DE3627265C2 - - Google Patents
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- DE3627265C2 DE3627265C2 DE19863627265 DE3627265A DE3627265C2 DE 3627265 C2 DE3627265 C2 DE 3627265C2 DE 19863627265 DE19863627265 DE 19863627265 DE 3627265 A DE3627265 A DE 3627265A DE 3627265 C2 DE3627265 C2 DE 3627265C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
- C05F17/00—Preparation of fertilisers characterised by biological or biochemical treatment steps, e.g. composting or fermentation
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- C05F17/00—Preparation of fertilisers characterised by biological or biochemical treatment steps, e.g. composting or fermentation
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- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß dazu auf ein Ver
fahren zur Kompostierung von kompostierbaren Substanzen in
einer Kompostanlage mit einer grundwasserabgedichteten Wanne,
wobei die kompostierbaren Substanzen in aufeinanderfolgenden
Lagen in die Wanne eingebracht werden und ihre Kompostierung
einerseits anaerob und andererseits aerob erfolgt, die bei
der anaeroben Kompostierung anfallenden Gase abgezogen wer
den und der entstandene Kompost einer Verwendung zugeführt
wird.
Bei dem bekannten gattungsgemäßen Verfahren (DE 34 38 057)
werden die kompostierbaren Substanzen, die besonders vorbe
reitet werden auf ein laufendes Band kontinuierlich aufgetra
gen oder in einen stehenden Reaktor eingefüllt. Man arbeitet
in zwei deutlich getrennten Aufbereitungsphasen. Zuerst wird
eine anaerobe Behandlung durchgeführt. Danach erfolgt eine
aerobe Behandlung mit Zuführung von Luft. Um stabile Betriebs
verhältnisse zu erreichen, müssen sehr spezielle Verfahrens
parameter, insbes. in bezug auf Wassergehalt, pH-Wert und
Temperatur, eingehalten werden. Die besondere Vorbereitung
und die Verfahrensführung sind aufwendig. Insbesondere ist es nicht
ohne weiteres möglich, gleichsam lagenweise zu arbeiten.
Im Rahmen von durch Vorbenutzung bekannten Maßnahmen werden
die in eine Wanne eingebrachten kompostierbaren Substanzen
sich selbst überlassen. Zwar wird beim Einbau in die Lagen
Sauerstoff eingetragen, es stellt sich jedoch in den Lagen
alsbald eine anaerobe Rottung ein, während weitere Lagen ein
gebaut werden. Dabei verfährt man im allgemeinen abschnitts
weise. Bei der anaeroben Rottung werden übelriechende Gase
frei. Die Betriebsverhältnisse von Kompostanlagen, die nach
Maßgabe des bekannten Verfahrens betrieben werden, sind nicht
sehr stabil und nicht sehr definiert. Die entstehenden übel
riechenden Gase besitzen eine sehr unterschiedliche Zusammen
setzung und sind kaum verwertbar. Sie sind außerdem nicht
einfach aufzufangen, es sei denn, man deckt praktisch die
gesamte Kompostanlage ab, was den Einbau weiterer Lagen an
kompostierbaren Substanzen erschwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße
Verfahren so zu führen, daß aufeinanderfolgende Lagen separat
der Aufbereitung mit jeweils zwei deutlich voneinander abge
trennten Aufbereitungsphasen unterworfen werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß man die
einzelnen Lagen in einer ersten Zone als schräg angeordnete
Scheiben einbaut, die sich von der Wannensohle bis zur vorge
gebenen Schütthöhe erstrecken, die jeweils eingebauten Schei
ben mit Hilfe von miteingebauten Röhren zwecks aerober Kom
postierung belüftet, die Belüftung nach einem Zeitraum von
zwei bis acht Wochen einstellt und auf die erste Zone eine
oberflächig luftdichte Abdeckung aufbringt, so daß in dieser
