DE1817067C - Einrichtung zum Abscheiden von Verunreinigungen aus flüssigem Stahl während des Stranggießens und ein Verfahren dazu - Google Patents
Einrichtung zum Abscheiden von Verunreinigungen aus flüssigem Stahl während des Stranggießens und ein Verfahren dazuInfo
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Description
Die Krlindiing hetrillt eine Einrichtung zum Abscheiden
von Verunreinigungen aus flüssigem Stahl während des Stranggießen*, die einem Gießbehüller
nachgeschaltet und an diesem befestigt ist, einen größeren lichten Durchmesser als der Durchmesser
der AiistrittsöfTiuing des Oießbehülters aufweist, sich
bis unter den Gießspiegel in der Stranggießkokille erstreckt und bei der in den Wänden Austrittsöffnungen
für die Schmelze seitlich mit Abstand vom Boden angeordnet sind und ein Verfahren dazu.
Ahhängenlassen der Pfanne, Spülen mil Argon, Evakuieren
und Gießen unter Schutzgus sind bekannte Mittel, den Reinheitsgrad von Stahlschmelzen zu verbessern.
Gewisse Mengen an Verunreinigungen lassen sich jedoch hiermit nicht beseitigen, beispielsweise
a) die aus der Oxydation des Gießstrahles entstehenden Oxyde,
h) die durch Erosion aus dem feuerfesten Material herausgelösten Teilchen,
c) die aus unvollständig abgelaufener Desoxydationsreaktion noch vorhandenen FeO-Anteile,
die nachträglich noch mit dem metallischen Aluminium reagieren, und
d) die aus der möglichen Reaktion des metallischen Aluminiums mit dem SiO., des feuerfesten
Futters von Verteiler, Ausgüssen und Stopfen entstehenden Verunreinigungen.
Man hat bereits .ersucht, die angegebenen Mangel
dadurch zu beseitigen, daß man einer Einrichtung einen Gießbehälter nachgeschaltet und an diesen befestigt
hat, der einen größerer, lieh en Durchmesser als der Durchmesser der AustrittsöfTnungen des Gießbehälters
aufweist, der sich weiterhin bis unter den Gieüspiegel in der Stranggießkokille erstreckt und bei
der in den Wänden AustrittsöfTnungen für die Schmelze seitlich mit Absland vom Boden angeordnet
sind (französische Patentschrift 1 492 871).
Bei dieser bekannten Einrichtung fällt der Gießstrahl zwar zunächst in einen Einführungstrichter frei
ein, füllt jedoch dann die zylindrische Bohrung der Einrichtung, die sich über den größeren Teil ihrer
Länge erstreckt, voll aus, so daß das erstrebte Ziel praktisch nicht erreicht werden kann. Die Aufgabe
eier Erfindung besteht daher darin, eine einwandfreie
Absetzung der Oxydationsriickstände und Verunreinigungen zu bewirken. Gelöst wird diese Aufgabe
bei Einrichtungen der eingangs beschriebenen Art dadurch, daß die Innenwandung der Einrichtung
kammerartig im Abstand vom frei fallenden Gießstrahl
angeordnet ist und daß die Fläche der Aus· trittsöffnungen mindestens den .Ifadien Betrag der
AusflußöiTnungcn des Gießbehälters aufweist. Bei dieser Anordnung wird durch den frei fallenden, auf
den Boden der Einrichtung aufprallenden Gießstrahl und durch die Umlenkung innerhalb der Einrichtung
ein Energicvcrlust erzeugt, der die gewünschte Abscheidung herbeiführt.
Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, daß die Querschnittsflächc der Eingießöffnung der
Kammer mindestens den 4fachcn Betrag des Querschnittes der Ausflußöllnung des Gießbehälters aufweist und daß die Qucrschnittsfläche des unterhalb
der seitlichen Aiistriltsöfftiungeh liegenden Teiles der
Kummer mindestens den 3fachcn Betrag der Querschnittsfläche des Ausgusses des Gießbehälters aufweist.
Gcmüß der Erfindung können die AustrittsöfTnun-"tn durch Kanüle verlängert sein. Die Oberkante der
Austritlsöllnungen kann 50 bis H)O mm unterhalt) des Badspiegels in der Kokille angeordnet sein, und
die Achsen der Austrittskanäle können in Gießrichtung geneigt sein. In die Kammer kann gemäß einem
Merkmul der Erfindung Sauerstolf und/oder ein inertes Gas eingeleitet werden.
Alle Merkmale bewirken sowohl eine Abscheidung der Verunreinigungen in und an den Wänden
der Kammer als auch ein Aufsteigen größerer Teil·
ίο ehen nach Austritt aus der Kammer zum Gießspiegel.
Insbesondere wurde gefunden, daß sich Stahlsorten mit maximal I)1H)11A. C, maximal 0,15% Si und mehr
als 0,015% Al111,., mit besseren Reinheitsgraden, als
bisher möglich, herstellen lassen.
Bezüglich der Wirkungsweise der erfindungsgeinäßen
Einrichtung sei noch folgendes bemerkt:
Tritt der Gießstrahl aus der AusgußöfTnung Jes Gießgefäßes aus, so wird er bei Erreichen des Bodens
der Kammer in seiner Strömungsrichtung zunächst — unter Vernichtung eines Teiles seiner Energie —
bei turbulenter Strömung umgekehrt und tritt dann nach nochmaliger Umlenkung mit laminarer Strömung
in die Kokille ein. Die Umkehr der Strömungsrichtung bewirkt e^ae Reaktion und Koagulation der
Oxyde und in Verbindung mit der Herabseizung der Strömungsgeschwindigkeit ein Abscheiden der Verunreinigungen.
