DE3629588A1 - Kristalloszillator-kompensationsschaltung - Google Patents
Kristalloszillator-kompensationsschaltungInfo
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- H03L1/02—Stabilisation of generator output against variations of physical values, e.g. power supply against variations of temperature only
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kristalloszillator-Kompensations
schaltung mit einem Oszillatorkristall, im folgenden kurz
Kristall genannt, der von einer Kristall-Oszillatorschaltung
zum Schwingen angeregt wird, und einer einstellbaren Kapazi
tät zum Einstellen der Frequenz des Oszillators.
Oszillatorkristalle sind piezoelektrische Kristalle, in der
Regel Quarzkristalle. Es handelt sich meistens um quaderförmi
ge Plättchen, die in einer bestimmten Kristallrichtung aus
einem Kristall herausgeschnitten sind. Diese Plättchen werden
auf zwei gegenüberliegenden Flächen mit Elektroden versehen,
denen eine Wechselspannung zugeführt wird. Entspricht die
anregende Frequenz der Resonanzfrequenz oder der Antiresonanz
frequenz des Kristalls, schwingt dieser mit großer Amplitude,
was wiederum dazu benützt wird, die Frequenz der Oszillator
schaltung zu stabilisieren. Die Frequenz des Kristalls läßt
sich mit Hilfe eines Bauteils mit einstellbarer Blindreak
tanz, in der Regel einer Kapazitätsdiode, in gewissen Grenzen
verändern.
Schwingt ein Kristall aufgrund vorgegebener Abmessungen,
einer vorgegebenen Schnittrichtung und einer vorgegebenen
Steuerspannung an der Kapazitätsdiode mit einer bestimmten
Frequenz, so wird diese Frequenz nur für eine gewisse Tempera
tur und nur für gewisse Zeit gehalten. Ändert sich die Tempe
ratur, ändert sich auch die Frequenz. Auch mit fortschreiten
der Zeit treten Frequenzänderungen auf.
Das zeitabhängige Verhalten der Frequenz wird dadurch so
klein wie möglich gehalten, daß Quarze verwendet werden, die
bei erhöhten Temperaturen, z. B. 80-90 Grad Celsius für
einige Zeit, z. B. für einige Monate gealtert wurden. Nach
einer derartigen Behandlung ändern sich die Kristalleigen
schaften mit fortlaufender Zeit nur noch wenig.
Die Temperaturabhängigkeit der Frequenz versucht man dadurch
zu kompensieren, daß der Kristall in Serie und/oder in Reihe
mit mindestens einem Kondensator mit temperaturabhängigem
Kapazitätswert betrieben wird. Die Kondensatorschaltung wird
dabei so ausgebildet, daß der durch sie bewirkte temperatur
abhängige Einfluß auf die Frequenz des Kristalls gerade den
jenigen Einfluß auf die Oszillatorfrequenz kompensieren soll,
der durch die Temperaturänderung des Kristalls bedingt ist.
Die mit solchen Schaltungen erzielte Frequenzstabilität ist
allerdings nicht allzu zufriedenstellend. Erheblich bessere
Ergebnisse, nämlich Stabilitäten von etwa 10 ppb werden dann
erzielt, wenn ein Kristall mitsamt seiner Ansteuerschaltung
in einem sehr genau geregelten Thermostaten untergebracht
wird. Teilweise wird sogar mit einem Thermostat gearbeitet,
der seinerseits in einem Thermostaten angeordnet ist.
Aus dem vorstehenden ist ersichtlich, daß die Temperaturkom
pensation teure und raumaufwendige Maßnahme und die Alterung
langwierige und damit ebenfalls teure Maßnahmen erfordert,
wenn sehr hohe Frequenzstabilität erwünscht ist.
Eine erfindungsgemäße Kristalloszillator-Kompensationsschal
tung weist außer einem Kristall, der von einer Kristall-Os
zillatorschaltung zum Schwingen angeregt wird, und einer ein
stellbaren Kapazität zum Einstellen der Oszillatorfrequenz
noch einen Port, einen Speicher, einen Temperatursensor und
eine logische Schaltung auf. Der Port dient zum Anschließen
eines Meßmittels zum Messen von Eigenschaften des Kristalles.
Aus den Meßdaten errechnete Kennzahlen des Kristalls werden
im genannten Speicher gespeichert. Der Temperatursensor, der
so angeordnet ist, daß er immer möglichst dieselbe Temperatur
aufweist wie der Kristall, gibt sein Temperatursignal an die
logische Schaltung, die abhängig vom jeweiligen Temperatur
signal ein Temperatur-Kompensationssignal an die einstellbare
Kapazität abgibt, wobei bei einer Temperaturänderung von
einer ersten Temperatur zu einer zweiten Temperatur das Tempe
ratur-Kompensationssignal um einen solchen Betrag nach einer
bekannten Gesetzmäßigkeit unter Berücksichtigung der gespei
cherten Kennzahlen geändert wird, daß der dadurch bedingte
Einfluß zum Verschieben der Oszillatorfrequenz gerade denjeni
gen Einfluß zum entgegengesetzten Verschieben aufhebt, der
durch die Temperaturänderung bedingt ist.
Mit einer solchen Kompensationsschaltung läßt sich eine Stabi
lität der Oszillatorfrequenz von ebenfalls 10 ppb erzielen.
Es ist jedoch offensichtlich, daß dies mit sehr billigen und
raumsparenden Mitteln möglich ist. Die genannten Bauteile
sind nämlich wesentlich billiger und kleiner als ein Thermo
stat oder gar ein Doppelthermostat.
Mit einer anderen erfindungsgemäßen Schaltung ist es durch
einfache Änderungen oder Ergänzungen der ersten Schaltung mög
lich, auch den Einfluß von Beschleunigungskräften zu kompen
sieren. Dazu weist die Schaltung, u. U. zusätzlich, einen Be
schleunigungssensor auf, der ein Beschleunigungssignal an die
logische Schaltung abgibt, das entsprechend dem Temperatursig
nal zum Kompensieren der durch eine Beschleunigungsänderung
bedingten Frequenzänderungseffekte verwendet wird.
Eine dritte erfindungsgemäße Schaltung ermöglicht es, Alte
rungseffekte zu kompensieren. Dadurch entfällt die Notwendig
keit, Oszillatorkristalle zu verwenden, die über lange Zeit
bei erhöhter Temperatur künstlich gealtert wurden, und die
daher verhältnismäßig teuer sind. Vielmehr kann ein gerade
erst hergestellter, billiger Oszillatorkristall Verwendung
finden.
