DE3637521A1 - Permanentmagnet und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Permanentmagnet und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Permanentmagneten, der aus einer
Legierung aus Eisen (Fe), Bor (B) und Seltenen Erden (SE) im
Sinterverfahren hergestellt wird, und ein Verfahren zu seiner
Herstellung.
Derartige Materialien zum Herstellen von Permanentmagneten werden
bevorzugt dann verwendet, wenn die Permanentmagnete hohe
Koerzitivfeldstärken, hohe Remanenzen und/oder große
Energieprodukte aufweisen sollen und die Permanentmagnete mit
reproduzierbaren Werten hergestellt werden sollen.
Es hat sich gezeigt, daß bei derartigen Materialien beim
Sintervorgang um die Korngrenzen eine seltenerdreiche Phase
bildet. Diese Phase neigt zur Aufnahme von Sauerstoff und
begründet daher die nicht ausreichende Stabilität der
Permanentmagnete gegenüber Umwelteinflüssen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Permanentmagneten und ein
Verfahren zu seiner Herstellung anzugeben, bei dem ohne
Beeinträchtigung der magnetischen Eigenschaften die Stabilität
des hergestellten Permanentmagneten gegenüber Umwelteinflüssen
wesentlich verbessert ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei dem Permanentmagneten
der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß zur Stabilisierung
der magnetischen Eigenschaften Sauerstoff beigegeben ist, der
nach dem Sintervorgang auf etwa 0,6 bis 1,3 Gewichtsprozente
begrenzt ist.
Das Zuführen von Sauerstoff führt dazu, daß die seltenerdreiche
Phase um die Korngrenzen mit Sauerstoff so angereichert wird,
daß diese Phase ihre Neigung zur Aufnahme von Sauerstoff
verliert und somit gegenüber Umwelteinflüssen stabilisiert
wird.
Ist nach einer Ausgestaltung vorgesehen, daß der Legierung
vor dem Sintervorgang etwa 0,01 bis 0,2 Gewichtsprozente
Kohlenstoff beigegeben ist, dann kann beim Herstellen des
Permanentmagneten ein Überschuß an Sauerstoff in der Legierung
erzielt werden, der die Neigung zur Selbstzündung und
Verbrennung bei der Verarbeitung der Legierung reduziert
wird.
Eine Verbilligung der Legierung wird nach einer Ausgestaltung
dadurch erreicht, daß der Anteil der Seltenen Erden aus einem
ersten Anteil mindestens einer leichten Seltenen
Erde und aus einem zweiten Anteil an Oxyd mindestens einer
schweren Seltenen Erde besteht.
Dabei bringt das Oxyd der schweren Seltenen Erde zumindest
einen Teil des für die Stabilisierung erforderlichen
Sauerstoffes.
Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß der erste Anteil
an Metall mindestens einer leichten Seltenen Erde etwa 33
bis 36 Gewichtsprozente und der zweite Anteil an Oxyd
mindestens einer schweren Seltenen Erde etwa 0,1 bis 3
Gewichtsprozente beträgt und daß der Anteil an Bor etwa 0,9
bis 3 Gewichtsprozente beträgt.
Als leichte Seltene Erden sind vorzugsweise Cer, Lanthan,
Praseodym, Neodym oder Mischungen dieser Seltenen Erden
verwendet, während als Oxyde schwerer Seltener Erden
Dysposiumoxyd und/oder Holmiumoxyd bevorzugt werden.
Die Reduzierung des Sauerstoffgehaltes beim Sintern wird
nach einer Ausgestaltung dadurch ermöglicht, daß die Legierung
etwa 0,01 bis 0,2 Gewichtsprozente Kohlenstoff enthält, der
nach dem Sintervorgang auf etwa 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozente
reduziert ist.
Das Verfahren zum Herstellen des Permanentmagneten ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorlegierung aus Eisen, den Seltenen
Erden und dem Bor oder Ferrobor geschmolzen und dann zu
Legierungspulver gemahlen wird, daß dem Legierungspulver
beim Mahlen Sauerstoff bis zu einer Endkonzentration von
etwa 0,6 bis 1,5 Gewichtsprozente im gemahlenen Pulver
zugeführt wird, und daß das Pulver dann im Magnetfeld
ausgerichtet, verpreßt und im Vakuum gesintert wird, wobei
der Sauerstoffgehalt auf etwa 0,01 bis 1,3 Gewichtsprozent
reduziert wird.
