DE3626779A1

DE3626779A1 - Hinterwagen eines gelenkbusses

Info

Publication number: DE3626779A1
Application number: DE19863626779
Authority: DE
Inventors: Gerd Ruehmann
Original assignee: MAN Nutzfahrzeuge AG
Current assignee: MAN Truck and Bus SE
Priority date: 1986-08-07
Filing date: 1986-08-07
Publication date: 1988-02-11

Description

Die Erfindung betrifft den Hinterwagen eines Gelenkbusses mit einer angetriebenen, doppelbereiften, gelenkten Achse zur Erzeugung einer Lenk-Drehbewegung.

Es sind angetriebene gelenkte Achsen bekannt, die konven tionell über eine Achsschenkellenkung angelenkt werden. Dies ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Es werden vor allem benötigt: Ein Gestänge bis zur Achsmitte, Lenkhebel, Spurhebel, Spurstange usw. Diese Teile sind teuer, aufwendig in der Montage und nicht zuletzt verschleißanfällig. Achsschenkel lenkungen für doppeltbereifte Räder sind weiterhin denkbar ungeeignet, da wegen großer Rollradien sehr große Lenkkräfte über das Lenkgestänge übertragen werden müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gelenkte, doppelbereifte Achse an einem Hinterwagen eines Gelenk busses unter Verwendung des Achskörpers einer angetriebenen Starrachse mit einem minimalen Umrüstungs aufwand zu schaffen.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein Achse-Schwingensystem zur Erzeugung der Lenk-Drehbewegung mit einem Achskörper und einer mit ihm fest verbundenen Achsschwinge vorgesehen ist, daß die Achsschwinge vom Vorderwagen über eine Lenkstange und einen Lenkhebel schwenkbar ist, daß die Bewegung des Achse-Schwingen systems von Längs- und Querkräfte aufnehmenden Lenkern bestimmt ist, daß für den Ausgleich der vorgegebenen, unterschiedlichen Bögen, die vom Achse-Schwingensystem und vom Lenkhebel beschrieben werden, ein Klappgelenk vorgesehen ist und daß für die Nachführung der rahmen seitigen Luftfedern Luftfederhalter angeordnet sind.

Indem die Lenkbetätigung an der Achsschwingenspitze angreift, wird ein einfaches, kurzes Lenkgestänge ermöglicht. Außer dem auf jeden Fall erforderlichen Querlenker (Panhardstab) wird hier zusätzlich zu einer nicht lenkbaren Ausführung nur noch ein Längslenker, ein Klapphebel und Luftfederhalter benötigt. Auch werden über die erfindungsgemäße Einrichtung in vorteilhafter Weise die Brems- und Anfahrmomente abgestützt. Beim Lenkvorgang vollführt das Achse-Schwingensystem eine Drehbewegung um die rahmenseitigen Anlenkpunkte von Querlenker und Lenker.

Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung ist der Querlenker mit seiner Längsachse etwa mittig zu der das Getriebe mit dem Achskörper verbindenden Gelenkwelle angeordnet. Solcherart stehen beim Lenkvorgang die beiden Gelenke der Gelenkwelle in W-Anordnung, so daß ihre Knickwinkel gleich sind und keine unzulässige Ungleich förmigkeit die Gelenkwellengelenke beeinträchtigt, ihre Lebensdauer nicht stark reduziert wird und unnötige Geräusche vermieden werden.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den Ansprüchen der Beschreibung und den Zeichnungen zu ent nehmen.

Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 das Schema einer angetriebenen, doppelt bereiften, gelenkten Achse am Hinterwagen eines Gelenkomnibusses,

Fig. 2 die Einzelheit "X" in Seitenansicht,

Fig. 3 die Einzelheit "X" in Vorderansicht.