Durch Alterung bedingte Frequenzeffekte ändern sich mit einer
logarithmischen Funktion von der Zeit. Die zugehörigen Kri
stallkonstanten für die Funktion können durch Messung der Os
zillatorfrequenz zu verschiedenen Zeitpunkten ermittelt wer
den. Die logische Schaltung ist dann in der Lage, aufgrund
der genau festliegenden Funktion für den zugehörigen Kristall
und aufgrund einer Zeitmessung zu jedem Zeitpunkt diejenige
Kompensationsspannung zu ermitteln, die den durch Alterung
bedingten Frequenzänderungseffekt kompensiert.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung wird die Alterungs
funktion jedoch nicht durch die logische Schaltung sondern
durch eine besondere Alterungsschaltung nachgebildet. Eine
solche Alterungsschaltung kann so aufgebaut sein, daß sie nur
sehr wenig Strom verbraucht, z. B. nur einige µA, während
eine logische Schaltung, z. B. ein Mikroprozessor einen Strom
verbrauch von etwa 50 mA hat. Angesichts dieser geringen
Stromaufnahme reicht eine Batterie sehr geringer Kapazität,
vorzugsweise eine Li-Batterie, dazu, die Alterungsschaltung
über einige Jahre hinweg zu betreiben, wodurch in dieser Zeit
das Alterungsverhalten, auch unter Berücksichtigung von Tempe
raturschwankungen, jederzeit genau nachgebildet wird, also
auch dann, wenn das Gerät, in dem der Kristall angeordnet
ist, und damit auch die logische Schaltung innerhalb der Kri
stalloszillator-Kompensationsschaltung für längere Zeit nicht
betrieben wird.
In anfänglichen Versuchen hat sich herausgestellt, daß bei
Verwendung herkömmlicher Oszillatorschaltungen die Temperatur
kompensation mit einer erfindungsgemäßen Kristalloszillator-
Kompensationsschaltung zwar besser als bei herkömmlichen Kom
pensationsschaltungen erfolgte, jedoch noch nicht völlig zu
friedenstellend. Es ergab sich, daß der Grund darin lag, daß
bei herkömmlichen Oszillatorschaltungen der Temperaturgang
des Oszillatortransistors einen Effekt auf die Kapazitätsdio
de ausübt, der durch die erfindungsgemäße Kompensationsschal
tung nicht berücksichtigt werden kann. Gemäß einer vorteilhaf
ten Weiterbildung weist eine Oszillatorschaltung innerhalb
einer erfindungsgemäßen Kristalloszillator-Kompensationsschal
tung einen Oszillatortransistor auf, zwischen dessen Basis
und Kollektor der Kristall, ein Entkopplungskondensator und
die Kapazitätsdiode in der genannten Reihenfolge liegen. Da
bei liegt die Versorgungsspannung am Kollektor an und die aus
der Versorgungsspannung unter Berücksichtigung der Kompensa
tionssignale gewonnene Steuerspannung für die Kapazitätsdiode
wird zwischen dieser und dem Entkoppelungskondensator zuge
führt. Damit liegt die Kapazitätsdiode zwischen zwei Spannun
gen, die auf eine einzige Spannung bezogen sind, die zudem
hin kaum temperaturabhängig ist. Daher ist nur noch der Tempe
raturgang des Kristalles, nicht aber auch ein Temperaturgang
der anregenden Schaltung zu kompensieren.
Weitere Vorteile und Wirkungen der Erfindung sowie andere vor
teilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen werden im fol
genden anhand von Figuren näher veranschaulicht.
Fig. 1 schematische Darstellung zum Erläutern von Schnitt
richtungen von Oszillatorkristallen aus einem
Quarz-Einkristall;
Fig. 2 Diagramm zum Erläutern des temperaturabhängigen
Frequenzganges eines Schwingquarzes;
Fig. 3 Diagramm des alterungsbedingten Frequenzganges
eines Schwingquarzes;
Fig. 4 Blockdiagramm einer Kristalloszillator-Kompensa
tionsschaltung;
Fig. 5 schematisches Blockdiagramm zum Erläutern des
Kalibriervorganges für die Schaltung gemäß Fig. 4;
Fig. 6 Schaltbild für die Ansteuerung einer Kapazitäts
diode innerhalb einer Oszillatorschaltung, die Teil
der Schaltung gemäß Fig. 4 ist;
Fig. 7 schematisches Blockdiagramm zum Erläutern der Funk
tion eines Beschleunigungssensors;
Fig. 8 schematische perspektivische Darstellung zum Erläu
tern der Ausrichtung eines Beschleunigungssensors
in bezug auf einen Schwingquarz;
Fig. 9 Blockdiagramme einer Alterungsschaltung; und
Fig. 10 Schaltbild einer Alterungsschaltung gemäß dem
Blockdiagramm von Fig. 9.
Die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die weiter un
ten anhand der Fig. 4 bis 6 näher erläutert wird, basiert
auf Gesetzmäßigkeiten des Verhaltens von Schwingquarzen, wie
sie nun anhand der Fig. 1 bis 3 näher beschrieben werden.
Im Schnitt gemäß Fig. 1 durch einen Quarz-Einkristall 11 in
der y-z-Ebene sind Schnittrichtungen für übliche Schnitte ein
getragen, wobei hier insbesondere auf den AT-Schnitt hingewie
sen wird. Übliche Schwingquarze 12 sind in etwa parallel zu
dieser Richtung AT aus dem Quarz-Einkristall 11 in Form qua
derförmiger Stäbe ausgeschnitten. Die Frequenz, in der solche
Quarze betrieben werden schwankt in weiten Grenzen, von denen
Schwinger im Bereich zwischen 1-20 MHz am häufigsten verwen
det werden. Üblich sind Schwinger mit 5 MHz oder 10 MHz. Ande
re Frequenzen werden in der Regel durch Teilung der genannten
Frequenzen gewonnen.
Die Resonanzfrequenz (oder die Antiresonanzfrequenz) eines
Quarzoszillators ist temperaturabhängig, was in Fig. 2 darge
stellt ist, zeitabhängig, was in Fig. 3 dargestellt ist, und
beschleunigungsabhängig, was nicht näher dargestellt ist, da
dieser Effekt in der Regel von untergeordneter Bedeutung ist.
Der Frequenzgang in Abhängigkeit von der Temperatur genügt be
stimmten Gesetzmäßigkeiten. Bei einem Quarz in AT-Schnittrich
tung ist die Gesetzmäßigkeit eine kubische Parabel, für die
gilt:
Δ f/f = k a (T - T 0) + k b (T - T 0)3
Dabei ist f die Schwingungsfrequenz, T ist die Temperatur des
Quarzes und k a , k b und T 0 sind Konstanten, die für jeden
Quarz individuell zu bestimmen sind und insbesondere von der
Abweichung der Schnittrichtung von der AT-Richtung abhängen.
