DE102006047328A1 - Vorrichtung zur Fermentation von organischen Feststoffen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fermentation von organischen Feststoffsubstraten (14), umfassend einen oder mehrere Feststofffermenter (12) sowie eine Perkolationsvorrichtung (16, 20, 24, 30), mittels derer ein Perkolatstrom von oben in den mindestens einen Feststofffermenter (12) einbringbar und am Fuß des Feststofffermenters (12) abführbar ist, wobei am Boden des oder der Feststofffermenter(s) eine Drainageschicht (22) vorgesehen ist, wobei oberhalb der Drainageschicht (22) eine Filtrationsschicht (23) vorgesehen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fermentation von organischen Feststoffen umfassend einen oder mehrere Feststofffermenter sowie eine Perkolationsvorrichtung, mittels derer ein Perkolatstrom von oben in den mindestens einen Feststofffermenter einbringbar und am Fuß des Fermenters abführbar ist, wobei am Boden des mindestens einen Feststofffermenters eine Drainageschicht vorgesehen ist.
  • Die vorliegende Vorrichtung kann insbesondere zur Fermentation von organischen Feststoffen verwendet werden, wie sie zur Erzeugung von sogenanntem Biogas, insbesondere Methan, eingesetzt werden. Dabei wird Biomasse in einem anaeroben Milieu von geeigneten Bakterien unter Bildung von Biogas zersetzt, wobei sowohl einstufige als auch mehrstufige Verfahren bekannt sind.
  • Sofern mehrere Fermenter eingesetzt werden, können diese zeitlich versetzt zueinander angefahren werden, was bedeutet, dass das Anfahren der einzelnen Batchprozesse nicht zeitgleich erfolgt. Die Fermenter befinden sich dadurch in verschiedenen Stadien des Vergärprozesses.
  • Als organische Feststoffe werden Abfälle und Materialien bezeichnet, die über einen für die Kompostierung bzw. Vergärung genügend großen Anteil biologisch abbaubarer Stoffe verfügen. Das sind z. B. Bioabfälle, Garten- und Parkabfälle einschließlich Grünschnitt, Klär- und Fäkalschlämme, Marktabfälle, Abfälle aus der Lebensmittelverarbeitung sowie Restmüll, der nach der Wertstofftrennung zurückbleibt. Darüber hinaus können auch weitere in der Landwirtschaft erzeugte erneuerbare biologische Materialien, wie beispielsweise Maishäcksel, eingesetzt werden.
  • In der Vergangenheit sind in der Landwirtschaft vor allem Flüssigfermenter sowie in der Abfallwirtschaft entweder Flüssigfermenter oder Fermenter für pumpfähig gemachte Bioabfälle eingesetzt worden. Ein solches System ist beispielsweise in der DE 694 22 542 T2 beschrieben. Hierbei wird die Biomasse vor der Vergärung zur Erzeugung eines homogenen pump- und rührfähigen Substrats aufbereitet. Nachteilig, wie bei allen anderen Verfahren zur Nassfermentation, ist der hohe Aufwand für das Erreichen der Pumpfähigkeit und das Bewegen großer Materialmengen in verschiedenen Fermentern, der hohe Raumbedarf und der hohe Aufwand, um das vergorene Material bis zur Verwendung zu lagern bzw. in einen lagerfähigen Zustand zu überführen, da beispielsweise die landwirtschaftliche Ausbringung von flüssigen Düngern strengen Bestimmungen unterliegt. Darüber hinaus sind derartige Verfahren vergleichsweise störanfällig, insbesondere im Hinblick auf Fremdstoffe.
  • Es ist daher in letzter Zeit zunehmend die Trocken- bzw. Feststofffermentation in den Fokus getreten. Dies ist insbesondere bei landwirtschaftlichen Betrieben ohne Viehhaltung, die nachwachsende Rohstoffe vergären wollen, von Interesse. Hierbei werden vielfach sogenannte "berieselte" Boxenfermenter mit Verfahren zur Feststofffermentation eingesetzt, wie sie beispielsweise in der EP 1 428 868 A1 beschrieben sind, bei denen eine Fermenterzelle in Form eines Boxenfermenters von unten nach oben mit Gas durchströmt wird, um die Vergärung zu fördern. Problematisch ist hierbei die unsichere Betriebsweise, da eine Verstopfungsgefahr der Gasdüsen besteht.
