
ist, um den Grad der Öffnung einer zweiten Drosselklappe
in Abhängigkeit vom Unterdruck zu steuern, der von den
Ansaugkanälen übertragen wird, wobei die zweite Dros
selklappe in Wirkverbindung mit der unterdruckbetätigten
Anordnung über einen Drehhebel steht, und daß zweite
Mittel vorgesehen sind, die durch die Temperatur betätigt
werden und zwar derart, daß der Einlaß von Unterdruck in
die unterdruckbetätigte Anordnungderart gesteuert wird,
daß die zweite Drosselklappe in geschlossenem Zustand
gehalten wird, wenn das Kühlwasser (bzw. die Motortempe
ratur) niedriger als ein vorbestimmter Wert ist.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung erstreckt sich von der
Benzinspeicherkammer eine Benzinleitung in Richtung auf
einen Hauptsammelkanal, die geöffnet wird, bis der Auf
wärmvorgang abgeschlossen ist. Benzin, das in den obe
ren Teil des Hauptsammelkanals eingefüllt ist, wird über
eine Hauptdüse eingespritzt, wenn die Maschine gestartet
wird. Alkohol und Benzin werden zusammen durch die Haupt
düse mit einem konstanten Verhältnis von Benzin zu Alko
hol während des Aufwärmvorganges der Maschine einge
spritzt. Nach Abschluß der Aufwärmphase wird nur noch Al
kohol durch die Hauptdüse eingespritzt, während die Ben
zinleitung geschlossen wird. Bis das Aufwärmen abge
schlossen ist, wird eine drehbare zweite Drosselklappe
in einem zweiten Ansaugdurchlaß im geschlossenen Zustand
gehalten und zwar mit Hilfe einer Unterdruckanordnung
zum Steuern der Bewegung der zweiten Drosselklappe und
mit Hilfe von temperaturbetätigten Mitteln, die eine
Unterdruckanordnung steuern. Nach dem Aufwärmen wird die
zweite Drosselklappe nicht mehr im geschlossenen Zustand
gehalten, so daß sich ein zweiter Ansaugluftdurchlaß
öffnen kann.
In der beiliegenden Abbildung ist eine schematische
Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Er
findung gezeigt. Diese wird im folgenden anhand dieser
Abbildung beschrieben.
Der Mehrstoffvergaser gemäß der vorliegenden Erfindung
(im folgenden der Einfachheit halber als Vergaser be
zeichnet) umfaßt ein Gehäuse 10, das einen ersten An
saugdurchlaß 12, einen zweiten Ansaugdurchlaß 12′ und
eine Schwimmerkammer 14 bildet, in dem sich Alkohol be
findet. Ein erstes inneres Venturirohr 16 ist mittig im
ersten Ansaugdurchlaß 12 angeordnet, ein zweites inneres
Venturirohr 16′ ist mittig in dem zweiten Ansaugdurchlaß
12′ angeordnet. Unter dem ersten Ansaugdurchlaß 12 (in
Strömungsrichtung gesehen) ist eine erste Drosselklappe
18 angeordnet, während eine zweite Drosselklappe 18′ un
terhalb des zweiten Ansaugdurchlasses 12′ angeordnet ist.
Über dem ersten inneren Venturirohr 16, das im ersten
Ansaugdurchlaß 12 sitzt, ist eine Starterklappe 20
(drehbar) angeordnet. Die Schwimmerkammer 14 kommuni
ziert mit einer ersten Hauptdüse 26 über eine Drossel
22, einen Haupttreibstoffkanal 24 und einen Hauptsammel
kanal 25. Wie in der Abbildung gezeigt, ist ein Treib
stoffdurchlaß 27 für Leerlauf und langsamen Betrieb vor
gesehen, der vom Haupttreibstoffkanal 24 abzweigt und
zwar an einer niedrigeren Position von diesem, wobei die
Anordnung derart getroffen ist, daß der Kanal 27 mit
Bypass-Öffnungen 28 und einer Leerlauföffnung 29 in Ver
bindung steht. Weiterhin führt ein anderer Durchlaß
(nicht gezeigt) zur zweiten Hauptdüse 26′, der vom Haupt
treibstoffkanal 24 an einer tiefliegenden Stelle abzweigt.