In Fig. 2 ist auch dargestellt, daß der genannte Frequenzgang
einem Hystereseeffekt unterworfen ist, was allerdings über
trieben gezeichnet ist. So hat die relative Frequenzänderung
bei einer Temperatur T 1 beim Erwärmen des Kristalls einen
kleineren Wert (Δ f/f)1u als beim Abkühlen, wo der Wert
(Δ f/f) 1o beträgt. Entsprechendes gilt bei einer höheren Tempe
ratur T 2. In Fig. 2 ist die Temperatur, bei der von Erwärmen
auf Abkühlen umgekehrt wird mit T 3 bezeichnet.
In Fig. 3 sind zwei Alterungsverläufe für einen einzigen
Quarz dargestellt, nämlich einmal der Verlauf, den der Quarz
bei einer Temperatur T 1 aufweist, und zum anderen der Ver
lauf, den der Quarz bei einer höheren Temperatur T 2 aufweisen
würde (zu einem bestimmten Zeitpunkt t kann der Quarz jedoch
immer nur eine einzige Temperatur aufweisen). In der halbloga
rithmischen Darstellung gemäß Fig. 3 ergeben sich für jede
Temperatur zwei lineare Kurvenabschnitte. Der erste Abschnitt
erstreckt sich vom Herstellungszeitpunkt bis zwei Tage nach
der Herstellung. In dieser Zeit altern Quarze sehr schnell.
Danach erfolgt eine erheblich geringere Alterung, die jedoch
mit zunehmender Temperatur nach der Gesetzmäßigkeit exp
(-k d /T) erfolgt. Die zeitbedingte Änderung erfolgt loga
rithmisch. Damit gilt für den Frequenzgang der Alterung:
Δ f/f = k c e -k d /T lnt
Dabei sind k c und k d Konstanten, die für jeden Oszillator in
dividuell zu bestimmen sind.
Die Kristalloszillator-Kompensationsschaltung 13 weist den be
reits erwähnten Quarz 12, eine Kapazitätsdiode 14, einen I/O-
Port 15, einen Speicher (PROM) 16, einen Temperatursensor 17,
eine logische Schaltung 18 und eine Kristall-Oszillatorschal
tung 19 mit einer automatischen Verstärkungsregelungsschal
tung 20 (AGC = automatic gain control) auf.
Die Kapazitätsdiode 14 und der Quarz 12 sind über einen Ent
koppelungskondensator 23 in Reihe geschaltet. Der Kapazitäts
diode 14 wird vom D/A-Konverter 21 eine analoge Kompensations
spannung U K zugeführt. Diese entspricht einem Digitalwert,
der dem D/A-Konverter 21 über einen Bus 24 von der logischen
Schaltung 18 zugeführt wird. Die logische Schaltung 18 errech
net den genannten digitalen Wert aufgrund der oben angegebe
nen Gesetzmäßigkeit für den temperaturabhängigen Frequenzgang
abhängig von der vom Tempratursensor 17 gemeldeten Tempera
tur. Dieser Temperatursensor ist, wie auch die Kapazitätsdio
de 14 in gutem Wärmekontakt mit dem Quarz 12 angeordnet, was
durch die gestrichelte Linie angedeutet ist, die die genann
ten Bauteile einschließt. Der Temperatursensor 17 gibt ein
analoges Signal an den Analog/Digital-Wandler 22, das dieser
nach dem Umwandeln in ein digitales Signal über den Bus 24 an
die logische Schaltung 18 weiterleitet. Der Bus ist in Fig. 4
nach unten offen dargestellt, um anzudeuten, daß an ihn noch
weitere Bauteile angeschlossen sein können. Beispiele werden
unten aufgeführt.
Das Speichern der obenerwähnten Gleichungskonstanten k a , k b
und T 0 erfolgt auf eine Art und Weise, wie sie nun anhand von
Fig. 5 näher erläutert wird.
Die beschriebene Kristalloszillator-Kompensationsschaltung 13
wird in einem Thermostaten 25 angeordnet, der durch eine Hei
zung 26 auf eine Temperatur geheizt wird, die von einer Kali
brierschaltung 27 geregelt wird. Die Kalibrierschaltung 27
überwacht gleichzeitig das Signal vom Temperatursensor 17,
wie es ihr über den I/O-Port 15 zugeführt wird. Bleibt das
Temperatursignal über einige Zeit unverändert, was anzeigt,
daß sich konstante Temperaturverhältnisse eingestellt haben,
mißt die Kalibrierschaltung 27 die Frequenz f, wie sie von
der Kristall-Oszillatorschaltung 19 ausgegeben wird. Diese
Frequenz wird mit der Frequenz eines Frequenznormals 28,
z. B. einer Atomuhr, verglichen. Das Frequenznormal ist auf
eine Frequenz eingestellt, auf der auch die Oszillatorschal
tung 19 dauernd schwingen soll. Wird eine Abweichung der Fre
quenzen festgestellt, verändert die Kalibrierschaltung die an
die Kapazitätsdiode 14 geleitete Kompensationsspannung U K so
lange, bis Übereinstimmung der Frequenzen vorliegt. Das Sig
nal zum Einstellen der Kompensationsspannung wird der Kri
stalloszillator-Kompensationsschaltung 13 über den I/O-Port
15 zugeführt.
Dieser Vorgang wird für mehrere Temperaturen durchgeführt, wo
bei die Kalibrierschaltung 27 zu jeder Temperatur, bei der
der Abgleichvorgang erfolgt, den zugehörigen Wert für das Sig
nal zum Einstellen der Kompensationsspannung speichert. Aus
z. B. fünf Meßpunkten innerhalb eines Temperaturbereiches zwi
schen -10 Grad Celsius und +60 Grad Celsius lassen sich die
temperaturabhängigen Kennzahlen des vorliegenden Quarzes,
also die Konstanten k a , k b und T 0 sehr genau bestimmen. Diese
Konstanten werden von der Kalibrierschaltung 27 über den I/O-
Port 15 an den Speicher gegeben, der in der Kristalloszil
lator-Kompensationsschaltung 13 gemäß Fig. 5 nicht mehr als
PROM 16, sondern als EEPROM 16.1 ausgebildet ist. Die Verwen
dung eines EEPROM hat den Vorteil, daß die Konstanten zu
einem späteren Zeitpunkt wieder verändert werden können,
z. B., wenn nach längerer Zeit ein Nachkalibrieren erfolgt.
Dies ist auch möglich, wenn statt des PROM 16 ein NOVRAM ver
wendet wird.
Nach diesem Kalibriervorgang wird die Kristalloszillator-Kom
pensationsschaltung 13 von der Kalibrierschaltung 27 getrennt
und steht danach zur Verwendung in einer größeren Schaltung,
die sehr genau frequenzstabilisiert sein muß, zur Verfügung.
