DE3628938A1 - Manometriekatheder zur erfassung von druck- und bewegungsablaeufen im ein- und ausgangsbereich sowie im tubulaeren bereich der speiseroehre - Google Patents
Manometriekatheder zur erfassung von druck- und bewegungsablaeufen im ein- und ausgangsbereich sowie im tubulaeren bereich der speiseroehreInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Manometriekatheter von
Druck- und Bewegungsabläufen im Ein- und Ausgangsbereich sowie
im tubulären Bereich der Speiseröhre.
Solche Manometriekatheter sind in verschiedener Form bekannt
und seit langer Zeit im Einsatz. Mit ihnen wird insbesondere
der bei jedem Schluckakt aufgebaute Druck in der Speiseröhre
gemessen. Dieser Druck setzt sich dabei aus den Kräften
zusammen, die von den muskulären Wandschichten der Speiseröhre
erzeugt werden und durch andere Kräfte, die von außen her auf
die Speiseröhre einwirken. Die durch die Speiseröhre erzeugten
Kräfte wirken dabei symmetrisch in radialer Richtung. Beim
Schluckvorgang wird durch die Muskelschichten der Speiseröhre
eine nach unten wandernde Verengung erzeugt, so daß sich der
Schluckdruck als kräftige fortschreitende Druckwelle darstellt.
Im Bereich des Mageneinganges erfolgt eine Drückerschlaffung,
wenn im oberen Abschnitt der Speiseröhre eine Druckerhöhung
auftritt, so daß der Speisebrei in den Magen transportiert
wird.
Zur Messung des Druckes innerhalb der Speiseröhre wird
üblicherweise ein Katheder geschluckt, an dessen unterem Ende
sich ein Druckaufnehmer befindet. Ein solcher Druckaufnehmer
besteht aus einem Silikonkern, welcher mit einer Druckmembran
überzogen ist. Zwischen dem Kern und der Membran ist ein Spalt
vorgesehen, durch welchen Wasser mit konstantem Druck
hindurchläuft. Wird dabei durch die Speiseröhre ein Druck auf
die Membran ausgeübt, so verengt sich der Spalt, was zu einer
meßbaren Änderung der Strömungsgeschwindigkeit führt.
Nachteilig ist hierbei, daß sich mit einer derartigen Sonde nur
symmetrisch radial einwirkende Drücke feststellen lassen.
Unsymmetrisch wirkende Drücke, die von außen auf die
Speiseröhre einwirken und beispielsweise durch das Zwerchfell
entstehen, können als solche nicht festgestellt werden.
Darüber hinaus ist eine Druckmeßsonde bekannt, die auf ihrer
Außenseite drei Öffnungen aufweist, aus denen Wasser ausströmt.
Beim Verschluß dieser Öffnungen durch die Speiseröhrenwand
bildet sich in der Sonde ein meßbarer Druck. Nachteilig ist
hierbei, daß sich die Druckmeßsonde beim Schluckakt verschieben
oder verdrehen kann, so daß u. U. ein falscher Druck oder sogar
gar kein Druck gemessen werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es einen Manometriekatheter zu
schaffen, dessen Druckaufnehmer so ausgebildet ist, daß die
oben geschilderten Nachteile nicht auftreten und sich die
Asymmetrie der der einwirkenden Drücke bei gesunden und bei
kranken Patienten bestimmen läßt, ohne daß dabei die Gefahr
besteht, daß durch Bewegungen der Druckmeßsonde innerhalb der
Speiseröhre beim Schluckvorgang Fehlmessungen zustande kommen,
wobei die Größe der Druckmeßsonde so bemessen sein soll, daß
sie sich leicht einführen läßt.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die
Druckmeßsonde am unteren Ende des Katheters mit mehreren
voneinander unabhängigen Meßwertaufnehmern ausgestattet ist. Es
ist hierdurch möglich Drücke festzustellen, welche asymmetrisch
auf die Druckmeßsonde einwirken. Die Meßwertaufnehmer sind
hierzu zweckmäßigerweise gleichmäßig über den Umfang der
Druckmeßsonde verteilt. Das neue Manometriekatheter eignet sich
insbesondere für die Sphinkteren (Übergangssegmente) des oberen
Magen-Darm-Traktes.
Die Meßwertaufnehmer sind vorzugsweise aus unter der Oberfläche
der Druckmeßsonde angeordneten Kammern gebildet und durch
Membranen abgedeckt. Die Meßwertaufnehmer sind dadurch
außerordentlich empfindlich, da durch die relativ dünnen
Membranen bereits geringe Druckänderungen feststellbar sind.
