DE2416647B2 - Meßvorrichtung zur getrennten Erfassung des Spitzendrucks und der Mantelreibung im Boden - Google Patents
Meßvorrichtung zur getrennten Erfassung des Spitzendrucks und der Mantelreibung im BodenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Zur Bestimmung der Eigenschaft von Bodenschichten im tieferen Untergrund haben sich Sondierungsverfahren bewährt Der Bodenmechaniker kann aus der Kraft,
die der Boden dem Meßwertaufnehmer beim Eindrükken als Widerstand entgegensetzt, Schlüsse auf die
durchfahrenen Bodenarten und die Lagerungsdichte bzw. Konsistenz der Schichten ziehen. Die auf den
Meßwertaufnehmer der Vorrichtung wirkende Gesamtkraft setzt sich aus der lotrechten Kraft auf die Spitze
des Meßwertaufnehmers und aus der Mantelreibungskraft, die auf einem eindeutig definierten Teil der
Oberfläche des Meßwertaufnehmers angreift, zusammen. Aus der gleichzeitigen Kenntnis, von örtlichem
Spitzendruck und örtlicher Mantelreibung läßt sich ζ. Β.
ein Schichtwechsel zwischen bindigen und nicht bindigen Böden erkennen.
Meßvorrichtungen zur Messung des Spitzendrucks sind bekannt
Bekannte Meßvorrichtung zur Messung des Spitzandrucks enthalten z. B. einen dünnwandigen Zylindermantel, dessen elastische Stauchung als Maß für die auf
die Spitze einwirkende Kraft dient Zur Messung dieser Stauchung wird ein in dem Meßwertaufnehmer
angebrachter Meßkörper benutzt, der ein elektrisches Ausgangssignal liefert, das über ein im Inneren des
Gestänges verlegtes Kabel einem Empfansgerät zugeführt wird (vgL »Die Bautechnik«, 38. Jg, Seiten 29 bis 34
und54 bis 60(1961)).
Es sind auch andere Meßvorrichtungen bekannt, die
die zum Eindrücken dsr Meßvorrichtung erforderliche Gesamtkraft messen. Aus Gesamtkraft und Spitzendruck ergibt sich dann durch Differenzbildung die
Mantelreibung für die gesamte Meßvorrichtung, die aus Meßwertaufnehmer und Gestänge besteht (vgl. »Die
Bautechnik«, 38, Jg, Seiten 29 bis 34 und 54 bis 60 (1961)).
Diese Art der Bestimmung des Spitzendrucks und der
Mantelreibung hat eine Reihe von Nachteilen. Sie ist umständlich, da die Mantelreibung nicht direkt, sondern
als Differenz zweier Größen bestimmt wird, und daher auch mit einem größeren Fehler behaftet Der
Meßkörper für den Spitzendruck befindet sich innerhalb der Spitze der Meßvorrichtung, während die Mantelreibung am Gestängekopf ermittelt wird, und folglich die
Reibung des Gesamtgestänges ebenfalls in die Messung eingeht
Aus der DT-OS 17 58 725 ist zwar ein Gerät zur Bestimmung von Deformationseigenschaften des Gesteins bzw. Bodens im Bereich von Bohrlöchern
bekannt; jedoch eignet sich dieses Gerät ausschließlich für die Messung solcher Kräfte, die zu einer radialen
Verformung des Bohrlochs führen. Zu diesem Zweck ist bei diesem bekannten Gerät eine besondere Spreizeinrichtung vorgesehen, mit deren Hilfe die Kraftaufnahmebereiche des Geräts gegen die Bohrlochwandung zur
Anlage gebracht werden können. Vom eigentlichen im
Inneren des Geräts liegenden Meßelement führen elektrische Leitungen zu außerhalb des Geräts vorgesehenen Anzeigeeinrichtungen. Dieses vorbekannte Gerät ist in keiner Weise zur Messung vor; Spitzendrücken
geeignet
Auch aus der US-PS 36 43 498 ist ein für Bodensondierungsverfahren bestimmtes Meßgerät bekannt das
entweder in vorgearbeitete Bohrlöcher eingeführt wird oder bei weichem Boden direkt ohne Vorbohrung in
diesen eingeführt wird, wobei sich dann das Bohrloch selbsttätig bildet Dieses bekannte Gerät dient wiederum lediglich ausschließlich der Messung der auf den
Außenmantel der eigentlichen Meßsonde einwirkenden Kräfte und eignet sich nicht zur Messung von
Spitzendrücken, weder unabhängig von oder zusammen mit der Messung der genannten Kräfte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßvorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung so
auszubilden, daß die Messung des Spitzendrucks und der Mantelreibung ohne irgendeine Differenzbildung
zweier Größen, also je auf direktem Weg und unabhängig von der Messung der anderen Größe,
möglich sind.