Das Zuführen von Sauerstoff beim Mahlvorgang der Legierung
ist davon abhängig, ob die Legierung Oxyde von schweren
Seltenen Erden enthält. Unter Berücksichtigung des
Sauerstoffgehaltes dieser Oxyde wird die Endkonzentration
auf etwa 0,6 bis 1,5 Gewichtsprozente gebracht, die dann
beim Sintern auf etwa 0,6 bis 1,3 Gewichtsprozente reduziert
werden. Dabei wird auch der der Legierung beigegebene Anteil
des Kohlenstoffes von etwa 0,01 bis 0,2 Gewichtsprozenten
auf etwa 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozente reduziert. Dieser
Vorgang der Dekarbonierung findet unter entsprechender Abgabe
von Kohlenstoff statt.
Anhand eines Ausführungsbeispieles werden die mit der Legierung
und dem Verfahren nach der Erfindung erzielten Ergebnisse
näher erläutert.
Eine Vorlegierung von folgender Chemie wurde erschmolzen:
Nd:32.0%
Pr:0.6%
Dy:2.6%
C:0.10%
B:1.00%
Fe:Bilanz
O₂:250 ppm
Diese Legierung wurde gebrochen und pulverisiert. Während
der Feinmahlung in einer Schwingmühle wurde dem Mahlmedium
(Zyklo-Hexan) periodisch destilliertes Wasser (H₂O) zugeführt,
bis die Gesamtmenge von 0.1% des Pulvergewichtes erreicht
war.
Das gemahlene Pulver hatte bei einer Korngröße nach Fisher
von 2.8 Mikrometer einen Sauerstoffgehalt von 1.0%.
Dieses Material wurde an der Luft weiterverarbeitet, in einer
Matrizenpresse in einem Gleichfeld von 14 kOe ausgerichtet
und bei einem Preßdruck von 1.5 kbar zu Grünlingen verpreßt.
Die Grünlinge wiesen danach einen Sauerstoffgehalt von 1,24%
auf.
In einem Vakuumofen wurde das Material auf 950°C erwärmt
und für 2 Stunden gehalten. Ein Teil des Kohlenstoffes der
Legierung hat sich mit dem Überschuß-Sauerstoff gebunden
und ist in Form von CO (Kohlenstoffmonoxyd) von den
Vakuumpumpen entfernt worden. Die nachfolgende Sinterung
bei 1.030°C während 4 Stunden hat den Magnet auf eine
Enddichte von 7.6 gr/cm³ verdichtet. Der gesinterte Magnet
hatte einen Sauerstoffgehalt von 1.05%, während der
Kohlenstoffgehalt auf 0.03% zurückging. Die magnetischen
Kennwerte waren nach einer zusätzlichen Anlaßbehandlung wie
folgt:
Br:1.16 Tesla
bHc:890 kA/m
iHc:1.450 kA/m
Der Autoclave-Test erwies die ausgezeichnete Stabilität des
Fertigmagneten. Der Permanentmagnet wurde in einen Wärmeschrank
gelegt, der bei 100°C mit Wasserdampf gesättigt war. Dabei
traten am Rand des Permanentmagnets nur leichte Zersetzungen
auf und die Kennwerte sanken nach Abkühlung auf Raumtemperatur
lediglich um ca. 7% ab.
Es ist hinzuzufügen, daß ohne Sauerstoffanreicherung eine
Verarbeitung solcher Pulver nur in reiner Schutzgasatmosphäre
möglich ist, auf die bei der Herstellung von Permanentmagneten
nach der Erfindung verzichtet werden kann.
Claims (9)
1. Permanentmagnet, der aus einer Legierung aus Eisen (Fe),
Bor (B) und Seltenen Erden (SE) im Sinterverfahren
hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Stabilisierung der magnetischen Eigenschaften
Sauerstoff beigegeben ist, der nach dem Sintervorgang auf
etwa 0,6 bis 1,3 Gewichtsprozente begrenzt ist.
2. Permanentmagnet nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Legierung vor dem Sintervorgang etwa 0,01 bis 0,2
Gewichtsprozente Kohlenstoff (C) beigegeben ist.
