DE3623449A1 - Anordnung zur gewinnung von winkelsignalen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Gewinnung von
Winkelsignalen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Die aktuelle Stellung der Kurbelwelle von Verbrennungsmo
toren ist eine der grundlegenden Informationen, die ein
elektronisches Steuergerät für die Kraftstoffeinspritzung
und/oder Zündung benötigt. Zu diesem Zweck ist mit der
Kurbelwelle eine Geberscheibe gekuppelt, die auf einer
Kreisbahn angeordnete Zähne und Markenzähne trägt. Ein
feststehender Impulsgeber tastet diese ab und liefert ein
Gebersignal, das von einem nachgeschalteten Decoder aus
gewertet wird. Das Gebersignal besteht aus einem Zahnim
puls je vorbeilaufendem Zahn und einem Markenzahnimpuls
mit signifikant größerer Amplitude je Markenzahn, die von
dem Decoder unterscheidbar sind.
Eine Einrichtung zum Identifizieren bestimmter Winkella
gen der Geberscheibe einer solchen Anordnung ist aus der
US-Patentschrift 42 84 052 bekannt. Die jeweiligen Winkel
lagen auf der Geberscheibe werden dabei durch je einen
Markenzahn größerer Länge und eine ihm vorlaufende Gruppe
von Zähnen mit unterschiedlicher Anzahl gekennzeichnet.
Die Anzahl der Zahnimpulse bis zum jeweils nächsten Mar
kenzahnimpuls dient dann zur Identifizierung der jeweili
gen Winkellage.
Die Zahl der unterscheidbaren Winkellagen einer solchen
Anordnung ist jedoch begrenzt. Die längste auftretende
Gruppe muß mindestens soviele Zähne plus Markenzahn ent
halten, wie Winkellagen unterschieden werden sollen. Da
durch lassen sich nur wenige, besonders wichtige Winkel
lagen erfassen; insbesondere ist es nicht möglich, jedem
Zahn eine Winkellage zuzuordnen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine An
ordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs zu fin
den, bei der mit einer gegebenen Zahl von Zähnen eine grö
ßere Menge von Winkellagen unterscheidbar ist.
Die erfindungsgemäße Lösung ist im Patentanspruch gekenn
zeichnet.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, Zahnimpul
sen und Markenzahnimpulsen des Gebersignals je ein Binär
zeichen "0" bzw. "1" zuzuweisen. Die jeweils n aufeinan
derfolgenden Zähnen zugeordneten Binärzeichen bilden so
eine Dualzahl. Beim Verdrehen der Geberscheibe um einen
Zahnwinkel wird ein neues Binärzeichen erfaßt, das mit
den n-1 vorausgegangenen Binärzeichen eine neue Dualzahl
bildet, wobei das "älteste" Binärzeichen wegfällt. Minde
stens jeder x-ten neuen Dualzahl wird gemäß einer Wahr
heitstabelle eine bestimmte Winkellage der Geberscheibe,
insbesondere die Winkellage des jeweils letzten Zahns,
zugeordnet. Die größtmögliche Auflösung erhält man bei
x=1. In diesem Fall ist die Auflösung durch den Zahnwin
kel zwischen aufeinanderfolgenden Zähnen und/oder Marken
zähnen bestimmt und kann durch entsprechende Wahl der
Zahl und Größe der Zähne und Markenzähne nahezu beliebig
groß gemacht werden.
Die Funktion der Erfindung ist unabhängig von der Dreh
richtung, wodurch die Erfindung auch für andere techni
sche Aufgaben, wie z.B. für die Lageerkennung bei Werk
zeugmaschinen etc., interessant wird.
Im Rahmen der Erfindung können die Abstände (Zahnwinkel)
zwischen aufeinanderfolgenden Zähnen und/oder Markenzäh
nen beliebig, insbesondere auch unterschiedlich groß
sein. Dadurch ist es möglich, beliebig ausgewählte Posi
tionen auf der Geberscheibe zu kennzeichnen, wobei zur
Identifizierung pro Position jeweils nur ein Zahn oder
Markenzahn erforderlich ist.