Hierzu muß die Meßvorrichtung eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Die Meßelemente für den
Spitzendruck und die Mantelreibung müssen möglichst weit von der Mantelfläche des Meßwertaufnehmers der
Vorrichtung weg — also im Inneren des Meßwertaufnehmers — angeordnet werden; denn die bei Mantelreibung
und Abrieb entstehenden großen Temperaturgradienten an der Außenfläche des Meöwertaufnehmers
dürfen die Messung nur möglichst wenig beeinflussen. Daher ist jede in konstruktiver Hinsicht einfachere
Messung der Dehnung direkt an der Mantelfläche ungünstig.
Um die Meßergebnisse für die Mantelreibung entsprechend den experimentellen Gegebenheiten im
Boden interpretieren zu können, muß die Mantelreibung zwischen Meßwertaufnehmer und Bodenteilchen
in ortsfester Lage gemessen werden. Dies macht die Messung dieser Größe in einer gewissen, möglichst
kleinen Entfernung hinter dem Spitzenkegel der Meßvorrichtung erforderlich, wo die durch das Eindrükken
des Meßwertaufnehmers ausgelösten Fließvorgänge um die Spitze des Meßwertaufnehmers im wesentlichen
abgeschlossen sind und die Bodenteilchen sich in einer neuen, stabilen Struktur angeordnet haben.
Weiterhin haben viele Böden die Eigenschaft, daß die
durch die Verdrängung erzeugte öffnung im Boden standfest ist, so daß von einem Meßwertaufnehmer mit
über seiner Länge konstantem Durchmesser nur kleine und unmaßgebliche Mantelreibungswerte angezeigt
werden. Für eine Erhöhung des Meßwertes der Mantelreibung ist durch einen geeigneten konstruktiven
Aufbau des Meßwertaufnehmers der Meßvorrichtung zu sorgen, ohne daß dadurch neue Strukturänderungen
beim Eindrücken oder Ziehen der Meßvorrichtung in dem bzw. aus dem Boden ausgelöst werden.
Unter Berücksichtigung dieser Überlegungen wird die genannte Aufgabe durch die im Kennzeichenteil des
Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst
Die besonderen Vorteile und die Funktionsweise dieser erfindunfcsgemäß ausgebildeten Meßvorrichtung
sind aus der weiter unten folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels im einzelnen zu ersehen.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind aus den Unteransprüchen zu ersehen.
Im folgenden wird ein in den Zeichnungen dargestelltes
besonderes Ausführungsbeispiel der Erfindung ins einzelne gehend beschrieben; in den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 einen Schnitt in der Längsachse durch eine Meßvorrichtung und
Fig.2 eine auseinandergezogene perspektivische
Teilansicht einer Einzelheit
Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei Hauptbestandteilen, nämlich dem
Meßwertaufnehmerteil und einem Gestänge zum Eindrücken desselben in den Boden. Der Meßwertaufnehmerteil
besteht dabei seinerseits aus einem Meßwertaufnehmer bzw. Meßelement 2 für den Eindringungswiderstand
gegen die Spitze 1 des Meßwertaufnehmerteils und dem Meßwertaufnehmer bzw. Meßwertelement
11 für den Reibungswiderstand an der Mantelreibungshülse 10 des Meßwertaufnehmerteils.
Durch die besondere konstruktive Gestaltung des Meßwertaufnehmerteils wird erreicht, daß die beiden
Größen Spitzendruck und Mantelreibung unabhängig voneinander gemessen w erden können.
