DE3632579C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine fremdgezündete, luftverdichtende
Brennkraftmaschine gemäß dem Gattungsbegriff des
Patentanspruches 1.
Eine derartige Brennkraftmaschine ist aus der DE-PS 32 45 780
bekannt.
Bei einer Brennkraftmaschine mit Schichtladung und Fremdzündung
ist die Sicherstellung der Entflammung des Luft-Kraftstoffgemischs
unter allen möglichen Betriebsbedingungen, sei
es Kaltstart, Leerlauf oder Nennleistung, eines der Hauptprobleme.
Das bedeutet, daß die Gemischzusammensetzung in dem
nur wenige Kubikmillimeter großen Raum zwischen den Zündkerzenelektroden,
den der Zündfunke bestreicht, während des Funkenüberschlags
lange genug innerhalb der Zündgrenzen liegen muß,
um eine für das Weiterbrennen der Zylinderladung ausreichend
große Flamme zu erzeugen. Da sich die Luftgeschwindigkeit im
Brennraum und die eingespritzte Kraftstoffmenge in weiten
Grenzen ändern, ist dieses Problem nur durch sorgfältige
Abstimmung einer ganzen Reihe von Parametern zu lösen, wie z. B.
Form und gegenseitige Lage von Brennraum, Einspritzstrahl
und Kerzenelektroden, weiter Intensität der Drallströmung
sowie Phasenlage von Einspritz- und Zündvorgang. Dabei ist
jeweils Rücksicht zu nehmen auf spezifischen Kraftstoffverbrauch,
Abgasverhalten und Bauteilbelastung.
Beim Stand der Technik (DE-PS 32 45 780) galten diese Überlegungen
damals für einen Saugmotor. Beim Übergang vom Saugmotor
auf einen leistungsstärkeren aufgeladenen Motor erhöht
sich der Schwierigkeitsgrad des vorher beschriebenen Optimierungsprozesses,
da sich hier sowohl die eingespritzte Kraftstoffmenge
als auch die durchgesetzte Luftmenge in stärkerem
Maße ändern als beim Saugmotor (zwischen unterem Leerlauf und
Nennleistung liegen größere Einspritzmengen- und Luftge
schwindigkeitsspannen vor). Dabei zeigte es sich, daß dabei
der Form des Kolbenbrennraums besonders große Bedeutung
zukommt.
In der DE-PS 32 45 780 wurde der Übergang von einer kugelähnlichen
Brennraumform zu einer flacheren Form beschrieben. Die
Gründe dafür waren
- a) Abbau der Quetschströmung zur Verbesserung der Zündungsstabilität und der thermischen Entlastung des Brennraumrandes.
- b) Verwendung von möglichst kurzen Elektroden wegen sonst vorhandener Bruch- und Verformungsgefahr und wegen Verringerung des thermisch bedingten Abbrandes.
Die Brennraumform bzw. die Strahllage gemäß dem Stand der
Technik ergibt bei einer aufgeladenen Brennkraftmaschine bei
hoher Drehzahl und kleiner Motorbelastzung eine zu magere
Gemischqualität. Eine Möglichkeit hier Abhilfe zu schaffen,
wäre, den Strahlauftreffpunkt näher an die Zündkerze zu
bringen. Dies würde zwar die Teillastschwierigkeiten beheben,
aber dafür die wegen des größeren Kraftstoffangebots sowieso
schon größeren Schwierigkeiten im höheren Lastbereich (fettes
Gemisch) weiter erhöhen. Besser erscheint es deshalb, die
Teillastschwierigkeiten dadurch zu beheben, daß bei ungeänderter
Strahllage die Krümmung der Brennraumwand erhöht und
das Gemisch in Kerzennähe auf diese Weise angefettet wird. Die
hierzu erforderliche sehr starke Krümmung der Brennraumwand
würde zu einem gemischbildungs- und verbrennungstechnisch
ungünstig großen und flachen Brennraum führen (Brennraumvolumen
soll ja gleich bleiben). Der dabei vorliegende große
Brennraumdurchmesser würde die notwendige Drallintensität zu
stark herabsetzen. Außerdem ergäbe sich damit bei höherer
Motorbelastung eine zu große Filmdicke, die erfahrungsgemäß zu
Nachteilen durch verschleppte Verbrennung führt (zu fettes
Gemisch im höheren Lastbereich).
Durch die DE-PS 9 69 826 ist es ferner bekannt, einen im
Querschnitt gesehen elliptischen Brennraum in einem Kolbenboden
vorzusehen.