Eine besonders hohe Auflösung bietet eine Geberscheibe
mit Zähnen und Markenzähnen, die einen identischen Ab
stand (Zahnwinkel) voneinander haben; ein derartiges Aus
führungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren
näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen
Anordnung zur Gewinnung von Winkelsignalen,
Fig. 2 einen Umsetzer für die Umwandlung des Gebersignals
in Binärzeichen, und
Fig. 3 eine Abwicklung der, Zähnen und Markenzähnen ent
sprechenden, Binärzeichen mit einem Ausschnitt,
der eine Dualzahl in einem Zwischenspeicher kenn
zeichnet.
In Fig. 1 ist eine Geberscheibe 1, ein Impulsgeber 2 und
ein Decoder 3 dargestellt.
Die Geberscheibe 1 ist mit der Kurbelwelle eines Verbren
nungsmotors verbunden und dreht mit dieser um eine Achse
10. Sie trägt am Umfang äquidistant verteilte Zähne 11
und Markenzähne 12 mit einem Zahnwinkel α von jeweils 6°.
Die Markenzähne 12 und die Zähne 11 unterscheiden sich
hinsichtlich der Wirbelstromverluste und der Permeabili
tät, so daß sich die Zähne 11 von den Markenzähnen 12
unterscheiden lassen. Eine erfindungsgemäß bevorzugte
Ausführungsform einer solchen Geberscheibe 1 wurde be
reits in der deutschen Patentanmeldung 36 22 214 vorge
schlagen.
Die Geberscheibe 1 hat 60 Zähne 11, von denen ein Teil
als Markenzähne 12 ausgebildet ist. Die Zähne 11, die als
binäre 0 aufgefaßt werden, und die Markenzähne 12, die
als binäre 1 aufgefaßt werden, sind so verteilt, daß
ebensoviele Winkellagen unterschieden werden können wie
Zähne 11 und Markenzähne 12 vorhanden sind. Hierzu bilden
jeweils n - im Beispiel nach Fig. 3 ist n=10 - aufeinan
derfolgende Zähne 11 und Markenzähne 12 eine Dualzahl mit
einer Folge von binären Nullen und Einsen, die die Win
kellage des ersten Zahns 11 oder Markenzahns 12 der Folge
eindeutig definiert. Die Stellenzahl n der Dualzahl und
die Verteilung von Zähnen 11 und Markenzähnen 12 kann
durch Probieren oder von einem Prozeßrechner ermittelt
werden. In Fig. 3 ist die Verteilung von Zähnen 11 und
Markenzähnen 12 der Geberscheibe 1 des Ausführungsbei
spiels mittels der entsprechenden Binärzeichen darge
stellt.
Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, einigen Winkella
gen dieselbe Dualzahl zuzuordnen und zur eindeutigen Zu
ordnung der Winkellage weitere Kriterien auszuwerten.
Der Impulsgeber 2 ist gegenüber der Geberscheibe 1 fest
angeordnet und tastet die Zähne 11 und die Markenzähne 12
ab. Der Aufbau und die Funktion des Impulsgebers 2 findet
sich in der US-Patentschrift 41 21 112. Das Gebersignal U
an seinem Ausgang ist eine serielle Folge von Spannungs
impulsen. Dabei haben die Markenzahnimpulse 22 eine deut
lich größere Amplitude als die Zahnimpulse 21 (siehe
Fig. 2).
Der Decoder 3 weist eine Steuereinheit 30, einen Umsetzer
31, einen Zwischenspeicher 32 sowie einen Festwertspei
cher 33 auf und dient zum Auswerten des Gebersignals U.
Der Umsetzer 31 erhält an seinem Eingang die Spannungsim
pulse des Gebersignals U, bestehend aus Zahnimpulsen 21
und Markenzahnimpulsen 22. Gemäß Fig. 2 enthält er zwei
Schwellwertstufen 311, 312, die als Eingangssignal die
Spannungsimpulse erhalten. Die beiden Ausgänge der
Schwellwertstufen 311, 312 sind mit zwei Eingängen eines
UND-Glieds 313 verbunden. Die Schwellwertstufe 311 ist
auf einen Wert eingestellt, der kleiner ist als die Am
plitude der Zahnimpulse 21. Die Schwellwertstufe 312 ist
auf einen Wert eingestellt, der größer als die Amplitude
der Zahnimpulse 21 aber kleiner als die Amplitude der
Markenzahnimpulse 22 ist. Dadurch entsteht am Ausgang der
Schwellwertstufe 311 ein Signal bei jedem Spannungsim
puls, gleich ob Zahnimpuls 21 oder Markenzahnimpuls 22.
