DE3632098A1 - Aussensichtsystem fuer ausbildungsgeraete - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gene
rierung von Sichtinformationen für ein digitales Außen
sichtsystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Digitale Außensichtsysteme, wie sie in der Vergangen
heit für Flugsimulatoren bzw. Ausbildungssysteme für
Panzerturmbesatzungen bei nachgeahmter Eigenbewegung
zum Einsatz gekommen sind, haben den Nachteil, daß die
Echtzeit-Dynamik in allen sechs Freiheitsgraden mit ei
nem großen Hardware-Aufwand erkauft werden muß. Zusätz
lich bedeutet die Echtzeitgenerierung der Szenen, daß
selbst bei Einsatz von Zelltexturierung, Abstriche be
züglich der Naturtreue des Szenengehalts gemacht werden
müssen.
Durch DE-AS 21 28 961 ist eine Einrichtung zum Üben des
Schießens mit Lenkwaffen bekannt geworden, bei der der
Zielverfolgungsvorgang mit einem realistisch ausgebil
deten Visiergerät geübt werden kann und eine naturge
treue Landschaftsdarstellung erfolgt.
Durch die DE-AS 26 58 501 zählt ein weiteres Verfahren
zur Simulation eines beweglichen Zieles zum Stand der
Technik, bei dem das Bild des beweglichen Zieles elek
tronisch dem aufgenommenen Umweltbild überlagert wird.
Auch hier gilt das oben gesagte.
Beim Visierbildgenerator wird ein hoher Detailreichtum
der dargestellten Szenen erreicht, jedoch ist der Au
genpunkt bezüglich der Position des Auszubildenden
fest. Das heißt, das System erlaubt in Echtheit ledig
lich die Dynamik zweier Freiheitsgrade (Elevation und
Azimut). Bei diesem Außensichtsystem wird ein wesentli
cher Anteil der Datenverarbeitungsprozesse off-line
durchgeführt, d.h. Umwelt und sich bewegende Modelle
sind digital gespeichert und werden je nach Azimut und
Elevation aufgerufen und zur Darstellung gebracht. Die
gespeicherte Umwelt und die Modellaspekte haben zweidi
mensionalen Charakter.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
durch das Teilfunktionen des digitalen Außensichtsy
stems aus der Echtzeit in den off-line-Bereich transpo
niert werden und die bisher erforderliche Hardware für
die Bildgeneratoren verringert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten
Maßnahmen gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteil
hafte Ausgestaltungen angegeben und in der nachfolgen
den Beschreibung sind Ausführungsbeispiele erläutert,
die durch die Figuren der Zeichnung grafisch skizziert
sind. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Ausührungsbeispiels
des vorgeschlagenen digitalen Außensichtsystems;
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Datenbasisgeneriersy
stems DBGS und des digitalen Außensichtsystems
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Visierbildgenerators
VBG mit Darstellung der Rundum-Horizontaus
schnitte;
Fig. 4a ein Blockschaltbild über die Speicherung und
Abrufung der Rundum-Informationen im Sekun
den-Intervall.
Fig. 4b eine Skizze über eine Rundumhorizont-Darstel
lung.
Beispielsweise bei Ausbildungsanlagen für Panzerturmbe
satzungen wird davon ausgegangen, daß die Eigenbewegung
des zu simulierenden Fahrzeuges vorprogrammiert ist.
Das heißt, man kann das Gelände, in dem sich der Augen
punkt bewegt, samt der darzustellenden fremden Fahrzeu
ge einschließlich der definierten Ereignisse off-line
mittels eines Datenbasisgeneriersystems und eines kon
ventionellen digitalen Außensichtsystems abhandeln und
anschließend speichern. Das heißt: Im vorliegenden Ver
fahrensbeispiel wird eine Kombination von einem konven
tionellen digitalen Außensichtsystem und einem Visier
bildgenerator vorgeschlagen.
Ziel des Vorschlages ist es, in Zukunft Teilfunktionen
des digitalen Außensichtsystems aus der Echtzeit in dem
Off-line-Bereich zu transponieren und die erforderliche
Hardware für die Bildgeneratoren bei Ausbildungssyste
men zu verringern. Dabei sollen die bei konventionellen
digitalen Außensichtsystemen in Frame II vorgenommenen
Echtzeitberechnungen in Zukunft zumindest bei Ausbil
dungssystemen mit vorprogrammierter Eigenbewegung
off-line durchgeführt werden. Zwei Freiheitsgrade müs
sen jedoch bei der Bildgenerierung für Ausbildungssy
steme für Panzerturmbesatzungen in Echtheit berücksich
tigt werden. Es handelt sich dabei um Azimut (±180°)
und Elevation (z.B. 20°+110°). Das heißt also, daß
Richtschütze und Kommandant ihre Visiere jederzeit wäh
rend des Ablaufes der vorprogrammierten Eigenbewegung
beliebig im Ausbildungssystem in diesen beiden Frei
heitsgraden bewegen können.
