DE3626018C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein flexibles Anschlußka­ bel für elektrische Geräte gemäß dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.

Bei solchen Anschlußkabeln muß sichergestellt werden, daß auch bei schadhafter Isolierung der spannungsführen­ den Adern keine unzulässig hohen Berührungsspannungen für den Benutzer auftreten können.

In der DE-OS 16 90 175 wird eine elektrische Anschlußlei­ tung für bewegliche Elektrogeräte beschrieben, bei der der Schutzleiter in seinen Abmessungen so ausgeführt ist, daß seine Bruchfestigkeit mit Sicherheit bedeutend höher ist als die der Nutzleiter und daß durch eine bes­ sere Schmiegsamkeit eine vergleichsweise höhere Lebens­ dauer gegeben ist. Außer durch Wahl entsprechender Werk­ stoffe mit höheren Festigkeitseigenschaften und mit Quer­ schnitten größerer Abmessung oder feinerer Unterteilung durch Verwendung dünnerer Litzendrähte für den Schutzlei­ ter soll dies auch durch eine Wärmebehandlung, galva­ nisch oder mechanisch aufgebrachte Überzüge mit Gleitei­ genschaften sowie durch eine besonders biegeweiche Ver­ drillung der Litzendrähte erreicht werden. Im Endergeb­ nis soll dies dazu führen, daß mit Sicherheit vor einem etwaigen Bruch des Schutzleiters der Nutzleiter unterbro­ chen und das Elektrogerät außer Betrieb gesetzt wird. Ei­ ne Gefährdung des Benutzers sei ausgeschlossen, weil bei einem Bruch des Phasenleiters die elektrische Verbindung des Schutzleiters zwischen Elektrogerät und Schukostec­ ker bestehen bleibt.

Aus der DE-AS 16 40 958 ist eine hochflexible, isolier­ te, abgeschirmte elektrische Leitung bekannt, bei der die metallische Abschirmung aus einem zwischen Isolie­ rung und Mantel des Kabels angeordneten, lückenbildenden Geflecht von Drähten besteht. Dabei wird um den eigentli­ chen Leiter zunächst eine leitfähige Gummischicht, dann eine Isolierung und anschließend eine weitere leitfähige Gummischicht angeordnet. Über dieser zuletzt genannten leitfähigen Gummischicht befindet sich das als metalli­ sche Abschirmung dienende Drahtgeflecht, das wiederum von einer weiteren leitfähigen Gummischicht und einem Außenmantel umgeben ist. Bei einer etwaigen Zerstörung der Isolierung des Leiters wird dies nicht ohne weiteres bemerkt werden, da die zwischen Drahtgeflecht und Leiter liegende Isolierung einen relativ hohen spezifischen Wi­ derstandswert bedingt. Unter ungünstigen Umständen - d. h. bei einer Beschädigung der Isolierung - kann jedoch die Berührungsspannung für den Benutzer unzulässig hohe Werte annehmen.

Auch bei den Kabeln entsprechend den DE-AS 12 56 287 sowie 12 57 919 liegen zwischen den isolierten Adern und dem Schutzleiter jeweils isolierende Innenmäntel, so daß auch hier ein relativ hoher spezifischer Widerstandswert zwischen den isolierten Nutzleitern und dem Schutzleiter gegeben ist. Das oben Gesagte gilt daher auch für diese bekannten Kabel, bei denen unzulässig hohe Berührungs­ spannungen ebenfalls nicht auszuschließen sind.

Aus der DE-AS 10 43 437 ist eine sogenannte berührungs­ spannungssichere elektrische Leitung bekannt, bei der ne­ ben den isolierten Nutzleitern auch ein isolierter Mit­ telpunktsleiter bzw. Nulleiter und ein isolierter Schutz­ leiter vorgesehen sind. Der isolierte Mittelpunktsleiter bzw. Nulleiter und der isolierte Schutzleiter werden in dichter Wirkung in einer zweigängigen Schraubenlinie um den oder die Nutzleiter gewickelt. Ist bei einer mehrphasigen Leitung kein Mittelpunktsleiter vorhanden, können die um den bzw. die stromführenden Adern gewickelten isolierten Leiter beide als Schutzleiter parallel geschaltet werden. Das gesamte Leiterbün­ del ist von einem Schlauchmantel umgeben. Beim Anschließen über einen Schutzkontaktstecker muß also sichergestellt sein, daß der Mittelpunktsleiter geerdet ist.

