DE3619571A1 - Zapfenverbindung - Google Patents
ZapfenverbindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zapfenverbindung zur festen
Verbindung von zwei Konstruktionsteilen, insbesondere
Zargen von Tischen, Stühlen und Korpuselementen, bei der
das erste zu verbindende Konstruktionsteil stirnseitig mit
wenigstens zwei parallelen Reihen von rechteckigen Zapfen
versehen ist und das zweite Konstruktionsteil in
entsprechender Weise angeordnete, zylindrische Bohrungen
aufweist, in welche die Zapfen eingepreßt sind.
Eine derartige, mehrreihige Zapfenverbindung für die
Verbindung von zwei oder mehreren Holzprofilen ist aus der
auf den Anmelder selbst zurückgehenden deutschen
Offenlegungsschrift 33 03 650 bekannt. Die mehrreihige
Anordnung der Zapfen und Bohrungen ergibt eine gegenüber
Zug- und Hebelkräften wesentlich widerstandsfähigere
Verbindung als entsprechende, einreihig ausgebildete
Zapfenverbindungen, welche bereits zuvor, beispielsweise
aus der französischen Patentschrift 905 238, bekannt
geworden sind.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß insbesondere für die
Verbindung hochbeanspruchter Konstruktionsteile, wie
beispielsweise bei Tischen und Stühlen, auch die erwähnten
mehrreihigen Zapfenverbindungen den hohen Anforderungen an
die Festigkeit und Dauerhaftigkeit einer solchen
Verbindung nicht vollständig genügen; besonders senkrecht
zu den Zapfenreihen einwirkende Hebelkräfte können zu
einer allmählichen Lockerung der Verbindung führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
mehrreihige Zapfenverbindung so zu verbessern, daß sie
auch sehr hochbeanspruchte Konstruktionsteile sicher und
dauerhaft verbindet. Es soll ferner ein Verfahren zur
Herstellung einer verbesserten Zapfenverbindung angegeben
werden, das sich problemlos innerhalb einer
Serienfertigung anwenden läßt.
Bei der Lösung der auf die Verbesserung der
Zapfenverbindung selbst gerichteten Aufgabe wird
ausgegangen von einer Zapfenverbindung der eingangs
erwähnten Art; gelöst wird die Aufgabe gemäß dem
kennzeichnenden Teil des ersten Patentanspruchs durch das
Vorsehen von wenigstens einer, rechtwinklig zu und in der
Mitte zwischen den Reihen von Bohrungen im zweiten
Konstruktionsteil eingebrachten Zusatzbohrung, deren
Durchmesser größer ist als der lichte Abstand zweier
benachbarter Zapfen, und dadurch, daß zumindest ein Dübel
in diese Zusatzbohrung zwischen den Zapfen eingetrieben
ist.
Die senkrecht im zweiten Konstruktionsteil eingebrachte
Zusatzbohrung schneidet die zylindrischen Bohrungen zur
Aufnahme der Zapfen des zweiten Konstruktionsteils
tangential an. Im Bereich der hierdurch entstehenden
Durchbrüche zwischen zylindrischen Bohrungen und
Zusatzbohrung preßt sich der Dübel beim Eintreiben in das
zweite Konstruktionsteil an die Innenflanken der in die
zylindrischen Bohrungen eingepreßten, rechteckigen Zapfen
des ersten Konstruktionsteiles. Aufgrund Ihres
rechteckigen Querschnitts können die Zapfen in den runden
Bohrungen seitlich ausweichen, so daß sich eine
geringfügige Umschlingung des eingetriebenen Dübels
ergibt. Auch der Dübel selbst verformt sich dabei
elastisch, so daß sich eine form- und kraftschlüssige
Verbindung ergibt.
Die zusätzliche Verkeilung der in die Bohrungen
eingepreßten Zapfen durch Eintreiben des Dübels zwischen
die Zapfenreihen führt zu einer hochfesten Verbindung der
beiden Konstruktionsteile, welche selbst starken, quer zu
den Zapfenreihen einwirkenden Hebelkräften standhält. Die
erfindungsgemäße, verbesserte Zapfenverbindung zeichnet
sich deshalb durch ein sehr hohes Maß an Sicherheit und
Dauerhaftigkeit aus. Sie ist besonders geeignet zum
Zusammenfügen von Zargen für Tische, Stühle und stark
beanspruchbare Korpuselemente.
In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Zapfenverbindung ist die Länge des in die Zusatzbohrung
eingetriebenen Dübels entsprechend der Anzahl der
abzusichernden Mehrfachzapfen so bemessen, daß er an
sämtlichen Zapfen anliegt. Es können jedoch auch zwei
kurze Dübel von den beiden Enden einer in diesem Falle
durchgehenden Zusatzbohrung her eingetrieben werden.
Als zweckmäßig hat sich eine Dimensionierung erwiesen, bei
der der Durchmesser des Dübels ungefähr der Stärke der
einzelnen Zapfen entspricht. Vorteilhaft besteht der Dübel
aus Massivholz, welches sowohl die erforderliche innere
Festigkeit als auch die erwünschte Elastizität besitzt.