Das bedeutet, daß die bei herkömmlichen digitalen
Außensichtsystemen mit völlig frei beweglichem Augen
punkt vorgenommene Projektion der im Sichtbereich lie
genden dreidimensionalen Datenbasis einschließlich der
zu zeigenden Ziele in eine zweidimensionale Sichtebene
off-line vorgenommen und gespeichert wird. Diese zwei
dimensionale Sichtinformation in digitaler Form muß nun
zu jedem Zeitpunkt in Echtheit, d.h. in realer Form
aufgerufen werden können. Zu jedem aktuellen Zeitpunkt
muß also die Rundum-Horizont-Information einschließlich
der gezeigten Ziele zur Verfügung stehen. Dies hat zur
Folge, daß entlang der vorprogrammierten Trajektoren
nicht nur Gelände und Ereignisse mit einem einzigen
Blickwinkel gespeichert werden müssen, sondern zusätz
lich auch noch die Rundum-Sicht bzw. die Veränderung
des Blickwinkels in Elevation möglich sein muß.
Der Einwand ist berechtigt, daß ein solches Verfahren
großen Speicheraufwand erfordert. Allerdings ist zu be
rücksichtigen, daß große digitale Speicherkapazität zur
Zeit wesentlich preiswerter angeboten wird als bisher.
Im Visierbildgenerator müssen für die Rundum-Sicht bei
einem Vergrößerungsfaktor von z.B. 12-fach und einem
scheinbaren Blickwinkel von 60° 72 Frames, d.h. einzel
ne Rund-Horizont-Ausschnitte mit einem Blickwinkel von
5° zur Verfügung stehen. Nun kann bei der Anwendung für
Panzersimulation der Elevationswinkelbereich für die
Visiere auf 20° begrenzt werden. Dies hat zur Folge,
daß ca. 300 Horizont-Ausschnitte die Rundumsicht bei
diesem begrenzten Elevationswinkel-Bereich gespeichert
auf Abruf zur Verfügung stehen, die Bilder werden 25
mal pro Sekunde aufgerufen, da die Bildwiederholrate 25
Hertz beträgt; d.h., daß pro Sekunde simulierter Bewe
gung ca. 7500 Bilder gespeichert werden müssen.
Nun ist bekannt, daß Fernsehbilder hoher Qualität mit
256 KByte abgelegt werden können. Durch entsprechende
Codiermaßnahmen kann ein Bild mit 25 KByte gespeichert
werden. Für eine Sekunde Simulation in dem vorgeschla
genen Ausbildungssystem für Panzerturmbesatzungen
müssten die Sichtinhalte demnach mit einer Speicherka
pazität von 187.5 Mega-Byte abgelegt werden können.
Im Augenblick sind Speichermedien mit hoher Kapazität
von z.B. 1 GByte verfügbar (z.B. Gigadise der Firma
Thomson). Bei dem oben angeführten Vorgehen weden Sicht
information daher lediglich für 5,5 Sekunden Simulation
zur Verfügung stehen.
Diese Platte speichert Information optisch-digital im
Gegensatz zur Videodisk, die die Ablage optisch-analo
ger Information ermöglicht. Die Giga-Platte der Firma
Thomson ist bezüglich der Speicherkapazität auch der
Magnetplatte, mit der digitale Informationen gespei
chert werden können, überlegen.
Nun ist z.B. vorgesehen, die Speicherung einer Rundum-
Information, lediglich alle Sekunde entlang der vorpro
grammierten Trajektoren bei der Simulation der Eigenbe
wegung durchzuführen. Dies würde z.B. mit einer Giga-
Byte-Platte die Simulationszeit von 5,5 Sekunden auf 2
Minuten erhöhen. Der Einsatz mehrerer Platten mit ent
sprechender Abtastvorrichtung kann ohne weiteres die
Simulationszeit auf 10 Minuten, wie für die meisten
Ausbildungssysteme für Panzerturmbesatzungen gefordert,
erhöhen.
Innerhalb dieses Intervalls von 1 Sekunde können nun
auch Bildmanipulationen vorgenommen werden, die einen
Bewegungseindruck vermitteln. Dabei wird berücksich
tigt, daß bei Panzersimulatoren die Eigengeschwindig
keit nicht sonderlich hoch ist, so daß durch Manipula
tion der Eindruck der Eigenbewegung vermittelt werden
kann, ohne daß notwendigerweise auftretende Bildfehler
und Unstetigkeiten störend in Erscheinung treten. So
ist es z.B. möglich, Maßstabsänderungen durchzuführen.
Durch eine zunehmende Vergrößerung des Bildinhaltes
wird eine Bewegung in Blickrichtung simuliert. Die
Perspektive bleibt hierbei konstant, während sie sich
bei einer echten Bewegung ständig ändern müßte. Dies
fällt jedoch nicht störend auf, da nur geringe Perspek
tivfehler entstehen. Der tatsächliche Blickwinkel durch
die simulierte Optik ist verhältnismäßig klein.
