DE3617704A1 - Verfahren zur uebertragung von daten in bohrgestaengen und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur uebertragung von daten in bohrgestaengen und anordnung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung
von Daten in Bohrgestängen, die am Bohrkopf von einem
Sensor ermittelt werden und eine Anordnung zum Durch
führen des Verfahrens.
Die zur Zeit gebräuchlichen Verfahren benutzen ent
weder ein Kabel zur Datenübertragung oder bedienen
sich der Druckpulstechnik, d. h. der im Bohrgestänge
eingepumpten Flüssigkeit als Übertragungsmedium.
Die kabelgebundene Datenübertragung erfüllt zwar die
Forderung nach ungestörter und zuverlässiger Daten-
Übertragung, gestaltet sich jedoch im praktischen
Betrieb durch die Verwendung von Kabelführungs-
Systemen und/oder Stecker-Verbindungen sehr aufwendig
und schwierig handhabbar.
Ähnlich aufwendig und kompliziert handhabbar sind auch
Verfahren, die über eine mit einer Isolierschicht
verbundene Leiterbahn in der Bohrgestänge-Innenwan
dung aufbauen, so daß ein elektrisches Doppel-
Leitungs-System mit dem metallischen Innenleiter und
dem Bohrgestänge zustande kommt.
Hier ist neben dem Effekt der höheren Kosten bei der
Herstellung des Bohrgestänges auch die Problematik
gut leitender und nach außen isolierter Steckverbin
dungen beim Bohrgestänge selbst zu berücksichtigen.
Ein relativ einfaches Übertragungsverfahren stellt
das Druckpuls-Verfahren dar, bei dem anstelle von
Kabel oder elektrischen Leitungs-Bahnen die Spül-
Flüssigkeit benutzt wird. Der Nachteil liegt jedoch
in der außerordentlich niedrigen Datenrate, da ein
hydraulisch betriebenes Druckminderventil quasi
digitale Druckabfall-Impulse erzeugt, die auf der
Plattform über die Spülflüssigkeit gemessen werden.
Da auch durch andere Störungen Druckimpulse in der
Flüssigkeit auftreten können ist die Gefahr von
Fehlinterpretationen bei der Daten-Übertragung re
lativ hoch.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Ver
fahren zur Übertragung von Daten in Bohrgestängen
sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
so auszubilden, daß eine zuverlässige und schnelle
Übertragung der für die Richtbohrtechnik erforder
lichen Daten vom Bohrkopf zur Bohrplattform möglich
ist.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe da
durch, daß der Sensor im Bohrkopf die ermittelten
Meßdaten über eine induktive Richtantenne in Längs
richtung des Bohrgestänges als elektromagnetische
Wellen sehr niedriger Frequenz sendet, daß diese
Daten von im Abstand zueinander über die Länge des
Bohrgestänges verteilten VLF-Transpondern empfangen,
verstärkt und jeweils auf einer voneinander ge
trennten Frequenz im VFL-Bereich weitergesendet
werden und daß am Ende des Bohrgestänges die elek
tromagnetischen Wellen des letzten VLF-Transponders
von einer Empfangssonde empfangen und an einen Aus
werte-Rechner weitergeleitet werden.
Hierdurch können schnell und zuverlässig die für die
Richtbohrtechnik erforderlichen Daten im Online-Ver
fahren übertragen werden, wobei Kabeleinrichtungen
zur Stromversorgung und Datenübertragung nicht er
forderlich sind. Die Montage der Transponder inner
halb des Bohrgestänges ist einfach, da sie an der
Bohrplattform beim Vortrieb des Bohrgestänges durch
geführt werden kann. Während der laufenden Bohrar
beiten sind keine Wartungs- und Überholungsarbeiten
des Systems erforderlich, so daß ein unbegrenzter
Dauereinsatz möglich ist. Mit einer geeigneten an
gepaßten Rückholvorrichtung können die einzelnen
Systemelemente ohne Beeinflussung des Bohrstranges
aus diesem herausgeholt werden. Durch den einfachen
Komponentenaufbau ist eine preiswerte Herstellung
möglich. Darüberhinaus sind lediglich geringe Zu
satzmaßnahmen an dem Bohrgestänge und den Bohrkom
ponenten erforderlich um die Anordnung zur Durch
führung des Verfahrens anzubringen. Von weiterem
Vorteil ist die hohe Wiederverwendbarkeitsrate der
Transponder und Sensoren.