Der im folgenden kurz Meßwertaufnehmer benannte Meßwertaufnehmerteil wird über ein nicht dargestelltes
Gestänge in den Boden eingedrückt Dabei wird die Kraft ohne irgendwelche gegeneinander gleitenden
Teile durch das Innere des MeBwertaufnehmers über ein Kopfstück 9, ein Kraftübertragungsrohr 8, ein
Zwischenstück 7 und das Druckmeßelement 2 bekannter Bauart auf die Spitze 1 übertragen. Das Meßelement
2 kann z. B. mit Dehnungsmeßstreifen oder Schwingsaiten-Meßwertgebern
ausgerüstet sein. Durch die Wirkung des Bodens gegen die Spitze 1 wird das
Meßelement 2 gestaucht und liefert über geeignete, bekannte Vorrichtungen ein der Größe des Spitzendrucks
äquivalentes AusgangssignaL
Die Mantelreibung wird an der Mantelreibungshülse 10 mit aus konstruktiven und meßtechnischen Gründen
bedingter definierter Länge und mit durch eine Schutzhülse 3 und ein Zwischenstück 7 definiertem
Abstand zum Spitzenkegel 1 gemessen, wobei auf das Meßelement 11 für die Mantelreibung nur die Größe
der Mantelreibung und kein Anteil des Spitzendrucks einwirken darf. Dies wird dadurch erreicht, daß keine
kraftschlüssige Verbindung zwischen der Basisfläche der Spitze 1 und der Mantelreibungshülse 10 existiert
Die letztere, die in einer bestimmten Enrfernung hinter dem Spitzenkegel 1 beginnt und einen etwas größeren
Durchmesser hat als die übrigen Mantelteile des Meßwertaufnehmers (z. B. 0,3 mm größer), ist kraftschlüssig
von der restlichen Mantelfläche getrennt Dies wird durch die Anordnung von zwei Krafttrennscheiben
12a, 126 an den Enden der Mantelhülse 10 bewirkt Diese Scheiben 12a, \2b besitzen parallel zu ihrem
Umfang zwei nahezu halbkreisförmige Aussparungen IS1 die durch zwei gegenüberliegende Stege 16
voneinander getrennt sind und deren Breite der Dicke des Kraftübertragungsrohrs 8 entspricht Beim Sondieren
schiebt sich die Mantelreibungshülse 10 gegen die Krafttrennscheibe 126 und zieht über das mit den
beiden Scheiben 12a, 126 fest verschraubte Meßelement
11 die mit entsprechenden A'Assparungen versehene Scheibe 12a gegen eine Anlagefläche 14 des an seinen
Enden geschlitzten Kraftübertragungsrohrs 8 (Fig.2).
Entsprechend der Mantelreibung wird das Mcßclcrncnt 11, das z. B. mit Dehnungsmeßstreifen oder Schwingsaiten-Meßwertgebern
versehen sein kann, gedehnt und liefert ein dem Wert der Mantelreibung äquivalentes
AusgangssignaL Zwischen der Scheibe 12i>
und dem Kopfstück 9 ist zu diesem Zweck genügend Spiel vorgesehen (z. B. 0,5 mm). Die Kraftübertragungslinien
so sind in F i g. 1 eingezeichnet
Beim Ziehen der Meßvorrichtung schiebt sich die Mantelreibungshülse 10 gegen die Krafttrennscheibe
12a und zieht über das Meßelement 11 die Krafttrennscheibe 126 gegen die entsprechende Auflagefläche 14
des Kraftübertragungsrohres 8. Die Mantelreibung führt somit sowohl beim Eindrücken als auch beim
Ziehen der Meßvorrichtung zu einer Dehnung des Meßelementes 11, das in beiden Fällen ein Ausgangssignal
gleichen Vorzeichens liefert.
Durch Dichtungen 13 ist der Meßwertaufnehmer druckdicht und gegen das Eindringen von Bodenpartikeln
geschützt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Meßvorrichtung zur getrennten Erfassung des Spitzendrucks und der Mantelreibung im Boden,
bestehend aus einem Meßwertaufnehmer und einein Gestänge zum Eindrücken des Meß wer tauf nehmers
in den Boden, wobei die Meßwerte durch elektrische Übertragungsleitungen aus dem Meßwertaufnehmer übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßelement (2) für den
Spitzendruck und das Meßelement (U) für die Mantelreibung innerhalb des Meßwertaufnehmers
angebracht sind und dieser mit getrennten Übertragungsleitungen für die Meßelemente ausgerüstet ist.
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mantelreibungshülse (10)
hinter dem Meßelement (2) für den Spitzendruck vorhanden ist
3. Meßvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelreibungshülse (10)
um ein Kraftübertragungsrohr (8) für den Spitzendruck angeordnet ist und daß das Meßelement (11)
für die Mantelreibung innerhalb dieses Kraftübertragungsrohrs (8) angeordnet ist
4. Meßvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelreibungshülse (10)
einen größeren Durchmesser als die übrigen untereinander im Durchmesser gleich großen Teile
(1, 3, 7, 12a, Ub, 9) der Mantelfläche des Meßwertaufnehmers besitzt
5. Meßvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftübertragung für den
Spitzendruck (9,8,7,2,1) von der Kraftübertragung
für die Mantelreibung (10, H) durch zwei Krafttrennscheiben (12a, Ub) getrennt ist, die parallel zu
ihrem umfang zwei nahezu halbkreisförmige Aussparungen (15) besitzen, die durch zwei gegenüberliegende Stege (16) getrennt sind und deren Breite
der Dicke des Kraftübertragungsrohrs (8) entspricht
6. Meßvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kraftübertragungsrohr (8) zwei auf seinem Umfang gegenüberliegende Schlitze besitzt, deren Breite der Breite der Stege (16) der
Krafttrennscheiben (12a, YIb) entspricht und die
durch Auflageflächen (14) begrenzt sind.
7. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwertaufnehmer druckdicht und gegen das Eindringen von
Bodenpartikeln geschützt ist
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