DE3628955C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die zerstörungsfreie Bestimmung
der oberflächennahen Permeabilität von Betonbauteilen.
Für den Schutz von Bewehrungsstählen in Stahlbetonbauwerken,
und somit auch für die Dauerhaftigkeit der
Bauwerke, ist insbesondere die Güte der den Stahl überdeckenden
Betonschicht maßgebend. Ein Merkmal für die Güte
solcher Deckschichten ist vor allem ihre Dichtigkeit,
welche durch ihre Gasdurchlässigkeit ausgedrückt werden
kann.
Die Durchlässigkeit bzw. Permeabilität von Betonoberflächen
kann durch Nachbehandlung, insbesondere durch
längeres Feuchthalten der Oberfläche vor dem anschließenden
Austrocknen, verringert werden. Während für die Durchlässigkeits
messungen an Probekörpern zum Teil recht aufwendige
Prüfverfahren existieren, sind entsprechende Prüfverfahren
zur direkten Anwendung am Bauwerk nicht bekannt geworden,
obwohl ihre Wünschbarkeit bereits erkannt worden
ist.
Die Permeabilität steht hier in direktem Zusammenhang mit
der Porosität des Werkstoffes. Während der Erhärtung des Betons
bildet sich ein durchgehendes Porensystem aus, über
welches Stoffe, wie z.B. Gase, weitergeleitet werden
können. Es ist in diesem Zusammenhang bekannt, durch
Messung des Durchflußwiderstandes die Permeabilität
poröser Körper zu bestimmen.
Verfahren zur Prüfung der Permeabilität von Beton gegenüber
Gasen und Wasser sind beispielsweise aus "Betontechnische
Berichte, 1986, Seite 184 ff." oder aus
"Archiv für das Eisenhüttenwesen, 1955, Seite 777 ff.",
bekannt. Die dort beschriebenen Verfahren haben jedoch den
Nachteil, daß es sich im wesentlichen um Verfahren
handelt, die nicht an der Baustelle, sondern lediglich in
einem entsprechend ausgerüsteten Labor anwendbar sind.
In der DE-OS 28 48 049 ist ein Verfahren zum Messen des
Durchflußwiderstandes in porösen Formkörpern beschrieben,
bei dem Gas, insbesondere Luft, mit einer Haube, die mit
einer Dichtfläche auf dem porösen Formkörper aufliegt,
durch diesen hindurchgesaugt wird. Der gesuchte Durchflußwiderstand
wird aufgrund der Differenz des Drucks in
der Gasströmung "vor" und "nach" dem porösen Formkörper
bestimmt. Zur Messung des Drucks in dem gasdurchströmten
Raum der Haube ist ein an diese angeschlossenes Manometer
vorgesehen. Außer dem Manometer wird dort ferner noch ein
Mengenmeßgerät zur formelmäßigen Berechnung des gesuchten
Durchflußwiderstands aufgrund der durch die Haube fließenden
Gasmenge benötigt. Dieses bekannte Meßverfahren
setzt eine freie Rückseite des Formkörpers als Ort des Gaseintritts
"vor" dem Körper voraus, eine Voraussetzung, die
bei einem Formkörper als Bestandteil eines Bauwerks in der
Regel nicht erfüllbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bestimmung
der oberflächennahen Permeabilität von Betonbauteilen derart
zu vereinfachen, daß sie auf einer Baustelle mit einfachen
Mitteln bestimmbar ist; insbesondere soll das Verfahren
schnell durchführbar sein und es ermöglichen, die
Wirksamkeit der Nachbehandlung von Betonoberflächen an Bauwerken
zu überprüfen.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe gelingt überraschenderweise
durch die Verwendung einer Vorrichtung mit
einer einseitig offenen Saugglocke. Diese Saugglocke wird
dicht auf die zu prüfende Werkstückoberfläche aufgesetzt;
anschließend wird im Inneren der Saugglocke ein Unterdruck
erzeugt. Der nach Beendigung des Saugvorgangs im Inneren
der abgesperrten Saugglocke einsetzende Druckanstieg wird
als Maß für die oberflächennahe Permeabilität gemessen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben,
in der zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäß verwendete Vorrichtung
zur Bestimmung der oberflächennahen Permeabilität und
Fig. 2 eine Aufsicht auf den Dichtrand der verwendeten
Saugglocke.