Nach dem Kalibrieren funktioniert die Kristalloszillator-Kom
pensationsschaltung 13 so, daß auf ein jeweiliges Signal vom
Temperatursensor 17 hin die logische Schaltung 18 unter Aus
nutzung der im EEPROM 16.1 gespeicherten Werte, der dort ge
speicherten Gesetzmäßigkeit und eines dort gespeicherten Pro
grammes errechnet, welche Kompensationsspannung U K der Kapazi
tätsdiode 14 zugeführt werden muß, um den Frequenzänderungsef
fekt zu kompensieren, der durch eine Temperaturänderung in be
zug auf einen früheren Zeitpunkt hervorgerufen ist. So wird
die Frequenz f der Oszillatorschaltung 19 dauernd mit sehr ho
her Genauigkeit, nämlich einer Genauigkeit von etwa 10 ppb in
einem realisierten Ausführungsbeispiel konstant gehalten.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die logische Schal
tung 18 durch eine CPU und einen RAM gebildet. Die CPU wird
mit einer aus der Frequenz f und der Kristall-Oszillator
schaltung 19 abgeleiteten Frequenz betrieben. Dadurch wird
ein gesonderter Taktoszillator für die logische Schaltung
eingespart.
Die Ansteuerung der Kapazitätsdiode 14 ist in der Kristall-
Oszillatorschaltung gemäß Fig. 6 näher dargestellt. Die Oszil
latorschaltung verfügt über einen Oszillatortransistor 29,
dessen Emitter über einen Widerstand geerdet ist. Die Basis
erhält unter Zwischenschaltung eines kapazitiven Spannungstei
lers Spannung von der AGC 20. Der kapazitive Spannungsteiler
weist einerseits einen zwischen Basis und Erde liegenden Kon
densator 30 und andererseits eine Kondensatoranordnung auf,
die aus dem Quarz 12, dem Entkopplungskondensator 23 und der
Kapazitätsdiode 14 besteht. Die Kapazitätsdiode 14 ist mit
ihrem anderen Anschluß mit dem Kollektor des Oszillatortran
sistors 29 sowie über eine Induktivität 53 mit einer Span
nungsquelle zum Zuführen einer Versorgungsspannung U V verbun
den. Zwischen der Kapazitätsdiode 14 und dem Entkoppelungskon
densator 23 liegt der Anschlußpunkt für die Steuerspannung
zum Steuern der Kapazitätsdiode 14 und damit der Resonanzfre
quenz des Quarzoszillators 12. Die Steuerspannung ist die
obenerwähnte Kompensationsspannung U K . Diese wird aufgrund
der oben beschriebenen Gesetzmäßigkeit mit Hilfe des oben be
schriebenen Verfahrens aus der Versorgungsspannung U V gewon
nen.
Aufgrund dieser Anordnung, bei der die Kapazitätsdiode 14 zwi
schen den Zuführpunkten für die weitgehend temperaturabhängi
ge Versorgungsspannung U V und der aus dieser abgeleiteten Kom
pensationsspannung U K angeordnet ist, ist der Einfluß des Tem
peraturgangs des Oszillatortransistors 29 auf die Resonanzfre
quenz des Quarzes 12 ausgeschaltet. Dadurch ist sicherge
stellt, daß der temperaturabhängige Frequenzgang des Quarzes
12 genau nach der oben angegebenen Gesetzmäßigkeit kompensier
bar ist.
Die Kapazität des Entkoppelungskondensators 23 (die Entkoppe
lung bezieht sich auf die Gleichspannung; für die auftretende
Wechselspannung wirkt der Kondensator rückkoppelnd) beträgt
30 pF, die der Kapazitätsdiode einstellbar zwischen etwa 15
und 300 pF. Der Entkoppelungskondensator 23 weist hohe Güte
auf.
Das Frequenzsignal f wird am Kollektor des Oszillatortransi
stors 29 über einen Trennverstärker 51 abgegriffen, der dafür
sorgt, daß Laständerungen am Ausgang keine Rückwirkung auf
das Schwingverhalten der Quarzoszillatorschaltung 19 ausüben.
Am Kollektor ist außerdem noch ein Schwingkondensator 52 ge
gen Masse angeschlossen, der zusammen mit der ebenfalls am
Kollektor angeschlossenen Induktivität 53 einen LC-Resonanz
kreis bildet, der auf die erwünschte Frequenz f abgestimmt
ist. Dieser besonders vorteilhafte Schaltungsaufbau führt da
zu, daß unerwünschte Harmonische zur Frequenz f und auch Rausch
signale ausgefiltert werden, die außerhalb der Bandbreite des
LC-Resonanzkreises liegen. Dadurch erhält der Trennverstärker
51 als starkes Signal nur das mit der erwünschten Frequenz f
zugeführt.
Wie erwähnt, erhält der Oszillatortransistor 29 ein Signal
von der automatischen Verstärkungsregelungsschaltung AGC 20.
Es handelt sich um eine übliche AGC zum Einstellen der Ver
lustleistung des Quarzoszillators 12. Durch die AGC 20 wird
der Quarz 12 bei einer solchen Leistung betrieben, bei der er
keine Änderung der Oszillatoreigenschaften gegenüber dem
nicht schwingenden Zustand des Quarzes besteht. Ein typischer
Leistungswert liegt bei etwa 0,5 mW. Würde der Quarz 12 bei
höheren Leistungen betrieben werden, würden sich die o. g.
Konstanten in der Gesetzmäßigkeit für den temperaturabhängi
gen Frequenzgang ändern. Auch andere Kenngrößen des Kristal
les, z. B. in der Gesetzmäßigkeit für den alterungsbedingten
Frequenzgang würden sich ändern. Besonders in bezug auf den
alterungsbedingten Frequenzgang, auf den im folgenden näher
eingegangen wird, ist zu beachten, daß es längere Zeitspannen
geben kann, möglicherweise über die Dauer von Jahren, in
denen ein Quarz 12 nicht betrieben wird, während ein anderer
Quarz unter Umständen dauernd betrieben wird. Würde ein Unter
schied der Konstanten für die Fälle des schwingenden und des
nicht schwingenden Zustandes bestehen, müßten diese Unter
schiede beim Berechnen von Kompensationsspannungen mit berück
sichtigt werden, was sehr aufwendig wäre. Daher ist es in
einer erfindungsgemäßen Schaltung von besonderem Vorteil, die
Verlustleistung wie oben ausgeführt zu begrenzen.
Bei der Realisierung des bevorzugten Ausführungsbeispiels wer
den nicht ein D/A-Konverter 21 und ein davon getrennter A/D-
Konverter 22 verwendet, sondern der A/D-Konverter wird mit
Hilfe des D/A-Konverters gebildet, vorzugsweise mit einer
nach dem Wägeverfahren (one digit at a time) arbeitenden
Schaltung. Dies gilt auch für die weiter unten beschriebenen
Fälle, bei denen ein Meßsignal einem A/D-Konverter zugeführt
wird. Dies ist billiger und platzsparender, als einen getrenn
ten A/D-Konverter zu verwenden.