Weitere Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben und
werden nachstehend anhand des in den Zeichnungen
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Gesamtauf
baus der Anordnung zur Datenübertragung
Fig. 2 das Blockschaltbild eines Datentransponders,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Daten
transponders in dem Bohrgestänge,
Fig. 4 das Blockschaltbild der Stromversorgung für
einen Transponder,
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Richtan
tenne,
Fig. 6 das Blockschaltbild der Sensorplattform,
Fig. 7 eine schematische Übersicht für das Über
tragungsverfahren,
Fig. 8 eine schematische Darstellung der mecha
nischen Entriegelungs- und Entfernungsvor
richtung,
Fig. 9 eine schematische Darstellung der Auswerte
station.
Die Funktionsweise des Verfahrens nutzt die Tatsache,
daß elektromagnetische Wellen sehr niedriger Fre
quenzen im wesentlichen induktiv mit relativ nie
driger Dämpfung in Fluiden über kürzere Entfernungen
bis zu ca. einigen hundert Metern bei vertretbarer
Sendeleistung von bis zu hundert Watt übertragen
werden können. Da das Medium, in dem die Übertragung
stattfindet, im wesentlichen aus Wasser besteht,
können hier die entsprechenden Dämpfungswerte in
Abhängigkeit von der Frequenz wie z. B. im Seewasser
verwendet werden. Da die Übertragung innerhalb des
Bohrgestänges 3 stattfindet, müssen jedoch zusätzlich
die Ummagnetisierungsverluste des für das Bohrge
stänge 3 verwendeten Stahlmaterials berücksichtigt
werden. Dies macht es erforderlich, daß bei größeren
Bohrtiefen bis zu mehreren tausend Metern in be
stimmten Abständen VLF-Transponder 6 gleicher Art
eingesetzt werden, die die in beiden Richtungen von
der Meßplattform 65 am Bohrturm 2 zur Sensorplattform
5 am Bohrkopf 4 oder in dessen Nähe und umgekehrt
übertragenen Signale empfangen und um einen Betrag in
der Trägerfrequenz versetzt wieder aufgefrischt und
verstärkt neu aussenden, bis das Signal an seinen
Bestimmungsort gelangt ist.
Ferner ist es hierbei notwendig, ein Übertragungs-und
Modulationsverfahren anzuwenden, das eventuell auf
tretende elektromagnetische Störungen im Bohrbereich
in Bezug auf Verfälschung des Signalinhaltes elimi
niert. Dies wird dahingehend erreicht, daß einerseits
das als codiertes Datentelegramm 62 aufgebaute Signal
im Trägersprungverfahren übertragen wird, so daß sich
Störamplituden nicht auswirken können, andererseits
das gIeiche Datentelegramm 62 jeweils dreimal hinter
einander ausgesandt wird und auf gleichen Inhalt in
einem zwei aus drei Auswahlverfahren auf Richtigkeit
überprüft wird. Eine weitere Datensicherungs-Maßnahme
besteht in der Verwendung zweier in einen festen
Zeitabstand zueinander stehender Rahmen-Impulse 63,
64, die das eigentliche Datentelegramm 62 einhüllen.
Hierbei werden nur Datentelegramme 62 weitergeleitet
und verarbeitet, deren Rahmen-Impulse 63, 64 zeit
lich korrekt zueinander liegen. Hiermit sind die
wesentlichen Voraussetzungen für eine sichere Daten
übertragung auf induktiver Basis gegeben.
