DE3635232A1 - Federungssystem fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Federungssystem fuer kraftfahrzeugeInfo
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- B60G17/02—Spring characteristics, e.g. mechanical springs and mechanical adjusting means
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- Axle Suspensions And Sidecars For Cycles (AREA)
Description
Im Automobilbau werden bis heute die Feder- und Dämpfer-Elemente direkt
von den radführenden Teilen (Achsen, Dreieckslenker, . . .) angesteuert. Ein von einem linearen Zusammenhang
zwischen Federkraft und Einfederungsweg abweichendes Federungsverhalten ist nur durch aufwendige
Feder- und Dämpfer-Elemente zu erzielen und das auch nur in stark eingeschänktem Maße. Für
Fahrwerksmanipulationen (wie z. B. weicheres oder härteres Federungsverhalten oder Absenken der
Karosserie), die ohne Austauschen von Teilen vorgenommen werden sollen, gilt ähnliches, noch mit der
zusätzlichen Einschränkung, daß teilweise ein konstant bleibendes Federungs/Dämpfungs-Verhältnis nicht
gewährleistet ist.
Bei Motorrädern ist die Entwicklung einen Schritt weiter: Mit Hilfe von Hebelumlenkungen wie Monocross
(Yamaha), Pro-Link (Honda) usw. sind auch progressive Hinterradfederungen
möglich. Die Klasse der hierdurch zu verwirklichenden Funktionen F(S) (wobei F die vom Einfederungsweg
S abhängige Rückstellkraft bezeichnet) ist jedoch ebenfalls starken Einschränkungen unterworfen.
Eine speziell bei Motorrädern sehr wichtige "einfache" Fahrwerksmanipulation, nämlich die Anpassung
an den 2-Personen-Betrieb wird jedoch im Regelfall immer noch durch ähnlich untaugliche
Maßnahmen, wie Erhöhung der Federvorspannung versucht. Bei diesen Maßnahmen bleibt das Feder/
Dämpfer-Verhältnis jedoch nicht konstant, was dazu führt, daß (speziell bei leichteren Motorrädern) die
Dämpfung oft überlastet ist und das Motorrad sich aufschaukelt. Da die Erhöhung der Rückstellkraft nur
in einem relativ bescheidenen Maße möglich ist, neigen stark beladene Motorräder auch oft zum Durchschlagen
der Federung.
Das von mir zum Patent angemeldete Verfahren unterscheidet sich von den bisher
gebräuchlichen dadurch, daß das Federungsverhalten durch einen auf einer Führungsschiene F s rollenden
oder gleitenden Führungskörper F k gesteuert wird. Ziel ist die Verwirklichung von Federungscharakteristiken
F(S), die ein besseres Ansprechen im mittleren Federungsbereich bei gleichzeitig erhöhter Durchschlagfestigkeit
bieten, sowie die Möglichkeit einer schnellen und präzisen Anpassung der Federung an
sich ändernde Umstände (Fahrbahn, Geschwindigkeit, Beladungszustand, . . .). Es gibt mehrere von
der Arbeitsweise her identische, vom speziellen Aufbau her jedoch unterschiedliche, Möglichkeiten, das
Hauptprinzip zu verwirklichen. Die Fig. 1 bis 4 veranschaulichen einige dieser Möglichkeiten am
Beispiel einer Motorrad-Hinterrad-Federung, bei der F k als Rolle ausgelegt ist.
Um eine unnötig ausschweifende Beschreibung zu vermeiden, erkläre ich das Arbeitsprinzip nur anhand
der in Fig. 5 präzisierten Fig. 1. Die anderen Verwirklichungsmöglichkeiten arbeiten völlig analog.
Bei allen Verwirklichungsmöglichkeiten ist ein unterer Federungsanschlag FA nötig.
Es ist sofort zu erkennen, daß die vom Federbein FB auf die Schwinge S ausgeübte Kraft abhängig ist
von der Steigung der Tangente an F s im Berührungspunkt mit F k und den hierdurch mitbestimmten
Winkeln zwischen Federbein und Tangente bzw. Abstützhebel H und Tangente. Der Winkel zwischen H
und der Schwinge geht ebenfalls in die Rechnung ein. Elementargeometrische Überlegungen liefern (mit
der Notation aus der Zeichnung) für den Gleichgewichtszustand (wobei F₁ die vom Federbein ausgeübte
und F₂ die senkrecht auf die Schwinge im Anlenkpunkt ausgeübte Kraft bezeichnet):
F₁ cos (β-a₂)=F₁ sin α₁ cos (α₁-α-β )
Wird das System in einer mit einem Koordinatensystem versehenen Ebene betrachtet, so kann durch
Berechnung der Kurve y(x), die der Verbindungspunkt zwischen H und dem Federbein in der Ebene
beschreibt, die zur Verwirklichung einer vorgegebenen Federungscharakteristik F(S) nötige Form der
Führungsschiene bestimmt werden.
