DE3630975C2

DE3630975C2 -

Info

Publication number: DE3630975C2
Application number: DE19863630975
Authority: DE
Inventors: Eduard Dipl.-Ing. Hausmannstaetten At Mohorko
Original assignee: Steyr Daimler Puch AG
Current assignee: Steyr Daimler Puch AG
Priority date: 1985-09-12
Filing date: 1986-09-11
Publication date: 1989-12-14
Also published as: AT384473B; ATA266885A; DE3630975A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Flüssigkeitsreibungs kupplung, deren Kupplungsglieder zwei koaxiale, ineinander greifende Sätze bilden und in einem mit viskoser Flüssigkeit gefüllten Gehäuse angeordnet sind, wobei die Flüssigkeits reibungskupplung durch eine kolbenbetätigte, schlupffreie Kupplung überbrückbar ist, welche wechselweise mit treiben der und getriebener Kupplungshälfte drehfest verbundene Außen- und Innenlamellen aufweist.

Als Stand der Technik ist bereits eine derartige Flüssig keitsreibungskupplung bekannte, welche durch eine kolbenbe tätigte, schlupffreie Reibkupplung überbrückbar ist, (GB-PS 15 09 374). Hierbei besteht die Flüssigkeitsreibungskupplung aus dem mit der viskosen Flüssigkeit gefüllten Gehäuse, ei ner in dieses hineinragenden Welle und aus wechselweise mit dem Gehäuse und der Welle drehfest verbundenen Außen- und Innenlamellen.

Die eine Gehäusestirnwand ist durchbrochen, um der viskosen Flüssigkeit Zutritt zu einem auf der Welle neben dem Kupp lungsgehäuse axial verschiebbar gelagerten Kolben zu geben. Dieser Kolben weist einen Innenkonus auf und ist mit dem Ge häuse in drehfester Verbindung. Mit dem Kolben wirkt ein axial festgelegter Außenkonus zusammen, welcher mit der Welle undrehbar verbunden ist.

Steigt der Druck im Gehäuse durch Erwärmung der viskosen Flüssigkeit an, so wird der Kolben gegen den Außenkonus hin verschoben und es bilden Innen- und Außenkonus die schlupf freie Reibkupplung, welche die Flüssigkeitsreibungskupplung überbrückt, so daß der Kraftfluß dann nicht mehr über die Flüssigkeitsreibungskupplung, sondern schlupffrei über die Konus- bzw. Reibkupplung verläuft.

Abgesehen davon, daß die als schlupffreie Reibkupplung die nende Konuskupplung den technischen Aufwand erhöht, ergibt sich darüber hinaus der Nachteil, daß die Überbrückung bzw. Sperrung der Flüssigkeitsreibungskupplung nur bei Steigerung des Innendruckes durch Flüssigkeitserwärmung erfolgt und nicht bei jedem beliebigen Betriebszustand herbeigeführt werden kann.

Zum Stand der Technik zählt weiterhin eine andere Flüssig keitsreibungskupplung, welche eine Reibkupplung zur Sperre eines Längsdifferentials steuert (US-PS 40 31 780). Diese Steuerung erfolgt in der Art, daß in bestimmten Fahrsitua tionen viskose Flüssigkeit erwärmt wird, dadurch der Druck im Gehäuse der Flüssigkeitsreibungskupplung ansteigt und über einen Kolben die Reibkupplung geschlossen und dadurch die Flüssigkeitsreibungskupplung gesperrt wird.

Weitere bekannte Konstruktionen sind Turbo- oder Fliehkraft kupplungen (DE-OS 21 57 360), hydrodynamische Drehmoment wandler (US-PS 37 77 863) und Doppelkupplungen, bestehend aus einer Lamellen- und einer Einscheibenkupplung (DE-PS 11 01 173). Diese bekannten Konstruktionen stellen jedoch keine Flüssigkeitsreibungskupplungen im Sinne der vorliegenden Er findung dar.

Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der Konstruktion gemäß dem Oberbe griff des Anspruchs 1 eine Flüssigkeitsreibungskupplung zu schaffen, bei welcher es bei Verringerung des erforderlichen technischen Aufwandes jederzeit möglich ist, das volle Dreh moment zu übertragen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Reibkupplung als über wenigstens einen durch ein äußeres Druckmittel willkürlich beaufschlagbaren Kolbentrieb ein rückbare Lamellenkupplung ausgebildet ist,
daß die Außen- und Innenlamellen der Lamellenkupplung iden tisch zu denen der Flüssigkeitsreibungskupplung ausgebildet sind,
daß die Lamellensätze der beiden Kupplungen innerhalb des selben Gehäuses lagern und
daß der Lamellensatz der Lamellenkupplung zwischen einer axial fixierten und einer mittels des Kolbentriebes ver schiebbaren Druckscheibe angeordnet ist, wobei die viskose Flüssigkeit im Gehäuse zugleich zur Schmierung der Lamellen der Lamellenkupplung dient.

Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß man die Flüssigkeits reibungskupplung mit Hilfe der Lamellenkupplung in jedem be liebigen Betriebszustand sperren kann, um beispielsweise bei Anordnung der Flüssigkeitsreibungskupplung als Ausgleichsge triebe zwischen zwei angetriebenen Achsen eines Kraftfahr zeuges in schwierigem Gelände einen starren Allradantrieb zu erhalten.