Jede Kammer ist dabei mit einem eigenen Katheterschlauch an
eine Pump- und Meßeinrichtung angeschlosen, so daß der Druck
in jeder Kammer bestimmt werden kann. Die Kammern sind dabei
zum unteren Ende der Meßsonde hin offen, so daß die durch die
Katheterschläuche zugeführte Meßflüssigkeit, vorzugsweise
Wasser, in einfacher Weise ablaufen kann.
Die Druckmeßsonde und die Membranen der Kammern sind
vorzugsweise aus einem Stück hergestellt. Dies ist besonders
einfach in der Herstellung. Außerdem lassen sich
Stufenbildungen oder Torquierungen der Membran durch den festen
Sitz auf dem Kern vermeiden. In die Form ragen lamellenartige
Bleche hinein, welche beim Gießvorgang die Aussparungen für die
Kammern erzeugen. Als Material für die Meßsonde ist dabei
insbesondere Silikon geeignet, welches von den Magensäften
nicht angegriffen wird. Weiterhin ist dabei gute Flexibilität
und Formbeständigkeit gegeben. Die Katheterschläuche für die
einzelnen Kammern sind dabei innerhalb der Druckmeßsonde
zweckmäßigerweise durch eine gemeinsame Schele gehalten, welche
vorzugsweise bei der Herstellung der Sonde mit eingegossen wird.
Auch die Katheterschläuche können gemeinsam in Kunststoff
eingegossen sein, so daß sich nur eine Leitung ergibt, welche
einfach zu handhaben und leicht zu reinigen ist.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der
Zeichnungen im einzelnen dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Druckmeßsonde des
Manometriekatheters;
Fig. 2 einen Schnitt durch die Druckmeßsonde gemäß der Linie
II-II in Fig. 1; und
Fig. 3 einen Schnitt durch die Druckmeßsonde gemäß der Linie
III-III in Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Druckmeßsonde 1 eines
Manometriekatheters im vergrößertem Maßstab. Das obere Ende des
Katheters ist im wesentlichen von herkömmlicher Bauart und ist
daher in der Zeichnung nicht weiter dargestellt und auch nicht
näher erläutert.
Die Druckmeßsonde 1 ist aus einem Kern 2 gebildet, welcher etwa
eine zylindrische Form aufweist. Im Bereich der Mantelfläche
des Kernes 2 sind mehrere Kammern 3 vorgesehen. Vorzugsweise
sind vier Kammern gleichmäßig über den Umfang der Druckmeßsonde
1 verteilt und lediglich durch schmale Stege voneinander
getrennt. Die Kammern 3 sind untereinander gleichartig
ausgebildet und erstrecken sich etwa über die gesamte Länge der
Druckmeßsonde 1. Sie sind am unteren Ende der zylindrischen
Druckmeßsonde 1 offen, so daß die eingeleitete Flüssigkeit
austreten kann. Ihre Breite beträgt dabei jeweils etwa ein
Viertel des Sondenumfanges. Die Kammertiefe beträgt etwa 0,1
mm. Wie aus Fig. 2 hervorgeht sind die Kammern 3 entsprechend
der Oberfläche der Druckmeßsonde 1 gekrümmt und nach außen durch
Membranen 4 abgedeckt. Die Stärke der Membranen 4 beträgt etwa
0,25 mm. Der Kern 2 bildet mit den Membranen 4 die
Druckmeßsonde 1, welche vorzugsweise aus Silikon besteht. Kern
2 und Membranen 4 sind dabei in einem Stück gegossen, wobei die
Kammern 3 durch in eine Gießform hineinragende lamellenartige
Bleche gebildet werden.
Der Kern 2 ist von einer zentralen Meßleitung 5 durchsetzt.
Darüber hinaus reichen in den Kern 2 am oberen Ende der
Druckmeßsonde weitere vier Meßleitungen 6 hinein, welche mit
den Kammern 3 in Verbindung stehen und das Einleiten der
Meßflüssigkeit, vorzugsweise Wasser, in die Kammern 3 erlauben.
Die Meßleitungen 5 und 6 sind dabei aus Katheterschläuchen
gebildet, wobei ihre freien Enden in ansich bekannter Weise mit
Pumpeinrichtungen und mit Meßgeräten in Verbindung stehen. Die
Meßleitungen 5 und 6 sind im Kern 2 durch eine Wicklung 7
gehalten, deren Außenseite vom Sondenmaterial abgedeckt ist.
Zweckmäßigerweise wird die Wicklung bei der Herstellung in die
Gießform gelegt und mit eingegossen.
