DE3621309C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von
Wasserdampf freisetzenden Leckagen an einem in einem ge
schlossenen Raum angeordneten Leitungssystem, wobei in
den Raum Luft eingeführt und aus dem Raum Luft abgezogen
wird.
Bei der betrieblichen Überwachung von Industrieanlagen
insbesondere von nuklearen Anlagen besteht ein erhebli
ches Interesse an der Früherkennung von Wasserdampf
freisetzenden Leckagen an in geschlossenen Räumen ange
ordneten Leitungssystemen.
Insbesondere für die während des Betriebes nicht oder
bedingt begehbaren Raumbereiche wünscht der Anlagenbe
treiber ein auf der Warte anzeigendes Meßsystem, das ihn
in die Lage versetzt kleine Leckagen zu erkennen, bevor
Weiterungen ihn zwingen, die Anlage ungeplant
abzuschalten.
Bisher war es üblich, ein zur Aufrechterhaltung einer
zulässigen Raumtemperatur in dem geschlossenen Raum angeordnetes
Umluftkühlgerät zur Leckageerkennung heranzuziehen.
Dabei wird das auskondensierende Wasser zur Leckageerkennung
und -quantifizierung verwendet. Da je nach
Zu- und Abluftsituation immer etwas Kondensat im Umluftkühler
anfällt, müssen kleine Änderungen der relativ
geringen abfließenden Kondensatmenge gemessen werden.
Das Kondensat fällt drucklos als Tropfwasser in einem
Gerät an, das Dichtheitsanforderungen unterliegt und
meist luftführungsbedingt Unterdruck gegenüber der Umgebung
aufweist. Hieraus resultieren Ablaufbedingungen,
die relativ große geodätische Höhen erfordern, um neben
der Dichtheit eine zuverlässige Wasserfassung und -messung
sicherzustellen. Weiterhin ist bei hohen Luft-/Kondensat-Verhältnissen
die Verschmutzungsanfälligkeit unvermeidbar.
Je nach Raumluftzustand, Kühlwassertemperatur
und Zu- und Abluftverhältnissen zur Raumunterdruckhaltung
in nuklearen Anlagen fallen nur Teilmengen des
in Leckagen freigesetzten Dampfes als Kondensat im Kühler
an. Die Zuluft warmer, feuchter Luft täuscht ebenso
ein Leck vor wie ein Rohrschaden mit Kühlwasserfreisetzung
im Umluftkühlgerät. Außerdem ist wegen schlechter
Zugänglichkeit der Kondensatsammelstellen unterhalb der
Kühler vor Ort, die in nuklearen Anlagen auch in nicht
begehbaren Räumen mit erhöhter radioaktiver Belastung
untergebracht sind, eine Funktionsprüfung bei laufender
Anlage schwierig.
Ferner ist es aus R. C. MacMaster, Nondestructive Testing
Handbook, Vol. 1, 1982, ASM, Seite 738 bis 741 bekannt,
zur Ermittlung der Leckrate in regelmäßigen Abständen
Taupunktmessungen durchzuführen. Damit soll jedoch
lediglich der Einfluß des Faktors "Wasserdampfdruck" auf
das Testergebnis korrigiert werden.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, das zu präzisen Meßwerten
führt und ohne Kondensatansammlung auskommt.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß
die Taupunkttemperatur der in den Raum ein- und austre
tenden Luftströme ermittelt wird und daß aus der Diffe
renz dieser Werte eine Änderung des Wassergehaltes in
der Raumluft bestimmt wird.
Die Erfindung beschreitet somit einen ganz anderen Weg,
indem sie an verschiedenen Orten Taupunkttemperaturmes
sungen einsetzt und damit eine Leckage auf die Verände
rung der Luftfeuchte zurückführt sowie die veränderte
Luftfeuchte auf überraschend einfache und präzise Art
und Weise detektiert. Mit der Änderung des Wassergehal
tes läßt sich das Ausmaß der Leckage ermitteln.
Soll das Verfahren für einen Raum eingesetzt werden, in
dem ein Umluftkühlgerät angeordnet ist, so wird zusätz
lich die Taupunkttemperatur des in das Umluftkühlgerät
eintretenden und aus demselben austretenden Luftstromes
gemessen sowie die daraus bestimmte Änderung des Wasser
gehaltes der aus der Raumluft Zu- und Abfuhr ermittelten
Wassergehaltsänderung zugeschlagen.