  • Des Weiteren ist beispielsweise aus der EP 1 301 583 B1 ein Bioreaktor zur Methanisierung von Biomasse sowie ein Verfahren zur Feststofffermentation bekannt, die ebenfalls auf dem Prinzip des Boxenfermenters beruht, wobei im Boden eine Heizeinrichtung eingebracht ist, um den Fermenter auf die für die Mikroorganismen erforderliche Temperatur aufzuheizen.
  • Des Weiteren ist schließlich aus der DE 44 09 487 C2 ein Verfahren zur Feststofffermentation bekannt, das organisches Material eine aerobe, eine anaerobe und eine Methanphase durchlaufen lässt, und die Perkolatverteilung beschreibt. Darüber hinaus ist aus der entsprechenden Druckschrift vorbekannt, am Boden des Fermenters eine Drainageschicht vorzusehen.
  • Nachteilig ist bei einem entsprechenden Verfahren, dass sich die Drainageschicht verhältnismäßig schnell durch die organischen Feststoffe zusetzt und so nach kurzer Zeit eine nicht ausreichende Drainagewirkung verbleibt. Dies gilt insbesondere, sofern infolge eines großen Perkolatstroms aus dem Gärsubstrat, nämlich dem organischen Feststoffmaterial, Teilchen mitgerissen werden, die die Drainage verstopfen bzw. die Perkolatableitung so stark vermindern würden, dass durch die verringerte Ableitung das Substrat aufschwimmt und es dann zu Sedimentationsvorgängen kommt, die die Verstopfungsgefahr weiter erhöhen.
  • Ein weiteres Fermentationsverfahren mit Boxenfermentern ist beispielsweise aus der US 5,268,634 bekannt, das auf die Zumischung von Impfmaterial, wie es ansonsten zum Starten von entsprechenden Methanisierungsvorgängen verwendet wird, verzichtet, wobei hier am Boden der Boxen ein Gitterrost vorgesehen ist, das ebenfalls für die bessere Abführbarkeit des Perkolats Sorge trägt. Diese Gitter sind jedoch nicht befahrbar, so dass eine Befüllung der Fermenter mittels Fahrzeugen erschwert ist.
  • Der Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, eine Vorrichtung zur Fermentation von organischem Feststoffsubstrat bereitzustellen, der gattungsgemäßen Art, bei dem auch bei hohen Perkolatströmen ein Zusetzen der Drainageschicht und damit eine Verminderung der Drainageleistung weitgehend vermieden werden kann.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, wobei oberhalb der Drainageschicht eine Filtrationsschicht vorgesehen ist.
  • Durch die Vorsehung einer zusätzlichen Filtrationsschicht, die oberhalb der Drainageschicht angeordnet ist und sich somit zwischen Drainageschicht und dem eigentlichen Substrat befindet, kann verhindert werden, dass es zu einem Eindringen von Substrat in die Drainageschicht kommt und die Drainageschicht auf diese Weise zugesetzt wird und somit ihre Drainagewirkung nicht mehr erfüllen kann.
  • Eine entsprechende Drainagewirkung ist dabei insbesondere notwendig, sofern bei großen Fermentern, insbesondere Boxenfermentern, wobei hierbei unter Boxenfermentern garagenartige Boxen verstanden werden, die mit Biomasse, also Substrat befüllt, und mit Prozesswasser, dem sogenannten Perkolat, berieselt werden. Das Perkolat fließt am Fuß der Boxen zu einem oder mehreren Abläufen und wird erfasst, gegebenenfalls gespeichert und wieder über das Gärsubstrat verrieselt.
  • Dabei war es im Stand der Technik bekannt, derartige Boxenfermenter dadurch hinsichtlich der Fermentation zu starten, dass ein Gärrest zugegeben wird. Dieser Gärrest muss bei Boxenfermentern teilweise 30 bis 80 oder mehr betragen, wobei der Gärrest aus bereits angefaultem Material eines anderen Fermenters besteht und als Starterkultur dient. Der Rest wird dann mit frischem zu vergärendem Material aufgefüllt. Nachteilig hierbei ist, dass, um eine größere Menge Materials zusätzlich einsetzen zu können, entweder die Boxenfermenter sehr groß gestaltet werden müssen oder aber die Fermentation keine große Effizienz hinsichtlich der Methanproduktion besitzt. Generell gilt, dass der Gärrest umso größer sein muss, je energiereicher die einzubringende Biomasse ist.
  • Darüber hinaus stellt die Vermischung von Gärrest und frischem Material vor dem Einbringen in den Fermenter einen zusätzlichen Arbeitsschritt dar, der auch aus Sicht des Emissionsschutzes kritisch zu beurteilen ist.
