DE4409487A1 - Verfahren und Anlage zur Vergärung von biogen-organischen Rohabfällen - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Vergärung von biogen-organischen RohabfällenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergärung von
biogen-organischen Rohabfällen mit Hilfe einer Mehrzahl von
Sickerwasser abgebenden Bioreaktoren, die zeitlich
nacheinander mit den Rohabfällen beschickt werden, wobei
die Rohabfälle in jedem Bioreaktor nach der Beschickung
eine aerobe Anfangsphase, danach eine anaerobe Einlaufphase
mit Bildung von saurem Sickerwasser und im Anschluß daran
eine Methanproduktionsphase mit Bildung von basischem
Sickerwasser durchlaufen. Dabei wird gleichsam im
Wechseltakt gearbeitet. In der Anfangsphase erfolgt
regelmäßig eine Zwangsbelüftung, die danach abgeschaltet
wird. Aber auch die Rohabfälle bringen Sauerstoff mit.
Während in einem Bioreaktor die aerobe Anfangsphase und die
anaerobe Einlaufphase durchlaufen werden, wird in einem
anderen Bioreaktor die Methanproduktionsphase durchlaufen.
Die Erfindung betrifft fernerhin eine Anlage zur
Durchführung eines solchen Verfahrens. - Biogen-organische
Rohabfälle bezeichnet Abfälle, die über einen für die
Kompostierung bzw. Vergärung genügend großen Anteil
biologisch abbaubarer Stoffe verfügen. Das sind z. B.
Bioabfälle, Garten- und Parkabfälle einschließlich
Grünschnitt, Klär- und Fäkalschlämme, Marktabfälle, Abfälle
aus der Lebensmittelverarbeitung sowie Restmüll, der nach
der Wertstofftrennung zurückbleibt. Der Begriff
biogen-organische Rohabfälle umfaßt aber auch mit
organischen Bestandteilen beladene Flüssigkeiten,
vorausgesetzt, die darin enthaltenen organischen
Inhaltsstoffe sind bakteriell abbaubar. Entsprechende
Flüssigkeiten können den mehr oder weniger festen
Rohabfällen beigemischt oder über ein Bewässerungssystem
zugegeben werden.
Der Ausdruck Bioreaktoren umfaßt
Behälter, aber auch als vertikale und/oder schräge
wandartige Schichten in einer Wanne oder Grube ausgeführte
Schichtungen aus einer Mehrzahl von Schichten der
Rohabfälle, die lediglich funktionell getrennt sind (vgl.
DE 36 27 265 C2). Wo im Rahmen der Erfindung von anaerober
Einlaufphase bzw. Methanproduktionsphase gesprochen wird,
meint dieses die Zeitdauer der gesamten Phase oder
lediglich einen besonders ausgeprägten Abschnitt daraus. Es
versteht sich, daß die Methanproduktionsphase eine anaerobe
Phase ist, sie schließt sich an die anaerobe Einlaufphase
an.