Fig. 1 zeigt die Anordnung 1 zum Datentransponder-
System. Ausgehend von der Meßplattform 65 am Bohrturm
2 werden die auf Abruf bereitgehaltenen Daten über
die Lage des Bohrkopfes 4, Spüldruck und Spülge
schwindigkeit, Vortriebsgeschwindigkeit sowie Bohr
kopftemperatur als Datentelegramme 62 dem nächst
liegenden VLF-Transponder 6 zugeführt. Dieser empfängt
die Daten, überprüft deren Inhalt auf korrekte Über
tragung und sendet diese frequenzversetzt zum
nächsten VLF-Transponder 6. Dieser VLF-Transponder 6
seinerseits überprüft die Datentelegramme 62 eben
falls und sendet diese wiederum frequenzversetzt dem
nächsten VLF-Transponder 6 zu. So wandern die Signale
über alle im Bohrgestänge 3 befindlichen VLF-Trans
ponder 6 bis zur Meßplattform 65, wo eine Auswerte
Elektronik 10 über eine Empfangs-Sonde 9 die Daten
telegramme 62 empfängt und dem Auswerte-Rechner 9 als
Plattform-Prozeßrechner 11 zur endgültigen Verar
beitung zuführt. Ausgelöst wird diese Datenüber
tragung vom unterirdisch befindlichen Bohrkopf 4 bis
zur oberirdisch angeordneten Meßplattform 65 durch ein
umgekehrt vom Auswerte-Rechner 9 ausgegebenes Ab
frage-Datentelegramm, das über die Auswerte-Elek
tronik 10 dem letzten oben im Bohrgestänge 3 an
geordneten VLF-Transponder 6 zugeführt wird. Dieser
empfängt das Datentelegramm und sendet es an den
benachbarten VLF- Transponder 6 weiter. Somit wird
das Signal von VLF-Transponder 6 zu VLF-Transponder
6 weitergereicht bis es schließlich die Sensorplatt
form 5 am Bohrkopf 4 erreicht hat und dort ein ent
sprechendes Antwort-Daten-Telegramm auslöst.
Fig. 2 zeigt den Aufbau eines solchen VLF-Transpon
ders 6. Er besteht aus z. B. einem länglichen Gehäuse
20 mit kreisförmigem Querschnitt in dem sowohl die
in Fig. 2 gezeigte Elektronik als auch die entsprech
ende Stromversorgung untergebracht sind. Die Elek
tronik besteht im wesentlichen aus einem zentralen
Signal-Prozessor 21 , der üblicherweise aus einem
Einchip-Mikroprozessor besteht, sowie zwei Sender/-
Empfängereinrichtungen 22. Die Sender/Empfängerein
richtungen 22 bestehen aus jeweils einem Empfänger
25, 26, Sender 29, 30, Demodulator 27, 28, Modulator
31, 32. Der Datentransponder 6 nimmt dabei das vom
jeweils benachbarten VLF-Transponder 6 ausgesandte
Datentelegramm 62 über die Antenne 23 bzw. 24 auf
und führt dies dem Empfänger 25 bzw. 26 zu. Der
Empfänger 1 verstärkt das Signal und leitet es an den
Demodulator 27 bzw. 28 weiter. Dieser demoduliert das
Signal und erhält somit das übertragene Datentele
gramm 62, welches dem Bus des Signal-Prozessor 21
zur Verfügung steht. Der Signal-Prozessor 21 verar
beitet das Datentelegramm 62 wie folgt:
- - Überprüfung der im Datentelegramm 62 enthaltenen Rahmen-Impulse 63, 64 (A und R Impuls nach Fig. 7) auf korrekten zeitlichen Abstand.
- - Bei korrektem Signal Übernahme und Abspeicherung des Signals im zentralen Prozessorspeicher.
- - Empfang der nächsten zwei Datentelegramme 62 identischen Inhalts und Abspeicherung.
- - Zwei aus drei Inhaltsprüfung der Datentelegramme 62. Stimmen mindestens zwei der Datentelegramme 62 inhaltlich korrekt überein werden diese Datentele gramme 62 nach der Wahrscheinlichkeit als richtig behandelt. Das falsche Datentelegramm 62 wird gelöscht.
- - Das korrekte neu aufgebaute Datentelegramm 62 wird nunmehr mit einer prozessorspezifischen Adresse versehen. Diese besteht im einfachsten Falle aus einer Zahl, die der Prozessor selbst als nächst höhere Zahl zu der Adresszahl des von seinem Vor gänger empfangenen Adresszahlenwertes generiert.
