DE3637883A1

DE3637883A1 - Zweitakt-brennkraftmaschine mit kurbelgehaeusespuelung

Info

Publication number: DE3637883A1
Application number: DE19863637883
Authority: DE
Inventors: Franz Dipl Ing Dr Laimboeck
Original assignee: Steyr Daimler Puch AG
Current assignee: Steyr Daimler Puch AG
Priority date: 1985-11-08
Filing date: 1986-11-06
Publication date: 1987-05-14

Description

Die Erfindung betrifft eine Zweitakt- Brennkraftmaschine mit Kurbelgehäusespülung und durch den Kolben gesteuerter Einlaßöffnung für Frischluft oder Luft-Brennstoffgemisch.

Bei üblichen Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit Kurbelgehäusespülung, gleichgültig ob es sich hierbei um Vergasermaschinen oder Brennkraftmaschinen mit Kraftstoffeinspritzung handelt, bestimmt die Größe der Einlaßöffnung für die Frischluft bzw. für das vom Vergaser kommende Luft-Kraftstoffgemisch in Kolbenhubrichtung die Einlaßdauer. Diese Öffnungsabmessung ist verhältnismäßig groß, wenn im oberen Drehzahlbereich eine ausreichende Füllung erreicht werden soll. Beim Starten bzw. im unteren Drehzahlbereich ist dann aber die Einlaßdauer zu lang, d. h. es kann ein Teil der Frischluft bzw. des Luft- Brennstoffgemisches wieder durch den Einlaßkanal entweichen, und es wird eine ungenügende Vorverdichtung im Kurbelgehäuse erzielt.

Es ist zwar schon bekannt (AT-PS 3 69 866, US-PS 43 91 234), bei einer schlitzgesteuerten Zweitakt-Brennkraftmaschine im Auslaßschlitz des bzw. der Zylinder einen in Abhängigkeit von der Motordrehzahl und/oder der Motorlast verstellbaren Steuerkörper vorzusehen, der die wirksame Höhe der Auslaßöffnung zur Steuerung der Auslaßzeit verändert. Diese Art der Steuerung hat aber auf die Vorverdichtung beim Start bzw. im niedrigeren Drehzahlbereich keinen merkbaren Einfluß, und es ergibt sich sogar eine Verschlechterung der Spülung, wenn die Auslaßzeit verkürzt würde.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Zweitakt-Brennkraftmaschine so zu verbessern, daß auch beim Start bzw. im unteren Drehzahlbereich eine genügende Vorverdichtung erzielt und eine Luft- bzw. Gemischrückströmung in den Einlaßkanal unterbunden wird.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der kurbelseitige Rand der Einlaßöffnung mittels eines willkürlich betätigbaren Steuerkörpers in Kolbenhubrichtung verstellbar ist.

Es kann also der kurbelseitige Rand der Einlaßöffnung im Sinne einer Verringerung der Öffnungshöhe in Hubrichtung verstellt und damit die Einlaßdauer verkürzt bzw. verlängert werden, so daß eine willkürliche Anpassung an die jeweiligen Betriebsverhältnisse erreicht und dann durch Verkürzung der Einlaßzeit eine genügende Vorverdichtung beim Start bzw. im niedrigen Drehzahlbereich ohne weiteres erzielbar ist. Selbstverständlich wird auf diese Weise eine etwaige Rückströmung in den Einlaßkanal vermieden. Dazu kommt noch, daß der Steuerkörper die sonst mit Abstand von der Einlaßöffnung im Einlaßkanal erforderliche Drosselklappe od. dgl. ersetzt, was ein wesentlich günstigeres Ansprechverhalten beim plötzlichen Öffnen des die Drosselklappe bildenden Steuerkörpers zur Folge hat, da nun nicht mehr die Luft bzw. das Gemisch durch die ganze Einlaßleitung angesaugt werden muß, sondern der Athmosphärendruck bereits unmittelbar vor dem Steuerkörper vorhanden ist.

In weiterer Ausbildung kann der Steuerkörper zugleich als Drosselkörper eines Vergasers ausgebildet sein, was zu einer beträchtlichen Konstruktionsvereinfachung führt, zumal sich dann je eine eigene Betätigungseinrichtung für den Drosselkörper bzw. den Steuerkörper erübrigt.

Ist in an sich bekannter Weise eine Kraftstoffeinspritzdüse zur Gemischbildung nach dem Steuerkörper angeordnet, handelt es sich also um eine Einspritz- Brennkraftmaschine und nicht um eine Vergasermotor, so sind erfindungsgemäß der Steuerkörper und die Düse hinsichtlich einer proportionalen Regelung der Frischluft- bzw. Kraftstoffdurchsatzmenge gekoppelt. Dadurch wird auf besonders einfache Weise die notwendige richtige gegenseitige Zumessung der Frischluft- und der Kraftstoffmenge erreicht.