Die Schwellwertstufe 312 liefert dagegen an ihrem Ausgang
lediglich ein Signal pro Markenzahnimpuls 22. Das nach
folgende UND-Glied 313 macht daraus an seinem Ausgang ei
ne binäre 0 pro Zahnimpuls 21 und eine binäre 1 pro Mar
kenzahnimpuls 22.
Diese Binärzeichen werden seriell in den Zwischenspeicher
32 gemäß Fig. 1 eingelesen. Der Zwischenspeicher 32 ist
ein zehnstelliges Schieberegister, dessen Funktion in
Fig. 3 veranschaulicht ist. Die Fig. 3 zeigt die Folge al
ler Binärzeichen, die von dem UND-Glied 313 bei einer Um
drehung der Geberscheibe 1 erzeugt werden, in einer hori
zontalen Anordnung. Ein Ausschnitt 321 markiert dabei ei
nen willkurlich ausgewählten Inhalt des Schieberegisters.
Einer Drehung der Geberscheibe 1 um einen Zahn 11 oder
Markenzahn 12 nach links oder rechts entspricht eine Ver
schiebung des Ausschnitts 321 in Fig. 3 um ein Binärzei
chen nach links bzw. rechts. Der Inhalt des Ausschnitts
321 und damit des Schieberegisters ist also eine zehn
stellige Dualzahl, die die Winkellage eines einzelnen
Zahnes 11 oder Markenzahnes 12 auf der Geberscheibe 1
kennzeichnet.
Der Festwertspeicher 33 enthält Winkelsignale W, die die
zugeordneten Winkellagen der Geberscheibe 1 darstellen.
Die Speicheradresse eines bestimmten Winkelsignales W
entspricht dabei der jeweils zugehörigen Dualzahl des
Schieberegisters. Die Steuereinrichtung 30 liest jede
Dualzahl aus dem Schieberegister aus und veranlaßt den
Festwertspeicher 33, das entsprechende Winkelsignal W
auszugeben.
Die Funktionen der Steuereinheit 30, des Zwischenspei
chers 32 und des Festwertspeichers 33 übernimmt ein Mik
roprozessor mit RAM und ROM.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist der sehr kleine
Totwinkel beim Anlauf. Bei einem Zahnwinkel von 6° und
einer zehnstelligen Dualzahl ist die erste Winkellage be
reits nach 60° erkennbar.
Dieser Totwinkel kann durch die Wahl einer anderen Codie
rung mit weniger Stellen im Schieberegister und/oder klei
nerem Zahnwinkel sogar noch verkleinert werden.
Claims (3)
- Anordnung zur Gewinnung von Winkelsignalen (W), die zu geordnete Winkellagen einer Geberscheibe (1) darstellen, wobei die Geberscheibe (1)
- - um eine Achse (10) drehbar ist,
- - Zähne (11) und Markenzähne (12) trägt, die auf einer Kreisbahn um die Achse (10) verteilt sind,
- mit einem Impulsgeber (2),
- - der gegenüber der Geberscheibe (1) fest angeordnet ist und die Zähne (11) und Markenzähne (12) abtastet,
- - der ein Gebersignal (U) mit einem Zahnimpuls (21) je Zahn (11) und einem Markenzahnimpuls (22) je Markenzahn (12) liefert,
- mit einem Decoder (3),
dadurch gekennzeichnet, daß der Decoder (3),- - einen Umsetzer (31) enthält, der Zahnimpulse (21) und Markenzahnimpulse (22) in ein Binärzeichen (0 bzw. 1) umsetzt,
- - einen Zwischenspeicher (32) aufweist, in dem jeweils die n letzten Binärzeichen des Gebersignals (U) abgespeichert sind und eine Speicheradresse bilden,
- - einen Festwertspeicher (32) enthält, in dem die Winkelsignale (W) unter den zugehörigen Speicheradressen abgespeichert sind,
- - zu jeder x-ten Speicheradresse das zugehörige Winkelsignal (W) ausliest.
Priority Applications (1)
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