Zur Erleichterung der Einführung der Zapfen am einen
Konstruktionsteil in die entsprechenden Bohrungen im
anderen Konstruktionsteil können die Bohrungen angesenkt
und die Zapfen an ihren freien Enden abgefast sein.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Zapfenverbindung
hinsichtlich Festigkeit und Dauerhaftigkeit kommen
insbesondere dann zum Tragen, wenn die zu verbindenden
Konstruktionsteile aus Massivholz sind. Grundsätzlich
lassen sich jedoch auch Konstruktionsteile aus anderen
Materialien, beispielsweise Kunststoffen, ebenso
vorteilhaft verbinden, sofern sich diese Materialien nur
durch eine gewisse Zähigkeit und elastische Verformbarkeit
auszeichnen.
Bei der Verbindung von Konstruktionsteilen aus Massivholz
hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
Zusatzbohrung und Dübel quer zur Holzfaser des zweiten
Konstruktionsteils verlaufen zu lassen. Hierbei verbindet
der quer zur Holzfaser eingetriebene Dübel das Holzprofil
in dieser Richtung, so daß einer Rißbildung längs zur
Holzfaser begegnet wird.
Die Festigkeit von Holzverbindungen kann weiter erhöht
werden, wenn die Hohlräume zwischen Bohrungen, Zapfen und
Dübel mit Leim ausgefüllt sind.
Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Zapfenverbindung
zwischen zwei Konstruktionsteilen läßt sich leicht dadurch
herstellen, daß die Zusatzbohrung zwischen den Bohrungen
im zweiten Konstruktionsteil eingebracht wird, bevor die
Zapfen des ersten Konstruktionsteils in die entsprechenden
zylindrischen Bohrungen eingepreßt werden, und der Dübel
erst nach der so erfolgten Zusammenfügung der beiden
Konstruktionsteile in die Zusatzbohrung eingetrieben wird.
Diese Verfahrensweise hat den Vorteil,
daß die Zapfen beim Einbringen der Zusatzbohrung nicht mit
angebohrt werden und so in voller Stärke erhalten bleiben.
Der später eingetriebene Dübel übt dann den erwünschten
seitlichen Druck auf die Innenflanken der rechteckigen
Zapfen aus, der für eine sichere Verkeilung notwendig ist.
In besonderen Fällen ist es jedoch auch möglich, daß die
Zusatzbohrung erst nach dem Einpressen der Zapfen des
ersten Konstruktionsteils in die entsprechenden Bohrungen
im zweiten Konstruktionsteil eingebracht wird, um
anschließend den Dübel einzutreiben. Diese zweite mögliche
Verfahrensweise erlaubt die Herstellung einer
erfindungsgemäßen Zapfenverbindung sogar nachträglich bei
bereits bestehenden Konstruktionen.
Beide erwähnten Verfahren zur Herstellung einer
erfindungsgemäßen Zapfenverbindung lassen sich problemlos
in eine serienmäßige Fertigung integrieren. Damit ist auch
die verfahrensmäßige Aufgabe gelöst.
In vorteilhafter Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Verfahren kann vor dem Einpressen der Zapfen in die
Bohrungen Leim zugegeben werden. Hierdurch wird die
Festigkeit der sich ergebenden Zapfenverbindung nochmals
verbessert.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Zapfenverbindung gemäß der Erfindung am
Beispiel der Verbindung von zwei Zargenteilen
einer Stuhlzarge, in einer explosionsartigen,
perspektivischen Darstellung;
Fig. 2 die Zapfenverbindung von Fig. 1 mit eingetriebenem
Holzdübel, in einem Horizontalschnitt;
Fig. 3 die Zapfenverbindung von Fig. 2, in einem
Vertikalschnitt.
Fig. 1 zeigt die Ecke einer Stuhlzarge, noch vor dem
Zusammenfügen der Teile. Das erste der beiden zu
verbindenden Zargenteile 1 weist stirnseitig zwei
parallele Reihen von jeweils drei Zapfen 2 auf. Die Zapfen
2 besitzen quadratischen Querschnitt; ihre Kantenlänge
beträgt etwa 8 mm. An ihren vorderen Enden sind die Zapfen
2 leicht abgefast. Das zweite Zargenteil 3 ist mit
ebenfalls in zwei Reihen angeordneten, zylindrischen
Bohrungen 3 versehen. Die Achsen der Bohrungen 3 fluchten
exakt mit den Mittelachsen der Zapfen 2 des ersten
Zargenteils 1. Der Durchmesser der Bohrungen 3 ist etwas
geringer als die Diagonale der quadratischen Zapfen 2 und
beträgt im vorliegenden Beispiel etwa 9,5 mm. Der
jeweilige Abstand zwischen zwei benachbarten Zapfen 2 bzw.