  • Sofern jedoch ein Animpfen alleine über das Perkolat erfolgen soll, ist eine große Perkolationsfähigkeit von Anfang an notwendig, um eine hohe Methanausbeute zu erreichen und es muss eine große Menge Perkolat über den Boxenfermentern verrieselt werden.
  • Es ist daher erforderlich, dass ein solcher Perkolatstrom je Fermenter eingestellt wird, dass in dem Fermenter entstehende Säuren mit dem Perkolatstrom zumindest teilweise ausgeschwemmt werden und der Perkolatstrom eine solche Beladung mit Mikroorganismen aufweist, dass er zum Starten der Fermentation in einem neu angesetzten Fermenter einsetzbar ist. Die Ausschwemmung erfolgt dabei derart, dass keine Versauerung der Fermenter auftritt. Unter Versauerung ist dabei zu verstehen, dass aufgrund der vorliegenden Säuren eine weitere Vergärung nicht stattfindet. Aufgrund des dabei eingesetzten hohen Perkolatstroms ist eine gute Abführung erforderlich, da sich ansonsten bei einer Perkolationsfähigkeit in Höhe von ca. 1 cm/min der Rückfluss des Perkolats am Fuße des Fermenters bei den üblichen Längen von Boxenfermentern von 10 bis 30 m ca. 50 h hinziehen würde, was die weitere Berieselung verhindert bzw. das Substrat aufschwimmen lassen würde. Die Messung erfolgt dabei mittels eines Permeameters (Guelph Permeameter der Fa. Soilmoisture Equipment Corp., Santa Barbara, USA).
  • Daher ist eine Drainage am Fuße der Fermenter notwendig, um eine besonders gute Abführung des Perkolats zu erreichen. Sofern Lochboden am Fuße des Substrats eingesetzt wird, besteht hier bei Boxenfermentern das Problem, dass diese zum einen leicht verstopfen und zum anderen durch den darunter vorzusehenden Hohlraum ein unnötig großes Fermentervolumen. bedingen. Ferner ist ein derartiger Lochboden mit Radladern oder vergleichbaren Fahrzeugen nicht befahrbar, wobei dies für Boxenfermenter einen großen Nachteil darstellt, da diese in der Regel von vorne ähnlich wie Garagen mit derartigen Fahrzeugen befüllt werden. Kann jedoch aus diesen Gründen nur eine geringe Perkolatmenge verrieselt werden, kann die Fermentation nur sehr langsam eingeleitet werden, was wiederum große Fermentationsvolumina bedingt.
  • Es kann dabei vorteilhaft sein, dass die Drainageschicht aus dem gleichen Material wie die Filtrationsschicht besteht. Grundsätzlich können jedoch auch verschiedene Materialien oder verschiedene Spezifikationen eines Materials eingesetzt werden. Dabei soll die Filtrationsschicht insbesondere aus einem Material bestehen, ebenso die Drainageschicht, das eine Befahrbarkeit mit Fahrzeugen zur Beladung der Fermenter möglich ist. Gleichzeitig soll vorgesehen sein, dass es nicht zu einer übermäßigen Verdichtung sowohl der Drainageschicht als auch der Filtrationsschicht kommt, wobei unter einer übermäßigen Verdichtung zu verstehen ist, dass eine oder beide der Schichten ihre erfindungsgemäße Funktion nicht mehr vornehmen können. Hohlräume unter den Schichten entfallen.
  • Es kann dabei vorzugsweise vorgesehen sein, dass die gemeinsame Dicke von Drainageschicht und Filtrationsschicht 5 bis 50 cm und vorzugsweise 10 bis 20 cm beträgt. Da diese Schichten nur ein geringes Volumen in den Fermentern einnehmen, erhöht sich hierdurch die notwendige Fermentergröße nur unwesentlich. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass Drainageleitungen, die entweder offen liegen oder in den Boden eingelassen sind, die Drainagewirkung der Drainageschicht unterstützen, indem eine möglichst gute Abführung des Perkolats unterhalb des Fußes der Fermenter erfolgt.
  • Besonders bevorzugt können dabei die Filtrations- und Drainageschichten aus holzigen Garten- oder Parkabfällen, die insbesondere geschreddert sein können, Holzhackschnitzeln, Blähton, Stroh, Strohmatten oder Mischungen hiervon bestehen. Grundsätzlich sind auch Kiese als Filtrations- und/oder Drainageschicht einsetzfähig, wobei bei Entnahme des Restmaterials aus den Boxenfermentern und der weiteren Verarbeitung bzw. Ausbringung derselben in manchen Fällen das Vorliegen von Kies in dem Material problematisch ist.