Ein weiterer Vorteil ist die einfache Bauart, da die Lamel lenkupplung unmittelbar in das Gehäuse der Flüssigkeitsrei bungskupplung integriert ist, woraus eine erhebliche Verrin gerung des technischen Aufwandes resultiert; es werden für beide Kupplungen die gleichen Lamellen verwendet, wobei die viskose Flüssigkeit im Gehäuse zugleich zur Schmierung der Lamellen der Lamellenkupplung dient. Es liegt damit vorteil hafterweise eine viskose Kupplung und eine Lamellenkupplung mit identisch ausgebildeten Lamellen vor, welche innerhalb eines einzigen Gehäuses lagern, wobei die viskose Kupplung mittels der Lamellenkupplung über einen Kolbentrieb und ein äußeres Druckmittel, den Fahrbedingungen beispielsweise ei nes Kraftfahrzeuges in beliebiger Weise angepaßt, überbrückt werden kann. Hierbei sind die viskose Kupplung und die La mellenkupplung lediglich durch eine innerhalb des Gehäuses axial fixierte Scheibe voneinander getrennt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist bei Anordnung der Kupplung innerhalb eines Ausgleichsgetriebes zwischen zwei angetriebenen Achsen eines Kraftfahrzeuges der Kolben trieb zur Betätigung der Lamellenkupplung von der Bremsan lage des Fahrzeuges her beaufschlagbar. Dies hat zur Folge, daß die Flüssigkeitsreibungskupplung bei jedem Bremsvorgang durch die Lamellenkupplung gesperrt bzw. überbrückt wird und sich dann jeweils ein starrer Allradantrieb einstellt, wel cher zu einer Verkürzung des Bremsweges wesentlich beiträgt.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt eine als Ausgleichsgetriebe zwischen zwei angetriebenen Achsen eines Fahrzeuges dienende Flüssigkeits reibungskupplung im Axialschnitt.

Die erfindungsgemäße Reibungskupplung weist ein mit viskoser Flüssigkeit gefülltes Gehäuse 1 auf, in dem eine Hohlwelle 2 frei drehbar gelagert ist, mit der die zur Vorderachse des Fahrzeuges führende Abtriebswelle 3 in drehfester Verbindung steht. Das Gehäuse 1 trägt Außen lamellen 4, die zwischen Innenlamellen 5 greifen, die auf der Hohlwelle 2 drehfest angeordnet sind. Das Gehäuse 1 wird vom Motor bzw. Wechselgetriebe des Fahrzeuges her über die Hohlwelle 6 angetrieben und ist seinerseits mit dem Abtrieb 7 zur Fahrzeughinterachse drehfest verbunden.

Innerhalb des Gehäuses 1 der Flüssigkeitsreibungs kupplung ist eine als schlupffreie Reibkupplung dienende Lamellenkupplung 8 angeordnet, deren Lamellen 4 a, 5 a völlig gleich wie die Lamellen 4, 5 zwischen dem Gehäuse 1 und der Hohlwelle 2 der Flüssigkeitsreibungskupplung ausge bildet sind. Die Lamellenkupplung 8 besitzt zum Zusammen pressen ihrer Lamellen 4 a, 5 a zwei Druckscheiben 9, 10, von denen die Druckscheibe 9 axial fixiert, die Scheibe 10 aber axial verschiebbar gelagert und mit einigen gleichmäßig über den Umfang verteilten Kolben 11 verbun den ist. Die Kolben 11 werden über ein Bohrungssystem 12, 13 mit Drucköl von der Bremsanlage des Fahrzeuges her beaufschlagt, so daß sie bei jedem Bremsvorgang die Lamellen 4 a, 5 a gegen die Kraft der Federn 14 zusammen drücken und eine schlupffreie Verbindung zwischen dem Ge häuse 1 und der Hohlwelle 2 und damit auch zwischen der Fahrzeugvorder- und -hinterachse herbeiführen.

Claims

1. Flüssigkeitsreibungskupplung, deren Kupplungsglieder zwei koaxiale, ineinandergreifende Sätze bilden und in einem mit viskoser Flüssigkeit gefüllten Gehäuse angeordnet sind, wobei die Flüssigkeitsreibungskupplung durch eine kolbenbetätigte, schlupffreie Reibkupplung überbrückbar ist, welche wechselweise mit treibender und getriebener Kupplungshälfte drehfest verbundene Außen- und Innen lamellen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß

a) die Reibkupplung als über wenigstens einen durch ein äußeres Druckmittel willkürlich beaufschlagbaren Kolbentrieb (11) einrückbare Lamellenkupplung (8) ausgebildet ist,
b) die Außen- und Innenlamellen (4 a, 5 a) der Lamellen kupplung (8) identisch zu denen (4, 5) der Flüssig keitsreibungskupplung ausgebildet sind, daß
c) die Lamellensätze der beiden Kupplungen innerhalb des selben Gehäuses (1) lagern und daß
d) der Lamellensatz (4 a, 5 a) der Lamellenkupplung (8) zwischen einer axial fixierten und einer mittels des Kolbentriebs (11) verschiebbaren Druckscheibe (9, 10) angeordnet ist, wobei
e) die viskose Flüssigkeit im Gehäuse (1) zugleich zur Schmierung der Lamellen der Lamellenkupplung (8) dient.

2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei deren Anordnung innerhalb eines Ausgleichsgetriebes zwischen zwei angetriebenen Achsen eines Fahrzeuges der Kolbentrieb (11) zur Betätigung der Lamellenkupplung (8) von der Bremsanlage des Fahrzeuges her beaufschlagbar ist.