Die Kristalloszillator-Kompensationsschaltung 13 gemäß dem
bisher beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel kann in
verschiedenen Richtungen abgewandelt, weitergebildet oder aus
gestaltet sein.
Eine erste Weiterbildung geht dahin, daß zusätzlich zum Tempe
ratursensor 17 noch ein Beschleunigungssensor 31 vorhanden
ist, dessen Gehäuse 32, wie in Fig. 8 schematisch darge
stellt, mit dem Gehäuse 33 des Quarzes 12 über eine gemein
same Grundplatte 34, z. B. eine Leiterplatte, mechanisch fest
verbunden ist, so daß der Beschleunigungssensor 31 nach Rich
tung und Betrag dieselbe Beschleunigung erfährt wie der Quarz
12. In Fig. 8 ist dargestellt, daß der Beschleunigungssensor
31 drei Sensorkristalle 35.1 bis 35.3 in drei rechtwinklig
aufeinanderstehenden Raumrichtungen aufweist, die mit a 1, a 2
bzw. a 3 bezeichnet sind. Diese Sensorkristalle 35.1 bis 35.3
sind mit ihren Achsen so in bezug auf den quaderförmigen
Quarz 12 ausgerichtet, daß die genannten Richtungen parallel
zu den Quaderkanten verlaufen. Diese Quaderkantenrichtungen
stellen die Richtungen dar, in denen die Oszillatorfrequenz
in bezug auf Beschleunigungsänderungen reagiert. Es ist
allerdings zu beachten, daß es von der Schnittrichtung des
Quarzes 12 abhängt, ob er in allen drei Kantenrichtungen
beschleunigungsempfindlich ist oder nicht. Ein Quarz 12, der
genau in AT-Richtung geschnitten ist, ist im wesentlichen nur
in Längsrichtung beschleunigungsempfindlich. Bei Verwendung
eines solchen Schnittes könnten daher die Sensorkristalle
35.1 und 35.2 eingespart werden, deren Richtungen parallel zu
den kurzen Kanten des Quarzes 12 liegen.
Statt dreier Sensorkristalle 35.1 bis 35.3, die in drei recht
winklig aufeinanderstehenden Raumrichtungen ausgerichtet
sind, ist es auch möglich, nur einen einzigen Sensorkristall
zu verwenden, der in bezug auf Beschleunigungen in allen drei
Raumrichtungen einen Meßeffekt zeigt.
Der Beschleunigungssensor 31 gibt über einen Analog/Digital-
Wandler 36 ein Beschleunigungssignal an den Bus 24. Dieses
Beschleunigungssignal wird entsprechend wie das Temperatursig
nal vom Temperatursensor 17 verarbeitet. Das heißt, daß die Kri
stalloszillator-Kompensationsschaltung 13 zunächst für ver
schiedene Beschleunigungen kalibriert wird, was dadurch er
folgt, daß die Kristalloszillator-Kompensationsschaltung 13
auf einem Rütteltisch angeordnet wird, der mit verschiedenen
Frequenzen betrieben wird. Die Kalibrierschaltung 27 nimmt
dann bei verschiedenen Rüttelfrequenzen Messungen vor und
gibt wiederum solange eine Kompensationsspannung aus, bis
trotz der Beschleunigungseffekte wiederum kein Unterschied
zwischen der Frequenz von der Oszillatorschaltung 19 und der
Frequenz des Frequenznormals 28 besteht. Bei diesem Kalibrier
vorgang ermittelte Kenngrößen werden im EEPROM 16.1 abgespei
chert. Ist die Kristalloszillator-Kompensationsschaltung 13
auf diese Weise in bezug auf Beschleunigungsänderungen kali
briert, erfolgt beim späteren Betrieb ein Kompensieren von
Frequenzverschiebungseffekten aufgrund von Beschleunigungsän
derungen, entsprechend wie dies oben anhand der Kompensation
in bezug auf Temperatureffekte beschrieben ist.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der bevorzugten Aus
führungsform wird nun anhand der Fig. 9 und 10 näher be
schrieben. Sie betrifft eine Alterungsschaltung 37. Diese
weist ein temperaturempfindliches Bauteil 38, eine Oszillator
schaltung 39, einen logarithmischen Zähler 40, eine Batterie
41, eine Mikrosicherung 42 und einen Kurzschlußtransistor 43
auf.
Das temperaturempfindliche Bauteil 38 wirkt so auf die Oszil
latorschaltung 39 ein, daß diese eine Frequenz f a ausgibt,
die folgender Gleichung genügt:
f a = k e e -k f /T , wobei k e und k f Konstanten sind, die zu den Konstanten k c und k d derjenigen Gleichung proportional sind, wie sie anhand von Fig. 3 erläutert wurde. Der logarithmische Zähler 40 zählt die Takte von der Oszillatorschaltung 39 so, daß sein Zählwert N nicht proportional mit der Zahl der Takte an seinem Eingang zunimmt, sondern nur logarithmisch mit der Zahl der Eingangstakte. Damit nimmt der Zählwert aber auch nur logarithmisch und nicht linear mit der Zeit t zu, so daß für den Zählwert N gilt:
f a = k e e -k f /T , wobei k e und k f Konstanten sind, die zu den Konstanten k c und k d derjenigen Gleichung proportional sind, wie sie anhand von Fig. 3 erläutert wurde. Der logarithmische Zähler 40 zählt die Takte von der Oszillatorschaltung 39 so, daß sein Zählwert N nicht proportional mit der Zahl der Takte an seinem Eingang zunimmt, sondern nur logarithmisch mit der Zahl der Eingangstakte. Damit nimmt der Zählwert aber auch nur logarithmisch und nicht linear mit der Zeit t zu, so daß für den Zählwert N gilt:
N = k g e -k f /T lnt
Dabei ist die Konstante k g der Konstanten k c proportional,
die in der anhand von Fig. 3 erläuterten Gleichung betreffend
die Alterungsanhängigkeit des Frequenzganges betrifft.
Der Zählwert N wird über den Bus 24 der (in Fig. 9 nicht dar
gestellten) logischen Schaltung 18 zugeführt. Diese berechnet
aufgrund im EEPROM 16.1 abgespeicherter Kennzahlen ein Alte
rungs-Kompensationssignal, das der Kapazitätsdiode 14 zuge
führt wird. Dabei ändert die logische Schaltung das Alterungs-
Kompensationssignal zwischen einem ersten Zeitpunkt und einem
zweiten Zeitpunkt um einen solchen Betrag, daß der dadurch be
dingte Einfluß zum Verschieben der Frequenz des Oszillators
gerade denjenigen Einfluß zum entgegengesetzten Verschieben
aufhebt, der durch die Alterung zwischen den beiden Zeitpunk
ten bedingt ist.
