DE3623660A1 - Feuerfestes giessrohr - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein feuerfestes Gießrohr zum Einbringen von Stahlschmelze in eine Stahlbandgießkokille mit im Bereich der Breitseitenwände erweitertem Eingießbereich, wobei vor einem Bodenverschluß seitliche Ausflußöffnungen angeordnet sind.

Derartige Gießrohre sind unter anderem durch Heft 8 der Stahl­ eisen-Schriften "Das Stranggießen von Stahl", Seite 21 in ver­ schiedenen Ausgestaltungen bekanntgeworden. Die zum Einbringen von Stahlschmelze in Brammenkokillen mit weitem Gießraum entwor­ fenen Gießrohre sind zum Einbringen von Stahlschmelze in Band­ gießkokillen mit engem Gießraum nicht geeignet. Zu diesem Zweck entworfene dünnere Gießrohre haben zu geringe Standzeiten und Durchflußleistungen.

Es ist eine Kokille bekannt, die zur Aufnahme eines Gießrohres ausreichender Durchflußleistung im Bereich der Breitseitenwände einen erweiterten Eingießbereich aufweist, der zu den Seiten und nach unten auf das Gießformat reduziert ist. Bei Verwendung der bekannten Gießrohre wurde festgestellt, daß beim Füllen der Kokille Metallschmelze zu den oberen Bereichen der Kokillenwan­ dungen hochspritzt und anbackt, wodurch die Strangschalenbildung behindert und Durchbrüche verursacht werden können.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines für Bandgießkokil­ len mit erweitertem Eingießbereich geeigneten Gießrohres mit großem Durchflußquerschnitt, wobei das Hochspritzen und Anbacken der Schmelze an den Kokillenwänden vermieden wird. Darüber hin­ aus soll im normalen Gießbetrieb eine gleichmäßige Verteilung der Schmelze ohne Auswaschung der Strangschale erreicht werden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die seitli­ chen Ausflußöffnungen mit einer vordachartigen Abdeckung ver­ sehen sind. Auf diese Weise wird insbesondere beim Angießen mit hohem Durchflußvolumen das Hochspritzen der Schmelze vermieden und im Normalbetrieb eine gute Schmelzenverteilung zu den Schmalseitenwänden der Kokille erreicht.

Die Ausflußöffnungen des Tauchausgusses sind gemäß einem weite­ ren Merkmal der Erfindung torbogenartig mit gerader Unterkante gestaltet. Wesentlich ist ferner, daß die lichte Weite der Aus­ flußöffnungen gleich oder geringer ist als der Abstand der Breitseitenwände außerhalb des Eingießbereiches.

Die Abdeckungen können die Auslauföffnungen vorteilhaft U-förmig passend umrahmen, wobei die Ausladung zum Bodenverschluß redu­ ziert ist. Darüber hinaus hat sich bewährt, daß die Oberkante der Abdeckung in einem Winkel von maximal 20° gegen die Horizon­ tale ansteigt.

Zur Umleitung der Strömung befinden sich am Boden des Gießrohres den Ausflußöffnungen zugeordnete Leitflächen, die bogenförmig gestaltet sein können.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Tauchausguß eingangsseitig eine Paßfläche zur axialen Verbindung mit einer an einem Zwischenbehälter befindlichen Ausgußdüse auf.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar­ gestellt. Es zeigen

Fig. 1 einen Längsschnitt einer Stahlbandgießkokille mit einem Tauchausguß,

Fig. 2 einen Querschnitt der Stahlbandgießkokille,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Tauchausguß,

Fig. 4 eine Teilansicht des Tauchausgusses in Richtung einer Ausflußöffnung und

Fig. 5 einen Schnitt gemäß Linie V - V.

Gemäß Fig. 1 und 2 fließt der flüssige Stahl aus einem Gießbe­ hälter 1 durch einen an diesem angeordneten Tauchausguß 2 in eine Bandgießkokille 3, die von zwei gegenüberliegenden Breit­ seitenwänden 4 und zwei Schmalseitenwänden 5 gebildet wird. Breitseitenwände 4 und Schmalseitenwände 5 sind mit Kühlkanälen 6 versehen. Die Breitseitenwände 4 bilden oberhalb eines format­ bestimmenden Parallelabschnittes 7 einen sich nach oben trich­ terförmig erweiternden Eingießbereich 8 zur Aufnahme des Tauch­ ausgusses 2.

