DE3634360C2 - - Google Patents
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
- B01D53/86—Catalytic processes
- B01D53/8621—Removing nitrogen compounds
- B01D53/8625—Nitrogen oxides
- B01D53/8628—Processes characterised by a specific catalyst
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
gleichzeitigen Entstaubung und Entstickung von
Verbrennungsabgasen, bei dem die Abgase mit NH₃,
ammoniakhaltigen Substanzen, Aminen oder aminhaltigen
Substanzen gemischt und dann bei einer Temperatur von 150
bis 600°C durch mindestens ein Filterelement geleitet
werden, das aus einem keramischen Trägermaterial und
katalytisch wirksamen Substanzen besteht, welche die
Reduktion von Stickoxiden katalysieren, wobei das
Trägermaterial aus Al₂O₃, SiO₂ und/oder SiC und
einem anorganischen Bindemittel zusammengesetzt ist sowie
eine Faser- oder Granalienstruktur aufweist und wobei als
katalytisch wirksame Substanzen Oxide und Salze der
Elemente mit den Ordnungszahlen 23 bis 30 sowie des
Wolframs und Molybdäns verwendet werden.
Es ist bekannt, daß die Reduktion von Stickoxiden aus
Gasen selektiv durch Reaktion der Stickoxide mit den
Reduktionsmitteln an Feststoffkatalysatoren erfolgen kann.
Um eine hinreichend große katalytische Aktivität zu
erreichen und um die Salzablagerung auf der
Katalysatoroberfläche auszuschließen, die zu einer
Desaktivierung des Katalysators führt, sind entsprechend
hohe Gastemperaturen erforderlich. Beispielsweise werden
Reduktionskatalysatoren zur Rauchgasreinigung in
Kraftwerken im Rauchgasstrom zwischen Kessel und
Luftvorwärmer bei Temperaturen von etwa 300 bis 350°C
eingesetzt. Das keramische Katalysatormaterial wird dabei
zumeist in Form von starren Platten oder von Bienenwaben,
teilweise aber auch in Form von Schüttschichten,
angeordnet. Der Einsatz von Schüttschichten erfordert eine
weitgehende Vorentstaubung der Gase. Bei den sog.
Low-Dust-Verfahren schaltet man den Bienenwaben oder
Plattenkatalysatoren ein Heißgaselektrofilter zur
weitgehenden Abtrennung des Staubs vor. Bei den sog.
High-Dust-Verfahren passiert das Gas ohne vorherige
Entstaubung den mit einem Katalysator gefüllten Reaktor.
Die einzelnen Katalysatorelemente müssen hierbei aber über
entsprechend weite freie Strömungskanäle für das Gas
verfügen (freie Öffnungen von mindestens 6 mm Weite), um
Verstopfungen zu vermeiden. Bei anderen
Verfahrensvarianten kommen die Katalysatoren nach der
Entschwefelung zum Einsatz, wobei zumeist eine
Wiederaufheizung der Rauchgase erforderlich ist.
Aus der EP 00 18 713 A1 ist ein Filter zur gleichzeitigen
Entstickung und Entstaubung von Abgasen bekannt, in dem
mehrere Filterelemente angeordnet sind, welche aus
Filtertüchern bestehen. Die Filtertücher enthalten
Katalysatoren, welche die Reduktion der Stickoxide
katalysieren und unter anderem aus den Oxiden des Kupfers,
Eisens, Vanadiums, Kobalts, Molybdäns, Mangans, Wolframs
und/oder Chroms bestehen. Die Filtertücher werden aus
Glas-, Metall- oder Keramikfasern gewoben. Das aus der
EP 00 18 713 A1 bekannte Verfahrren hat den Nachteil, daß
die dort verwendeten Filtertücher sehr große Poren
aufweisen, die durch Kette und Schuß des Gewebes gebildet
werden und die dem Abgas nur eine sehr kurze Kontaktzeit
mit dem Katalysator ermöglichen. Daher ist sowohl die
Entstaubungs- als auch die Entstickungsleistung derartiger
Gewebe unbefriedigend. Außerdem sind die bekannten
Filtertücher nicht selbsttragend.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugunde, die
Nachteile des aus der EP 00 18 713 A1 bekannten Verfahrens
zu vermeiden und katalytisch wirkende Filterelemente zu
verwenden, die eine hohe Entstickungs- und
Entstaubungsleistung aufweisen sowie kostengünstig
hergestellt werden können.