Die Ermittlung der Kennzahlen für das Berechnen des Alterungs-
Kompensationssignales erfolgt wieder durch einen Kalibriervor
gang, der dem Kalibriervorgang zum Ermitteln der Kennzahlen
für die Temperaturabhängigkeit des Frequenzganges entspricht.
Es wird also zu einem ersten Zeitpunkt die von der Oszillator
schaltung 19 abgegebene Frequenz f solange durch Abgeben
eines Signales von der Kalibrierschaltung 27 an den I/O-Port
15 verändert, bis sie mit der Frequenz vom Frequenznormal 28
übereinstimmt. Derselbe Vorgang wird für mehrere weitere Zeit
punkte wiederholt und aus den jeweils erforderlichen Kompensa
tionssignalen werden die Kenngrößen errechnet.
Anhand von Fig. 10 wird der Aufbau der Alterungsschaltung 37
noch genauer erläutert. Die Oszillatorschaltung 39 weist
einen Operationsverstärker 44 sowie vier Widerstände und
einen Kondensator auf, die zum Erzielen eines Oszillators in
üblicher Weise verdrahtet sind. Ein erster Widerstand, der in
Fig. 10 das Bezugszeichen 45.1 trägt, hat einen Widerstands
wert von 470 kOhm. Ein zweiter Widerstand 45.2 hat denselben
Widerstandswert, ein dritter Widerstand 45.3 hat einen Wert
von 12 MOhm und der vierte Widerstand 45.4 hat schließlich
einen Widerstand von 4,7 MOhm. Der Ladekondensator 46 hat
einen Kapazitätswert von 1 µF. Die Zeitkonstante wird im
wesentlichen durch den Widerstandswert des Rückkopplungs
widerstandes 45.3 und den Kapazitätswert des Ladekondensators
46 bestimmt, wodurch sich mit den angegebenen Werten eine
Frequenz von etwa 0,1 Hz ergibt. Die Frequenz variiert jedoch
dadurch in gewissen Grenzen, daß das temperaturempfindliche
Bauteil 38 zwischen den positiven Eingang des Operationsver
stärkers 44 und denjenigen Anschluß des Ladekondensators 46
geschaltet ist, der dem Anschluß gegenüberliegt, der an den
negativen Eingang des Verstärkers 44 geschaltet ist. Durch
den Einfluß des temperaturempfindlichen Bauteils 38 verändert
sich der Spannungswert, bei dem die Ausgangsspannung des Ope
rationsverstärkers 44 umkippt. Dies ist durch eine temperatur
abhängige Charakteristik der Durchlaßspannung des temperatur
empfindlichen Bauteils 38 verursacht, daß aus zwei gegenein
andergeschalteten Si-Dioden besteht. Si-Dioden sind für die
Alterungsschaltung 37 von besonderem Vorteil, da sie bei Er
reichen der Durchlaßspannung nur sehr wenig Strom ziehen. Die
Durchlaßspannung in Abhängigkeit von der Temperatur ändert
sich nach der oben angegebenen inversen Exponentialfunktion,
die genau dem temperaturabhängigen Frequenzgang des Quarzos
zillators 12 entspricht. Die Änderung beträgt für beide
genannte Bauteile etwa 1% pro K.
Der logarithmische Zähler 40 ist aus einem Vorteiler 47,
einem variablen Teiler 48, z. B. einem Abwärtszähler, und
einem Aufwärtszähler 49 aufgebaut. Im Ausführungsbeispiel ist
der Vorteiler 47 ein 4-Bit Zähler, der bei jedem sechzehnten
Takt von der Oszillatorschaltung 39 einen Impuls an den varia
blen Teiler 48 weitergibt. Von diesem gehen Impulse an den
Aufwärtszähler 49. Mit dem Zählwert N des Aufwärtszählers 49
wird der variable Teiler 48 voreingestellt.
Bei der genannten Taktfrequenz der Oszillatorschaltung 39 von
etwa 0,1 Hz und bei Verwendung eines 12-Bit Aufwärtszählers
49 läuft dieser Zähler nach etwas mehr als drei Jahren über,
wenn das temperaturempfindliche Bauteil 38 und damit auch der
Quarz 12 während der ganzen Zeit bei etwa 25 Grad Celsius
betrieben werden. Liegt die Betriebstemperatur dauernd bei -10
Grad Celsius, liegt die Überlaufdauer bei beinahe 41/2 Jah
ren, während sie bei einer Dauerbetriebstemperatur von etwa
60 Grad Celsius bei etwa 21/4 Jahren liegt. Bis zu diesem
Zeitpunkt des Überlaufes zählt die genannte Zähleranordnung
linear zunehmend langsamer, also entsprechend dem Logarithmus
der Zeit t. Läuft der Aufwärtszähler 49 dagegen über und be
ginnt wieder bei Zählwert Null, führt dies auch zu einem Rück
sprung in der Alterungskompensation auf den Zeitpunkt Null,
was nicht zulässig ist.
Um das genannte Zurückspringen zu vermeiden, weist die Alte
rungsschaltung 37 die Mikrosicherung 42 auf. Diese ist in
Reihe mit dem Kurzschlußtransistor 43 geschaltet. Dessen Ba
sis wird vom Aufwärtszähler 49 ein Überlaufsignal zugeführt,
wodurch der Transistor 43 durchsteuert und die Mikrosicherung
42 gegenüber den Anschlüssen der Batterie 41 kurzschließt, wo
durch die Sicherung durchbrennt. Vom Ausgang der Mikrosiche
rung 42 führt eine Signalleitung zum Bus 24. Solange die Si
cherung 42 noch nicht durchgebrannt ist, steht die Batterie
spannung an dieser Signalleitung 50 an, was von der logischen
Schaltung 18 festgestellt wird. Entsprechend wird der geänder
te Zustand nach dem Durchbrennen der Sicherung 42 festge
stellt.
Wie oben erläutert, läuft der Aufwärtszähler 49 bei Dauerbe
trieb in relativ hoher Umgebungstemperatur nach etwa 21/4
Jahren über. Zweckmäßigerweise wird als Batterie 41 eine Li-
Batterie verwendet, die bei dauerndem Betreiben der Alterungs
schaltung 37 eine deutlich höhere Lebensdauer als 21/4 Jahre
aufweist, damit gewährleistet ist, daß die Alterungsschaltung
bis zum Auftreten des geänderten Signales an der Signallei
tung 50 in vorgesehener Weise betrieben wird. Eine ausreichen
de Lebensdauer von z. B. fünf Jahren weist bereits eine sehr
kleine Batterie mit etwa 2 Ah auf, da die angegebene Alte
rungsschaltung 37 einen Stromverbrauch von nur etwa 5 µA auf
weist.