Im Rahmen der erfindungsgemäßen Maßnahmen mit den eingangs
beschriebenen Verfahrensschritten und entsprechenden An
lagen erfolgt regelmäßig in der anaeroben Einlaufphase eine
Wasserzugabe, um einen Wassergehalt von z. B. 60 bis 75%
(bezogen auf die feuchte Masse) sicherzustellen. Das
daraufhin verstärkt austretende Sickerwasser wird
aufgefangen und in einem Sickerwassersammelbehälter
gesammelt. Dieses Sickerwasser aus den nur wenige Tage
alten, frisch in den Bioreaktor eingebrachten Rohabfällen
weist, prozeßbedingt, pH-Werte auf, die deutlich unter 6,0
liegen, wie es dem sog. Silageeffekt entspricht. Außerdem
sind beachtliche Organikgehalte in diesem Sickerwasser
enthalten, die CSB-Werte von über 100 000 mgO₂/Liter
aufweisen können. CSB meint den chemischen
Sauerstoffbedarf. Im Rahmen der aus der Praxis bekannten
Maßnahmen, von denen die Erfindung ausgeht, wird dieses
Sickerwasser entweder in separaten Reaktoren
weiterbehandelt oder erneut in den in der anaeroben
Einlaufphase arbeitenden Bioreaktor eingegeben, aus dem es
abgezogen wurde, so daß insoweit eine Kreislaufführung
erfolgt. Bei diesen Arbeitsweisen sind entweder für die
Weiterverarbeitung der sauren Sickerwässer zusätzliche
Reaktoren erforderlich, so daß das Verfahren insgesamt
zweistufig und dadurch aufwendig wird, oder aber in bezug
auf die Methanproduktion müssen suboptimale Bedingungen in
Kauf genommen werden, was zu einer Verzögerung der
ausgesprochenen Methanproduktion von 30 bis 50 Tagen führen
kann. Auch die Methanausbeute wird beeinträchtigt. - Zur
Vermeidung von Mißverständnissen wird bemerkt, daß das in
der aeroben Anfangsphase in geringen Mengen anfallende
Sickerwasser im allgemeinen nicht im Kreislauf geführt,
sondern lediglich gesammelt und gegebenenfalls einer
Abwasserreinigung zugeführt wird.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, bei
dem eingangs beschriebenen Verfahren den zeitlichen Ablauf
der Methanproduktion sowie deren Ausbeute zu verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein
Verfahren zur Vergärung und ggf. Kompostierung von
biogen-organischen Rohabfällen mit Hilfe einer Mehrzahl von
Sickerwasser abgebenden Bioreaktoren, die zeitlich
nacheinander mit den Rohabfällen beschickt werden, wobei
die Rohabfälle in jedem Bioreaktor nach der Beschickung
eine aerobe Anfangsphase, danach eine anaerobe Einlaufphase
mit Bildung von saurem Sickerwasser und im Anschluß daran
eine Methanproduktionsphase mit Bildung von basischem
Sickerwasser durchlaufen und wobei die folgenden
Verfahrensschritte verwirklicht sind:
- a) aus einem in der anaeroben Einlaufphase befindlichen Bioreaktor wird das saure Sickerwasser abgezogen und perkolierend in einen in der Methanproduktionsphase befindlichen Bioreaktor eingeführt,
- b) aus einem in der Methanproduktionsphase befindlichen Bioreaktor wird das basische Sickerwasser abgezogen und perkolierend in einen in der anaeroben Einlaufphase befindlichen Bioreaktor eingeführt,
wobei erforderlichenfalls zumindest dem Bioreaktor, der
sich in der anaeroben Einlaufphase befindet, Wasser
aufgegeben wird. Das erfindungsgemäße Verfahren benötigt
einen für die Sickerwasserbildung ausreichenden
Wassergehalt in den Rohabfällen. Soll das erfindungsgemäße
Verfahren bis zur Kompostierung geführt werden, so wird an
die Methanproduktionsphase eine weitere Aerobphase durch
Belüftung in an sich bekannter Weise angeschlossen (vgl.
DE 36 27 265 C2).
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß der niedrige
pH-Wert des aus einem in der anaeroben Einlaufphase arbei
tenden Bioreaktors abgezogenen Sickerwassers in dem in der
stabilen Methanproduktionsphase befindlichen Bioreaktor
gleichsam eine Pufferung erfährt. Zudem werden die gelösten
biologisch abbaubaren Substanzen aufgrund der optimierten
anaeroben Bedingungen in dem Bioreaktor, der in der
Methanproduktionsphase arbeitet, abgebaut und in Biogas
umgewandelt, was die Biogasausbeute verbessert. Das Biogas
besteht hauptsächlich aus Methan und Kohlendioxid.
