DE3627307A1 - Verfahren zum einbringen eines gemisches aus festen brennstoffen und wasser in einen vergasungsreaktor - Google Patents
Verfahren zum einbringen eines gemisches aus festen brennstoffen und wasser in einen vergasungsreaktorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen
eines Gemisches aus gemahlenen festen Brennstoffen
und Wasser, ggf. in Mischung mit flüssigen Brenn
stoffen, Gleitmitteln, oberflächenaktiven Substanzen,
in einen der Herstellung von Synthesegasen durch
autotherme Vergasung der festen Brennstoffe mit
Wasser und Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 800 bis
1700°C und einem Druck von etwa 10 bis 150 bar
dienenden Reaktor über einen Brenner mittels einer
Fördereinrichtung.
Als feste Brennstoffe kommen insbesondere Steinkohle,
Anthrazit, Koks, Petrolkoks, Braunkohle und ver
festigter Hydrierrückstand in Betracht.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise bekannt
aus DE-PS 27 21 047. Es umfaßt die Anmischung eines
feinteiligen festen Brennstoffes in einer Doppel
wellen-Schneckenmaschine (Extruder) vor der Ver
dichtung mit 2 bis 30 Gew.-% Wasser, wobei der fein
teilige feste Brennstoff und die Flüssigkeit getrennt
in die Schneckenmaschine eingeführt werden und die
Anmischung des festen Brennstoffes mit der Flüssig
keit erst in der Schneckenmaschine erfolgt.
Der US-PS 36 07 157 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Synthesegas aus Petrolkoks zu entnehmen, bei
welchem pumpbare wäßrige Schlämme auf Basis Petrol
koks einer kontinuierlichen Partialoxidation unter
worfen werden.
Im Falle des Einbringens des gemahlenen, trockenen
Brennstoffes und der Flüssigkeit getrennt in die
Schneckenmaschine muß eine nicht unbeträchtliche
Sektion der Schneckenmaschine als Mischzone ausgelegt
werden. Wenn es sich um schwer benetzbare Brennstoffe
wie Petrolkoks handelt, kann überhaupt die Ausbildung
eines homogenisierten Feststoff-Flüssigkeits-Ge
misches erst in der Schneckenmaschine problematisch
werden.
Aufgabe der Erfindung ist eine bessere Handhabbarkeit
eines Gemisches aus gemahlenem festen Brennstoff mit
Wasser bei trotzdem erhöhtem Feststoffgehalt für ein
Verfahren der eingangs genannten Art.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch ge
löst, daß die Merkmale a) bis c) des Kennzeichens von
Patentanspruch 1 verwirklicht sind.
Durch Naßmahlung des festen Brennstoffes unter Zugabe
der erforderlichen Flüssigkeitsmenge wird eine
weitestgehende Homogenisierung des Brennstoff-Flüs
sigkeits-Gemisches erzielt. Die erhaltene Suspension
ist geeignet, der Dekantierzentrifuge mittels Pumpe
durch hydraulischen Transport auch über längere
Transportwege hinweg durch Rohrleitungen zugeführt zu
werden.
In der Dekantierzentrifuge wird ein vorgegebener
Feststoffgehalt eingestellt. Damit kann der Fest
stoffgehalt entsprechend den Erfordernissen vorge
geben werden, wobei die Grenze für noch pumpbare
Mischungen bei Zugabe von oberflächenaktiven Stoffen
bei etwa bis zu 80 oder 85 Gew.-% Feststoffgehalt
bezogen auf die Mischung liegt.
Anschließend wird die pumpbare Mischung direkt
mittels Kolben- oder Membranpumpe als Förderein
richtung dem Vergasungsreaktor zugeführt.
Bei Einsatz einer Schneckenmaschine zum Einbringen in
den Vergasungsreaktor kann mit dem Feststoffgehalt
noch höher gegangen werden, wobei das Gemisch mittels
Pumpe über eine Leitung oder mittels einer Band
fördereinrichtung o. dgl. der Schneckenmaschine zuge
führt werden kann, um von hier aus in den Vergasungs
reaktor eingebracht zu werden.
Die der Dekantierzentrifuge als Fördereinrichtung
nachgeschaltete Schneckenmaschine benötigt somit
keine Mischzone mehr und dient nur noch zum Druckauf
bau des Einsatzgemisches zur Überwindung des Druckes
in dem Vergasungsreaktor.
Bei Einsatz einer Pumpe als Fördereinrichtung sind im
Brenner des Vergasungsreaktors geringere Druckdif
ferenzen zwischen dem Druck eines üblicherweise
angewendeten Zerstäubungsmittels (Dampf) und dem
Reaktionsdruck erforderlich, weil das dem Brenner
zugeführte Gemisch weniger stark kompaktiert ist als
beim Einsatz einer Schneckenmaschine. In diesem Fall
entfällt die Notwendigkeit des Einsatzes von extrem
hochgespanntem Dampf zur Dekompaktierung (Zer
stäubung).
Die Erzeugung des homogenisierten Feststoff-Flüssig
keits-Gemisches erfolgt zunächst in Anpassung an die
Eigenschaften des eingesetzten Festbrennstoffes, u.
a. Benetzbarkeit, Oberflächenbeschaffenheit, Körnung,
Vermahlungsgrad.
Gemäß Patentanspruch 3 kann das Filtrat aus der
Dekantierzentrifuge erneut zur Suspensionsaufbe
reitung zurückgeführt werden. Nach Patentanspruch 4
kann das Filtrat aus der Dekantierzentrifuge zur
Quenchkühlung im Reaktor verwendet werden.