Es ist zu beachten, daß nach einem Zeitablauf von etwa 21/4
Jahren alterungsbedingte Frequenzänderungen bei Quarzoszilla
toren 12 nur noch sehr gering ausfallen. Die logische Schal
tung 18 geht dann, da das Signal auf der Signalleitung 50
keinen hohen Pegel mehr einnimmt, dauernd vom höchsten Zähl
wert des Alterungszählers 49 beim Berechnen des Alterungs-Kom
pensationssignales aus. Der Überlaufwert des LN-Zählers 40
und die Lebensdauer der Batterie 41 werden grundsätzlich so
ausgelegt, daß für die jeweilige Spezifikation die Restalte
rung nach dem Durchbrennen der Sicherung 42 vernachlässigbar
ist. In Sonderfällen kann eine neue Sicherung eingesetzt wer
den und die Schaltung 13 neu kalibriert werden.
Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen wurde auf einen
Quarzoszillator mit AT-Schnitt Bezug genommen. Die Erfindung
ist jedoch bei jedem beliebigen Oszillatorkristall, unabhän
gig vom verwendeten Material und unabhängig vom verwendeten
Schnittwinkel anwendbar.
Die Frequenz eines Kristalloszillators kann durch Verändern
einer beliebigen Blindreaktanz in gewissen Grenzen gesteuert
werden. In der Praxis ist bisher nur das Steuern mit Hilfe
einstellbarer Kapazitäten, insbesondere mit Kapazitätsdioden
sinnvoll, weswegen nur auf eine derartige Ansteuerung bezug
genommen wurde. Bei den Ausführungsbeispielen liegt die Kapa
zitätsdiode in Serie zum Quarz. Es ist jedoch auch möglich,
die Diode parallel zum Quarz anzuordnen, was in der Praxis
aber nur dann mit wenig Aufwand realisierbar ist, wenn ein
Kristalloszillator in seiner Grundfrequenz angeregt wird. Je
doch hat sich auf für diesen Fall die Serienschaltung als
zweckmäßiger erwiesen.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Speicher zum
Speichern der Kristalloszillator-Kennzahlen ein EEPROM oder
ein NOVRAM, was, wie beschrieben, den Vorteil hat, daß bei
einem Nachkalibriervorgang neue Kennzahlen auf einfache Art
und Weise eingegeben werden können. Kann auf ein Nachkalibrie
ren verzichtet werden, reicht es aus, einen einmalig program
mierbaren ROM zu verwenden, z. B. einen EPROM. Außer den elek
trisch programmierbaren Speichern können auch anders, z. B.
optisch programmierbare verwendet werden, wie sie in jüngster
Zeit in der Forschung entwickelt werden.
In den Ausführungsbeispielen ist die logische Schaltung 18
durch eine CPU und einen RAM gebildet. Es ist jedoch auch mög
lich, die Berechnungen durch eine Gate-Anordnung vorzunehmen.
Dabei bestehen zwei Möglichkeiten. Die eine ist die, daß die
Gate-Anordnung so aufgebaut ist, daß sie Kompensationssignale
genau nach der vorbekannten Gesetzmäßigkeit unter Berücksich
tigung der gespeicherten Kennzahlen und der gemessenen Tempe
ratur, einer gemessenen Beschleunigung oder eines gemessenen
Zeitablaufes berechnet. Die andere Möglichkeit ist die, daß
im PROM 16 beim Kalibrieren ausführliche Tabellen angelegt
werden, in denen einer Vielzahl von Temperaturen jeweils ein
Temperatur-Kompensationssignal und einer Vielzahl von Zeit
punkten jeweils ein Alterungs-Kompensationssignal zugeordnet
wird, was entsprechend auch für Beschleunigungen oder andere
Einflußgrößen erfolgen kann. Die Gate-Anordnung dient dann
nur dazu, abhängig von z. B. einer gemessenen Temperatur den
PROM zu adressieren und ausgehend vom nachgeschlagenen Tabel
lenwert für das Kompensationssignal den genauen Spannungswert
des Signales zu berechnen. Ein derartiger Aufbau erfordert je
doch einen sehr aufwendigen Kalibriervorgang.
Zum Berechnen eines Alterungs-Kompensationssignales ist nicht
notwendigerweise eine Alterungsschaltung 37 erforderlich.
Vielmehr besteht auch die Möglichkeit, durch eine Uhr den
Zeitablauf darzustellen und über die logische Schaltung 18
dauernd unter gleichzeitiger Berücksichtigung des Temperatur
signales vom Temperatursensor 17 die Alterung zu berechnen.
Dies erfordert jedoch ein ununterbrochenes Betreiben der logi
schen Schaltung 18 und damit einen Stromverbrauch, der um
mehrere Größenordnungen über dem der Alterungsschaltung 37
liegt. Ein Mikroprozessor hat nämlich z. B. einen Stromver
brauch von etwa 50 mA, im Gegensatz zum genannten Stromver
brauch der auf extrem niedrigen Stromverbrauch konstruierten
Alterungsschaltung 37 gemäß Fig. 10 mit einem Wert von etwa
5 µA. Es ist also nur dann sinnvoll, die Alterungskompensa
tion über die logische Schaltung 18 vorzunehmen, wenn es sich
um ein Gerät handelt, das nicht auf Batteriebetrieb angewie
sen ist oder ohne Unterbrechung betrieben wird.
Wird eine Alterungsschaltung mit einem Zähler verwendet, so
kann statt einer Mikrosicherung 42 auch eine beliebige andere
Speichereinrichtung verwendet werden, die das Auftreten des
Überlaufsignales registriert. Zum Beispiel kann beim Auftreten des
Überlaufsignales die gesamte Kristalloszillator-Kompensations
schaltung 13 für kurze Zeit eingeschaltet werden, nämlich so
lange, bis an einer Speicherstelle des EEPROM 16.1 die Tat
sache des Überlaufs abgespeichert ist.
Entsprechend dem im Speicher 16 gespeicherten Programm können
auch Effekte zweiter Ordnung berücksichtigt werden, z. B. der
Hystereseeffekt, wie er anhand von Fig. 2 erläutert wurde.
Eine andere Möglichkeit liegt darin, eine Temperaturabhängig
keit des beschleunigungsbedingten Frequenzganges zu berück
sichtigen.
Von besonderem Vorteil ist es, die erfindungsgemäße Schaltung
in SMD-Technik (surface mounted device) aufzubauen, da sich
dabei ein Volumen von nur wenigen ccm erzielen läßt, also um
Größenordnungen weniger als bei herkömmlichen sehr gut kompen
sierten Kristalloszillatoren. Wird die Schaltung mit einem
gut wärmeleitenden Harz vergossen, ist gewährleistet, daß
alle Bauteile diejenige Temperatur aufweisen, die vom Tempe
ratursensor gemessen wird.