Umgekehrt wird das Sickerwasser, welches aus dem in einer
Methanproduktionsphase arbeitenden Bioreaktor abgezogen
wird, perkolierend, insbesondere berieselnd in einen Bio
reaktor eingeführt, der sich in der anaeroben Einlaufphase
befindet. Durch den pH-Wert dieses Sickerwassers von über 7
und die Beladung dieses Sickerwassers mit methanogenen
Bakterien werden die Rohstoffabfälle bzw. die Substanzen,
die sich daraus in einem in der anaeroben Einlaufphase
arbeitenden Bioreaktor gebildet haben, in bezug auf den
pH-Wert stabilisiert und innerhalb weniger Tage ebenfalls
in einen stabilen, anaeroben Zustand überführt. Folglich
wird die stabile Methanproduktionsphase in sehr kurzen
Zeiträumen erreicht. Die bei der eingangs beschriebenen
Sickerwasserkreislaufführung auftretenden Verzögerungen bei
der Biogasbildung werden vermieden. Auch sind keine
zusätzlichen externen Bioreaktoren zur Methanerzeugung
notwendig. Eine Kalkzugabe zu den Rohabfällen oder zu dem
Sickerwasser erübrigt sich. Im Rahmen der Erfindung liegt
es, in den Bioreaktor bzw. in die Bioreaktoren, die sich in
der Methanproduktionsphase befinden, fremde Sickerwässer
einzuführen.
Im einzelnen kann das erfindungsgemäße Verfahren auf
verschiedene Weise weiter ausgebildet werden. Nach bevor
zugter Ausführungsform wird das Sickerwasser im Kreuzlauf
geführt. Darunter wird verstanden, daß das Sickerwasser,
welches aus dem in der Methanproduktionsphase befindlichen
Bioreaktor gemäß Merkmal b) aus Patentanspruch 1 abgezogen
wird, in den in der anaeroben Einlaufphase befindlichen
Bioreaktor gemäß Merkmal a) aus Patentanspruch 1 wieder
eingeführt wird, und daß das Sickerwasser, welches aus dem
vorgenannten, in der anaeroben Einlaufphase arbeitenden
Bioreaktor gemäß Merkmal a) abgezogen wird, in den
vorgenannten, in der Methanproduktionsphase befindlichen
Bioreaktor gemäß Merkmal b) wieder eingeführt wird. Im
allgemeinen wird das aus einem Bioreaktor abgezogene
Sickerwasser in einem Sickerwassersammelbehälter gesammelt
und aus diesem dem zugeordneten Bioreaktor, vorzugsweise
dosiert, über Pumpen perkolierend, insbesondere berieselnd
zugeführt.
Wie bereits erwähnt kann im Rahmen der Erfindung mit einer
Mehrzahl von Bioreaktoren gearbeitet werden, die als
Behälter ausgeführt und baulich getrennt, z. B. abgekammert
sind. Es besteht aber auch die Möglichkeit, mit
Bioreaktoren zu arbeiten, die als vertikale und/oder
schräge wandartige Schichten ausgeführt sind, die in einer
Wanne, auch einer Bodenwanne aus den Rohabfällen
geschichtet und lediglich funktionell getrennt sind (vgl.
DE 36 27 265 C2).
Um die Prozeßdauer bis zur vollständigen Methanausbeute
bzw. bis zur abgeschlossenen Kompostierung weiter zu
verkürzen, empfiehlt die Erfindung eine besondere
Gasabsaugung im Rahmen der Kombination, die Gegenstand des
Patentanspruches 6 ist. In dem in der
Methanproduktionsphase arbeitenden Bioreaktor wird ein
Unterdruck mit Hilfe einer Pumpe erzeugt. Die Regelgrößen
für die dosierte Biogasabsaugung sind numerische Meßgrößen,
wie der Gehalt des Biogases an Methan- und/oder Sauerstoff.
Als Regelgrößen können außerdem der Druck und die
Gasflußrate eingesetzt werden. - Wie die beschriebene
Sickerwasserführung kann auch die an das biologische System
angepaßte Gasabsaugung auf alle Verfahren der kalten,
anaeroben Vorbehandlung von biogen-organischen Abfällen
angewendet werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Anlage zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens mit einem (n)ten und einem (n + 1)ten
Bioreaktor,
Fig. 2 ein Schema für die Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens mit mehr als zwei Bioreaktoren,
d. h. n größer als 1.