Es bietet sich auch eine günstige Lösung für eine
Rückführung eines Teils des anfallenden Vergasungs
rückstandes an. Dieser im allgemeinen in einer
Wassertauchung anfallende Rückstand kann vorteilhaft
nach teilweiser Abtrennung des Wassers in der Dekan
tierzentrifuge erneut dem Vergasungsprozeß unter
worfen werden. Dadurch wird der auf Kohlenstoff
bezogene Umsatz erhöht.
Durch geeignete Mahlbedingungen bei der Naßmahlung
und die Zugabe der erforderlichen Flüssigkeitsmengen
sowie ggf. von oberflächenaktiven Stoffen werden
stabile, hydraulisch transportierbare und pumpbare
Suspensionen erhalten.
Geeignete oberflächenaktive Mittel als Zusätze zur
Herstellung pumpbarer Kohle-Wasser-Gemische mit Fest
stoffgehalten von etwa 30 bis 85 Gew.-% stehen dem
Fachmann zur Verfügung. Derartige Zusätze unter
stützen den Transport des in der Dekantierzentrifuge
partiell entwässerten Gemisches zur Schneckenmaschine
bzw. direkt in den Vergasungsreaktor. Auch wird durch
die Zusätze die Leistung (Durchsatz) der Dekantier
zentrifuge günstig beeinflußt.
Gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführung des Ver
fahrens wird der feste Brennstoff in einer Mahlvor
richtung 1 auf Korngrößen von beispielsweise 100 bis
500 µ fein gemahlen und mit Flüssigkeit in einem
Mischer 2 suspendiert, wobei auch Filtrat aus der
Dekantierzentrifuge 5 über Leitung 13 zum Einsatz
kommen kann. Die Suspension wird mittels Pumpe 11
über Rohrleitungen hydraulisch zu einem mit Rührein
richtungen versehenen Vorratsbehälter 3 gefördert und
über Pumpe 4 der Dekantierzentrifuge 5 zugeführt.
Hier erfolgt beim Zentrifugieren eine Abtrennung des
Filtrats, welches über Pumpe 6 und Leitung 13 als
Rücklaufwasser in die Suspendiereinrichtung 2 bzw.
über Pumpe 6 und Leitung 12 auch als Quenchwasser in
den Vergasungsreaktor 10 zurückgeführt werden kann.
Das Gemisch des Festbrennstoffes mit dem vorgesehenen
Flüssigkeitsgehalt wird über eine Pumpe 14 sowie über
Brenner 9 in den Vergasungsreaktor 10 eingebracht.
Gemäß der in Fig. 2 gezeigten Ausführung des Ver
fahrens wird der Festbrennstoff mit dem vorgesehenen
Flüssigkeitsgehalt der Schneckenmaschine 8 zugeführt,
in welcher das Gemisch mittels zweier ineinander
greifender und in einem Zylinder gleichsinnig
rotierender Wellen auf einen Druck oberhalb des im
Vergasungsreaktor 10 herrschenden Druckes zu einem
gasdichten Pfropfen verdichtet, ggf. entlüftet, und
unter Zugabe von Sauerstoff sowie ggf. von Dampf als
Moderatorfluid bzw. als Zerstäubungsmittel über
Brenner 9 in den Vergasungsreaktor 10 eingebracht
wird. Der mit Wasser angemischte Brennstoff wird
mittels eines Strahles von hochgespanntem Wasserdampf
auf den verdichteten Brennstoff zerstäubt und mit dem
Vergasungsmittel zur Reaktion gebracht.
Der Einsatz einer Dekantierzentrifuge bei dem be
schriebenen Verfahren eröffnet einerseits eine
günstige Transportmöglichkeit vom Ort der Naßmahlung
aufgrund der Einstellung eines für hydraulischen
Transport optimalen Flüssigkeitsgehaltes. Anderer
seits wird eine technisch zufriedenstellende Lösung
für die Einstellung eines für die Vergasung ge
wünschten minimierten Flüssigkeits- bzw. insbesondere
Wassergehaltes bei dem eingesetzten Gemisch aus
festem Brennstoff und Wasser angegeben. Zusammen
fassend gesagt ergibt sich eine wesentlich ver
besserte Handhabung der Einsatzstoffe und eine
bessere Anpassung bei der Auslegung der dem Ver
gasungreaktor vorgeschalteten Verfahrensstufen an
örtliche und räumliche Gegebenheiten und Begrenzungen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Einbringen eines Gemisches aus ge
mahlenen festen Brennstoffen und Wasser, ggf. in
Mischung mit flüssigen Brennstoffen, Gleitmitteln,
oberflächenaktiven Substanzen, in einen der Her
stellung von Synthesegasen durch autotherme Ver
gasung der festen Brennstoffe mit Wasser und Sauer
stoff oder sauerstoffhaltigen Gasen bei einer
Temperatur im Bereich von etwa 800 bis 1700°C und
einem Druck von etwa 10 bis 150 bar dienenden
Reaktor über einen Brenner mittels einer Förderein
richtung, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Brennstoff einer Naßmahlung mit Wasser unterzogen, ggf. unter Zugabe der erwähnten Zusatzmittel, intensiv angemischt und in eine für hydraulischen Transport geeignete Suspension gebracht,
- b) die Suspension einer Dekantierzentrifuge zur Einstellung des für die Vergasungsreaktion vorzugebenden Flüssigkeitsgehaltes zugeleitet und
- c) das eingedickte Gemisch der Fördereinrichtung zwecks Einbringung in den Reaktionsraum des Reaktors zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Fördereinrichtung ein Verdrängersystem wie
Kolben- oder Membranpumpe oder Schneckenmaschine
eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filtrat aus der Dekantierzentrifuge zur
Suspensionsbereitung zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filtrat aus der Dekantierzentrifuge zur
Quenchkühlung im Vergasungsreaktor eingesetzt wird.
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