  • Insoweit sind auf den weiteren Verarbeitungsprozess abgestimmte Filtermaterialien bevorzugt. Der weitere Verarbeitungsprozess kann dabei in Form von landwirtschaftlichen Düngemitteln, Blumenerde, Gartenerde etc. gegeben sein.
  • Besonders bevorzugt ist dabei, dass die Filtrations- oder Drainageschicht Partikel von Garten- oder Parkabfällen in einer mittleren Größe von 0,5 bis 50 mm, insbesondere 10 bis 40 mm aufweist, wobei für Holzhackschnitzel die gleiche Größe gilt. Unter mittlerer Größe ist hierbei die Länge der größten Erstreckung des jeweiligen Partikels zu verstehen. Für Blähtonpartikel ist eine mittlere Größe von 10 bis 35 mm, insbesondere 16 bis 32 mm Körnung bevorzugt.
  • Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die Filtrations- und/oder Drainageschicht eine Filterwirkung und/oder hydraulische Leitfähigkeit aufweist einer entsprechenden Schicht aus Kies der Körnung 16 mm bis 32 mm.
  • Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Wasserleitungsfähigkeit der Filtrations- und/oder Drainageschicht bei mindestens 3 m3/h und insbesondere bei 10 m3/h liegt. Eine Wasserleitfähigkeit von mindestens 10 m3/h stellt insbesondere bei sauren Substraten, wie z. B. Silage, den bevorzugten Wert dar. Besonders bevorzugt sind hierbei höhere Wasserleitfähigkeiten. Hieraus ergibt sich eine gewünschte hydraulische Leitfähigkeit von mindestens 7 cm/min bzw. bei sauren Substraten wie Silagen von mindestens 22 cm/min. Die Wasserleitfähigkeit bzw. hydraulische Leitfähigkeit können ebenfalls mittels eines Permeameters der vorstehenden Art oder anderen Standardmethoden bestimmt werden.
  • Gemäß einer Ausführungsform kann dabei vorgesehen sein, dass die Feststofffermenter ausschließlich im anaeroben Bereich arbeiten. Eine Betriebsweise im aeroben Bereich ist dabei in der Regel nicht vorgesehen. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Perkolationsvorrichtung einen Perkolationszwischenspeicher umfasst. Ein derartiger Perkolationszwischenspeicher dann dazu dienen, aus den Fermentern abgeführtes Perkolat, welches bei mehreren Fermentern insbesondere vor Zufuhr zum Perkolatzwischenspeicher zusammengeführt werden kann, zwischenzuspeichern und zu vermischen und dann erneut dem Fermenter wieder zuzuführen. Darüber hinaus kann der Perkolatzwischenspeicher ebenfalls der Methangewinnung dienen, indem dieser als Flüssigfermenter betrieben wird.
  • Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass dem Perkolat abbaubare organische Substanzen kontinuierlich oder diskontinuierlich zugegeben werden.
  • Zum Anfahren des Fermenters kann ein Gärrest eingesetzt werden, der im Bereich von 0 bis 30 Gew.-%, insbesondere von 0 bis 20 Gew.-% und insbesondere von 0 bis 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Biomasse in einem der Feststofffermenter eingesetzt wird.
  • Des Weiteren ist es besonders vorteilhaft, dass der Perkolatbehälter und/oder das Perkolatleitungssystem der Perkolationsvorrichtung beheizt wird. Dabei arbeiten die der Methanisierung dienenden Mikroorganismen vorzugsweise bei einer Temperatur von > 35° C. Eine Beheizung der Flüssigkeit im Perkolatbehälter oder in den Leitungen lässt sich dabei gegenüber einer Beheizung der Biomasse selbst beispielsweise über eine Heizung am Boden des Fermenters erheblich effizienter gestalten und es kann eine bessere Durchheizung durch Verrieselung eines aufgeheizten Perkolats erzielt werden, da der Wärmeübergang im Perkolat gegenüber der Biomasse erheblich verbessert ist und insbesondere eine höhere Kontaktfläche besteht.