Die in der Fig. 1 dargestellte Anlage zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens besitzt einen (n)ten Bio
reaktor 1 und einen (n + 1)ten Bioreaktor 2. Die Bioreak
toren 1, 2 weisen eine untere Drainageschicht 3 und jeweils
einen daran angeschlossenen Sickerwassersammelbehälter 4
bzw. 5 auf. Die Schaltung ist so getroffen, daß an den
Sickerwassersammelbehälter 4 des (n)ten Bioreaktors 1 eine
Sickerwasserleitung 6 mit steuerbarer und/oder regelbarer
Pumpe 7 zu einer Berieselungseinrichtung 8 des (n + 1)ten
Bioreaktors 2 führt, während an den Sickerwas
sersammelbehälter 5 des (n + 1)ten Bioreaktors 2 eine
Sickerwasserleitung 9 mit steuerbarer und/oder regelbarer
Pumpe 10 angeschlossen ist, die zu der Perkolations- bzw.
Berieselungseinrichtung 11 des (n)ten Bioreaktors 1 geführt
ist. Man erkennt in dem (n)ten Bioreaktor 1 und in dem
(n + 1)ten Bioreaktor 2, durch Pfeile 12 angedeutet, daß
eine Biogasabsaugung möglich ist, wenn der Bioreaktor in
der Methanproduktionsphase arbeitet. In der Fig. 1 möge der
links gezeichnete Bioreaktor 1 in der anaeroben
Einlaufphase arbeiten. Das Sickerwasser wird abgezogen, in
den Sickerwassersammelbehälter 4 eingeführt und berieselnd
dem rechts gezeichneten, in der Methanproduktionsphase
befindlichen Bioreaktor 2 aufgegeben. Gleichzeitig wird aus
dem rechts gezeichneten in der Methanproduktionsphase
befindlichen Bioreaktor 2 während der
Methanproduktionsphase das Sickerwasser abgezogen, in den
zugeordneten Sammelbehälter 5 eingeführt und berieselnd in
den in der Fig. 1 links gezeichneten, in der anaeroben
Einlaufphase befindlichen Bioreaktor 1 eingeführt. Auf
diese Weise treten die schon beschriebenen Effekte ein.
Erforderlichenfalls kann zumindest dem Bioreaktor, der sich
jeweils in der anaeroben Einlaufphase befindet, Wasser
aufgegeben werden, was durch Pfeile 13 angedeutet wurde.
Die Fig. 2 erläutert eine Erweiterung der Anlage mit mehr
als zwei, nämlich vier Bioreaktoren 1, 2, 14, 15. Man
erkennt, daß zwei Sickerwasserabführleitungen 16, 17 vor
gesehen sind. Eine, nämlich die Sickerwasserabführleitung
16, ist an den Sickerwassersammelbehälter 18 für das aus
einem in der Anaerobphase arbeitenden Bioreaktor aus der
Gruppe 1, 2, 14, 15 abfließende Sickerwasser angeschlossen.
Die andere Sickerwasserabführleitung 17 ist an den
Sickerwassersammelbehälter 19 für einen in der Methan
produktionsphase arbeitenden Bioreaktor aus der Gruppe 1,
2, 14, 15 angeschlossen. Fernerhin sind alle Bioreaktoren
1, 2, 14, 15 an beide Sickerwasserabführleitungen 16, 17
angeschlossen und an diese über entsprechende Ventile 20
nach Maßgabe ihres Betriebszustandes wahlweise anschaltbar.
Endlich sind die Sickerwassersammelbehälter 18, 19 über
Verteilerleitungen 21, 22 mit Pumpen 23 und entsprechenden
Ventilen 24 jeder an alle Bioreaktoren 1, 2, 14, 15
angeschlossen und nach Maßgabe ihres Betriebszustandes sind
die einzelnen Bioreaktoren 1, 2, 14, 15 an die zugeordneten
Sickerwassersammelbehälter 18, 19 anschaltbar.