Mit im Rahmen der Erfindung liegt bei Verwendung der vorbeschriebenen Kammer die
Bemessung des Ausgusses des Gießgefäßes. Die
3" Länge dieses Ausgusses sollte vorieilhafterweise nur
etwa 2 · D betragen, wobei D der Durchmesser der AusgußöfTnung ist.
An Hand der Zeichnung, die Ausführungsbeispielc
darstellt, soll die errindungsgemäße Einrichtung näher
erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des uießgefäßcs mit der
Kammer und Kokille,
F i g. 2 und 3 weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Kammer.
In Fig. 1 ist ein Gießgefäß 1 mit einem Stopfenverschluß 2 dargestellt. Aus dem Gießgefäß 1 fließt
das Gießgut 3 mit frei fallendem Strahl 4 in die Kammer 5
Die Kammer 5 ragt in die wassergekühlte Kokille 6 hinein. Innerhalb der Kokille 6 liegen der Boden 7
und die Austrittsöffnungen 8 der Kammer 5 unterhalb des Gießspiegels 9 des zu erzeugenden Stranges
Ut. Diese Ausführungsform sollte bevorzugt für Brammen geringerer Breite, insbesondere solche mit
einer Breite zwischen "300 und 1300 min, benutzt
werden. Die bereits erstarrte Strangschale ist mit U bezeichnet. Der Gießspicgel 9 ist mit einer an sich
bekannten Abdeckmassc 12, z. B. einer Schlacke, ab
gedeckt. Unterhalb der Kokille 6 wird der Strang in an sich bekannter Weise von Rollen 13 gestützt. Die
Innenwandung der Kammer 5 ist mit 16 bezeichnet. F i g. 2 zeigt eine weitere Ausführungsfortn der er-Mndungsgemäßcn Kammer. Hier sind die Austrittsöffnungen 8 von Kanälen 14 gebildet. Die Zeichnung
ββ stellt zwar nur den Fall dar, daß auf jeder Seite je
eine Austrittsöffnung angeordnet ist. Es ist jedoch denkbar, auch mehrere Ausgußöffnungen vorzusehen, die bevorzugt untereinander angeordnet sind.
Die hier gewählte Ausführungsform findet Vorteiles hafterweise Anwendung bei Brammen mit einer
Breite von über 1300 mm. Hierfür werden relativ lange Ausflußkanäle mit einem Winkel zur Gießrichtung zwischen 60 bis 70° benutzt.
In Pig. 3 schließen sich an die Austrittsöffnungen 8 sehr kurze Kanäle 14 an, wobei die obere Uegrenzungswand
15 der Kanäle senkrecht zur Gießfichiung sieht, während die unteren Begrenzungsfvände
14 zur Gießrichlung geneigt sind. Die Neigung tfer unteren öegrenzungsflächen 14 der Kanäle sollten
liach Möglichkeit einen Winkel von 45" nicht übertleigen.
Die erfindungsgemäße Einrichtung läßt sich mit Vorteil besonders dann einsetzen, wenn die Schmel-
*en in einer Anlage mit bogenförmiger Strangführung Unter einer Abdeckmasse vergossen werden, die die
ims dem Stahl aufsteigenden Oxyde binden.
Claims (7)
1. Einrichtung zum Abscheiden von Verunreinigungen aus flüssigem Stahl während des
Stranggießens, die einem Gießbehälter nachge- »chaltet und an diesem befestigt ist einen größe- ao
ren lichten Durchmesser als der Durchmesser der Austrittsöffnung des Gießbehälters aufweist, sich
bis unter den Gießspiegel in der Stranggießkokille erstreckt und bei der in den Wänden AustrittsölTnungen
für die Schmelze seitlich mit Abstand vom Boden angeordnet sind, dadurch g e k
ennzcichnet, daß die Innenwandung (16) der Einrichtung kammerartig (5) im Absland vom
frei fallenden Gießstrahl (4) angeordnet ist und daß die Fläche der Austrittsöffnungen (8) mindestens
den 3fachen Betrag der AusfluüöflnungL-n
des Gießbehülters (1) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche tier
Eingieß(')ITiuing der Kammer (5) mindestens den
4fachen Betrag des Querschnittes der Ausfluß öffnung des Gießbeliällers (I) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche des
unterhalb der seitlichen Auslrittsölinungen (8) liegenden Teiles der Kammer (5) mindestens den
3fachen Betrag der Querschnittsfläehe des Aus gusses des Gießbehälters (1) aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge kennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (8)
durch Kanäle (14) verlängert sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante der Ausirittsöilnungen
(8) 50 bis 1 ()(.'· ;nm unterhalb des Badspiegels (9) in der Kokille (6\ angeordnet ist.
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der
Austritiskanäle (14) in Gießrichtung geneigt sind
7. verfahren zur Vermeidung von oxydischen
Verunreinigungen in durch Stranggießen erzeugten Stphlstängen unter Verwendung einer Einrichtung
nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den freien Raum der
Kammer (S) oberhalb des Gießspiegels (9) Sauerstoff und/oder inertes Gas eingeleitet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1817067C true DE1817067C (de) | 1971-12-02 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3918228A1 (de) * | 1989-06-03 | 1990-12-06 | Schloemann Siemag Ag | Tauchgiessrohr zum einleiten von stahlschmelze in eine stranggiesskokille |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3918228A1 (de) * | 1989-06-03 | 1990-12-06 | Schloemann Siemag Ag | Tauchgiessrohr zum einleiten von stahlschmelze in eine stranggiesskokille |
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