  • Weiterhin kann vorgesehen sein, verschiedene Substrate für die Vergärung derartig zu mischen, dass eine ideale Perkolationsfähigkeit des Gemisches erreicht wird. Dabei soll das organische Substrat vorzugsweise eine Perkolationsfähigkeit von mindestens 1 cm/min aufweisen. Unter idealer Perkolationsfähigkeit ist dabei zu verstehen, dass der für den schnellen Übergang in die Methanphase erforderliche Perkolatstrom bezogen auf das Substrat eingestellt werden kann und gleichfalls das gesamte zur Vergärung vorgesehene Gemisch vollständig durchströmt wird. Es wird dann eine Versauerung des Substrats verhindert bzw. rasch neutralisiert und eine maximale Methanausbeute erzielt.
  • Besonders bevorzugt kann eine entsprechende Vorrichtung mit mindestens einem oder auch mehr Feststofffermentern betrieben werden, der im Batchbetrieb arbeitet. Die Anzahl der eingesetzten Feststofffermenter hängt dabei von der Dauer der Fermentation und der Menge des zu vergärenden Feststoffsubstrats ab. Grundsätzlich ist eine höhere Fermenteranzahl vorteilhaft, da der Methangehalt im Verlauf der Fermentation ansteigt und die technische Verwertung eines möglichst gleichmäßigen Methananfalls vorteilhaft ist.
  • Als Fermenter können insbesondere von vorne befahrbare oder befüllbare Boxenfermenter eingesetzt werden. Die Vorrichtung kann einen Biogassammelbehälter umfassen, über den das Biogas dann zur weiteren Verarbeitung abgegeben wird.
  • Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben werden. Dabei zeigt die einzige Figur eine Vorrichtung zur Fermentation von organischem Feststoffsubstrat, die in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 10 versehen ist. Die Feststofffermentationsvorrichtung umfasst dabei einen Feststofffermenter 12. Der Feststofffermenter 12 besitzt eine garagenartige Form und wird vorne ähnlich einer Autogarage mit Biomasse befüllt. Die Biomasse oder Feststoffsubstrat ist hierbei mit 14 gekennzeichnet. Der Feststofffermenter ist in der befüllten Form dargestellt.
  • Des Weiteren umfasst die Vorrichtung 10 einen Perkolatzwischenspeicher 16, in dem Perkolationsflüssigkeit 18 zwischengespeichert wird. Die Perkolationsflüssigkeit 18 wird zur Verregung bzw. Verrieselung im Feststofffermenter 12 verwendet. Wobei das Perkolat 18 am Fuß des Fermenters 12 aufgefangen und in den Perkolatzwischenspeicher 18 zurückgeführt wird. Das Perkolat aller Fermenter in den Vergärungsgasen wird im Perkolattank gesammelt und über alle Fermenter verrieselt. Am Fuß des Fermenters 12 ist eine Drainageschicht 22 eingebracht, die dazu dient, das am Fuß des Fermenters anlangende Perkolat möglichst schnell aus der Biomasse 14 abzuführen und so ein Aufschwimmen der Biomasse zu verhindern. Oberhalb der Drainageschicht 22 ist hierbei eine Filtrationsschicht 23 vorgesehen, die der Stoffrückhaltung des Feststoffsubstrats dient und verhindert, dass Substrat in die Drainageschicht eingetragen wird und diese blockieren könnte und somit die rasche Rückführung von Perkolat in den Perkolatzwischenspeicher 18 behindert. Zur Perkolatverteilung ist hierbei ein Leitungssystem, das mit 20 bezeichnet ist, vorgesehen, über das der Perkolatzwischenspeicher 16 mit dem Fermenter 12 verbunden ist und eine Kreislaufführung des Perkolats 18 ermöglicht. Im Leitungssystem 20 ist eine Pumpe 24 vorgesehen, die das Perkolat zu einer Verteileinrichtung zur Berieselung 26 fördert, über die das Perkolat möglichst gleichmäßig über die Oberfläche der Biomasse verteilt wird, um eine möglichst gute Durchfeuchtung des Substrats zu erreichen.
  • Am Boden des Fermenters 12 wird dann das Perkolat über die Leitung wieder abgeführt und dem Perkolatzwischenspeicher 16 zugeleitet. Der Perkolatzwischenspeicher 16 wirkt hierbei gleichzeitig als Fermenter, über den ebenfalls Biogas entnommen werden kann, das in die Leitung 40 zusammen mit dem Biogas aus dem Fermenter 12 eingeleitet wird. Darüber hinaus dient der Perkolatzwischenspeicher 16 dem Säureabbau und der Regeneration des Perkolats.