Bei an sich bekannter Anordnung eines die Auslaßdauer verändernden Steuerkörpers in der ebenfalls vom Kolben überstrichenen Auslaßöffnung ist der Steuerkörper für die Einlaßöffnung mit jenem für die Auslaßöffnung im Sinne einer gleichzeitigen Verkürzung oder Verlängerung der die Öffnungsdauer bestimmenden Öffnungshöhe gekoppelt.

Es werden also die Einlaß- und Auslaßdauer mit einfachsten Mitteln gleichzeitig verkürzt oder verlängert und dazu der nutzbare Drehzahlbereich erweitert.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise und vereinfacht dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 eine Zweitakt-Brennkraftmaschine mit Kurbelgehäusespülung und durch den Kolben gesteuerter Einlaßöffnung für das Luft-Brennstoffgemisch im Axialschnitt und

Fig. 2 eine Einspritzbrennkraftmaschine in gleicher Darstellungsweise.

Der Zylinder 1 einer Zweitakt-Brennkraftmaschine mit Kurbelgehäusespülung ist mit einer Einlaßöffnung 2 versehen, die durch den Kolben 3 gesteuert wird. Gemäß Fig. 1 ist der Raum unmittelbar vor der Einlaßöffnung 2 als Vergaser 4 ausgebildet, was durch eine Kraftstoffdüse 5 angedeutet ist. In dem Raum 4 ist ein um eine Achse 6 schwenkbarer Steuerkörper 7 angeordnet, der den kurbelseitigen Rand der Einlaßöffnung 2 bestimmt und zugleich als Drosselkörper des Vergasers dient. Durch Verschwenken des Steuerkörpers 7 kann der kurbelseitige Rand der Einlaßöffnung 2 in Kolbenhubrichtung verstellt werden.

Die in Fig. 2 dargestellte Zweitakt-Brennkraftmaschine besitzt eine in das Kurbelgehäuse 8 gerichtete Kraftstoff-Einspritzdüse 9. Die Einlaßöffnung 2 dient daher lediglich der Frischluftzufuhr in das Kurbelgehäuse 8. Die Auslaßöffnung 10 weist ebenfalls einen schwenkbaren Steuerkörper 11 auf, der die Auslaßdauer verändert. Die beiden Steuerkörper 7, 11 sind durch eine Koppelstange 12 miteinander so verbunden, daß sie gleichzeitig gegensinnig verschwenkt werden. Die Einspritzdüse 9 und der Steuerkörper 7 sind hinsichtlich einer proportionalen Regelung der Frischluft- bzw. Kraftstoffdurchsatzmenge in geeigneter Weise gekoppelt. Wenn keine Kraftstoffdüse 5, also kein Vergaser vorgesehen ist, kann das Verschwenken des Steuerkörpers 7 sowie die Kraftstoffdurchsatzmenge durch die Kraftstoff-Einspritzdüse 9 mittels einer elektronischen Einrichtung 14 über einen Stellmotor 13 geregelt werden.

Claims

1. Zweitakt-Brennkraftmaschine mit Kurbelgehäusespülung und durch den Kolben gesteuerter Einlaßöffnung für Frischluft oder Luft-Brennstoffgemisch, dadurch gekennzeichnet, daß der kurbelseitige Rand der Einlaßöffnung (2) mittels eines willkürlich betätigbaren Steuerkörpers (7) in Kolbenhubrichtung verstellbar ist.

2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkörper (7) zugleich als Drosselkörper eines Vergasers (4) ausgebildet ist.

3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei an sich bekannter Anordnung einer Kraftstoffeinspritzdüse (9) zur Gemischbildung nach dem Steuerkörper (7) dieser und die Düse (9) hinsichtlich einer proportionalen Regelung der Frischluft- bzw. Kraftstoffdurchsatzmenge gekoppelt sind.

4. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei an sich bekannter Anordnung eines die Auslaßdauer verändernden Steuerkörpers (11) in der ebenfalls vom Kolben (3) überstrichenen Auslaßöffnung (10) der Steuerkörper (7) für die Einlaßöffnung (2) mit jenem für die Auslaßöffnung (10) im Sinne einer gleichzeitigen Verkürzung oder Verlängerung der die Öffnungsdauer bestimmenden Öffnungshöhe gekoppelt ist.