Da jede Kammer 3, unabhängig von den anderen, mit einer
Meßleitung in Verbindung steht und getrennt von den anderen
Kammern von Wasser durchströmt wird, ist es mit der Sonde
möglich, asymmetrisch einwirkende Drücke festzustellen. Ein
asymmetrischer Druck, d. h. ein Druck, welcher nur einseitig auf
die Druckmeßsonde einwirkt, beeinflußt nämlich nur eine Kammer
bzw. einen Teil der Kammern, was eindeutig erkennbar ist. Da
die Kammern mit ihren Membranen großflächig ausgebildet sind,
ist zugleich sichergestellt, daß ein Verrutschen der
Druckmeßsonde bei den Schluckbewegungen keinen Einfluß auf die
Messungen hat.
Die Katheterschläuche sind selbstverständlich jeweils an ein
eigenes Meßgerät angeschlossen, so daß sich der Druck in jeder
Kammer, unabhängig von dem der anderen, eindeutig bestimmen
läßt. Die Anordnung der Katheterschläuche 5 und 6 ist in Fig. 3
dargestellt. Die Schläuche 6 sind dabei symmetrisch um den
zentralen Schlauch 5 angeordnet, so daß sie den geringst
möglichen Raum einnehmen. Sie können darüber hinaus in dieser
Anordnung in Kunststoff eingegossen sein, was die Handhabung
und die Reinigung erheblich vereinfacht.
Die zylindrisch ausgebildete Druckmeßsonde ist an den Enden
gerundet, um das Einführen zu erleichtern. Darüber hinaus ist
ihre Größe so bemessen, daß sie sich in die Speiseröhre
einsetzen läßt. Vorzugsweise beträgt ihr Durchmesser etwa 7,3
mm und ihre Länge 50 mm.
Andere Ausführungsformen sind denkbar, insbesondere läßt sich
hierbei die Größe verändern und dem jeweiligen Anwendungszweck
anpassen. Auch kann die Anzahl der Kammern verändert werden.
Claims (10)
1. Manometriekatheter zur Erfassung von Druck- und
Bewegungsabläufen im Ein- und Ausgangsbereich sowie im
tubulären Bereich der Speiseröhre mit einer Druckmeßsonde am
unteren Ende, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmeßsonde (1)
mit mehreren voneinander unabhängigen Meßwertaufnehmern (3, 4)
ausgestattet ist.
2. Manometriekatheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwertaufnehmer (3, 4) über den Umfang der
Druckmeßsonde (1) verteilt angeordnet sind.
3. Manometriekatheter nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß vier Meßwertaufnehmer (3, 4) gleichmäßig
über den Umfang der Druckmeßsonde (1) angeordnet sind.
4. Manometriekatheter nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßwertaufnehmer aus unter der
Oberfläche der Druckmeßsonde (1) angeordneten Kammern (3)
gebildet sind, welche durch Membranen (4) abgedeckt sind.
5. Manomethriekatheter nach Anspruch 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Kammer (3) des Meßwertaufnehmers mit
einem eigenen Katheterschlauch (6) an eine Pumpeinrichtung und
an eine Meßeinrichtung angeschlossen ist.
6. Manometriekatheter nach Anspruch 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Kammer (3) zum unteren Ende der
Druckmeßsonde (1) hin offen ist.
7. Manometriekatheter nach Anspruch 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckmeßsonde (1) und die Membranen (4)
aus einem Stück hergestellt sind.
8. Manometriekatheter nach Anspruch 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Katheterschläuche (5, 6) für jede
Kammer (3) durch eine gemeinsame Wicklung (7) innerhalb der
Druckmeßsonde (1) gehalten sind.
9. Manometriekatheter nach Anspruch 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckmeßsonde (1) und die
Katheterschläuche (5, 6) aus Silikon gefertigt sind.
10. Manometriekatheter nach Anspruch 1-9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Katheterschläuche (5, 6) in Kunststoff
eingegossen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863628938 DE3628938A1 (de) | 1986-08-26 | 1986-08-26 | Manometriekatheder zur erfassung von druck- und bewegungsablaeufen im ein- und ausgangsbereich sowie im tubulaeren bereich der speiseroehre |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863628938 DE3628938A1 (de) | 1986-08-26 | 1986-08-26 | Manometriekatheder zur erfassung von druck- und bewegungsablaeufen im ein- und ausgangsbereich sowie im tubulaeren bereich der speiseroehre |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3628938A1 true DE3628938A1 (de) | 1988-03-10 |
DE3628938C2 DE3628938C2 (de) | 1990-04-12 |
Family
ID=6308176
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863628938 Granted DE3628938A1 (de) | 1986-08-26 | 1986-08-26 | Manometriekatheder zur erfassung von druck- und bewegungsablaeufen im ein- und ausgangsbereich sowie im tubulaeren bereich der speiseroehre |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3628938A1 (de) |
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- 1986-08-26 DE DE19863628938 patent/DE3628938A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3628938C2 (de) | 1990-04-12 |
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