  • Ferner können in einer Vorrichtung 10 mehrere Feststofffermenter 12a bis n vorgesehen sein, wobei die Beladung der Feststofffermenter 12 mit frischem Substrat nicht gleichzeitig, sondern zeitlich so zueinander versetzt erfolgt, dass möglichst viele Phasen der Vergärung gleichzeitig ablaufen, um einen für die technische Weiterverarbeitung des Biogases notwendigen weitgehend konstanten Methangehalt zu erreichen.
  • Eine Zugabe von Gärrest als Impfung oder eine Beschränkung des Durchmessers der Anlage auf wenige Meter ist bei einer derartigen Vorrichtung nicht notwendig.
  • Als Filter- sowie Drainageschicht können hierbei Holzhackschnitzel eingesetzt werden, wobei für die Filterschicht 23 eine andere oder eine gleiche Holzhackschnitzelgröße verwendet werden kann. Vorzugsweise kann jedoch vorgesehen sein, dass in der Drainageschicht gröbere Holzhackschnitzel eingesetzt werden, um eine bessere Abführung zu erreichen, wobei die Porosität der Filterschicht so eingestellt werden muss, dass es bei gleichzeitig guter Filterwirkung zu einer ausreichenden Abführung des Perkolats 18 kommt.
  • Eine entsprechende Ausgestaltung besitzt den Vorteil, dass bei einer Erfassung und Abfuhr von Perkolat 18 über eine Filtrations- sowie eine Drainageschicht am Fuß des Substrats der Vorteil gegeben ist, dass auf der einen Seite auf Zwischenwände und Perkolatauffangeinrichtungen verzichtet werden kann und auf der anderen Seite die Methanbildung wegen des erzielbaren hohen Perkolatstroms schnell vonstatten geht.
  • Eine entsprechende Vorrichtung ist auch auf dem landwirtschaftlichen Sektor einfach und sicher zu handhaben und ermöglicht einen guten Gasertrag, der gleichzeitig Emissionsgesichtspunkten Rechnung trägt.

Claims (14)

  1. Vorrichtung zur Fermentation von organischen Feststoffsubstraten (14) umfassend einen oder mehrere Feststofffermenter (12) sowie eine Perkolationsvorrichtung (16, 20, 24, 30) mittels derer ein Perkolatstrom von oben in den mindestens einen Feststofffermenter (12) einbringbar und am Fuß des Feststofffermenters (12) abführbar ist, wobei am Boden des oder der Feststofffermenter(s) eine Drainageschicht (22) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Drainageschicht (22) eine Filtrationsschicht (23) vorgesehen ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drainageschicht (22) aus dem gleichen Material wie die Filtrationsschicht (23) besteht.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gemeinsame Dicke von Drainageschicht (22) und Filtrationsschicht (23) 5-30 cm und vorzugsweise 10-20 cm beträgt.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtrations-(23) und/oder Drainageschicht (22) aus holzigen Garten- oder Parkabfällen, Holzhackschnitzel, Blähton, Stroh, Strohmatten oder Mischungen hiervon besteht.
  5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtrations-(23) und/oder Drainageschicht (22) Partikeln von Garten- oder Parkabfällen oder Holzhackschnitzeln mit einer mittleren Größe von 0,5 bis 50 mm, insbesondere 10 bis 40 mm aufweist.
  6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtrations-(23) und/oder Drainageschicht (22) Blähton-Partikeln mit einer mittleren Größe von 10 bis 35 mm, insbesondere 16 bis 32 mm aufweist.
  7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtrations-(23) und/oder Drainageschicht (22) eine Filterwirkung und hydraulische Leitfähigkeit entsprechend der von Kies der Körnung 16 mm bis 32 mm aufweist.
  8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Leitfähigkeit der Filtrations-(23) und/oder Drainageschicht (22) bei mindestens 3 m3/h und insbesondere bei mindestens 10 m3/h liegt.
  9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Leitfähigkeit der Filtrationsschicht (23) bei mindestens 7 cm/min und vorzugsweise bei mindestens 22 cm/min liegt.
  10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Feststofffermenter (12) im anaeroben Bereich arbeiten.
  11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Perkolationsvorrichtung (16, 20, 24, 30) einen Perkolatzwischenspeicher (16) umfasst.
  12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Feststofffermenter (12) vorgesehen sind und das Perkolat (18) aller Fermenter (12) vor der erneuten Perkolierung zusammengeführt wird.
  13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Feststofffermenter (12) Boxenfermenter sind.
  14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das organische Feststoffsubstrat (14) eine Perkolationsfähigkeit von mindestens 1 cm/min besitzt.
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