DE3622401A1 - Lagerdichtung - Google Patents

Description

Wälz- oder Antifriktionslagervorrichtungen, beispielsweise Kugel- oder Rollenlagervorrichtungen, weisen üblicherweise zusätzlich zu dem Innen- und dem Außenlaufring und den beson­ deren Wälzkörpern eine Einrichtung auf zum Abdichten der La­ ger gegen das Eindringen von Schmutz und anderem Fremdmateri­ al und gegen den Verlust von Schmiermittel.

Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen von Lagerdich­ tungen zum Abdichten des Lagers gegen das Eindringen von Schmutz und anderem Fremdmaterial und gegen den Verlust von Schmiermittel.

Die US-PS 14 20 416 beschreibt ein staubgeschütztes Kugella­ ger, in welchem eine Vorrichtung aus einem Filzring und einer Scheibe aus Metall oder einem Verbundmaterial, die sich mit dem Innenlaufring dreht, zwischen ineinanderpassenden becher­ förmigen Teilen eingeschlossen ist, von denen sich einer mit dem Innenlaufring und einer mit dem Außenlaufring dreht, wo­ bei die Scheibe Verschleiß an dem Filzring im wesentlichen verhindert.

Die US-PS 21 89 838 beschreibt eine Anzahl von Ausführungsfor­ men von Lagerdichtungen. Die Fig. 6 und 7 sind besonders in­ teressant, denn die darin gezeigten Dichtungen weisen einen Filz- oder Lederring zwischen einem äußeren Schleuderring oder Halter, der auf den Innenlaufring gepreßt ist, und einem in­ neren Schleuderring oder Halter, der auf den Außenlaufring ge­ preßt ist, auf. Die Halter drehen sich relativ zu einander. Die Winkelbeziehung der Dichtvorrichtung zu der Lagervorrich­ tung verbessert das Zurückhalten von Schmiermittel in der La­ gervorrichtung.

Die US-PS 24 05 122 beschreibt an jedem Ende einer Lagervor­ richtung ein Filzpolster zwischen zwei Teilen, von denen das eine reibschlüssig an dem Innenlaufring und das andere an dem Außenlaufring befestigt ist.

Die verbesserte Lagerdichtung nach der Erfindung ähnelt der in den Fig. 6 und 7 der US-PS 21 89 838 dargestellten. Die Dichtung nach der Erfindung weist zwei Schleuderringe oder Halter auf, die zwischen dem Innen- und dem Außenlaufring ei­ ner Wälz- oder Antifriktionslagervorrichtung angeordnet sind und zwischen denen ein Ring aus Fasermaterial, wie beispiels­ weise Filz, angeordnet ist. Der innere Schleuderring ist auf den Außenlaufring gepreßt, wogegen der äußere Schleuderring auf den Innenlaufring gepreßt ist. Im allgemeinen dreht sich der Faserring mit dem äußeren Schleuderring und reibt daher an einer Oberfläche oder an Oberflächen des inneren Schleuder­ ringes. Das Reiben des Filzes und der Oberfläche erzeugt Wär­ me, die eine Verschlechterung des Filzes verursacht und somit die potentielle Lebensdauer des Filzringes reduziert. Das Aus­ tauschen des Filzes der Dichtung erfordert das Außerbetrieb­ setzen des Lagers und erhöht daher die Kosten der Anlage, in der das Lager benutzt wird.

Zum Reduzieren der Reibung zwischen dem Filz und der Oberflä­ che oder den Oberflächen des inneren Schleuderringes und somit zum Verbessern der Zuverlässigkeit und der Lebensdauer des La­ gers wird vorgeschlagen, wenigstens die reibende Oberfläche oder die reibenden Oberflächen des inneren Schleuderringes mit einem Antifriktions- oder reibungsmindernden Material, wie beispielsweise Nylon oder anderem ähnlichen Antifriktionsmate­ rial zu überziehen. Ein geeignetes Nylon ist Nylon 11, das von der Rislan Corporation, Glen Rock, New Jersey, hergestellt wird. Nylon 11 kann auf die Schleuderringoberflä­ che oder auf die Schleuderringoberflächen als Pulver entweder durch ein elektrostatisches oder durch ein Fließbettverfahren aufgebracht werden, und zwar in Dicken, die von 0,0635 mm bis 1,27 mm reichen. Nach dem Aufbringen wird der Überzug auf den Schleuderring bei Temperaturen von 205 bis 230°C (400 bis 450°F) geschmolzen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Lagers mit Dichtungen nach der Erfindung, und

Fig. 2 in größerem Maßstab eine Schnittansicht nach der Linie 2-2 in Fig. 1.

Gemäß Fig. 1 ist in einem Lagerbock 10 eine abgedichtete La­ gereinheit oder -vorrichtung 12 befestigt, und der Lagerbock 10 ist mit Füßen 14, 16 versehen, die Durchgangslöcher zur Aufnahme von Schrauben zum starren Befestigen des Lagerbockes an einer tragenden Fläche haben. Gezeigt sind außerdem ein Innenlaufring 18, ein Außenlaufring 20 und eine Lagerdichtung 22. Ein Schmiernippel 24 steht mit dem Inneren der Lagervor­ richtung 12 in Verbindung, damit in die Lagervorrichtung Schmiermittel eingeleitet werden kann.

