DE3618786A1 - Flachdichtung, insbesondere fuer verbrennungskraftmaschinen - Google Patents
Flachdichtung, insbesondere fuer verbrennungskraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flachdichtung für
Verbrennungskraftmaschinen, wie insbesondere eine
Zylinderkopfdichtung oder eine Auspuffflanschdichtung, mit
einer metallischen Einfassung mindestens einer
Durchgangsöffnung und einer Gleitbeschichtung der
Einfassungsschenkel aus einem Festschmierstoff und einem
polymeren Bindemittel.
Zylinderkopfdichtungen für Verbrennungskraftmaschinen bestehen
bevorzugt aus Stahlblechen oder gegebenenfalls metallisch
verstärkten Faservliesen. Die Brennraumöffnungen sind meist
durch im Querschnitt U-förmig über die Dichtungsränder
gebogenen Einfassungen besonders geschützt.
Im motorischen Betrieb werden Zylinderkopfdichtungen neben der
statischen Belastung in axialer Richtung auch durch
Schiebebewegungen von Motorblock und Zylinderkopf in
horizontaler Richtung beansprucht, wobei diese hauptsächlich
durch die wechselnde thermische Ausdehnung und Zusammenziehung
von Motorblock und Zylinderkopf während der wechselnden
Aufheizung und Abkühlung des Motors verursacht werden.
Insbesondere bei Motoren mit Zylinderköpfen aus Aluminium und
Motorblöcken aus Gußeisen kommt es wegen den stark
unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten der beiden Metalle
zu stärkeren Relativbewegungen der beiden Motorteile. Die
zwischen den beiden Bauteilen liegende Zylinderkopfdichtung,
und zwar insbesondere die unter erhöhten Dichtpressungsdruck
stehenden Einfassungen werden allmählich zerrieben, und es
kommt leicht zu Einfassungsbrüchen.
Zur Abhilfe hat man daher schon nach der DE-PS 31 01 921 die
Einfassungsschenkel auf der Seite zum Zylinderkopf und/oder
Motorblock mit einer die Gleitreibung herabsetzenden
Beschichtung versehen. Als Gleitbeschichtungsmaterial wurde
entweder Polyetrafluorethylen mit bekannt guten Eigenschaften
bei hoher Temperaturbeständigkeit verwendet, oder es wurden
Gleitlacke hoher Temperaturbeständigkeit mit einer Füllung aus
einem Festschmierstoff, wie Graphit, Molybdändisulfid oder
Bornitrid, eingesetzt. Aufgrund der hohen Gleiteigenschaften
des Polytetrafluorethylens sind beschichtete Einfassungsbleche
mit guter Haftung des Polyfluorethylens am Metall nur
aufwendig und kostspielig herzustellen. Bei gefüllten
Gleitlacken hat man dagegen als polymeres Bindemittel zur
Verbesserung der Temperaturbeständigkeit ein duromeres
Kunstharz verwendet. Duromere Kunstharze verlieren aber im
Betrieb, vor allem durch die Temperaturbelastung, ihre
Elastizität. Die Überzüge werden spröde und platzen vom
Einfassungsblech ab, so daß die Gleitbeschichtung allmählich
unwirksam wird.
Nach der DE-PA 35 27 833 hat man daher schon zur Erhöhung der
Temperaturbelastbarkeit die Einfassungen von
Zylinderkopfdichtungen mit galvanischen Dispersionsschichten
aus bevorzugt Nickel mit eingelagerten
Festschmierstoffteilchen versehen. Diese Schichten setzen zwar
bei gleichzeitig hoher Temperaturbeständigkeit die
Gleitreibung an den Einfassungsschenkeln wirkungsvoll herab,
allerdings sind solche galvanische Dispersionsschichten nur
relativ aufwendig herzustellen, und ihr Einsatz bei der
Herstellung von Zylinderkopfdichtungen wird unwirtschaftlich.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
Flachdichtungen mit eingefaßten Öffnungsrändern für
insbesondere Verbrennungskraftmaschinen zu schaffen, deren
Einfassungen durch eine Gleitbeschichtung vor einer Zerstörung
geschützt sind, wobei die Gleitbeschichtung gegenüber
thermischer und/oder extremer Dauerbelastung beständig und auf
die Einfassungsschenkel einfach und wirtschaftlich auftragbar
sein soll. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine
Gleitbeschichtung der Einfassungsschenkel gelöst, deren
polymeres Bindemittel aus einem Thermoplasten mit einem
Erweichungspunkt oberhalb 250°C besteht. In Versuchen erwies
sich als Thermoplast ein Polyetheretherketon mit einem
Erweichungspunkt zwischen 300 und 330°C besonders geeignet.
Als Festschmierstoff konnte vor allem ein
Polytetrafluorethylenpulver in Mengen von 60-98
Gewichtsprozent in der Gleitbeschichtung eingesetzt werden, im
Prinzip sind jedoch alle bekannten Festschmierstoffe, wie vor
allem Graphit, Molybdändisulfid oder hexagonales Bornitrid
einzeln oder untereinander gemischt als Füllstoff der
Gleitbeschichtung geeignet.