Weiterhin ist der Vergaser mit einer Speicherkammer 30
versehen, in der Benzin räumlich beabstandet von der
Schwimmerkammer 14 aber in der Nähe des Gehäuses 10 ge
speichert ist. Die Speicherkammer 30 wird über eine Pumpe
32 mit Benzin versorgt. Diejenige Menge von Benzin, die
aus der Speicherkammer 30 überfließt, wird in einen Ben
zintank 34 zurückgeführt und wieder in die Speicherkammer
30 über die Pumpe 30 rezirkuliert. Es ist hierbei von
Wichtigkeit, daß der Oberflächenspiegel des Benzins in
der Speicherkammer 30 höher liegt als der Oberflächen
spiegel von Alkohol in der Schwimmerkammer 14. Die Spei
cherkammer 30 kommuniziert mit dem Hauptsammelkanal 25
über eine Drossel 35 und eine Benzinleitung 36. Die Hö
henposition, in der die Benzinleitung 36 mit dem Haupt
sammelkanal 25 in Verbindung steht, ist höher als der
Oberflächenspiegel des Benzins in der Speicherkammer 30.
Weiterhin liegt ein Teil der Benzinleitung 36 unterhalb
des Oberflächenspiegels des Alkohols in der Schwimmerkam
mer 14. Die Drossel 35 in der Benzinleitung 36 und die
Drossel 22 im Haupttreibstoffkanal 24 sind so dimensio
niert, daß das Verhältnis von Benzin zu Alkohol in der Mi
schung, die in den ersten Ansaugdurchlaß 12 über die er
ste Hauptdüse 26 eingespritzt wird, im Bereich von 20
bis 25 % festgelegt ist. Das vorerwähnte Verhältnis von
Benzin zu Alkohol kann aber in Abhängigkeit des Stand
ortes variiert werden, an dem ein Kraftfahrzeug mit
dem erfindungsgemäßen Vergaser benutzt wird.
Eine herkömmliche Ventilanordnung 38, die durch Unter
druck betätigbar ist, liegt zwischen der Speicherkammer
30 und der Benzinleitung 36, um diese zu öffnen und zu
schließen. Die Unterdruckbetätigungseinrichtung steht mit
einer Stelle unterhalb des ersten Ansaugdurchlasses 12
über eine Drossel 40 und eine Unterdruckleitung 42 in
Verbindung. Wenn über die Unterdruckleitung 42 atmospä
rischer Druck der Ventilanordnung 38 mitgeteilt wird,
so öffnet die Ventilanordnung die Benzinleitung 36. Wenn
andererseits Unterdruck in die Ventilanordnung 38 über
die Unterdruckleitung 42 gelangt, so wird die Benzinlei
tung 36 geschlossen.
Ein herkömmliches, temperaturbetätigtes Ventil 44 ist
vorgesehen, das zwischen der Drossel 40 in der Unter
druckleitung 42 und der unterdruckbetätigten Anordnung
38 atmosphärischen Druck sicherstellen kann. Das Ventil
44 ist so aufgebaut, daß es dann, wenn die Kühlwasser
temperatur unterhalb von etwa 60°C liegt, atmosphäri
scher Druck in die Unterdruckleitung 42 gelangt und bei
Temperaturen oberhalb von 60°C das Einströmen von Luft
(Erzeugung des atmosphärischen Druckes) in die Unter
druckleitung 42 unterbrochen wird. Wenn also bei einer
Kühlwassertemperatur unterhalb von 60°C atmosphärischer
Druck in die Ventilanordnung 38 über das Ventil 44 ge
langt, so wird die Benzinleitung 36 geöffnet und Benzin
kann in den Hauptsammelkanal 25 strömen. Wenn anderer
seits die Kühlwassertemperatur oberhalb von 60°C liegt,
so gelangt Unterdruck in die Ventilanordnung 38 über die
Unterdruckleitung 42 (das Ventil 44 ist geschlossen),
so daß die Benzinleitung 36 geschlossen wird, der Fluß
von Benzin in den Hauptsammelkanal 25 also unterbrochen
wird.