Die der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird dadurch
gelöst, daß dem Filterelement, welches eine Dicke von 2
bis 20 mm hat, das Verbrennungsabgas mit einer
Anströmgeschwindigkeit von 0,5 bis 5 cm/s zugeführt wird.
Es hat sich gezeigt, daß Filterelemente mit einer Dicke
von 2 bis 20 mm selbsttragend sind und eine Vielzahl
kleiner enger Poren aufweisen, die dem Abgas mit dem
Katalysator eine lange Kontaktzeit ermöglichen. Die nach
der Erfindung vorgesehene Anströmgeschwindigkeit der
Verbrennungsabgase garantiert, daß sowohl die Entstaubung
als auch die Entstickung (Reduktion der Stickoxide durch
Ammoniak, ammoniakhaltige Substanzen, Amine oder
aminhaltige Substanzen) mit hoher Leistung ablaufen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann besonders vorteilhaft
durchgeführt werden, wenn das keramische Trägermaterial
aus 30 bis 70 Gew.-% Al₂O₃, 15 bis 50 Gew.-% SiO₂ und
1 bis 10 Gew.-% anorganischem Bindemittel besteht und wenn
die katalytisch wirksamen Substanzen in einer Menge von
0,4 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das keramische
Trägermaterial, verwendet werden. Derartig
zusammengesetzte Filterelemente haben sowohl eine gute
mechanische Festigkeit als auch eine hohe Entstaubungs-
und Entstickungsleistung. Als anorganisches Bindemittel
werden Alkalisilikate, Erdalkalisilikate, Alkaliphosphate
oder Erdalkaliphosphate verwendet.
Das Filterelement besteht nach der Erfindung entweder aus
Filzen oder Vliesen, die aus Fasern des keramischen
Trägermaterials durch Verdichtung hergestellt und mit den katalytisch wirkenden
Substanzen dotiert worden sind oder aus porösen Sinterkörpern,
die aus Granalien des keramischen Trägermaterials durch Sintern
hergestellt und mit den katalytisch wirkenden Substanzen dotiert
worden sind. Die Filze, Vliese und keramischen Sinterkörper
besitzen aufgrund der Faser- bzw. Granalienstruktur
gasdurchlässige Poren, welche die für eine hohe katalytische
Effektivität erforderlichen spezifischen Oberflächengrößen sowie
die nötigen Gasverweilzeiten ermöglichen. Im Gegensatz zu den
Geweben, aus denen die bekannten Filtertücher bestehen, handelt es sich bei den Vliesen und Filzen um
Filterelemente mit langen und sehr kleinen
Gasdurchführungskanälen, so daß ein inniger Kontakt zwischen den
Stickoxiden, den Reduktionsmitteln und den katalytisch wirkenden
Zentren gegeben ist. Aufgrund der hohen Porosität dieser
Materialien können sie bei vergleichsweise kleinen Druckverlusten
sowohl zur Abtrennung von Staub wie auch zur Stickoxidabscheidung
vorteilhaft verwendet werden. Die Filze, Vliese und
keramischen Sinterkörper haben gegenüber den Gewebefiltern
eine erheblich verbesserte Entstaubungsleistung. Das
erfindungsgemäße Verfahren kann besonders vorteilhaft
durchgeführt werden, wenn das aus Filzen oder Vliesen
bestehende Filterelement die Form eines Schlauchfilters
hat oder wenn das aus porösen Sinterkörpern bestehende
Filterelement die Form einer Filterkerze hat.
Das Dotieren des keramischen Trägermaterials mit den
katalytisch wirkenden Substanzen erfolgt in bekannter
Weise dadurch, daß diese Substanzen vor, während oder nach
der Herstellung der Filze, Vliese oder Sinterkörper auf
das keramische Trägermaterial aufgebracht werden. Dies
kann beispielsweise durch Tränken der Filterelemente mit
Salzlösungen und anschließendes Erhitzen der mit den
Salzen dotierten Filterelemente erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand der
Zeichnung und anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
In der Zeichnung ist der NO-Abscheidegrad in Abhängigkeit von
unterschiedlichen Reaktionsbedingungen dargestellt.
Da Abgase von
Verbrennungsanlagen hauptsächlich mit NO verunreinigt sind, wurde
bei den zur Erprobung des erfindungsgemäßen Verfahrens
durchgeführten Versuchen lediglich der NO-Abscheidegrad
ermittelt. Als Filterelement wurde ein Schlauchfilter benutzt,
dessen keramisches Trägermaterial aus zu einem Filz verdichteten
Fasern bestand. Das keramische Trägermaterial hatte folgende
Zusammensetzung:
46 Gew.-% Al₂O₃, 52 Gew.-% SiO2 , Rest anorganisches
Bindemittel.