Das Verfahren läßt sich somit vorteilhaft sowohl in Räu
men mit als auch ohne Umluftkühlgerät einsetzen. Es ist
daher sowohl für Einzelräume als auch für eine Vielzahl
von Einzelräumen einer gesamten Anlage anwendbar. Die
Bilanzierung des Luftzustandes innerhalb des Raumes und
damit die Wasserdampf freisetzende Leckageermittlung ist
somit für alle ein heißes Medium führenden Leitungen auf
einfache Weise möglich. Abhängig von der Raumausbildung
und der Anordnung des Umluftkühlgerätes innerhalb eines
zu überwachenden Raumes ist es zur Auffindung einer Leckage
ausreichend, wenn nur die Taupunkttemperatur des in
das Umluftkühlgerät eintretenden und des aus demselben
austretenden Luftstromes ermittelt wird.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß
die Temperatur der in das Umluftkühlgerät einströmenden
bzw. dasselbe verlassende Luft gemessen und zur Kontrol
le des Ergebnisses der Taupunkttemperaturmessung des
Umluftkühlgerätes verwendet wird.
Dabei macht man sich zunutze, daß eine bestimmte Lec
kagemenge das Temperaturniveau der Raumluft um ein be
stimmtes Maß ändert.
Anhand der Fig. 1 und 2 werden zwei Ausführungsbei
spiele des Verfahrens erläutert.
Dabei ist
Fig. 1 auf ein Ausführungsbeispiel gerichtet, das ohne
Umluftkühlgerät auskommt wärend nach der
Fig. 2 ein Umluftkühlgerät mit einbezogen wird.
Die Fig. 1 zeigt im schematischen Aufbau ein zu überwa
chendes Leitungssystem 1, das Ventile 2 aufweisen kann.
Das Leitungssystem 1 führt unter Druck stehendes heißes
Wasser, das bei Leckagen in Form von Dampf austritt. In
der Regel stellen diese Leitungssysteme Meßleitungen
dar, die mit ihren abgebrochen gezeichneten Enden z. B.
mit dem Primärsystem einer Kernreaktoranlage verbunden,
oder zu anderen Räumen führen. Über ein Gebläse 3 und
einen Stutzen 4 wird dem ansonsten geschlossenen Raum 5
Luft zugeführt, die über den Stutzen 6 und eine Saugein
richtung 7 den Raum wieder verläßt. Tritt an dem inner
halb des Raumes 5 angeordneten Bereich des Leitungssy
stems 1 eine Leckage auf, so wird der mit 8 symbolisier
te Dampf in den Raum 5 strömen. Der Dampf führt zu einer
Veränderung der Luftfeuchte, der in den Raum 5 einströ
menden Luft. In den Stutzen 4, 6 ist jeweils ein Tau
punkttemperatur-Meßgerät 9, 10 angeordnet. Der von die
sen Meßgeräten für den entsprechenden Luftstrom ermit
telte Taupunktwert wird zu einem nicht dargestellten
Rechner gegeben, der unter Verwendung thermodynamischer
Zusammenhänge den dem Taupunktwert entsprechenden Was
sergehalt ermittelt. Ein Vergleich der Wassergehaltwerte
gibt Aufschluß darüber, ob eine Leckage am Leitungssy
stem aufgetreten ist und welchen Umfang sie hat.