- - Somit wird sichergestellt, daß nur das Signal des jeweils direkt in der Reihenfolge der Datenüber tragung vorherliegenden VLF-Transponders 6 empfangen wird und durch Überreichweite empfangene Datentelegramme anderer VLF-Transponder 6 unter drückt werden.
- - Das mit der dem VLF-Transponder 6 zugehörigen Adress-Zahl versehene Signal wird nunmehr über den Datenbus des Signalprozessors 21 dem Modulator 32 bzw. 31 zugeführt und dem Sender 30 bzw. 29 aufmo duliert. Dieser strahlt das Signal über die Antenne 24 bzw. 23 für den nächstliegenden VLF-Transponder 6 aus.
- - Das entsprechende Datentelegramm 62 wird dreimal hintereinander ausgesandt, um wiederum eine ent sprechende zwei aus drei Überprüfung beim benach barten VLF-Transponder 6 zu ermöglichen.
Sollte ein Abfrage-Signal den umgekehrten Weg von der
Sensorplattform 5 zur Meßplattform 65 laufen, so wird
es entsprechend umgekehrt behandelt.
Sollte daran gedacht sein, die Übertragungsstrecke
nur in einer Richtung zu betreiben, so kann der
Aufwand durch Wegfall der Komponenten für die andere
Sender/Empfängereinrichtung reduziert werden.
Fig. 3 zeigt den mechanischen Einbau eines VLF-
Transponder 6 im Bohrgestänge 3. Das Gehäuse 20 des
VLF-Transponders 6 ist hierbei mit einer Halteein
richtung 35 versehen, die eine Kreisringscheibe 37
aufweist. In der Kreisringscheibe 37 sind Durch
brechungen 36 ausgebildet, durch die das im Bohr
gestänge 3 fließende Fluid strömen kann. An dem
äußeren Randabschnitt 30 der Kreisringscheibe 37 sind
federdruckbelastete Klemmstücke 39 angeordnet, die
als Keile ausgebildet sind und in in der Innenwand 40
des Bohrgestänges 30 ausgebildete ringförmige Nuten
41 einrasten. Damit ist der VLF-Transponder 6 mecha
nisch sicher im Bohrgestänge 3 verankert und kann
nicht mehr durch den Druck der Spülflüssigkeit ver
setzt werden. Wesentlicher Bestandteil des VLF-
Transponders 6 ist die mit einem im Inneren des
Gehäuses 20 angeordneten elektrischen Generator 44
verbundene durch die Bohrflüssigkeit angetriebene
Turbine 45. Sie liefert den Strom für den Betrieb des
Transponder-Systems.
Fig. 4 zeigt hierzu das entsprechende Blockschaltbild
der Energieversorgungseinrichtung 43 für die Strom
versorgung eines VLF-Transponders 6, die in ähnlicher
Form auch für die Stromversorung der Sensorplattform
5 eingesetzt wird. Der von der Turbine 45 angetrie
bene Generator 44 liefert Wechselstrom, der über
einen Gleichrichter 46 und eine Siebkette 47 einem
Spannungsregler 48 zugeführt wird. Dieser speist eine
Pufferbatterie 49, die die gewünschte Betriebs-
Spannung so bereitstellt, daß kurzfristige Still
stands-Perioden des Generatorteils überbrückt werden
können und kein Ausfall der Daten-Übertragung auf
tritt.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel für den Aufbau einer induk
tiven Sende- und Empfangs-Antenne 15, 23, 24. Sie
besteht aus einem Ferrit-Spulenkörper 50, der zur
Übertragungsrichtung offen ist und somit die Abstrah
lung und den Empfang magnetischer Wechselfelder
ermöglicht. Auf dem Ferrit-Spulenkörper 50 befindet
sich dann die Wicklung 66 der Antennenspule, die
sowohl mit dem Sender 18, 29, 30 als auch mit dem
Empfänger 16, 25, 26 in Verbindung steht. Eine im
Empfänger eingesetzte Sperr- und Schutzschaltung
verhindert beim Senden des Datentelegramms 62 durch
Abschaltung eine Überlastung und eventuelle Zer
störung des Empfänger-Eingangs.