Der bei Gießbeginn zuerst in die Bandgießkokille 3 einströmende Stahl erstarrt und verbindet sich mit einem die Kokille von unten verschließenden Anfahrkopf 9. Der sich bildende Gießspie­ gel 10 steigt bis über die seitlichen Ausflußöffnungen 11 des Tauchausgusses 2 an und wird danach durch Gießpulver abgedeckt. An den gekühlten Breitseitenwänden 4 und Schmalseitenwänden 5 erstarrt der Stahl zu Bandschalen 12, deren Dicke nach unten kontinuierlich zunimmt. Die sich im Bereich des erweiterten Ein­ gießbereiches 8 bildenden Bandschalen 12 werden im Verlauf der Absenkbewegung zum formatbestimmenden Parallelabschnitt 7 einan­ der genähert.

Eine erfindungsgemäße Ausgestaltung des Tauchausgusses 2 ist aus Fig. 3 bis 5 ersichtlich. Der Tauchausguß 2 hat einen ovalen Durchflußquerschnitt und ist am Ende mit einem Bodenverschluß 13 versehen. Vor dem Bodenverschluß 13 befinden sich die torbogen­ artig mit gerader Unterkante geformten Ausflußöffnungen 11. Die Ausflußöffnung 11 ist zur Unterkante erweitert, wobei die maxi­ male Breite b gleich oder geringer ist als der Abstand d der Breitseitenwände 4 im Parallelbereich. An der Innenseite des Bogenverschlusses 13 befinden sich vor den Ausflußöffnungen 11 bogenförmige Leitflächen 14.

Die Ausflußöffnungen 11 sind seitlich und oben durch vordachar­ tige Abdeckungen 15 passend umrahmt, deren Ausladung nach unten zum Bodenverschluß 13 des Tauchausgusses 2 reduziert ist. Die Oberseite der Abdeckung steigt im Ausführungsbeispiel um etwa 15° gegen den Gießspiegel 10 an.

Die Stahlschmelze wird innerhalb des Tauchausgusses 2 durch die Leitflächen 14 in Richtung der Ausflußöffnungen 11 umgeleitet. Durch die Formgebung der Ausflußöffnungen 11 wird eine optimale Verteilung zu den Seitenbereichen des Kokillenraumes erreicht, wobei eine schädliche Abtragung der dünnen Bandschalen 12 ver­ mieden wird. Durch die Steigung der Oberkante der Abdeckung wird eine Ausscheidung von Einschlüssen zum Gießspiegel 10 er­ möglicht.

Claims (7)

1. Feuerfester Tauchausguß zum Einbringen von Stahlschmelze in eine Stahlbandgießkokille, wobei vor einem Bodenverschluß gegenüber­ liegend seitliche Ausflußöffnungen angeordnet sind, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die seitlichen Ausflußöffnungen mit einer vor­ dachartigen Abdeckung versehen sind.

2. Feuerfester Tauchausguß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausflußöffnungen torbogenartig mit gerader Unterkante gestaltet sind.

3. Tauchausguß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Weite der Ausflußöffnungen gleich oder geringer ist als der Abstand der Breitseitenwände außerhalb des Eingießberei­ ches.

4. Tauchausguß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab­ deckungen die Auslauföffnungen U-förmig passend umrahmen, wobei die Ausladung zum Bodenverschluß reduziert ist.

5. Tauchausguß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante der Abdeckung in einem Winkel von maximal 20° gegen die Horizontale ansteigt.

6. Tauchausguß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden des Tauchausgusses den Auslauföffnungen zugeordnete Leit­ flächen angeordnet sind.

7. Tauchausguß nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine eingangs­ seitige Paßfläche zur axialen Verbindung mit einer in einem Gießbehälter befindlichen Ausgußdüse.