DE3626498A1 - Verfahren zum verhindern der bildung von sekundaermembranen bei der ultrafiltration, insbesondere von milch - Google Patents
Verfahren zum verhindern der bildung von sekundaermembranen bei der ultrafiltration, insbesondere von milchInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zu dem im Ober
begriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Zweck.
Es ist bekannt, daß die Filterleistung von Ultrafiltrations
anlagen während der Ultrafiltration von Flüssigkeiten, die
Eiweiße und Salze enthalten, fortschreitend abnimmt. Dies
hat seine Ursache darin, daß sich im Laufe der Ultrafiltra
tionsbehandlung bei der Konzentrierung von Eiweiß unmittelbar
an der Kontaktfläche zum Ultrafiltrations-Filter eine Sekun
därmembran bildet, die dadurch entsteht, daß Eiweiße ver
schiedener Art und Salze Verbindungen eingehen, die sich in
und/oder an und/oder auf Filterporen niederschlagen und diese
verkleinern oder gar zusetzen.
Wenn es gelingt, die Bildung der Sekundärmembrane zu ver
hindern, kann die Filterleistung erhalten werden.
Demgemäß besteht die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
darin, ein Verfahren anzugeben, mit dem dies gelingt.
Die vorstehende Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungs
teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Bin
dungsfähigkeit von Eiweißteilchen derart beeinflußt werden,
daß Sekundärmembranen nicht entstehen können. Es ist sogar
möglich, gemäß Anspruch 2 durch eine gezielte systematische
Entfernung der mehrwertigen Kationen und/oder Veränderung
oder Angleichung des pH-Wertes den Salzhaushalt so zu steuern,
daß Eiweißstrukturen während der Ultrafiltration durch Zer
fall verkleinert werden, in welchem Falle die Filterleistung
nicht nur nicht abnimmt, sondern sich vergrößert.
Die Unteransprüche 3 bis 7 betreffen bevorzugte Ausgestaltun
gen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2.
Die Maßnahme gemäß Anspruch 3 fördert das Abdrängen von Salzen
in die Permeatflüssigkeit, so daß der Entsalzungsprozeß
schneller vonstatten geht.
Die mehrwertigen Kationen werden gemäß Anspruch 4 vorzugs
weise durch sequentiellen Ionentausch, Elektrodialyse oder
Dialyse aus der zurückzuführenden Permeatphase entfernt.
Die gewollte Steuerung des Salzhaushaltes wird gemäß Anspruch
5 vorzugsweise durch Messung der Leitfähigkeit der dem UF-
Filter zugeführten Flüssigkeit (gemischte Phase) überwacht.
Dies ist möglich, weil sich die Entsalzung durch Abnahme der
Leitfähigkeit der gemischten Phase manifestiert.
Gemäß Anspruch 6 wird mit der eigentlichen Konzentratbildung
erst begonnen, wenn die Leitfähigkeit der dem UF-Filter nach
Rückführung und Wiedervermischung von Konzentratphase und
behandelter Permeatphase zugeführten gemischten Phase auf
wenigstens 70% des Ausgangswertes abgesunken ist.
Die Leistungsfähigkeit einer Ultrafiltration ist letztlich
die während einer bestimmten Zeit erreichbare Konzentratbil
dung. Diese kann gemäß Anspruch 7 noch dadurch vergrößert
werden, daß die Kationenentfernung und Permeatrückführung
auch während der eigentlichen Konzentratbildung im vermin
derten Ausmaß fortgesetzt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren richtet sich der anzu
strebende Entsalzungsgrad natürlich auch nach den Bedürfnis
sen des herzustellenden Produktes. In jedem Falle werden aber
Eiweißteilchen vor der eigentlichen Konzentratbildung zu
nehmend daran gehindert, untereinander zu vernetzen und bei
dem anschließenden Konzentrationsprozeß eine Sekundärmembrane
aufzubauen.
Die vorteilhaften Wirkungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
belegen die nachstehend angegebenen Beispiele:
Milch mit einer Ausgangsleitfähigkeit von z.B. 5,8 mS und
einem Trockenmassegehalt von 9,00-13,0 (Magermilch oder
Vollmilch) wird ultrafiltriert. Die anfallende Permeatphase
wird entkationisiert und entanionisiert (auch umgekehrt mög
lich) und dem Konzentrat wieder zugeführt. Dabei sinkt der
Leitwert in der gemischten Phase. Sobald deren Leitwert auf
4-4,5 mS abgesunken ist, wird ein Teilstrom der Permeat
phase abgeleitet und ein Teilstrom weiter entsalzt und mit
der Konzentratphase wieder vermischt. Produktbezogen kann
dieser Vorgang solange durchgeführt werden, bis der Leitwert
der gemischten Phase zwischen 0,2 und 4 mS liegt. Die Lei
stungsfähigkeit des Ultrafiltrationsfilters bleibt über den
gesamten Prozeß hinweg einschließlich der eigentlichen Kon
zentrierungsphase voll erhalten.