Eine Szene mit ausgeprägter Staffelung in Vorder- und
Hintergrund kann in mehrere entfernungsabhängige Kulis
sen aufgeteilt werden, die unabhängig voneinander be
handelt werden können. Dadurch kann sichergestellt wer
den, daß das perspektivische Verhältnis zwischen Vor
der- und Hintergrund während des Bewegungsablaufes be
wahrt bleibt. Die Markierung für die entfernungsabhän
gigen Kulissen sind normalerweise beim Visierbildgene
rator vorhanden und zur korrekten Verdeckungsberechnung
der darzustellenden Objekte auch erforderlich, so daß
lediglich dafür gesorgt werden muß, daß die Bildinhalte
kontinuierlich gegeneinander verschoben werden können,
ohne daß störende Effekte auftreten.
Eine weitere Möglichkeit, die Intervalle zwischen zwei
definierten Rund-Horizonten zu überbrücken, ist die
Technologie der Überblendung, d.h. es können die beiden
Bildinhalte zu Beginn und zum Ende eines Intervalls al
so zweier aufeinander folgenden Positionen weich über
geblendet werden.
Bei dem vorstehend aufgeführten Verfahren wird die Da
tenverarbeitung für Ziele und Umgebung getrennt durch
geführt. Die Ziele müssen aktuell berechnet werden,
während die Umgebung in Intervallen von 1 Sekunde neu
definiert wird.
Der Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens liegt ein
deutig darin, daß wesentliche Teile der Bildberechnung
off-line durchgeführt werden und Hardware-Aufwand für
die On-line-Generierung wesentlich minimiert wird.
Im Gegensatz zur Bildplatten-Technik sind keine tat
sächlichen Fotografien erforderlich, sondern die Ge
lände- und Ereignisdarstellung erfolgt mittels bekann
ter CGI Technologie. Das hat den Vorteil, daß bei der
Off-line-Generierung des Geländes bzw. der Ereignisse
und Ziele digitale Bildmanipulationen möglich sind. Zur
Steigerung des Szenenrealismus sollten natürlich digi
tale Außensicht-Systeme mit Zelltexturierung für die
Bildgenerierung zum Einsatz kommen. Die Zeichnungen er
gänzen vorstehende Erläuterungen und Offenbarung, so
daß im einzelnen nicht mehr auf sie eingegangen werden
muß.
Claims (9)
1. Verfahren zur Generierung von Sichtinformationen
für ein digitales Außensichtsystem für Ausbildungsge
räte mit vorprogrammierten beweglichen Augenpunkten in
einem Visierbildgenerator, dadurch gekenn
zeichnet, daß die bekannten Technologien digi
taler Außensichtsysteme und Visierbildgeneratoren so
miteinander kombiniert werden, daß
- a) die Projektion dreidimensionaler gespeicherter Um gebungsinformationen in eine zweidimensionale Sichtebene im Off-Line-Teil erfolgt,
- b) die Datenbasis durch das digitale Außensichtsystem erzeugt wird,
- c) die Dynamik der zwei Freiheitsgrade Azimut und Elevation beibehalten wird,
- d) die Geländeinformation in längeren (z.B. Sekunden) Intervallen speicherbar ist und
- e) Bildmanipulationen wie Maßstabsänderungen, transla torische und rotatorische Verschiebungen, Überblen dungen etc. während der Sekunden-Intervalle durch geführt sowie eine Bildgenerierung von Umwelt und Zielen getrennt berechenbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das vom Augenpunkt er
faßte und durchquerte Gelände einschließlich der darzu
stellenden Fahrzeuge und der definierten Situationen
off-line mittels eines Datenbasisgeneriersystems und
des konventionellen digitalen Außensichtsystems gene
riert und im Visierbildgenerator gespeichert werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die zweidi
mensionale Sichtinformation zu jedem Zeitpunkt in Echt
zeit abrufbar zur Verfügung steht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Visierbildgenera
tor Rundum-Horizont-Ausschnitte mit einem Blickwinkel
von z.B. 5°-20° zur Verfügung stehen.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Speicherung von
Rundum-Informationen im Intervall von 1 sec entlang der
vorprogrammierten Trajektoren bei der Simulation der
Eigenbewegung erfolgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1-5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Speicherplatte eine Bild-Platte oder ähnliche Mas
senspeicher verwendet werden und hiervon mehrere Plat
ten mit entsprechender Abtastvorrichtung angeordnet
sind.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1-6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Szene mit ausgeprägter Staffelung von Vorder- und
Hintergrund in mehrere entfernungsabhängige Kulissen im
Visierbildgenerator aufteilbar ist, welche voneinander
unabhängig behandelbar sind.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1-7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Intervalle zwischen zwei definierten Rund-Horizon
ten durch Überblendungstechnik überbrückbar sind.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1-8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Datenverarbeitung für Ziele und Umgebung getrennt
durchgeführt wird.
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