Die Einspritzdüse soll schräg angeordnet sein und die Einspritzdüse
möglichst nahe einer Zylinderachse in den Zylinderraum
einmünden. Die Schrift zeigt eine Brennraumform für eine
selbstzündende Brennkraftmaschine mit luftverteilender Einspritzung.
Der eingespritzte Brennstoffstrahl gelangt somit
nicht auf die Oberfläche der Wände des Brennraumes. Eine
solche Brennraumform ist deshalb nicht geeignet für fremdzündende
Dieselmotoren, welche zündunwillige Brennstoffe
verarbeiten sollen. Bei solchen Brennstoffen lagert sich der
eingespritzte Brennstoff zunächst an den Wänden des Brennraumes
an. In der Nähe einer Zündvorrichtung muß in allen
Betriebszuständen ein Brennstoff-Luftgemisch innerhalb der für
den Brennstoff charakteristischen Zündgrenzen vorliegen. Bei
der elliptischen Brennraumform ist dies nicht der Fall, da die
Krümmung in den seitlichen Scheiteln der Ellipse zu gering
ist, um bei Schwachlastbetrieb genügend Brennstoff aufzunehmen,
d. h., das Gemisch ist zu mager.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Brennkraftmaschine der
eingangs beschriebenen Art die beim Übergang auf einen aufgeladenen
Motor gestiegenen Anforderungen an die Gemischbildung
in allen Betriebsbereichen zu erfüllen, d. h. weder ein zu
mageres noch ein zu fettes Luft-Kraftstoffgemisch entstehen zu
lassen, wobei die vorstehend erwähnten Vorteile a und b weiter
verbessert werden sollen und stets eine sichere Zündung und
optimale Verbrennung des aufbereiteten Gemisches erreicht
wird.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Brennkraftmaschine
entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
Gegenüber dem Stand der Technik (dort liegt eine Brennraumform
aus zwei Kreisbögen und einem geraden Bodenstück vor), ist
also jetzt eine korbähnliche Brennraumform aus insgesamt drei
ineinander übergehenden Krümmungsradien entstanden. Eine zu
starke Krümmung des Bodenbereichs bzw. eine zu starke Wandkrümmung
zum Brennraumboden hin wird dabei durch den Radius R₂
der zweiten Krümmungslinie verhindert.
Damit ergibt sich zwar eine insgesamt stärkere Krümmung des
für die Gemischbildung wesentlichen Brennraumwandbereichs
(Brennraumäquatorbereichs), die vorher erwähnten Nachteile
einer zu starken Krümmung der Brennraumwand bzw. des Brennraumbodens
(sofern R₃ sofort in R₁ übergeht) treten aber nicht
auf. Es ist nämlich durch diese geringe Wandkrümmung unterhalb
des Brennraumäquators eine bessere Ausweichmöglichkeit für den
Kraftstoff geschaffen worden, so daß bei Vollast ein zu fettes
Gemisch an den Elektroden nicht auftreten kann. Auch ergeben
sich durch die Kreisbogenform des Brennraumbodens (Vertiefung!)
keinerlei Störungen der Luftströmung, d. h. es liegen nach wie
vor gleiche Drallverhältnisse vor. Auch das Brennraumvolumen
bleibt erhalten.
Durch die Schräglage der Zündvorrichtung wird nicht nur deren
Einbau erleichtert, sondern auch eine Überfettung des Brennstoff-
Luftgemisches oberhalb der oberen Zündgrenze vermieden,
so daß selbst bei aufgeladenen Motoren und Brennstoffen mit
niedrigem Heizwert, die eine hohe Einspritzmenge erforderlich
machen, keine Überfettung des Brennstoff-Luftgemisches im
Bereich der Zündvorrichtung entstehen kann.