Der Achskörper in (6) mit der Doppelbereifung (13) ist mit der Achsschwinge (7) fest verbunden. Das gesamte Achse-Schwingensystem ist auf folgende Weise im Fahrzeugrahmen angelenkt: Die Querführung und damit die Querkräfte übernimmt der Querlenker (Panhardstab) (2) mit Lagerung am Fahrwerk und im Rahmen. Einen geringeren Anteil der Querkräfte überträgt das an der Schwingenspitze angeordnete Lenkhebelsystem "X". Längskräfte überträgt der Achslenker (1), wiederum mit Lagerung am Fahrwerk und im Rahmen. Die auftretenden Brems- und Anfahrmomente werden vom Lenkhebelsystem "X" abgestützt. Bei Kurvenfahrt eines Gelenkbusses wird die Lenkstange (8) von dem schwenkenden Gelenkbus-Vorderwagen horizontal verschoben. Lenkhebel (3) wird betätigt und verursacht einen Lenkaus schlag des Achse-Schwingensystems. Die Bewegung des Achse-Schwingensystem wird bestimmt durch die Kreisbögen der Lenker (1) und (2). Das Achse-Schwingensystem dreht sich um seine Anlenkungselemente. Da das Achse-Schwingen system einen vorgegebenen Bogen beschreibt, der Lenkhebel (3) jedoch ebenfalls einen anderen vorgegebenen Bogen, so muß hier eine Bewegungsausgleich vorgesehen sein. Dies geschieht mit Hilfe des Klappgelenkes (4). Beim Schwenken des Achse-Schwingensystems muß dafür Sorge getragen werden, daß die rahmenseitigen Luftfedern (9) nachgeführt werden können. Dies geschieht durch die schwenkbaren Luftfederhalter (5, 5′). Der rahmenseitige Anlenkpunkt des Querlenkers (2) wurde bewußt hinter der Achse in gleichem Abstand zu den beiden Gelenken der Gelenkwelle (11), die das Getriebe (10) mit dem Achsenkörper (6) verbindet, angeordnet. So ist gewährleistet, daß beim Lenken des Achse-Schwingensystems keine unzulässige Ungleichförmigkeit im Gelenkwellentrieb vorkommt. Beim Lenkvorgang ergibt sich eine W-Anordnung der Gelenk wellengelenke.

Das Klappgelenk (4) besteht aus einer am Rahmen befestigten Konsole (12) und einer an dieser um eine horizontale Achse drehbaren Gabel mit einem anderenends angeordneten Kugelkopf, der in eine entsprechende Fassung an der Achsschwinge (7) eingreift.

Bezugszeichenliste 1 Längs-Lenker
2 Quer-Lenker
3 Lenkhebel
4 Klapphebel
5, 5′ Luftfederhalter
6 Achskörper
7 Achsschwinge
8 Lenkstange
9 Luftfeder
10 Getriebe
11 Gelenkwelle
12 Konsole
13 Reifen

Claims

1. Hinterwagen eines Gelenkbusses mit einer angetriebenen, doppeltbereiften, gelenkten Achse zur Erzeugung einer Lenk-Drehbewegung, dadurch gekennzeichnet,

- daß ein Achse-Schwingensystem zur Erzeugung der Lenk-Drehbewegung mit einem Achskörper (6) und einer mit ihm fest verbundenen Achsschwinge (7) vorgesehen ist,
- daß die Achsschwinge (7) vom Vorderwagen über eine Lenkstange (8) und einen Lenkhebel (3) schwenkbar ist,
- daß die Bewegung des Achse-Schwingensystems (6, 7) von Längs- und Querkräfte aufnehmenden Lenkern (1, 2) bestimmt ist,
- daß für den Ausgleich der vorgegebenen, unter schiedlichen Bögen, die vom Achse-Schwingensystem (6, 7) und vom Lenkhebel (3) beschrieben werden, ein Klappgelenk (4) vorgesehen ist,
- und daß für die Nachführung der rahmenseitigen Luftfedern (9) Luftfederhalter (5, 5′) angeordnet sind.

2. Hinterwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (2) mit seiner Längsachse in etwa mittig zu der das Getriebe (10) mit dem Achs körper (6) verbindenden Gelenkwelle (11) angeordnet ist.

3. Hinterwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Lenker (1, 2) einerends am Rahmen und anderenends am Fahrwerk abgestützt sind.

4. Hinterwagen nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkhebel (3) als Winkel hebel ausgebildet ist.

5. Hinterwagen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das Klappgelenk (4) aus einem am Rahmen befestigten Träger (12) und einer an diesem um eine horizontale Achse dreh baren Gabel mit einem anderenends angeordneten Kugelkopf besteht, der in eine entsprechende Fassung an der Achsschwinge (7) eingreift.