Zone die aerob vorkompostierten Substanzen anaerob weiter
kompostieren, während man in einer zweiten Zone weitere kom
postierbare Substanzen mit Hilfe der scheibenweise vorgebau
ten Röhren der ersten Zone belüftet, daß man danach eine Ab
deckung auf die zweite Zone aufbringt, so daß auch diese an
aerob weiterbetrieben wird - und so weiter fort mit in der Wanne
wandernden Zonen. - Bei der Kompostierung von kompostierbaren
Substanzen ist es bekannt (DE 24 15 068, DE 24 58 439), die
einzelnen Lagen der verrottbaren Substanzen als schräge Schei
ben anzuordnen. Das geschieht jedoch nicht in einer Wanne
und nicht zur Einrichtung oder Aufrechterhaltung unterschied
licher Aufbereitungsphasen in den einzelnen Scheiben. Es ist
außerdem bekannt (DE 34 31 049), in eine Wanne für die Aufbe
reitung kompostierbarer Substanzen und damit in die kompo
stierbaren Substanzen Röhren für die Zuführung von Luft einzu
bauen.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglich
keiten für die Verfahrensführung. Es empfiehlt sich nach Ab
schluß der anaeroben Kompostierung die luftdichte Abdeckung
zu entfernen und mit Hilfe von eingebrachten Röhren durch
den entstandenen Kompost Luft zu saugen, welcher Kompost erst
danach der Verwendung zugeführt wird. Zweckmäßigerweise wird
die Luft für einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen durch
den entstandenen Kompost gesaugt.
Erfindungsgemäß gelingt es, bei einer Kompostanlage, in wel
che die kompostierbaren Substanzen lagenweise eingebracht
werden und die Lagen als schräg angeordnete Scheiben einge
richtet sind, in den einzelnen Scheiben oder auch in zwei
oder drei Scheiben wohldefinierte Betriebsverhältnisse einzu
stellen und definiert Gase abzuziehen, die leicht aufgefangen
und im Bedarfsfall auch verwertet werden können. Die anaerobe
und die aerobe Zone können also auch aus mehreren Scheiben
bestehen. Die kompostierbaren Substanzen weisen regelmäßig
einen ausreichenden Gehalt an Stickstoff auf. Wo dieses nicht
der Fall ist, können Stickstoffträger, z. B. Gülle aus einer
Massentierhaltung, Klärschlamm o. dgl. beigemischt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung sowie
eines Ausführungsbeispiels ausführlicher erläutert.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen in einem Längsschnitt durch die Wanne einer
Kompostanlage unterschiedliche Stufen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
Die Kompostanlage besitzt eine grundwasserabgedichtete Wanne 1, die
sich in den Figuren nach rechts hin fortsetzt. In dieser Wanne 1
verrotten kompostierbare Substanzen 2 zu Kompost 3, der entnommen
wird und der weiteren Verwertung zugeführt werden kann.
Die kompostierbaren Substanzen 2 werden in aufeinanderfolgenden
Lagen in die Wanne eingebaut, jedoch auf besonder Weise, nämlich
so, daß die einzelnen Lagen schräg angeordnete Scheiben 4 bilden,
die sich von der Wannensohle 5 bis zur vorgegebenen Schütthöhe er
strecken. In der Fig. 1 erkennt man drei solcher Scheiben 4, während
eine vierte im Aufbau begriffen ist. Im Ausführungsbeispiel bilden
diese drei Scheiben 4 eine erste Zone. Beim Einbau der Scheiben 4
werden Röhren 8 miteingebaut, die der Belüftung dienen und durch
die die Gase auch abgesaugt werden können. Es kann sich um Röhren
6 handeln, die über den Umfang verteilte Gasaustritts- bzw. Gas
eintrittsöffnungen aufweisen. Der Begriff Röhren umfaßt auch
Schläuche. Die jeweils eingebauten Scheiben 4 werden mit Hilfe der
eingebauten Röhren 6 belüftet und dadurch in dieser ersten Zone zu
erst einer aeroben Rotte unterworfen.