Sowohl in der Fig. 1 als auch in der Fig. 2 wird das
Sickerwasser im Kreuzlauf geführt, es wird nämlich das
Sickerwasser, welches aus einem in der
Methanproduktionsphase befindlichen Bioreaktor aus der
Gruppe 1, 2, 14, 15 gemäß Merkmal b) des Patentanspruches 1
abgezogen wird in den in der anaeroben Einlaufphase
befindlichen Bioreaktor aus der Gruppe 1, 2, 14, 15 gemäß
Merkmal a) wieder eingeführt und umgekehrt.
Ein Bioreaktor aus der Gruppe 1, 2, 14, 15, der mit den
Rohabfällen beschickt wird, befindet sich zunächst in einer
aeroben Anfangsphase, die aus mitgebrachtem Sauerstoff oder
aus einer Zwangsbelüftung resultiert und nach Verbrauch des
Sauerstoffs und/oder Unterbrechung der Zwangsbelüftung
gelangt er in die anaerobe Einlaufphase, die in die
Methanproduktionsphase übergeht. Die Bioreaktoren der
Gruppe 1, 2, 14, 15 arbeiten so gleichsam im Wechseltakt.
Es versteht sich, daß nach Abschluß der
Methanproduktionsphase bzw. einer angeschlossenen aeroben
Kompostierungsphase der entsprechende Bioreaktor wieder
geleert wird und erneut mit Bioabfällen beschickt wird,
- und so weiter fort. Ist eine Biogasabsaugung verwirklicht,
so wird diese entsprechend gesteuert.
Claims (10)
1. Verfahren zur Vergärung von biogen-organischen
Rohabfällen mit Hilfe einer Mehrzahl von Sickerwasser
abgebenden Bioreaktoren, die zeitlich nacheinander mit den
Rohabfällen beschickt werden, wobei die Rohabfälle in jedem
Bioreaktor nach der Beschickung eine aerobe Anfangsphase,
danach eine anaerobe Einlaufphase mit Bildung von saurem
Sickerwasser und im Anschluß daran eine
Methanproduktionsphase mit Bildung von basischem
Sickerwasser durchlaufen und wobei die folgenden
Verfahrensschritte verwirklicht sind:
- a) aus einem in der anaeroben Einlaufphase befindlichen Bioreaktor wird das saure Sickerwasser abgezogen und perkolierend in einen in der Methanproduktionsphase befindlichen Bioreaktor eingeführt,
- b) aus einem in der Methanproduktionsphase befind lichen Bioreaktor wird das basische Sickerwasser abgezogen und perkolierend in einen in der anaeroben Einlaufphase befindlichen Bioreaktor eingeführt,
wobei erforderlichenfalls zumindest dem Bioreaktor, der
sich in der anaeroben Einlaufphase befindet, Wasser
aufgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Sickerwasser im
Kreuzlauf geführt, nämlich das Sickerwasser, welches aus
dem in der Methanproduktionsphase befindlichen Bioreaktor
gemäß Merkmal b) abgezogen wird, in den in der anaeroben
Einlaufphase befindlichen Bioreaktor gemäß Merkmal a)
wieder eingeführt wird, und wobei das Sickerwasser, welches
aus dem in der anaeroben Einlaufphase befindlichen
Bioreaktor gemäß Merkmal a) abgezogen wird, in den in der
Methanproduktionsphase befindlichen Bioreaktor gemäß
Merkmal b) wieder eingeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das
einem Bioreaktor abgezogene Sickerwasser in einem Sicker
wassersammelbehälter gesammelt und aus diesem dem zugeord
neten Bioreaktor über Pumpen, vorzugsweise dosiert, zuge
führt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei mit
Bioreaktoren gearbeitet wird, die als Behälter ausgeführt
und baulich getrennt sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei mit
Bioreaktoren gearbeitet wird, die als vertikale oder
schräge wandartige Schichten ausgeführt sind, die in einer
Wanne (auch Bodenwanne) aus den Rohabfällen geschichtet und
funktionell getrennt sind.