Obwohl Einfassungen am Brennraumrand von
Zylinderkopfdichtungen im Betrieb auf Temperaturen bis zu
300°C belastet werden, erwies sich die erfindungsgemäße
Gleitbeschichtung der Einfassungen auch bei der
Temperaturbelastung des Motorbetriebs erstaunlicherweise auch
nach einem Dauerbetrieb stabil und voll funktionsfähig.
Offensichtlich scheint gerade der bei erhöhter Temperatur
allmählich erweichende Thermoplast gute Gleiteigenschaften zu
entwickeln, so daß die Gleitbeschichtung gerade dann, wenn sie
bei erhöhter Temperatur starken Schiebebewegungen ausgesetzt
ist, voll wirksam wird und die Einfassung vor einer Zerstörung
schützt. Die Festschmierstoffüllung sorgt dabei gleichzeitig
für eine Formstabilität der erweichenden Beschichtung, so daß
sie bei erhöhter Temperatur und bei erhöhter Druckbelastung
nicht zerstört wird. Entsprechend sollte daher der
Festschmierstoffanteil im Gleitüberzug oberhalb 60
Gewichtsprozent liegen, während bei mehr als 98
Gewichtsprozent Festschmierstoffanteil keine ausreichende
Bindung und Festigkeit der Gleitbeschichtung mehr entsteht.
Entsprechend der Belastung der Gleitbeschichtung kann der
Fachmann den Festschmierstoffanteil der Gleitbeschichtung
auswählen und es wurde gefunden, daß der
Festschmierstoffanteil bei extremer Temperaturbelastung in der
Nähe des oberen Grenzwertes liegen sollte.
Besonders vorteilhaft ist gleichzeitig die hohe
Dauerbeständigkeit der erfindungsgemäßen Gleitbeschichtung.
Offensichtlich weil der als Bindemittel eingesetzte
Thermoplast im Gegensatz zu dem bisher eingesetzten Duroplast
unter Betriebsbedingungen nicht mehr vernetzen kann,
versprödet die erfindungsgemäße Gleitbeschichtung nicht nach
längerem Betrieb, sie bleibt voll funktionsfähig, sie platzt
vom Einfassungsblech nicht ab und die Einfassungen werden auf
Dauer vor einer Zerstörung durch höhere Reibungskräfte
geschützt. Gefunden wurde auch, daß ohne Nachteil für die
Funktionseigenschaften bis zu 50 Gewichtsprozent des
Thermoplasten durch einen Duroplasten ersetzt sein kann.
Die erfindungsgemäße Gleitbeschichtung ist ferner nach den
bekannten Verfahren, wie bevorzugt einem Siebdruckverfahren,
auf die Einfassungen auftragbar. Das Material kann dabei
entweder an einer Lösung mit darin dispergierten
Festschmierstoffteilchen aufgetragen werden, oder der Auftrag
kann bevorzugt direkt aus einer Schmelze des Thermoplasten mit
dispergiertem Festschmierstoff erfolgen. Die Beschichtung kann
dabei entweder nur auf einen oder beide Einfassungsschenkel
aufgetragen werden, oder die Einfassungsschenkel können nur in
besonders beanspruchten Zonen beschichtet sein. Die
Beschichtung kann sich gegebenenfalls auch auf die
Restflächenbereiche der Dichtung erstrecken, um falls
erforderlich, dort eine Antiklebwirkung zu erzielen.
Wirtschaftlich vorteilhafter ist es aber, die Bleche schon vor
ihrer Verarbeitung zu Einfassungen mit der Gleitbeschichtung
zu versehen. Die Beschichtung der Bleche erfolgt dann durch
Aufspritzen, Aufwalzen oder Tauchen. Besonders wirtschaftlich
ist dabei die Beschichtung von Endlosbändern im
Coil-Coating-Verfahren, wobei bevorzugt
Polyetheretherketon-Thermoplasten mit darin dispergierten
Polytetrafluorethylenpulver aus der Schmelze bei einer
Beschichtungstemperatur von etwa 350°C aufgetragen werden. Die
bei Verwendung von beschichteten Einfassungsblechen auch auf
die Einfassungskrümmungsbereiche aufgetragene
Gleitbeschichtung ist funktionslos und im motorischen Betrieb
nicht störend. Die bevorzugte Stärke der Gleitbeschichtung
liegt zwischen 0,01 und 0,1 mm.
Festgestellt wurde ferner, daß die erfindungsgemäße
Gleitbeschichtung auf den Einfassungsblechen und
gegebenenfalls auch auf dem umgebenden Weichstoffmaterial
hervorragend haftet. Ebenfalls gut ist die
Chemikalienbeständigkeit der Gleitbeschichtung, so daß die
Gleitbeschichtung durch die Abdichtmedien Schmieröl,
Kühlflüssigkeit und heiße Brenngase nicht zerstört wird.