In der Fig. 2 sind die mit der Fig. 1 baugleichen Tei
le mit der gleichen Bezugsziffer versehen. Gegenüber dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist im Raum 5 zusätz
lich ein Umluftkühlgerät 11 angeordnet, das die Raumluft
auf einer zulässigen Temperatur halten soll. Eine an
einem Auslaßstutzen 12 angeschlossene Saugeinrichtung
fördert über einen Ansaugstutzen 14 die Raumluft durch
das Umluftkühlgerät 11. Dem Ansaugstutzen 14 und dem
Auslaßstutzen 12 ist je ein Taupunkttemperatur-Meßgerät
15, 16 zugeordnet. Eine Differenz in den Taupunktmeßwer
ten dieser Meßgeräte 15, 16 deutet auf einen unter
schiedlichen Wassergehalt der Luft vor und nach dem Um
luftkühlgerät 11 und somit auf eine Leckage hin. Der
Differenzwert zwischen den dem Umluftkühlgerät 11 zuge
ordneten Taupunkttemperatur-Meßgeräten 15, 16 und der
Differenzwert aus dem der Zu- und Abluft des Raumes 5
zugeordneten Taupunkttemperatur-Meßgeräten 9, 10 werden
unter Berücksichtigung der durch den Raum (über die
Stutzen 4, 6) und durch das Umluftkühlgerät 11 strömen
den Luftmenge addiert und bringen als Ergebnis im Falle
einer Leckage einen Unterschied im Wassergehalt der in
der zu Fig. 1 beschriebenen Weise zu einer Aussage über
die Leckagemenge führt. Da die Bildung von Kondensat in
den Umluftkühlgeräten starke Auswirkungen auf die ther
mische Bilanz hat, läßt sich über die in den Taupunkt
temperatur-Meßgeräten 15, 16 enthaltenen Thermometer für
die Trockentemperatur des Luftstromes eine Kontrolle des
Ergebnisses der Taupunkttemperaturmessung des Umluft
kühlgerätes 11 erzielen. Die Kontrollfunktion entsteht
dadurch, daß der Anstieg der Trockentemperaturen der zu
kühlenden Luft auf der Kondensationswärme des konden
sierten Wasserdampfes beruht, die bei konstantem Betrieb
des Umluftkühlgerätes einen Anstieg der charakteristi
schen Temperaturdifferenz der Kühlermedien bewirkt. Zu
sätzlich erhöht sich die Aufheizspanne des Kühlwassers,
so daß die Abkühlung der Luft auf einem höheren Tempera
turniveau stattfindet. Die Differenz zwischen dem höhe
ren Temperaturniveau der Luft im Leckagefall und dem
Temperaturniveau im leckagefreien Kühlbetrieb stellt bei
entsprechender Eichung ein Maß für die Leckagemenge dar.
Nach einem weiteren, jedoch nicht dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist es ausreichend, abhängig von dem ge
wählten Standort des Umluftkühlgerätes 11 innerhalb des
Raumes 5, Taupunkttemperatur-Meßgeräte entweder nur in
dem Ein- und Auslaßstutzen 12, 14 oder in dem Stutzen 4,
6 anzuordnen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ermittlung von Wasserdampf frei
setzenden Leckagen an einem in einem geschlossenen Raum
angeordneten Leitungssystem, wobei in den Raum Luft ein
geführt und aus dem Raum Luft abgezogen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Taupunkttemperatur des ein- und
austretenden Luftstromes ermittelt wird und daß aus der
Differenz der Werte eine Änderung des Wassergehaltes in
der Raumluft bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß bei Einsatz eines Umluftkühlgerätes (11) in dem
geschlossenen Raum (9) zusätzlich die Taupunkttemperatur
des in das Umluftkühlgerät eintretenden und des aus dem
selben austretenden Luftstromes gemessen wird sowie die
daraus bestimmte Änderung des Wassergehaltes der aus der
Raumluft Zu- und abfuhr ermittelten Wassergehaltsände
rung zugeschlagen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß bei Einsatz eines Umluftkühlgerätes (11) in dem
geschlossenen Raum (5) die Taupunkttemperatur des in das
Umluftkühlgerät eintretenden und des aus demselben aus
tretenden Luftstromes gemessen wird und daß aus der Dif
ferenz dieser Werte eine Änderung des Wassergehaltes in
der Raumluft bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Temperatur der in das Umluftkühl
gerät einströmenden bzw. dasselbe verlassende Luft ge
messen und zur Kontrolle des Ergebnisses der Taupunkt
temperaturmessung des Umluftkühlgerätes verwendet wird.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3621309A1 DE3621309A1 (de) | 1988-01-14 |
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Family
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
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Families Citing this family (2)
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CN114323460B (zh) * | 2021-11-25 | 2024-06-14 | 中国核电工程有限公司 | 一种用于核电站负压通风系统密封性测试的方法 |
-
1986
- 1986-06-25 DE DE19863621309 patent/DE3621309A1/de active Granted
Also Published As
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DE3621309A1 (de) | 1988-01-14 |
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