Die Belüftung wird nach zwei bis acht Wochen eingestellt. Wie die
Fig. 2 zeigt, wird auf die erste Zone eine oberflächig luftdichte Ab
deckung 7 aufgebracht. Dadurch wird erreicht, daß in dieser Zone
die aerob vorgerotteten Substanzen 2 aerob weiterrotten, während
in einer zweiten Zone weitere kompostierbare Substanzen 2 der ersten
Zone scheibenweise vorgebaut werden und durch Belüftung einer
aeroben Rotte unterworfen werden, - und so weiter fort mit in der Wanne
1 wanderden Zonen. Dazu wird auf eine vergleichende Betrachtung
der Fig. 1 bis 4, zunächst insbesondere der Fig. 1 und 2 verwiesen.
in der Fig. 2 deutet ein Pfeil 8 an, daß die bei der anaeroben Rotte
anfallenden Gase aus einer oberflächig luftdicht abgeschlossenen
Zone abgezogen werden. Sie können einer Verwertung zugeführt wer
den. Nimmt man die Fig. 3 hinzu, so erkennt man, daß nach Ab
schluß der anaeroben Rotte die luftdichte Abdeckung 7 entfernt und
durch die eingebauten Röhren 6 und/oder mit Hilfe von zusätzlich
eingebrachten Röhren Luft durch den entstandenen Kompost gesaugt
wird. Er wird danach erst der Verwendung zugeführt, nämlich aus
der Wanne entnommen, wie es in der Fig. 4 links angedeutet ist.
Diese Belüftung des entstandenen Kompostes soll etwa für zwei bis
vier Wochen durchgeführt werden.
Das Ausführungsbeispiel nimmt auf die Zeichnung Bezug. Die täglich
angelieferten kompostierbaren Substanzen 2, z. B. aus der Grünen
Tonne (20 000 t/a und Klärschlamm 5000 m3/a) = 86 m3/d, werden
vermischt und in die Wanne 1 (die 50 m Breite und 8 m Höhe auf
weist), eingebaut.
Die Breite der Scheibe 4 liegt bei 5 m. Das Volumen der Scheibe 4
von 2000 m3 wird im Zeitraum von 24 Tagen eingebaut. Wie aus den
Prinzipskizzen ersichtlich ist, werden beim Einbauvorgang Röhren 6
eingelegt. Schon während des Einbauvorganges wurde durch Ansaugen
von Luft durch die verlegten Röhren 6 eine Durchströmung der abge
lagerten Substanzen 2 erzeugt. Durch diese Belüftung und der da
durch vorgenommenen Sauerstoffzuführung, wurden anaerobe Abbauvor
gänge ausgeschlossen. Die beim Absaugen der Röhren anfallende stark
mit Geruchsstoffen belastete Luft wird während des Betriebs durch
einen Kompostfilter geleitet und dadurch desodoriert.
Nach Einbau der Substanzen 2 (T = 24 Tage) auf die Endhöhe von
8 m wird das Absaugen über einen weiteren Zeitraum von 14 Tagen
forgesetzt, während die Substanzen 2 im aeroben Zustand verbleiben.
Danach wird die Belüftung eingestellt und die oberflächig luftdichte
Abdeckung 7 aufgebracht. Parallel hierzu beginnt der Einbau der
nächsten Scheiben 4.
Nachdem die Substanzen 2 mittels der Abdeckung 7 abgeschlossen
wurden, wird nach einer Phase von weiteren 14 Tagen, während der
sich die anaeroben Faulprozesse entwickeln können, mit dem Absau
gen der Faulgase begonnen.