Dieses Beispiel belegt, daß die Vorteile des erfindungsge
mäßen Verfahrens auch ausgenützt werden können, wenn es nicht
darauf ankommt, durch die Ultrafiltration eine Konzentrierung
der Eiweißstoffe zu erreichen. Hier wird ohne Konzentration
ultrafiltriert. Milch wird durch an sich bekannte anderweitige
Konzentriermaßnahmen (z.B. Wasserverdampfung) auf 13%-55%
Trockenmasse konzentriert. Dabei steigt die Leitfähigkeit
des Systems von 5 auf z.B. 20 mS an. Dieses Konzentrat wird
zwecks Entsalzung ultrafiltriert und das anfallende Permeat
entsalzt und sofort wiedervermischt. Dabei sinkt der Leit
wert der gemischten Phase laufend, und die Fluxrate der Ultra
filtrations-Anlage steigt.
Die Filterleistung kann auch durch Vorlage von bereits
entsalztem Permeat, das in einem anderen Prozeß gewonnen
wurde, gesteigert werden, weil dies eine entsprechende
Steuerung des Salzhaushaltes ergibt.
Milch oder konzentrierte Milch mit einem Leitwert von 4 bis
25 mS wird vor der eigentlichen Ultrafiltration mit vorher
hergestelltem leitwertreduzierten Permeat und/oder Süß- bzw.
Sauermolke vermischt, so daß dabei der ursprüngliche Leitwert
des Ausgangssystems um mindestens 25-30% reduziert wird.
Dann wird ultrafiltriert. Dies führt dazu, daß von Anfang
an mit einer bis zu 25% höheren Fluxrate als ursprünglich
möglich die Ultrafiltration begonnen werden kann.
Beträgt die Fluxrate laut Werksangabe beispielsweise 40 l
pro m2 und Stunde, so steigt sie bei der erfindungsgemäßen
Vorgangsweise von Anfang an auf 50 l pro m2 und Stunde. Wird
während der Ultrafiltration weiter entsalzt, dann erhöht sich
die Fluxrate selbst bei zunehmender Konzentration.
Claims (8)
1. Verfahren zum Verhindern der Bildung von Sekundärmembra
nen in den Ultrafiltrations(UF)-Filtern bei der Ultrafil
tration von Flüssigkeiten, die Eiweiße und Phosphate und/
oder Sulfate und/oder Citrate und ggf. anderweitige Salze
und dispergierte Stoffe enthalten, insbesondere von Milch,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) durch direkte Rückführung der Konzentratphase in die dem UF-Filter zuzuführende Flüssigkeit,
- b) durch systematische Entfernung von mehrwertigen Kationen in Verbindung mit Phosphaten, Sulfaten und Citraten aus der Permeatphase und/oder Veränderung oder Angleichung des ph-Wertes von dieser, und
- c) durch mindestens teilweise Rückführung der nach b) behandelten Permeatphase in die dem UF-Filter zuzu führende Flüssigkeit
der Salzhaushalt der durch Ultrafiltration zu behandeln
den Flüssigkeit vor der eigentlichen Konzentratbildung
so gesteuert wird, daß Eiweiße in ihrem Bestreben, sich
zu vergrößern, gehindert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Salzhaushalt so gesteuert wird, daß Eiweißstrukturen
während der Ultra-Filtration durch Zerfall verkleinert
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zurückgeführte Konzentratphase mit Fett, Mikro
organismen oder anderen Stoffen, die nicht durch die
Filterporen durchtreten können, angereichert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die mehrwertigen Kationen durch sequen
tiellen Ionentausch, Elektrodialyse oder Dialyse aus der
zurückzuführenden Permeatphase entfernt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung des Salzhaushaltes durch
Messung der Leitfähigkeit der dem UF-Filter zugeführten
Flüssigkeit (gemischte Phase) überwacht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
mit der eigentlichen Konzentratbildung erst begonnen wird,
wenn die Leitfähigkeit der dem UF-Filter nach Rückführung
und Wiedervermischung von Konzentratphase und behandelter
Permeatphase zugeführten gemischten Phase auf wenigstens
70% des Ausgangswertes abgesunken ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kationenentfernung und Permeatrückführung auch während
der eigentlichen Konzentratbildung im verminderten Ausmaß
fortgesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863626498 DE3626498A1 (de) | 1986-08-05 | 1986-08-05 | Verfahren zum verhindern der bildung von sekundaermembranen bei der ultrafiltration, insbesondere von milch |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863626498 DE3626498A1 (de) | 1986-08-05 | 1986-08-05 | Verfahren zum verhindern der bildung von sekundaermembranen bei der ultrafiltration, insbesondere von milch |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3626498A1 true DE3626498A1 (de) | 1988-02-18 |
Family
ID=6306737
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863626498 Ceased DE3626498A1 (de) | 1986-08-05 | 1986-08-05 | Verfahren zum verhindern der bildung von sekundaermembranen bei der ultrafiltration, insbesondere von milch |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3626498A1 (de) |
Cited By (4)
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