Durch die Erfindung ist somit eine Gleitbeschichtung der
Einfassungsschenkel an den Durchgangsöffnungen für
Flachdichtungen von vor allem Verbrennungskraftmaschinen
geschaffen, die die Einfassung vor einer Zerstörung im Betrieb
bei dynamischer Belastung wirkungsvoll schützt. Die
Gleitbeschichtung ist haftfest mit dem Einfassungsblech
verbunden und gegenüber dem Abdichtmedium beständig, vor allem
tritt aber keine Versprödung des Beschichtungsmaterials nach
längerer Belastung ein, so daß die Gleitbeschichtung auch nach
längerem Betrieb voll funktionsfähig bleibt und die Einfassung
vor einer Zerstörung schützt. Der Auftrag der
Gleitbeschichtung kann nach einfachen Methoden erfolgen, so
daß vor allem damit ausgerüstete Zylinderkopfdichtungen oder
Auspuffflanschdichtungen in der Massenfertigung wirtschaftlich
hergestellt werden können.
Die Erfindung wird durch ein Ausführungsbeispiel und die
Abbildungen näher erläutert, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Zylinderkopfdichtung in Aufsicht, deren
Brennraum mit beschichteten Einfassungen versehen sind,
Fig. 2 einen Querschnitt der Zylinderkopfdichtung der
Fig. 1 in der Linie II-II.
In eine Schmelze eines Polyetheretherketons (Erweichungspunkt
300 bis 330°C) wird Polytetrafluorethylenpulver
eindispergiert, so daß eine Dispersion mit 30 Gewichtsprozent
aus Polyetheretherketon und 70 Gewichtsprozent
Polytetrafluorethylenfüllung entsteht. Die Schmelze wird in
einer Schichtstärke von 0,03 mm auf ein Einfassungsblech
aufgewalzt, aus dem Blech werden Einfassungen ausgestanzt und
die Brennraumöffnungen von Zylinderkopfdichtungen werden so
eingefaßt, daß die äußeren Oberflächen der Einfassungen mit
der Gleitbeschichtung versehen sind.
Im Dauertest unter hoher Temperatur- und Druckbelastung
bleiben die Zylinderkopfdichtungen ohne Einfassungsbrüche.
Nach dem Ausbau zeigt die Gleitbeschichtung der
Einfassungsschenkel kaum Benutzungsspuren und war voll
funktionsfähig.
In Fig. 1 ist 1 die Zylinderkopfdichtung, deren
Brennraumöffnungen 3 mit Einfassungen 2 versehen sind. Der
äußere Schenkel der Einfassung 2 ist mit einer
Gleitbeschichtung 4 (schraffiert dargestellt) versehen.
Das Querschnittsbild der Fig. 2 zeigt einen Schnitt in der
Linie II-II der Zylinderkopfdichtung 1 der Fig. 1. Die
Einfassung 2 ist U-förmig über den Rand der Dichtung 1 an der
Brennraumöffnung 3 gebogen. Die Gleitbeschichtung 4 überdeckt
ganzflächig die Außenfläche der Einfassung 2.
Claims (7)
1. Flachdichtung für insbesondere
Verbrennungskraftmaschinen, wie insbesondere eine
Zylinderkopfdichtung oder eine Auspuffflanschdichtung,
mit mindestens einer metallisch eingefaßten
Durchgangsöffnung und einer ganzflächigen oder
teilflächigen eines oder beider Einfassungsschenkel aus
einem Festschmierstoff mit einem polymeren Bindemittel,
dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Bindemittel aus
einem Thermoplasten mit einem Erweichungspunkt oberhalb
250°C besteht.
2. Flachdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitbeschichtung (4) aus 2 bis 40
Gewichtsprozent Bindemittel und 60 bis 98 Gewichtsprozent
Festschmierstoffüllung besteht.
3. Flachdichtung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gleitbeschichtung (4) eine Dicke
zwischen 0,01 und 0,1 mm besitzt.
4. Flachdichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische
Bindemittel aus einem Polyetheretherketon mit einer
Erweichungstemperatur zwischen 300 und 330°C besteht.
5. Flachdichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Festschmierstoffüllung
aus Polytetrafluorethylen-, Molybdändisulfid-,
hexagonalem Bornitrid- und/oder Graphitpulver besteht.
6. Flachdichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbeschichtung (4)
auf die Einfassungsschenkel einer fertig eingefaßten
Dichtung nach einem der bekannten Verfahren ein- oder
beidseitig, teil- oder ganzflächig aufgetragen ist.
7. Flachdichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbeschichtung (4)
auf ein Einfassungsblech vor dem Ausstanzen der
Einfassungen nach einem der bekannten Verfahren
aufgetragen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863618786 DE3618786A1 (de) | 1986-06-04 | 1986-06-04 | Flachdichtung, insbesondere fuer verbrennungskraftmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863618786 DE3618786A1 (de) | 1986-06-04 | 1986-06-04 | Flachdichtung, insbesondere fuer verbrennungskraftmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3618786A1 true DE3618786A1 (de) | 1987-12-10 |
Family
ID=6302259
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863618786 Withdrawn DE3618786A1 (de) | 1986-06-04 | 1986-06-04 | Flachdichtung, insbesondere fuer verbrennungskraftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3618786A1 (de) |
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- 1986-06-04 DE DE19863618786 patent/DE3618786A1/de not_active Withdrawn
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