Eine kurze Beschäftigung mit dem Verfahren liefert schnell, daß, falls folgende Parameter geeignet
gewählt werden, praktisch jede beschränkte, stetig differenzierbare und auf einem hinreichend kleinen
Intervall [0, S max ] definierte Funktion F(S) als Federungscharakteristik auszuführen ist:
E= Maximal mögliche Energieaufnahme des Federbeins (nur der Feder zugeführte Energie)l₁= Federweg des Federbeins
l₂= Länge des Abstützhebels H
r= Abrollradius von F k
Die Klasse der in der Praxis interessanten Funktionen ist natürlich erheblich kleiner (strenge Monotonie
ist z. B. eine triviale Voraussetzung an F(S)). Diese Funktionen können im allgemeinen mit technisch
"vernünftigen" Werten der Parameter realisiert werden.
- a.) Jede "gewünschte" Federungscharakteristik ist realisierbar.
- b.) Innerhalb gewisser (für die Praxis nicht relevanter) Grenzen gilt: Ist F(S) mit den Parametern E, l₁, l₂, r realisierbar, so auch mit E′ E, l₁′ l₁, l₂′ l₂, r′ r. Sollen in einem Fahrzeug abwechselnd die Federverhalten F₁ . . . F n erzielt werden, wobei F i mit E i , l 1,i , l 2,i , r i zu verwirklichen ist, so kann bei Wahl von E=max i {E i }, l₁=max i {l 1,i }, l₂=max i {l 2,l }, r=min i {ri} im Regelfall allein durch Austauschen von F₂ unter Beibehaltung der Anlenkpunkte eine Umstellung des gesamten Federungsverhaltens erzielt werden, was zum Beispiel beim Ralleysport, Moto-Cross oder Trial eine schnelle und exakte Anpassung an verschiedene Strecken ermöglicht.
- c.) Bezeichnet A eine senkrecht zu der Ebene von F s verlaufende Achse, so kann eine weitgehende Veränderung des Federungsverhaltens allein durch Drehung von F s um A erfolgen. Liegt A z. B. etwas "vor" dem Kontaktpunkt von F k und F s in voll ausgefedertem Zustand, so wird, je nach Drehrichtung, eine Verhärtung bzw. Erweichung des Federungsverhaltens über den gesamten Bereich (Die Federanschläge FA müssen federungsunabhängig direkt auf die Schwinge wirken) und "ungefährer" Beibehaltung des Federungs/Dämpfungs-Verhältnisses erzielt, die weit über eine konstante Verschiebung von F(S) hinausgeht. Mit anderen Worten: Eine fast ideale Anpassung an eine erhöhte Belastung des Fahrzeuges (z. B. 2-Personen-Betrieb auf dem Motorrad) ist leicht möglich. Liegt A z. B. durch den Kontaktpunkt in voll eingefedertem Zustand, so wird eine Absenkung bzw. Anhebung des Fahrwerks bei gleichzeitiger Beibehaltung der von der Federung aufzunehmenden Energie bewirkt.
Claims (1)
- Federungssystem für Kraftfahrzeuge mit den Möglichkeiten der schnellen und präzisen Anpassung der Federung an wechselnde äußere Verhältnisse und der Verwirklichung fast beliebiger Federungsverhalten, dadurch gekennzeichnet, daß das Federungsverhalten über mindestens einen auf einer Führungsschiene F s rollenden oder gleitenden Führungskörper F k gesteuert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863635232 DE3635232A1 (de) | 1986-10-16 | 1986-10-16 | Federungssystem fuer kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863635232 DE3635232A1 (de) | 1986-10-16 | 1986-10-16 | Federungssystem fuer kraftfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3635232A1 true DE3635232A1 (de) | 1988-04-28 |
Family
ID=6311846
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863635232 Ceased DE3635232A1 (de) | 1986-10-16 | 1986-10-16 | Federungssystem fuer kraftfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3635232A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4029132A1 (de) * | 1989-09-13 | 1991-03-21 | Nissan Motor | Radaufhaengung fuer fahrzeuge |
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DE426325C (de) * | 1924-01-31 | 1926-03-06 | Suspension Jacques Poyet Sa | Abfederung, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge |
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-
1986
- 1986-10-16 DE DE19863635232 patent/DE3635232A1/de not_active Ceased
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DE4029132C2 (de) * | 1989-09-13 | 1999-01-07 | Nissan Motor | Radaufhängung für Fahrzeuge |
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