Die Saugglocke 1 wird auf die Oberfläche des zu untersuchen
den Beton-Bauteils 2 aufgesetzt; sie hat bspw. einen Innen
durchmesser von 50 mm und einen Außendurchmesser von 70 mm.
Über einen Verbindungsschlauch 8 ist die Saugglocke mit der
Vakuumpumpe 3 verbunden, mit deren Hilfe sie sodann eva
kuiert wird.
Für die Erfindung besonders wesentlich ist das Vorhandensein
des Durchflußhahns 4 zwischen Saugglocke 1 und Vakuumpumpe
3. Dieser Durchflußhahn ist zunächst geöffnet. Nach kurzer
Absaugzeit stellt sich je nach Durchlässigkeit der Beton
oberfläche ein Druck zwischen 1 und 10 mbar in der Saug
glocke ein, der am Manometer 5 angezeigt wird. Nach Schließen
des Durchflußhahns 4 strömt Luft, wie in der Regel be
reits während des Evakuierungsvorgangs, von außen durch den
oberflächennahen Bereich des Betons 2 (Strömungspfeile 6)
in das Innere der Saugglocke 1. Der infolgedessen wieder an
steigende Druck im Inneren der Saugglocke 1 wird am Mano
meter 5 nach einer bestimmten Meßzeit abgelesen und zur Be
stimmung des Permeabilitätsmaßes herangezogen.
Ein Ansteigen des Druckes in der Saugglocke 1 nach Schließen
des Durchflußhahnes 4 ist nur dann möglich, wenn Gas von
außen durch die oberflächennahen Bereiche des Betons ins
Innere der Saugglocke strömt. Demzufolge steigt der Druck um
so schneller an, je durchlässiger die Oberfläche des Betons
ist. Voraussetzung hierfür ist ein dichtes Anliegen der Saug
glocke an der Betonoberfläche. Hierzu wird auf die aus Edel
stahl bestehende Saugglocke eine Gummidichtung, Fig. 2, auf
geklebt und diese vor dem Versuch mit einem Dichtungsfett
bestrichen. Durch das Ansaugen der Glocke an die Oberfläche
entfallen spezielle Vorrichtungen zur Befestigung der Meß
vorrichtung an der Oberfläche, und das Verfahren ist zer
störungsfrei.
Mit dem vorgegebenen Innenvolumen der Saugglocke sowie an
hand des über die Zeit gemessenen Druckanstiegs läßt sich
die durch die Betonoberfläche geströmte Gasmenge bestimmen
und somit die Durchlässigkeit der Betonoberfläche, ausge
drückt durch ein Permeabilitätsmaß, errechnen.
Da die für die Durchlässigkeit der Betonoberfläche maßgeben
den Poren während bzw. direkt im Anschluß an die Nachbe
handlung noch mit Wasser gefüllt sind, muß der Gasdurch
lässigkeitsprüfung in diesem Zustand des Betons eine defi
nierte Trocknung vorausgehen. Dies geschieht mit einem han
delsüblichen Föhn mit einem trichterförmigen Aufsatz. Die
Dauer dieser Trocknung beträgt etwa 5 Minuten.
Systematische Versuche an verschiedenen Betonen haben ge
zeigt, das ein enger Zusammenhang zwischen der Dauer der
Nachbehandlung und den mit dem beschriebenen Verfahren gemäß
der Erfindung ermittelten Meßergebnissen besteht und die Er
findung ohne den Aufwand eines Mengenmeßgeräts voll den an
sie zu stellenden Anforderungen genügt.
Claims (1)
- Verwendung einer Vorrichtung mit einer einseitig offenen Saugglocke, die dicht auf eine Werkstückoberfläche aufsetzbar und in deren Inneren ein Unterdruck erzeugbar ist, zur zerstörungsfreien Bestimmung der oberflächennahen Permeabilität von Betonbauteilen, wobei der nach Beendigung des Saugvorgangs im Inneren der abgesperrten Saugglocke einsetzende Druckanstieg als Maß für die oberflächennahe Permeabilität gemessen wird.
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Applications Claiming Priority (1)
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