Die zweite Drosselklappe 18′ weist eine drehbare Welle
46 auf, an der ein Hebel 48 befestigt ist. Das Vorder
ende des Hebels 48 ist drehbar mit dem Vorderende einer
Schubstange 52 einer herkömmlichen Unterdruckanordnung
50 verbunden, die über den Unterdruck im Ansaugkanal be
tätigbar ist. Die Unterdruckanordnung 50 ist hierbei der
art ausgebildet, daß die Schubstange 52 vorwärts und
rückwärts verschoben wird, wenn man atmosphärischen Druck
oder Unterdruck zuführt, um die zweite Drosselklappe 18′
zu öffnen oder zu schließen. Die unterdruckbetätigte An
ordnung 50 steht mit den Ansaugdurchlässen 12 und 12′
nach den Venturirohren über eine Drossel 54 und eine Un
terdruckleitung 56 in Verbindung. Weiterhin ist eine tem
peraturbetätigte Anordnung 58 vorgesehen, die atmosphä
rischen Druck oder Unterdruck in der Unterdruckleitung
56 herstellen kann, wobei die Verbindungsstelle zwischen
der Drossel 54 und der unterdruckbetätigten Anordnung 50
liegt. Bei Kühlwassertemperaturen unterhalb von etwa 40
bis 60°C wird atmosphärischer Druck in die Unterdruck
leitung 56 über die temperaturbetätigte Anordnung 58
eingelassen. Wenn die Kühlwassertemperatur oberhalb von
40 bis 60°C liegt, so wird der Zustrom von atmosphäri
scher Luft in die Unterdruckleitung 56 mittels der tem
peraturbetätigten Einrichtung 58 unterbrochen. Wenn also
die Kühlwassertemperatur unterhalb von 40 bis 60°C
liegt, so gelangt atmosphärischer Druck in die Unter
druckleitung 50, so daß der zweite Ansaugdurchlaß 12′
mittels der zweiten Drosselklappe 18′ geschlossen wird.
Wenn aber die Kühlwassertemperatur oberhalb von 40 bis
60°C liegt, so gelangt Unterdruck in den Unterdruck
durchlaß 56, so daß die Drosselklappe 18′ geöffnet
wird.
Im folgenden wird die Wirkungsweise des vorbeschriebenen
Vergasers genauer aufgezeigt.
Wenn (nach dem Start) die Kühlwassertemperatur unterhalb
von etwa 60°C liegt, so gelangt atmosphärischer Druck
in dieVentilanordnung 38 über die Betätigung des Ventils
44. Demzufolge wird die Benzinleitung 36 geöffnet und
Benzin fließt in den Hauptsammelkanal 25 über die Benzin
leitung 36. Da, wie oben beschrieben, der Oberflächen
spiegel des Benzins in der Speicherkammer 30 höher liegt
als der Oberflächenspiegel von Alkohol in der Schwimmer
kammer 14, wird Benzin in den oberen Bereich des Haupt
sammelkanals 25 gefüllt (beim Starten der Maschine).
Daraus folgt, daß beim Starten der Maschine bei niedri
ger Temperatur eine Menge von Benzin eingespritzt wird,
die für eine vollständige Verbrennung notwendig ist und
zwar durch die Hauptdüse 26, so daß die Maschine weich
gestartet werden kann.
Wenn der Aufwärmvorgang fortschreitet, bis die erste
Leerlauföffnung erreicht ist, bleibt die erste Drossel
klappe 18 vorzugsweise im (fast) geschlossenen Zustand,
so daß Benzin durch die Bypass-Löcher 28 und die Leer
lauföffnung 29 eingespritzt wird. Nachdem die Stelle,
an welcher der Leerlauf-/Langsamlauf-Kanal vom Haupt
treibstoffkanal 24 abzweigt, hinreichend tiefer liegt,
als die Stelle, an der Benzin in den Hauptsammelkanal
25 gelangt, kommt kein Benzin in den Leerlauf-/Langsam
lauf-Kanal 27, während nur Alkohol in den ersten Ansaug
durchlaß als Treibstoff für Langsam-Lauf eingespritzt
wird.