Aus dem Buch von S. Richter "Einführung in die Stark­ stromkabel-Technik", Teil 1 Aufbauelemente, Kabel- und Metallwerke Gutehoffnungshütte AG, Hannover, 2. Auflage, Seiten 15 und 16 sind Kabel bekannt, die als konzentri­ sche Leiter ausgebildet sind und über Einzeladern, Adern­ gruppen oder Kabelseelen aus Einzeldrähten aufgeseilt, aufgeflochten, aus Metallbändern aufgewickelt oder rohr­ förmig gebogen oder auch als nahtlos gepreßter Metallman­ tel ausgebildet sind. Solche Leiter werden im Hinblick auf den Skin-Effekt in der Hochfrequenztechnik verwen­ det.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein flexibles Anschlußkabel für elektrische Geräte so zu gestalten, daß das Gerät bei einer etwaigen Beschädigung der Nutz­ leiterisolierung selbsttätig außer Funktion gesetzt wird und daher unzulässig hohe Berührungsspannungen nicht auf­ treten können.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unter­ ansprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungsfiguren beispielsweise erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen aus zwei Leitern bestehenden Kabelkern mit einem schraubenförmig um diesen Kern herum verlaufenden, nicht isolierten Schutzleiter,

Fig. 2 einen aus drei Leitern bestehenden Kabelkern mit einem schraubenförmig um diesen Kern herum­ verlaufenden, nicht isolierten Schutzleiter.

In Fig. 1 sind zwei Nutzleiter 11 und 12 dargestellt, die jeweils mit einer Isolierung 14 umgeben sind. Um den aus den beiden Nutzleitern 11 und 12 gebildeten Kabel­ kern herum ist ohne weitere isolierende Zwischenschicht ein nicht isolierter Schutzleiter 15 schraubenlinienför­ mig angeordnet. Diese beschriebene Anordnung wird insge­ samt von einem an sich bekannten isolierenden äußeren Schutzmantel 16 umgeben, wobei der spezifische Widerstandswert des äußeren Schutzmantels 16 erheblich höher ist als der spezifische Widerstand zwischen Phasenleitern 11, 12 oder 13 und dem Schutzleiter 15.

Das in Fig. 2 dargestellte Kabel weist insgesamt drei Nutzleiter 11, 12 und 13 auf, die mit einer Isolierung 14 versehen sind und den Kern des Kabels bilden, um den herum ein nicht isolierter Schutzleiter 15 ohne irgendei­ ne weitere isolierende Zwischenlage schraubenlinienför­ mig angeordnet ist. Auch diese Anordnung ist in an sich bekannter Weise von einem äußeren isolierenden Schutzman­ tel 16 umgeben.

Zur Erhöhung der Flexibilität empfiehlt es sich, den Schutzleiter 15 als Litze aus einer Vielzahl von feinen Einzeldrähten aufzubauen.

Zur Verbesserung der Wirkung, insbesondere um etwaige Lücken in der Schutzleiterlage mit Sicherheit auszu­ schließen, kann der Schutzleiter auch in mehreren Lagen aufgebracht werden. Dies kann im Gleichschlag geschehen, wird aber vorteilhafterweise im Gegenschlag erfolgen.

Das oben beschriebene Anschlußkabel bietet insbesondere unter extremen Bedingungen eine hohe Sicherheit. Selbst bei kleinsten Beschädigungen der Isolierung 14 der Nutz­ leiter 11 bis 13 wird beispielsweise durch eindringende elektrisch lei­ tende Flüssigkeit ein Kurzschluß zwischen den Nutzlei­ tern 11, 12 bzw. 13 und dem Schutzleiter 15 erfolgen und die vorhandene Sicherung ansprechen. Diese Tatsache bie­ tet dem Benutzer eines Haarföhns Sicher­ heit, falls das schadhafte Anschlußkabel in ein mit Was­ ser gefülltes Waschbecken oder in einer mit Wasser gefüll­ te Badewanne hinabhängen sollte. Auch bei thermischer Zerstörung der Isolierung 14 erfolgt ein Kurzschluß zwi­ schen Schutzleiter 15 und spannungsführender Ader 11, 12 oder 13. Dies ist ein wichtiger Aspekt insbesondere bei Bügeleisen oder Heizlüftern.

Claims (5)

1. Flexibles Anschlußkabel für elektrische Geräte, beste­ hend aus mindestens einem isolierten Phasenleiter, ggf. aus einem zusätzlichen Nulleiter und aus einem diese Lei­ ter umgebenden Schutzleiter sowie aus einem äußeren Iso­ liermantel, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Schutzleiter (15) um einen nicht isolierten flexiblen Leiter handelt, der ohne Zwischenlage schraubenlinien­ förmig direkt auf die Isolierung (14) des aus Phasen­ (11, 12, 13) und Null- bzw. Mittelpunktsleiter bestehen­ den Kabelkerns gewickelt ist und diesen allseitig ohne nennenswerte Lücken umschließt, wobei der spezifische Widerstandswert der Außenisolierung (16) deutlich höher ist als der spezifi­ sche Widerstandswert zwischen Phasenleiter (11, 12, 13) und Null- bzw. Mittelpunktsleiter einerseits sowie Schutzleiter (15, 17) andererseits.

2. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Schutzleiter um eine Litze (15) handelt.

3. Kabel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Schutzleiter (15, 17) mehrlagig auf dem Kabel angeordnet ist.

4. Kabel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Lagen im Gleichschlag angeordnet sind.

5. Kabel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Lagen im Gegenschlag angeordnet sind.