Durch die erzielte sehr große Stabilität der Zündung bzw. der
Verbrennung wird auch die Notwendigkeit verringert, die
Zündvorrichtung beispielsweise mit Stabelektroden auszustatten,
die eine Länge von mehreren Millimetern zueinander parallel
sind, um den elektrischen Funken Gelegenheit zu geben, den
Zyklusschwankungen hinsichtlich der räumlichen Gemischverteilung
zu folgen. Das heißt, daß damit eine größere Freiheit bei der
Auswahl der Elektrodenform gegeben ist. Da die Standzeit (Langzeithaltbarkeit)
der Zündquelle, insbesondere bei hochverdichteten
fremdgezündeten Motoren ein spezifisches Problem darstellt,
wird die oben erwähnte Tatsache dazu benutzt, daß Zündquellen
zur Anwendung kommen, bei denen geringere Temperaturen an den
Elektrodenflächen und damit bedingte geringere Abbrandgeschwindigkeiten
entstehen. Dies wird beispielsweise durch eine
Zündkerze ohne vorstehende Elektroden erreicht. Zwar ist bei
derartigen Kerzen die Versorgung der Elektroden mit zündfähigem
Gemisch schwieriger als bei Kerzen mit vorstehenden Haken-
oder Stabelektroden, da keine durch die Ladungsbewegung im
Brennraum reduzierte Strömung zwischen den Elektroden auftritt,
doch erweist sich hier gerade die Schräganordnung der Kerze
als vorteilhaft, weil dadurch die Stirnfläche mit den Elektroden
dem Kraftstoffstrahl zugewandt ist, und die Zündung hier durch
die relativ kleine Menge direkt luftverteiltem Kraftstoff
erreicht wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur einen Längsschnitt
durch den oberen Teil eines Kolbens bzw. Zylinderkopfes.
In der Figur ist im Boden 1 a eines Kolbens 1 mittig oder nahe
zu mittig ein Brennraum 3 mit einer eingeschnürten Brennraum
öffnung 3 a angeordnet. Der flüssige Kraftstoff wird aus einer
nicht näher dargestellten Einspritzdüse 8, welche außermittig
im Zylinderkopf 2 angeordnet ist, zu einem im Hinblick auf die
Art der Betriebsbedingungen und die Art des Kraftstoffes (Siede
lage und Zündwilligkeit) geeigneten Zeitpunkt mit nur einem
Strahl 9 in den Brennraum 3 in Richtung der rotierenden Ver
brennungsluft eingespritzt. Der Auftreffpunkt des Kraftstoff
strahls auf der Brennraumwand 4 ist mit 9 a bezeichnet und
liegt im Bereich des größten Brennraumdurchmessers D B (in
OT-Stellung des Kolbens). Der Strahlabspritzpunkt 8 a der Ein
spritzdüse 8 liegt dabei in der Nähe des Brennraumöffnungsrandes.
Dem Strahlabspritzpunkt 8 a gegenüber ist eine in dem Kolben
boden 1 a bzw. der Brennraumwand 4 eingearbeitete Ausnehmung 10
vorgesehen, in die in oberer Totpunktstellung des Kolbens 1 eine
Zündvorrichtung 11, welche ebenfalls im Zylinderkopf 2 ange
ordnet ist, eintaucht. Die Zündvorrichtung besteht beispiels
weise - wie in der Figur dargestellt - aus mehreren Stab
elektroden; es kann aber auch eine Zündvorrichtung mit Haken
elektroden verwendet werden. Wie in der Figur dargestellt, ver
läuft die Zündvorrichtung 11 vom Brennraum 3 schräg nach außen
(bezogen auf OT-Stellung des Kolbens). Dadurch wird die Durch
führung der Kerzeneinbauöffnung durch die Zylinderkopf-Ventil
haube (was bei einer senkrecht zum Kolbenboden 1 a angeordneten
Zündvorrichtung notwendig ist) vermieden. Die Schräganordnung
der Zündvorrichtung 11 wird durch die erreichte Gemischbildungs
verbesserung ermöglicht.
Die Seitenwandung bzw. der Boden des Brennraumes 3 wird aus
drei ineinander übergehenden gekrümmten Linien 5, 6, 7 ge
bildet, wobei sich die erste Krümmungslinie 5 mit dem
Krümmungsradius R 1 von der eingeschnürten Brennraumöffnung 3 a
bis zum größten Brennraumdurchmesser D B und die zweite
Krümmungslinie 6 mit dem Krümmungsradius R 2 bis zum Brennraum
boden 7 erstreckt bzw. in diesen übergeht. Der Brennraumboden
selbst stellt dabei die dritte Krümmungslinie 7 mit dem
Krümmungsradius R 3 dar. Der größte Brennraumdurchmesser D B ,
in dessen Horizontalebene auch die Mittelpunkte der Krümmungs
linien 5, 6 liegen, beträgt dabei das 0,5- bis 0,7fache des
Kolbendurchmessers D K und befindet sich vom Kolbenboden 1 a
aus, in einer Tiefe t D , die dem 0,42- bis 0,70fachen der
Brennraumtiefe T B entspricht. Der Krümmungsradius R 1 der
Brennraumseitenwandung 4 weist dabei eine Länge von 0,35 bis
1,20 T B , der Krümmungsradius R 2 eine Länge von 0,10 bis 0,40 T B
auf. Der Krümmungsradius R 3 der Bodenkrümmungslinie 7 (Mittel
punkt liegt auf der Brennraumlängsachse x) liegt zwischen 3,2 bis
4,0 T B . Schließlich liegt der Durchmesser d H der eingeschnürten
Brennraumöffnung 3 a zwischen 0,85 und 0,95 D B , wobei die
Wandhöhe t H dieser Öffnung zwischen 0,1 und 0,15 T B beträgt.