Wenn man vom Leerlaufzustand in den Aufwärmlaufzustand
übergeht, werden sowohl Benzin als auch Alkohol über
die Hauptdüse 26 in den ersten Ansaugdurchlaß 12 einge
spritzt. In diesem Augenblick ist das Verhältnis von
Benzin zu Alkohol im wesentlichen konstant und zwar
durch die Kombination der Drosseln 35 und 22. Abhängig
vom Betriebs-(Last-) Zustand wird eine Mischung aus Ben
zin und Alkohol mit konstantem Verhältnis von Benzin zu
Alkohol eingespritzt.
Wenn die Kühlwassertemperatur unterhalb von etwa 40 bis
60°C liegt, so gelangt atmosphärischer Druck in die Un
terdruckleitung 56 und zwar über Betätigung der Anord
nung 58, so daß die zweite Drosselklappe 18′ durch Wir
kung der Anordnung 50 geschlossen gehalten wird.
Wenn die Kühlwassertemperatur später über etwa 60°C
steigt, so wird der Zustrom atmosphärischer Luft (des
Atmosphärendrucks) in die Unterdruckleitung 42 über das
Ventil 44 unterbrochen. Demzufolge wird die Benzinlei
tung über die Betätigung der Ventilanordnung 38 geschlos
sen, so daß kein Benzin mehr in den Hauptsammelkanal 25
gelangt. Nach dem Aufwärmen wird also nur noch Alkohol
über die erste Hauptdüse 26 eingespritzt.
Wenn andererseits die Kühlwassertemperatur über etwa 40
bis 60°C liegt, so wird der Einlaß von atmosphärischem
Druck in die Unterdruckleitung 56 über die Betätigung
der Anordnung 58 unterbrochen. Dies führt dazu, daß Un
terdruck in die Anordnung 50 gelangt und dadurch die
zweite Drosselklappe 18′ geöffnet wird, was wiederum da
zu führt, daß Alkohol über den zweiten Ansaugdurchlaß
12′ der Maschine zugeführt wird.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Ventil 44
zum Steuern der Ventilanordnung 38 separat von der Anord
nung 58 zur Steuerung der Anordnung 50 angeordnet. Dies
muß nicht unbedingt so sein. Alternativ kann das Ventil
44 einstückig mit der Anordnung 58 verbunden sein, so daß
die Ventilanordnung 38 und die Anordnung 50 mit Hilfe le
diglich einer temperaturbetätigten Anordnung gesteuert
werden.
Wie oben beschrieben, ist der Vergaser gemäß der vorlie
genden Erfindung so ausgebildet, daß der Oberflächenspie
gel des Benzins in der Speicherkammer höher liegt als
derjenige des Alkohols in der Schwimmerkammer. Eine Ben
zinleitung führt von der Speicherkammer zum Hauptsammel
kanal. Dadurch wird Benzin in einen höheren Bereich des
Hauptsammelkanals eingelassen, wodurch wiederum Benzin
über die Hauptdüse beim Starten der Maschine eingespritzt
wird. Dies führt dazu, daß die Maschine bei niedrigeren
Temperaturen gut gestartet werden kann. Andererseits
werden während der Aufwärmphase der Maschine sowohl Ben
zin als auch Alkohol mit im wesentlichen dauernd kon
stantem Verhältnis von Alkohol zu Benzin eingespritzt,
wobei das Verhältnis durch Drosseln in den Treibstoff
durchlässen eingestellt ist. Während beim herkömmlichen
Vergaser eine konstante Rate von Benzin in den Luftein
laßkanal eingespritzt wird, werden beim erfindungsge
mäßen Vergaser beide Treibstoffe in einem geeigneten
Verhältnis von Treibstoff zu Luft abhängig von den vor
liegenden Betriebsbedingungen zugeführt.
Weiterhin ist gemäß der vorliegenden Erfindung die Anord
nung derart, daß das Einspritzen von Alkohol in den
zweiten Ansaugdurchlaß bzw. die Unterbrechung der Ein
spritzung in diesen Durchlaß gesteuert wird, wobei
gleichzeitig die Einspritzungvon Benzin in den ersten
Luftdurchlaß oder die Unterbrechung dieser Einspritzung
nach Beendigung der Aufwärmphase gesteuert wird. Auf
diese Weise wird die Kraftstoffeinspritzung auf der er
sten Seite (erster Ansaugkanal) synchronisiert mit der
Kraftstoffeinspritzung auf der zweiten Seite, wodurch
Schwankungen in der Treibstoff-Flußrate vor und nach dem
Aufwärmen wirksam verhindert werden.