3. Permanentmagnet nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil der Seltenen Erden (SE) aus einem ersten
Anteil aus Metall mindestens einer leichten Seltenen Erde
(LSE) und aus einem zweiten Anteil an Oxyd mindestens einer
schweren Seltenen Erde (SSE) besteht.
4. Permanentmagnet nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Anteil an Metall mindestens einer leichten Seltenen Erde (LSE) etwa 33 bis 36 Gewichtsprozente und der zweite Anteil an Oxyd mindestens einer schweren Seltenen Erde (SSE) etwa 0,1 bis 3 Gewichtsprozente beträgt und
daß der Anteil an Bor (B) etwa 0,9 bis 3 Gewichtsprozente beträgt.
daß der erste Anteil an Metall mindestens einer leichten Seltenen Erde (LSE) etwa 33 bis 36 Gewichtsprozente und der zweite Anteil an Oxyd mindestens einer schweren Seltenen Erde (SSE) etwa 0,1 bis 3 Gewichtsprozente beträgt und
daß der Anteil an Bor (B) etwa 0,9 bis 3 Gewichtsprozente beträgt.
5. Permanentmagnet nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als leichte Seltene Erden (LSE) Cer (Ce), Lanthan (La),
Praseodym (Pr), Neodym (Nd) oder Mischungen dieser Seltenen
Erden verwendet wird.
6. Permanentmagnet nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Oxyde schwerer Seltener Erden (SSE) Dysprosiumoxyd
(Dy₂O₃) und/oder Holmiumoxyd (Ho₂O₃) verwendet sind.
7. Permanentmagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Legierung etwa 0,01 bis 0,2 Gewichtsprozente
Kohlenstoff (C) enthält, der nach dem Sintervorgang auf
etwa 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozente reduziert ist.
8. Verfahren zum Herstellen von Permanentmagneten nach einem
der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorlegierung aus Eisen (Fe), den Seltenen Erden (SE) und dem Bor (B) oder Ferrobor (FeB) geschmolzen und dann zu Legierungspulver gemahlen wird,
daß dem Legierungspulver beim Mahlen Sauerstoff (O) bis zu einer Endkonzentration von etwa 0,6 bis 1,5 Gewichtsprozente im gemahlenen Pulver zugeführt wird, und
daß das Pulver dann im Magnetfeld ausgerichtet, verpreßt und im Vakuum gesintert wird, wobei der Sauerstoffgehalt auf etwa 0,01 bis 1,3 Gewichtsprozent reduziert wird.
daß die Vorlegierung aus Eisen (Fe), den Seltenen Erden (SE) und dem Bor (B) oder Ferrobor (FeB) geschmolzen und dann zu Legierungspulver gemahlen wird,
daß dem Legierungspulver beim Mahlen Sauerstoff (O) bis zu einer Endkonzentration von etwa 0,6 bis 1,5 Gewichtsprozente im gemahlenen Pulver zugeführt wird, und
daß das Pulver dann im Magnetfeld ausgerichtet, verpreßt und im Vakuum gesintert wird, wobei der Sauerstoffgehalt auf etwa 0,01 bis 1,3 Gewichtsprozent reduziert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Legierung Kohlenstoff (C) mit etwa 0,01 bis 0,2 Gewichtsprozente beigegeben wird, und
daß beim Sintern durch Bildung von Kohlenmonoxyd (CO), d. h. Dekarbonieren, der Sauerstoffgehalt auf etwa 0,06 bis 1,3 Gewichtsprozente und der Kohlenstoffgehalt auf etwa 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozente reduziert werden.
daß der Legierung Kohlenstoff (C) mit etwa 0,01 bis 0,2 Gewichtsprozente beigegeben wird, und
daß beim Sintern durch Bildung von Kohlenmonoxyd (CO), d. h. Dekarbonieren, der Sauerstoffgehalt auf etwa 0,06 bis 1,3 Gewichtsprozente und der Kohlenstoffgehalt auf etwa 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozente reduziert werden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3637521A1 true DE3637521A1 (de) | 1988-05-11 |
DE3637521C2 DE3637521C2 (de) | 1989-11-30 |
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ID=6313125
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