Die in der Zeichnung enthaltenen Kurven zeigen die
Temperaturabhängigkeit des NO-Abscheidegrades, wobei der
Filzdurchmesser des Filterelements für die Kurve a 12 mm und für
die Kurve b 8 mm betrug. Beide Filterelemente enthielten 90 g
Eisenionen/kg keramisches Trägermaterial. Die Eisenionen wurden
in Form einer wässrigen FeSO4-Lösung auf die Filterelemente
aufgebracht. Die Anströmgeschwindigkeit betrug in den
Filterelementen 3 cm/s. Der Filz des Filterelements, das zur
Durchführung der Versuche gemäß Kurve c verwendet wurde, hatte
einen Durchmesser von 8 mm und enthielt 150 g Cr3+/kg
keramisches Trägermaterial. Die Versuche zeigen, daß nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren bei 300 bis 400°C 50 bis 60% des im
Abgas enthaltenen NO zu Stickstoff reduziert werden können. Als
Reduktionsmittel wurde NH3 in einer Menge von 490 ppm
verwendet. Das für die Versuche verwendete Abgas enthielt
500 ppm NO und 5% O2.
Bei den Versuchen wurde ferner gefunden, daß die aus Filzen
bestehenden Schlauchfilter eine sehr gute Entstaubungsleistung
aufweisen und daß es auch bei einem Langzeitbetrieb nicht zu
Verstopfungen der Filterelemente kommt. Es wurde beobachtet, daß
bei einem Filzdurchmesser von mehr als 6 mm, einem Staubgehalt im
Rohgas von 10 g/Nm 3 und einer mittleren Korngröße des Staubs
von 6 µm bei Dauerbetrieb im gereinigten Abgas ein Staubgehalt
von 1 mg/Nm3 erreicht wurde.
Claims (6)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Entstaubung und
Entstickung von Verbrennnungsabgasen, bei dem die Abgase
mit NH₃, ammoniakhaltigen Substanzen, Aminen oder
aminhaltigen Substanzen gemischt und dann bei einer
Temperatur von 150 bis 600°C durch mindestens ein
Filterelement geleitet werden, das aus einem
keramischen Trägermaterial und katalytisch wirksamen
Substanzen besteht, welche die Reduktion von
Stickoxiden katalysieren, wobei das Trägermaterial aus
Al₂O₃, SiO₂ und/oder SiC und einem anorganischen
Bindemittel zusammengesetzt ist sowie eine Faser- oder
Granalienstruktur aufweist und wobei als katalytisch
wirksame Substanzen Oxide und Salze der Elemente mit
den Ordnungszahlen 23 bis 30 sowie des Wolframs und
Molydäns verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Filterelement, welches eine Dicke von 2 bis 20 mm
hat, das Verbrennungsabgas mit einer
Anströmgeschwindigkeit von 0,5 bis 5 cm/s zugeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das keramische Trägermaterial aus 30 bis 70 Gew.-%
Al₂O₃, 15 bis 50 Gew.-% SiO₂ und 1 bis 10 Gew.-%
anorganischem Bindemittel besteht und daß die
katalytisch wirksamen Substanzen in einer Menge von 0,4
bis 25 Gew.-%, bezogen auf das keramische
Trägermaterial, verwendet werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filterelement aus Filzen oder
Vliesen besteht, die aus Fasern des keramischen
Trägermaterials durch Verdichtung hergestellt und mit
den katalytisch wirksamen Substanzen dotiert worden
sind.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filterelement aus porösen
Sinterkörpern besteht, die aus Granalien des
keramischen Trägermaterials durch Sintern hergestellt
und mit den katalytisch wirksamen Substanzen dotiert
worden sind.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Filterelement die Form eines Schlauchfilters hat.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Filterelement die Form einer Filterkerze hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863634360 DE3634360A1 (de) | 1986-09-03 | 1986-10-09 | Verfahren zur selektiven katalytischen reduktion von stickoxiden |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3634360C2 true DE3634360C2 (de) | 1991-10-02 |
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ID=25847167
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3634360A1 (de) |
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Also Published As
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DE3634360A1 (de) | 1988-03-10 |
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