Der in der vergrößerten Teilansicht in Fig. 2 gezeigte Lager­ vorrichtungsteil weist den Innenlaufring 18, den Außenlauf­ ring 20 und dazwischen mehrere Wälzkörper 26 auf. Die Wälz­ körper 26 sind als Kugeln dargestellt, wobei nur eine Kugel in Fig. 2 sichtbar ist. Jede Lagerdichtung 22 (an jedem En­ de der Lagervorrichtung ist eine Lagerdichtung vorgesehen) weist einen inneren Schleuderring oder Halter 28 und einen äußeren Schleuderring oder Halter 30 auf, die beide aus Me­ tall, z.B. Stahl, bestehen. Ein Filzring 32 ist zwischen dem inneren und dem äußeren Schleuderring in Berührung mit Ober­ flächen 28 A und 28 B des Schleuderringes 28 und Oberflächen 30 A und 30 B des Schleuderringes 30 angeordnet. Der Filz des Ringes kann aus Wolle, Naturfasern oder Kunstfasern bestehen. Ein zylindrischer Teil 34 des Schleuderringes 28 ist auf den Außenlaufring 20 gepreßt, und ein ringförmiger Flansch 36 liegt an einem äußeren Ende des Außenlaufringes 20 an. Die Oberflächen 28 A und 28 B des Schleuderringes 28 sind Reibober­ flächen, d.h. der Filz, der sich mit dem Innenlaufring 18 und daher mit dem äußeren Schleuderring 30 dreht, reibt an den Oberflächen 28 A und 28 B und erzeugt Wärme. Ein relativ dünner Überzug 38 aus einem Antifriktions- oder reibungsmin­ dernden Material (aus Darstellungsgründen in der Zeichnung mit übertriebener Dicke gezeigt) wird auf die Oberflächen 28 A und 28 B aufgebracht, um die Reibung und somit die zwischen dem Filzring und den Reibflächen 28 A und 28 B erzeugte Wärme zu reduzieren. Vorzugsweise ist das Material, das auf die Oberflächen 28 A und 28 B aufgebracht wird, ein Nylon, wie bei­ spielsweise Nylon 11, das von der Rislan Corporation herge­ stellt wird.

Der äußere Schleuderring 30 jeder Dichtung hat einen ringför­ migen Teil 40 und einen zylindrischen Teil 42, wobei letzte­ rer auf den Innenlaufring 18 gepreßt ist. Der Filzring 32 ist zwischen dem inneren und dem äußeren Schleuderring einge­ schlossen, und aufgrund dieses Aufbaus werden das Eindringen von Schmutz und Fremdmaterial in das Lager sowie der Verlust an Schmiermittel im wesentlichen verhindert.

Das Nylon wird auf die Oberflächen 28 A und 28 B durch ein elektrostatisches oder durch ein Fließbettverfahren aufge­ bracht und dann bei einer Temperatur von 205°C bis 230°C da­ rauf zum Schmelzen gebracht. Die besondere Dicke des Überzugs 38 ist zwar nicht besonders kritisch, liegt jedoch üblicher­ weise in der Größenordnung von 0,635 mm obgleich sie von 0,0635 mm bis 1,27 mm reichen kann.

Es ist zwar eine Kugellagervorrichtung gezeigt und beschrie­ ben worden, es ist jedoch klar, daß die Erfindung auch bei anderen Arten von Lagern anwendbar ist, beispielsweise bei Rollenlagern und dgl. Außerdem braucht in einigen Anlagen nur eine Dichtung an einem Ende eines Lagers benutzt zu wer­ den.

Claims (5)

1.Dichtung für Lager mit einem Innen- und einem Außenlauf­ ring und dazwischen angeordneten Wälzkörpern, gekennzeichnet durch:
einen ersten Schleuderring (28) mit einer ringförmigen Ober­ fläche (28 A, 28 B), der an dem Außenlaufring (20) befestigt ist;
einen zweiten Schleuderring (30), der eine ringförmige Ober­ fläche (30 A, 30 B) hat und an dem Innenlaufring (18)reib­ schlüssig befestigt ist;
wobei die ringförmigen Oberflächen (28 A, 28 B, 30 A, 30 B) ei­ nen ringförmigen Raum zwischen sich begrenzen und wobei eine der Oberflächen in bezug auf die andere drehbar ist;
ein ringförmiges Teil (32) aus Fasermaterial, das zwischen den Oberflächen in dem Raum angeordnet und mit den Oberflä­ chen in Kontakt ist; und
einen Antifriktionsüberzug (38) auf wenigstens einer der Oberflächen (28 A, 28 B) zum Reduzieren der Reibung mit dem Fasermaterialteil (32), wenn sich eine der Oberflächen rela­ tiv zu der anderen Oberfläche dreht.

2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterialteil (32) ein Filzring ist und daß das Antifrik­ tionsmaterial ein Nylon ist.

3. Dichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Antifriktionsüberzug (38) auf der erstgenannten ringförmigen Oberfläche (28 A, 28 B) befindet.

4. Dichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nylon Nylon 11 ist.

5. Dichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Dicke des Überzugs (38) zwischen 0,0635 mm und 1,27 mm liegt.