Das Faulgas setzt sich aus 60% CH4 (Methan und 40% CO2 Kohlen
dioxid) zusammen. Bei der Verrottung der Substanzen 2 einer Scheibe
4 wird innerhalb eines Zeitraumes von 1,5 Jahren eine Gesamtmenge
von 900 000 Nm3 erzeugt, entsprechend 150 Nm3/t Müll. Die Tempera
tur bewegt sich zwischen 40°C bis 60°C, wobei ein Bereich von
50°C bis 55°C angestrebt wird. Die Rotteprozesse werden durch fol
gende Messungen überwacht,
- - Temperatur
- - pH-Wert im Kondensat
- - Methananteil im Gas.
Je nach Veränderung der Parameter in Bereiche außerhalb der opti
malen Bandbreite werden die Gasabsaugmengen vermindert bzw. durch
eine Wasserzugabe eine Verbesserung der Abbaubedingungen eingelei
tet.
Nach 1,5 Jahren anaerober Gärung einer Scheibe 4 wird der Gasab
saugvorgang eingestellt und die dichte Abdeckung 7 der Scheiben
4 entfernt. Um einer Geruchsbelästigung entgegenzuwirken, werden
die Scheiben 4 durch Eintrag von Sauerstoff über einen Zeitraum
von 14 Tagen einer aeroben Nachrotte ausgesetzt.
Im Anschluß an die aerobe Nachrotte wird der Kompost 3 ausgebaut
und einer Verwertung zugeführt. Durch den Abbauprozeß verringert
sich die Menge der eingesetzten Substanzen 2 von 2000 m3 auf
1200 m3 Kompost 3. Die Vorgehensweise für die anderen Scheiben
4 entspricht dem vorstehend beschriebenen Schema.
Claims (3)
1. Verfahren zur Kompostierung von kompostierbaren Substanzen
in einer Kompostanlage mit einer grundwasserabgedichteten
Wanne, wobei die kompostierbaren Substanzen in aufeinander
folgenden Lagen in die Wanne eingebracht werden und ihre Kom
postierung einerseits anaerob und andererseits aerob erfolgt,
die bei der anaeroben Kompostierung anfallenden Gase abgezo
gen werden und der entstandene Kompost einer Verwendung zu
geführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man die einzelnen Lagen in einer ersten Zone als schräg
angeordnete Scheiben einbaut, die sich von der Wannensohle
bis zur vorgegebenen Schütthöhe erstrecken, die jeweils ein
gebauten Scheiben mit Hilfe von miteingebauten Röhren zwecks
aerober Kompostierung belüftet, die Belüftung nach einem Zeit
raum von zwei bis acht Wochen einstellt und auf die erste
Zone eine oberflächig luftdichte Abdeckung aufbringt, so daß
in dieser Zone die aerob vorkompostierten Substanzen anaerob
weiterkompostieren, während man in einer zweiten Zone weitere
kompostierbare Substanzen mit Hilfe der scheibenweise vorge
bauten Röhren der ersten Zone belüftet, daß man danach eine
Abdeckung auf die zweite Zone aufbringt, so daß auch diese
anaerob weiterbetrieben wird - und so weiter fort mit in der
Wanne wandernden Zonen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß
man nach Abschluß der anaeroben Kompostierung die luftdichte
Abdeckung entfernt und mit Hilfe von eingebrachten Röhren
durch den entstandenen Kompost Luft saugt, der erst danach
der Verwendung zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Luft für einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen durch
den entstandenen Kompost saugt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863627265 DE3627265A1 (de) | 1986-08-12 | 1986-08-12 | Verfahren zum betrieb einer kompostanlage |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863627265 DE3627265A1 (de) | 1986-08-12 | 1986-08-12 | Verfahren zum betrieb einer kompostanlage |
Publications (2)
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DE3627265A1 DE3627265A1 (de) | 1988-02-18 |
DE3627265C2 true DE3627265C2 (de) | 1988-06-16 |
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ID=6307193
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863627265 Granted DE3627265A1 (de) | 1986-08-12 | 1986-08-12 | Verfahren zum betrieb einer kompostanlage |
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DE (1) | DE3627265A1 (de) |
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