Als bevorzugtes Ausführungsbeispiel für die Beschreibung
wurde das einer Kompensationsschaltung zum Kompensieren von
Temperatureffekten ausgewählt. Schaltungen zum Kompensieren
von Beschleunigungs- oder Alterungseffekten wurden lediglich
als Abwandlungen oder Weiterbildungen dargestellt. Diese Rang
folge erfolgte, da die Temperaturkompensation für praktische
Anwendungen die wichtigste Kompensation ist. Es ist jedoch
durchaus möglich, die Temperaturkompensation wegzulassen,
wenn z. B. ein herkömmlicher Aufbau in einem Thermostaten ver
wendet wird. Dann ist aber immer noch die Alterungskompensa
tion sinnvoll, falls kein vorgealteter Kristall verwendet
wird, und/oder es ist Beschleunigungskompensation sinnvoll,
falls die Schaltung starken Beschleunigungen, z. B. in Flug
körpern ausgesetzt ist.
Claims (12)
1. Kristalloszillator-Kompensationsschaltung mit
- a) einem Oszillatorkristall, der von einer Kristall oszillatorschaltung zum Schwingen angeregt wird, und
- b) einer einstellbaren Kapazität zum Einstellen der Fre quenz des Kristalls,
gekennzeichnet durch
- c) einen Port (15) zum Anschließen eines Meßmittels (27) zum Messen von Eigenschaften des Kristalls (12),
- d) einen Speicher (16; 16.1) zum Speichern von aus den Meßdaten errechneten Kennzahlen des Kristalls,
- e) eine logische Schaltung (18), und
- - einen Temperatursensor (17), der so angeordnet ist, daß er immer möglichst dieselbe Temperatur aufweist wie der Kristall,
- - wobei der Schaltung (18) das Temperatursignal vom Tem
peratursensor zugeführt wird, und diese abhängig vom
jeweiligen Temperatursignal ein Temperatur-Kompen
sationssignal (U K ) an die einstellbare Kapazität
(14) abgibt, und
- -- wobei bei einer Temperaturänderung von einer ersten Temperatur (T 1) zu einer zweiten Temperatur (T 2) das Temperatur-Kompensationssignal von der logischen Schaltung um einen solchen Betrag nach einer bekannten Gesetzmäßigkeit unter Berücksichtigung der gespeicherten Kennzahlen geändert wird, daß der da durch bedingte Einfluß zum Verschieben der Oszillator frequenz (f) gerade denjenigen Einfluß zum entgegenge setzten Verschieben aufhebt, der durch die Temperatur änderung bedingt ist.
2. Schaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die logische Schaltung (18) den Hystereseeffekt des Tem
peraturänderungs/Frequenzänderungs-Verhaltens berücksich
tigt.
3. Schaltung mit den Merkmalen a-e von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - sie einen Beschleunigungssensor (31) aufweist, der ein Beschleunigungssignal an die logische Schaltung (18) abgibt, und
- - die logische Schaltung abhängig vom jeweiligen Be
schleunigungssignal ein Beschleunigungs-Kompensations
signal an die einstellbare Kapazität (14) abgibt,
- -- wobei bei einer Beschleunigungsänderung von einer ersten Beschleunigung zu einer zweiten Beschleunigung das Beschleunigungs-Kompensationssignal von der logi schen Schaltung um einen solchen Betrag nach einer be kannten Gesetzmäßigkeit unter Berücksichtigung der ge speicherten Kennzahlen geändert wird, daß der dadurch bedingte Einfluß zum Verschieben der Oszillatorfre quenz (f) gerade denjenigen Einfluß zum entgegenge setzten Verschieben aufhebt, der durch die Beschleuni gungsänderung bedingt ist.
4. Schaltung mit den Merkmalen a-e von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - sie eine Alterungsschaltung (37) aufweist, die ein Alterungssignal an die logische Schaltung (18) abgibt, und
- - die logische Schaltung abhängig vom jeweiligen Alte
rungssignal ein Alterungs-Kompensationssignal an die
einstellbare Kapazität (14) abgibt,
- -- wobei das Alterungs-Kompensationssignal zwischen einem ersten Zeitpunkt (t) und einem zweiten Zeitpunkt (t) nach einer bekannten Gesetzmäßigkeit unter Berücksich tigung der gespeicherten Kennzahlen um einen solchen Betrag geändert wird, daß der dadurch bedingte Einfluß zum Verschieben der Oszillatorfrequenz (f) gerade den jenigen Einfluß zum engegengesetzten Verschieben auf hebt, der durch die Alterung zwischen den beiden Zeit punkten bedingt ist.
5. Schaltung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Alterungsschaltung (37) eine Oszillatorschaltung (39)
und einen logarithmischen Zähler (40) aufweist, aus
dessen Zählwert (N) das Alterungs-Kompensationssignal er
rechnet wird.
6. Schaltung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oszillatorschaltung (39) mindestens ein in seinen
Eigenschaften temperaturabhängiges Bauteil (38) aufweist,
das so geschaltet ist, daß sich die Taktfrequenz des
Oszillators nach dem Gesetz
f = k e × e -k f /T mit der Temperatur T ändert.
7. Schaltung nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
eine Speichereinrichtung (42), die mit dem Zähler (40)
verbunden ist und eine Überlauf-Information speichert,
wenn der Zähler ein Überlaufsignal abgibt.
8. Schaltung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Speichereinrichtung eine Mikrosicherung (42) ist, die
durchbrennt, wenn sie das Überlaufsignal erhält.
9. Schaltung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine automatische Verstärkungsregelungsschaltung (20)
innerhalb der Kristalloszillatorschaltung (19) die den
Kristall (12) bei einer solchen Leistung betreibt, bei
der keine Änderung der Oszillatoreigenschaften gegenüber
dem nichtschwingenden Zustand des Kristalls besteht.
10. Schaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kristalloszillatorschaltung (19) einen Oszillator
transistor (29) aufweist, zwischen dessen Basis und Kol
lektor der Kristall (12), ein Entkoppelungskondensator
(23) und die Kapazitätsdiode (14) in der genannten Rei
henfolge angeschlossen sind, daß dabei die Versorgungs
spannung (U v ) am Kollektor anliegt und die aus der
Versorgungsspannung gewonnene Kompensations-Steuerspan
nung (U K ) für die Kapazitätsdiode zwischen dieser und
dem Entkoppelungskondensator zugeführt wird.
11. Schaltung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Kollektor des Oszillatortransistors (29) ein Schwing
kondensator (52) und eine Induktivität (53) angeschlossen
sind, die einen LC-Resonanzkreis bilden, der auf die
erwünschte Frequenz (f) der Kristalloszillatorschaltung
(19) abgestimmt ist.
Priority Applications (4)
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ID=6308581
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