Bohrungen 3 beträgt 14 mm. Genau in der Mitte zwischen den
beiden Reihen von Bohrungen 3 ist im zweiten Zargenteil 4
eine zylindrische Zusatzbohrung 5 eingebracht. Der
Durchmesser dieser Zusatzbohrung 5 beträgt hier 8 mm und
ist damit größer als der lichte Abstand zweier
benachbarter Zapfen 2. Da der Abstand zwischen zwei
benachbarten Bohrungen 3 von Wandung zu Wandung nur etwa
5,5 mm beträgt, schneidet die Zusatzbohrung 5 die
rechtwinklig zu ihr verlaufenden Bohrungen 3 tangential
an. Ein ebenso wie die beiden Zargenteile 1 und 2 aus
Massivholz bestehender Dübel 6 ist zum Eintreiben in die
Zusatzbohrung 5 vorgesehen.
Fig. 2 zeigt die Ecke der Stuhlzarge nach dem Einpressen
der Zapfen 2 des ersten Zargenteils 1 in die
entsprechenden Bohrungen 3 im zweiten Zargenteil 4. Vor
dem Zusammenfügen der beiden Zargenteile 1 und 4 wurde
Leim zugegeben. Der Dübel 6 ist in die Zusatzbohrung 5
eingetrieben und liegt seitlich an den Innenflanken der
Zapfen 2 an. Der ursprünglich runde Durchmesser des Dübels
6 ist infolge der hohen Pressung zwischen Dübel 6 und
Zapfen 2 leicht oval verformt. Die Zapfen 2 selbst sind
entlang ihrer Mittelachse leicht nach außen in die offenen
Segmente der zylindrischen Bohrungen 3 gebogen.
Aus Fig. 3 ist zu ersehen, daß der zwischen die beiden
Reihen von Zapfen 2 eingetriebene Dübel 6 so lang ist, daß
er an sämtlichen Zapfen 2 seitlich anliegt. Die
Mittelachse des Dübels 6 schneidet die Mittelachsen der
Zapfen 2 etwas außerhalb der Mitte der Länge der Zapfen 2.
Claims (13)
1. Zapfenverbindung zur festen Verbindung von zwei
Konstruktionsteilen, insbesondere Zargen von Tischen,
Stühlen und Korpuselementen, bei der
- - das erste zu verbindende Konstruktionsteil stirnseitig mit wenigstens zwei parallelen Reihen von rechteckigen Zapfen (2) versehen ist, und
- - das zweite Konstruktionsteil (4) in entsprechender Weise angeordnete, zylindrische Bohrungen (3) aufweist, in welche die Zapfen (2) eingepreßt sind,
gekennzeichnet durch
- - wenigstens eine, rechtwinklig zu und in der Mitte zwischen den Reihen von Bohrungen (3) im zweiten Konstruktionsteil (4) vorgesehene Zusatzbohrung (5), deren Durchmesser größer ist als der lichte Abstand zweier benachbarter Zapfen (2), und
- - zumindest einen, in diese Zusatzbohrung (5) zwischen den Zapfen (2) eingetriebenen Dübel (6).
2. Zapfenverbindung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dübel (6) so lang ist, daß er an
sämtlichen Zapfen (2) anliegt.
3. Zapfenverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Dübels (6)
ungefähr der Stärke der Zapfen (2) entspricht.
4. Zapfenverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dübel (6) aus Massivholz
ist.
5. Zapfenverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (2) angesenkt
sind.
6. Zapfenverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (2) an ihren freien
Enden abgefast sind.
7. Zapfenverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu verbindenden
Konstruktionsteile (1, 4) aus Massivholz sind.
8. Zapfenverbindung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß Zusatzbohrung (5) und Dübel (6) quer
zur Holzfaser des zweiten Konstruktionsteils (4) verlaufen.
9. Zapfenverbindung nach Anspruch 4 und einem der
Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hohlräume zwischen Bohrungen (3), Zapfen (2) und Dübel (6)
mit Leim ausgefüllt sind.
10. Verfahren zur Herstellung einer Zapfenverbindung
zwischen zwei Konstruktionsteilen gemäß Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die aufeinanderfolgenden
Verfahrensschritte:
- - Einbringen der Zusatzbohrung (5) zwischen die Bohrungen (3) im zweiten Konstruktionsteil (4);
- - Einpressen der Zapfen (2) des ersten Konstruktionsteils (1) in die entsprechenden Bohrungen (3);
- - Eintreiben des Dübels (6) in die Zusatzbohrung (5).
11. Verfahren zur Herstellung einer Zapfenverbindung
zwischen zwei Konstruktionsteilen gemäß Anspruch
gekennzeichnet durch die aufeinanderfolgenden
Verfahrensschritte:
- - Einpressen der Zapfen (2) des ersten Konstruktionsteils (1) in die entsprechenden Bohrungen (3) im zweiten Konstruktionsteil (4);
- - Einbringen der Zusatzbohrung (5) zwischen die Bohrungen (3);
- - Eintreiben des Dübels (6) in die Zusatzbohrung (5).
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Einpressen der Zapfen (2) in
die Bohrungen (3) Leim zugegeben wird.
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DE19863619571 DE3619571A1 (de) | 1986-06-11 | 1986-06-11 | Zapfenverbindung |
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- 1987-06-09 CH CH217087A patent/CH672663A5/de not_active IP Right Cessation
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Also Published As
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