Wie dies im vorhergehenden darzustellen versucht wurde,
stellt der erfindungsgemäße Vergaser während des Star
tens der Maschine die benötigte Menge von Benzin zur
Verfügung, die eingespritzt wird. Während des Aufwärmens
der Maschine wird das Verhältnis von Luft zu Treibstoff
in geeigneter Weise eingestellt und zwar in Abhängig
keit vom vorliegenden Betriebszustand, nach Beendigung
der Aufwärmphase wird Alkohol eingespritzt, die Zufuhr
von Benzin aber abgestoppt. Bevor die Aufwärmphase been
det ist, wird der Zustrom von Kraftstoff in den zweiten
Lufteinlaßkanal unterbrochen, während nach der Aufwärm
phase Kraftstoff in den zweiten Ansaugdurchlaß einströmt.
Durch diese Anordnung und die daraus folgende Betriebs
weise ist ein exakter Betrieb der Maschine über den ge
samten Betriebsbereich hinweg auch bei niedrigen Tempe
raturen sichergestellt. Hierbei bezieht sich die Erfin
dung sowohl auf die einzelnen Merkmale als auch auf de
ren mögliche Kombinationen.
- Bezugszeichenliste
10 Gehäuse
12′ Erster Ansaugdurchlaß
12 Zweiter Ansaugdurchlaß
14 Schwimmerkammer
16 Erstes Venturirohr
16′ Zweites Venturirohr
18 Erste Drosselklappe
18′ Zweite Drosselklappe
20 Starterklappe
22 Drossel
24 Haupttreibstoffkanal
25Hauptsammelkanal
26 Erse Hauptdüse
26′ Zweite Hauptdüse
27 Leerlauf-/Langsamlauf-Kanal
28 Bypass-Öffnungen
29 Leerlauföffnung
30 Speicherkammer
32 Benzinpumpe
34 Benzintank
35 Drossel
36 Benzinleitung
38 Ventilanordnung
40 Drossel
42 Unterdruckleitung
44 Ventil
46 Welle
48 Hebel
52 Schubstange
54 Drossel
56 Unterdruckleitung
58 Temperaturgesteuerte Anordnung
Claims (9)
1. Mehrstoffvergaser für eine Brennkraftmaschine, mit ei
ner Schwimmerkammer, in welcher ein Haupttreibstoff
mit niedrigerer Verdampfbarkeit gespeichert wird und
mit einer Speicherkammer, in welcher Hilfstreibstoff
gespeichert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß
der Oberflächenspiegel des Hilfstreibstoffes in der
Speicherkammer (30) bei einem höheren Pegel gehalten
ist als der Oberflächenspiegel des Haupttreibstoffes
in der Schwimmerkammer (14), wobei eine Leitung (36)
für den Hilfstreibstoff von der Speicherkammer (30)
kommend in Verbindung mit einem Hauptsammelkanal (25)
steht, daß der Vergaser mit einer Ventilanordnung
(38) versehen ist, die durch Unterdruck betätigt
werden kann, der von einem ersten Ansaugdurchlaß
(12) übertragen wird, um die Hilfskraftstoffleitung
(36) zu schließen und daß erste Mittel (44) vorgesehen
sind, die über eine Temperatur gesteuert werden können
und den Einlaß von Unterdruck in die Ventilanordnung
(38) so steuern, daß die Leitung (36) für den Hilfs
treibstoff geöffnet wird, wenn die Kühlwassertempe
ratur unterhalb eines vorbestimmten Wertes liegt, und
daß der Vergaser weiterhin mit einer unterdruckbetä
tigten Anordnung (50) versehen ist, um den Öffnungs
grad einer zweiten Drosselklappe (18′) abhängig von
einem Unterdruck zu steuern, der von den Ansaug
durchlässen (12, 12′) übertragen wird, wobei die
zweite Drosselklappe (18′) in Wirkverbindung mit der
Anordnung (50) über einen Drehhebel (48) steht und
zweite temperaturbetätigte Mittel (58) vorgesehen
sind, um den Einlaß von Unterdruck in die Anordnung
(50) so zu steuern, daß die zweite Drosselklappe (18′)
in geschlossenem Zustand gehalten wird, wenn die Kühl
wassertemperatur unter einem vorbestimmten Wert liegt.