6. Verfahren zur Vergärung von biogen-organischen
Rohabfällen mit Hilfe einer Mehrzahl von Sickerwasser
abgebenden Bioreaktoren, die zeitlich nacheinander mit den
Rohabfällen beschickt werden und wobei die Rohabfälle in
jedem Bioreaktor nach der Beschickung eine aerobe
Anfangsphase, danach eine anaerobe Einlaufphase mit Bildung
von saurem Sickerwasser und im Anschluß daran eine
Methanproduktionsphase mit Bildung von basischem
Sickerwasser durchlaufen und wobei die folgenden
Verfahrensschritte verwirklicht sind:
- a) aus einem in der anaeroben Einlaufphase befindlichen Bioreaktor wird das saure Sicker wasser abgezogen und perkolierend in einen in der Methanproduktionsphase befindlichen Bioreaktor eingeführt,
- b) aus einem in der Methanproduktionsphase befind lichen Bioreaktor wird das basische Sickerwasser abgezogen und perkolierend in einen in der anaeroben Einlaufphase befindlichen Bioreaktor eingeführt,
- c) aus dem in der Methanproduktionsphase befindlichen Bioreaktor wird das sich bildende Biogas dosiert abgezogen,
wobei erforderlichenfalls zumindest dem Bioreaktor, der
sich in der anaeroben Einlaufphase befindet, Wasser
aufgegeben wird, und wobei die Biogasabsaugung nach Maßgabe
des Methan- und/oder Sauerstoffgehaltes im Biogas dosiert
wird.
7. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, mit einem (n)ten Bioreaktor (1) und
einem (n + 1)ten Bioreaktor (2), wobei die Bioreaktoren
eine untere Drainageschicht (3) und jeweils einen daran
angeschlossenen Sickerwassersammelbehälter (4 bzw. 5)
aufweisen, und wobei an den Sickerwassersammelbehälter (4)
des (n)ten Bioreaktors (1) eine Sickerwasserleitung (6) mit
steuerbarer, und/oder regelbarer Pumpe (7) zu einer
Perkolationseinrichtung (8) des (n + 1)ten Bioreaktors (2)
geführt ist sowie an den Sickerwassersammelbehälter (5) des
(n + 1)ten Bioreaktors (2) eine Sickerwasserleitung (9) mit
steuerbarer und/oder regelbarer Pumpe (10) zu einer Perko
lationseinrichtung (11) des (n)ten Bioreaktors geführt ist.
8. Anlage nach Anspruch 7 mit mehr als zwei Bioreaktoren
(1, 2, 14, 15) (n größer 1), wobei zwei Sickerwasser
abführleitungen (16, 17) vorgesehen sind, deren eine (16)
an den Sickerwasserbehälter (18) für in der anaeroben
Einlaufphase arbeitende Bioreaktoren aus der Gruppe der
Bioreaktoren (1, 2, 14, 15) angeschlossen ist, deren andere
(17) an den Sickerwasserbehälter (19) für in der
Methanproduktionsphase arbeitende Bioreaktoren aus der
Gruppe der Bioreaktoren (1, 2, 14, 15) angeschlossen ist,
wobei fernerhin alle Bioreaktoren (1, 2, 14, 15) an beide
Sickerwasser-Abführleitungen (16, 17) angeschlossen sind
und an diese nach Maßgabe ihres Betriebszustandes wahlweise
anschaltbar sind, und wobei endlich die Sickerwassersammel
behälter (18, 19) über Verteilerleitungen (21, 22) jeder an
alle Bioreaktoren (1, 2, 14, 15) angeschlossen und nach
Maßgabe des Betriebszustandes der einzelnen Bioreaktoren
(1, 2, 14, 15) an deren Perkolationseinrichtungen (18, 19)
anschaltbar sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4409487A DE4409487C2 (de) | 1993-10-09 | 1994-03-19 | Verfahren und Anlage zur Vergärung von biogen-organischen Rohabfällen |
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Publications (2)
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DE4409487A1 true DE4409487A1 (de) | 1995-04-13 |
DE4409487C2 DE4409487C2 (de) | 1996-07-11 |
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ID=6499776
Family Applications (1)
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DE4409487A Expired - Fee Related DE4409487C2 (de) | 1993-10-09 | 1994-03-19 | Verfahren und Anlage zur Vergärung von biogen-organischen Rohabfällen |
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