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Freibewegliche Lagerbuchse. Die Erfindung bezieht sich auf freibewegliche
Lagerbuchsen, die zum Zweck einer günstigeren Druckverteilung zwischen den Wellenzapfen
und die Lagerschale eingeschaltet werden. Der Zweck derartiger Lagerbuchsen besteht
bekanntlich darin, daß sie auftretende Beanspruchungen zwischen dem ruhenden und
dem beweglichen Maschinenteil auf zwei konzentrische Tragflächen verteilen. Hieraus
ergibt sich die 1.Totwendigkeit, zwei zylindrische Lagerflächen zu schmieren. Eine
solche freibewegliche Lagerbuchse muß eine ziemlich bewegliche eigene Tragkraft
besitzen, und es besteht die Schwierigkeit, beide Lagerflächen ,hinreichend zu schmieren,
ohne die Wandstärke wesentlich zu verschwächen. Diese .beiderseitige Schmierung
könnte an sich durch Scbmiermittelnuten .bewirkt werden, die die Buchse vollkommen
durchdringen und infolgedessen auf beiden Seiten zutage treten. Es hat sich aber
erwiesen, d.aß diese Art der Schmierung außer der übermäßigen Verschwächung der
Buchse noch den Nachteil hat, daß das Schmiermittel in diesen Nuten gelockert wird
und herausbröckelt, so daß nach Vergeudung des vorhandenen Schmlermittelvorrats
-die verbleibenden leeren Nuten zu Sammelpunkten für Schmutz ,u. dgl, werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe soll nach der Erfindung die äußere und innere
Tragfläche' mit je einer Gruppe von Schmiermittelnuten besetzt sein, die voneinander
vollkommen unabhängig sind.
Diese gegenseitige Unabhängigkeit ermöglicht
die verbesserte Ausführung, wobei die inneren Nuten in bekannter Weise schraubenförmig
gewunden sind, während die äußeren gerade und achsial verlaufen.
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Die Verwendung von längsgerichteten Schmiermittelnuten in Verbindung
.mit den inneren Schraubennuten dient einem ganz besonderen Zweck. Die stärkste
Belastung in einem solchen Lager ist gewöhnlich zwischen der Lagerbuchse und der
Welle, und es ist nötig, der Schmierung zwischen diesen beiden Teilen einen Höchstwert
zu verleihen. Dies wird leicht erreicht durch Verwendung der schraubenförmigen Nuten
2, welche sich praktisch von einem Ende des Lagers zum andern erstrecken. Wenn die
Außenfläche der Buchse mit den gleichen Nuten ausgerüstet wäre, würde diese sehr
verschwächt werden, weil derartige Lageranordnungen erhebliohen Torsionsbeanspruchüngen
ausgesetzt sind. Gewöhnlich laufen die Wellen, für welche solche Lager üblich sind,
sehr rasch, und wenn die Umlaufgeschwindigkeit sehr stark erhöht oder eine hohe
Geschwindigkeit sehr stark verringert wird, werden ausnahmsweise große Beanspruchungen
auf die Lagerkörper übertragen, trotzdem eine frei bewegliche Lagerbuchse zwischen
die Teile eingeschoben ist. Die längsgerichteten Nuten sind durchaus hinreichend,
um die erforderliche Schmierung für die Außenfläche der Buchse zu bewirken, wenn
sie in genügender Zahl angeordnet sind, um das Her-auswischen des Schmiermittels
aus den Nuten- über die dazwischenliegenden metallischen Oberflächen zu sichern.
Ihre längsgerichtete Anordnung gibt also eine vollkommene Schmierwirkung für die
gesamte Oberfläche, trotzdem die dazwischenliegenden Metallteile groß genug sind,
um die Belastungen aufzunehmen.
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Einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der
Zeichnung dargestellt; es zeigen Abb. i eine Lageranordnung mit eingesetzter freibeweglicher
Buchse von der Seite im Schnitt durch die Lagerschale, A .bb. 2 die Lagerbuchse
in Stirnansicht, Abb. 3 die gleiche Lpgerschale in schaubildlicher Ansicht, Abb.
4 und 5 eine Lagerbuchse mit kugeliger äußerer Tragfläche von der Seite und von
vorn.
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Wie sich aus Abb. i bis 3 ergibt, ist eine verhältnismäßig dünne Lagerbuchse
i vorgesehen, die innen mit Schraubennuten 2 und außen mit achsial gerichteten Nuten
3 versehen ist. Diese Nuten werden mit einer Schmiermittelmischung, vorzugsweise
Graphit, gefüllt, das beim Umlauf der Welle quer über alle- metallischen Tragflächen
gewischt wird. Hierdurch wird eine ausgiebige Schmierung zwischen der frei beweglichen
Lagerbuchse i und der Welle 4 erreicht. Die längsgerichteten Nuten 3 ,können in
beliebiger Zahl in der Außenfläche der Buchse angeordnet sein, dürfen aber nicht
bis an die Stirnflächen der Buchse (heranreichen, damit nichts von dem Schmiermittel
an diesen Stellen zutage tritt, vielmehr der röhrenförmige Körper von einem dünnen
Metallsteg abgeschlossen wird. Das in diesen längsgerichteten Nuten angeordnete
Schmiermittel genügt, um eine dünne Schmierschicht über die ganze äußere Tragfläche
der Buchse i zu verteilen und eine ausgiebige Schmierung der Innenfläche der äußeren
Lagerschale 6 zu erreichen.
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In Abb. 4 und 5 sind freibewegliche Lagerbuchsen mit kugeliger Außenfläche
gezeigt, bei denen Schraubennuten an der Innenfläche mit ebenfalls schraubenförmigen
Nuten an der Außenfläche zusammenwirken, weil die Buchsen besonders in der Mitte
so stark sind, daß eine Schwächung nicht in Frage kommt. Am größten Durchmesser
besitzt die Buchse 1o genügend Metall zwischen der äußeren und inneren Tragfläche
i i, aber an den Enden bei i2 verbleibt nur eine verhältnismäßig geringe Wandstärke
zwischen den Tragflächen. Die Schraubennuten 13 auf der Außenfläche der Buchse
laufen bis zu einer Stelle, wo die Wandstärke zu dünn wird, um sie noch einschneiden
zu können; an diesen Stellen werden die Nuten durch napfartige Aussparungen 14 fortgesetzt,
welche als Schmiermitteltaschen dienen. Auf diese Weise wird ohne übermäßige Verschwächung
eine reichliche Schmierung der Kugelfläche erreicht. Die schraubenförmige Schmiermittelnut
der inneren Tragfläche verläuft vorzugsweise im entgegengesetzten Drehsinne.