2. Mehrstoffvergaser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haupttreibstoff Alkohol ist.
3. Mehrstoffvergaser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haupttreibstoff Kerosin ist.
4. Mehrstoffvergaser nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hilfstreibstoff Benzin ist.
5. Mehrstoffvergaser nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden temperaturbetätigten Anordnungen (44,
58) Ventile sind.
6. Mehrstoffvergaser nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung derart ausgebildet ist, daß bei
einer Kühlwassertemperatur unterhalb eines vorbe
stimmten Wertes das erste Ventil (44) geöffnet ist,
so daß ein Unterdruck in die Ventilanordnung (38)
durch die Unterdruckleitung (42) geführt wird, wäh
rend das erste Ventil (44) dann schließt, wenn die
Kühlwassertemperatur oberhalb eines vorbestimmten
Wertes liegt, wodurch kein Unterdruck mehr in die
Ventilanordnung (38) geführt wird.
7. Mehrstoffvergaser nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung derart ausgebildet ist, daß bei
einer Kühlwassertemperatur unterhalb eines (anderen)
vorbestimmten Wertes das zweite Ventil (58) schließt,
so daß Atmosphärendruck in das Ventil (50) gelangt,
während bei einer Kühlwassertemperatur oberhalb des
vorbestimmten Wertes das zweite Ventil (58) schließt,
so daß die Zuführung von atmosphärischem Druck in das
zweite Ventil (50) unterbrochen wird.
8. Mehrstoffvergaser nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haupttreibstoff und der Hilfstreibstoff in
den ersten Ansaugdurchlaß (12) über eine Hauptdüse
(26) eingespritzt werden.
9. Mehrstoffvergaser nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl der Haupttreibstoff als auch der Hilfs
treibstoff in den ersten Ansaugdurchlaß (12) über
eine Hauptdüse (26) mit konstantem Verhältnis von
Hilfstreibstoff zu Haupttreibstoff eingespritzt wer
den, wobei das Verhältnis durch die kombinierte Wir
kung einer Drossel (22) im Haupttreibstoffkanal (24)
und einer Drossel (35) in der Hilfstreibstoffleitung
(36) definiert ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1985176847U JPH0420997Y2 (de) | 1985-11-19 | 1985-11-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3639246A1 true DE3639246A1 (de) | 1987-05-21 |
Family
ID=16020870
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863639246 Granted DE3639246A1 (de) | 1985-11-19 | 1986-11-17 | Mehrstoffvergaser fuer eine brennkraftmaschine |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH0420997Y2 (de) |
KR (1) | KR900004899Y1 (de) |
DE (1) | DE3639246A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110030117A (zh) * | 2019-04-21 | 2019-07-19 | 福建省福鼎市金星通用机化油器有限公司 | 一种双腔化油器 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS59165952U (ja) * | 1983-04-23 | 1984-11-07 | 三菱自動車工業株式会社 | アルコ−ルエンジンの始動装置 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5493723A (en) * | 1978-01-06 | 1979-07-25 | Honda Motor Co Ltd | Two-system fuel carburetor |
-
1985
- 1985-11-19 JP JP1985176847U patent/JPH0420997Y2/ja not_active Expired
-
1986
- 1986-11-04 KR KR2019860017254U patent/KR900004899Y1/ko not_active IP Right Cessation
- 1986-11-17 DE DE19863639246 patent/DE3639246A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN110030117A (zh) * | 2019-04-21 | 2019-07-19 | 福建省福鼎市金星通用机化油器有限公司 | 一种双腔化油器 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH0420997Y2 (de) | 1992-05-13 |
KR870008530U (ko) | 1987-06-12 |
KR900004899Y1 (ko) | 1990-05-31 |
JPS6284656U (de) | 1987-05-29 |
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