Die Kraftstoffstrahl-Lage bzw. die Zuordnung des Kraftstoff
strahl-Auftreffpunktes 9 a auf der Brennraumwand zur Zündvor
richtung 11 stimmen mit der gattungsgemäßen Brennkraftmaschine
überein.
Abschließend ist noch zu erwähnen, daß - bedingt durch die
mittels der erfinderischen Merkmale erreichten Zündungs-
bzw. Verbrennungsverbesserungen - eine Zündvorrichtung ohne
vorstehende Stab- oder Hakenelektroden zur Benutzung kommen
kann. Durch eine derartige Zündvorrichtung wird die Abbrand
geschwindigkeit der Elektroden weiter verringert.
Claims (2)
1. Fremdgezündete, luftverdichtende Brennkraftmaschine mit
direkter Einspritzung des Kraftstoffes durch einen Strahl
zu einem Hauptteil auf die gegenüberliegende Wand des im
Kolben vorgesehenen rotationskörperförmigen Brennraumes,
bei der der einströmenden Luft durch bekannte Mittel eine
solche Drallbewegung erteilt wird, daß hierdurch der
Kraftstoff in Dampfform von der Brennraumwand allmählich
abgelöst und mit der Luft vermischt wird, die Einspritzdüse
im Zylinderkopf in der Nähe des Brennraumrandes
liegt und die der Einspritzdüse gegenüberliegende Zündvorrichtung
in oberer Totpunktstellung des Kolbens in den
Brennraum eintaucht, bei der die Seitenwandung des
Brennraumes - im Querschnitt gesehen - aus zwei ineinander
übergehenden gekrümmten Linien mit Krümmungsradius
(R₁, R₂) gebildet ist, wobei sich die erste Krümmungslinie
mit dem Radius (R₁) von einer eingeschnürten
Brennraumöffnung bis zum größten Brennraumdurchmesser (D B)
und die zweite Krümmungslinie mit dem Radius (R₂)
bis zum Brennraumboden erstreckt bzw. in diesen übergeht,
bei der der größte Brennraumdurchmesser (D B)
das 0,5- bis 0,7fache des Kolbendurchmessers (D K)
beträgt und - vom Kolbenboden aus - sich in einer bestimmten
Tiefe (t D) im Verhältnis zur Brennraumtiefe (T B)
befindet, wobei das Verhältnis Brennraumöffnungsdurchmesser
(d H) zu größtem Brennraumdurchmesser (D B) zwischen
0,85 und 0,95 und die Wandhöhe (t H) der Brennraumöffnung
zwischen 0,1 und 0,15 T B liegt, dadurch gekennzeichnet,
daß eine dritte Krümmungslinie mit einem Radius (R₃) an
die Krümmungslinie mit dem Radius (R₂) anschließt und den
Boden (7) des Brennraumes (3) bildet, daß der größte
Brennraumdurchmesser (D B) in einer Tiefe (t D) von 0,42
bis 0,70 T B liegt und bestimmte Verhältnisse zwischen den
Radien, R₁, R₂ und R₃ und der Brennraumtiefe (T B) vorgesehen
ist, derart, daß der Radius (R₁) eine Länge von
0,35 bis 1,20 T B, der Radius R₂ eine Länge von 0,10 bis
0,40 T B und der Radius R₃ eine Länge voon 3,2 bis 4,0 T B
aufweist, daß die Brennkraftmaschine aufgeladen ist und
daß eine vom Brennraum (3) schräg nach außen verlaufende
Zündvorrichtung (11) zur Anwendung kommt.
2. Brennkraftmaschine nach Anpruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zündvorrichtung (11) ohne vorstehende
Stab- oder Haken-Elektroden Verwendung findet.
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