Fig. 6 zeigt den Aufbau der verwendeten Sensor
plattform 5. Eine eingebaute horizontale und verti
kale Lagereferenz bestehend aus z. B. einer horizon
talen und vertikalen Kreisel-Anordnung 67 gibt die
Werte über die Lage des Bohrkopfes 4 an den zentralen
Datenauswerte-und Signalaufbereitungs-Prozessor 14
weiter. Dieser hält die Daten auf die über den
Empfänger 16 und den Decoder 17 einkommende Abfrage
hin bereit und gibt die Daten an den Coder 19, der
diese mit der Bezugsadresse versehen über den Sender
18 und die Antenne 15 ausstrahlt.
In gleicher Weise werden die Daten über Bohrkopf-
Temperatur, Spüldruck und Geschwindigkeit, Vortriebs
geschwindigkeit etc. über entsprechende Sensoren 13
aufbereitet und übertragen.
Fig. 7 gibt eine Übersicht über das bereits vor
stehend beschriebene Daten-Übertragungsverfahren.
Verwendet werden hierbei z. B. 8-Bit-Wort-Datentele
gramme 62 , die jeweils von Rahmenimpulsen 63 (A) und
64 (B) eingeschlossen sind. Aufmoduliert werden
diese Datentelegramme 62 im Trägerfrequenz-Sprung
verfahren, d. h. ein ummodulierter Bezugsträger
ändert im Takt der Bit-Information seine Ausgangs
frequenz FO in die Endfrequenz F 1.
Die VLF-Transponder 6 ihrerseits arbeiten zusätzlich
mit jeweils versetzten Trägerfrequenzen, so daß Über
tragungsfehler durch Empfangen von Signalen ver
schiedener VLF-Transponder 6 auf gleicher Frequenz
auch über diesen Weg ausgeschlossen werden können.
Fig. 8 stellt eine mechanische Entriegelungs- und
Entfernungsvorrichtung 54 für die im Bohrgestänge 3
befindlichen VLF-Transponder 6 dar. Sie besteht aus
einem glockenförmigen Führungswagen 55 der an einem
Führungskabel 56 befestigt ist. Dieses Gerät ist in
der Lage, z.B. mittels seitlicher Führungs- und
Antriebs-Räder 57 mit elektromotorischem Antrieb mit
Stromversorgung über das Führungskabel 56 bis über
den zu entfernenden VLF-Transponder 6 zu fahren.
Es klinkt sich hierbei mittels federbelasteter Sperr
klinken 53 in eine entsprechende Nut 52 in der
Mantelfläche des Gehäuses 20 des VLF-Transponders 6
ein. Anschließend kann durch Rückwärtsfahren der
Transponder aus seiner Verankerungsposition entfernt
werden.
Fig. 9 zeigt ein Blockbild der auf der Meßplattform
65 der Bohrtums 3 angeordneten Auswertestation. Sie
besteht aus einer Sende-Empfangseinrichtung mit
Empfangssonde 8 und Sender 68, die am Bohrgestänge 3
so angebaut ist, daß das vom obersten im Bohrge
stänge 3 angebrachten VLF-Transponder 6 ausgesandte
Signal einwandfrei empfangen werden kann. Ein Aus
werte-Rechner 9 ermöglicht die Verarbeitung der
einlaufenden Datentelegramme und stellt diese einem
Bildschirm 60 mit Tastatur 59 sowie einem Massen
speicher 61 und einem Drucker 58 zur Verfügung.
Umgekehrt kann der Auswerte-Rechner 9 seinerseits
jederzeit ein entsprechendes Abfrage-Signal über die
Transponderkette zur Sensorplattform 5 senden, wel
ches die Übertragung der dort gemessenen Daten aus
löst.
Claims (21)
1. Verfahren zur Übertragung von Daten in Bohrgestängen,
die an Bohrkronen von einem Sensor ermittelt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor die ermittelten
Meßdaten über eine induktive Richtantenne in Längs
richtung des Bohrgestänges als elektromagnetische
Wellen mit sehr niedriger Frequenz sendet, daß diese
Daten von im Abstand zueinander über die Länge des
Bohrgestänges verteilten VLF-Transpondern empfangen,
verstärkt und jeweils auf einer voneinander ge
trennten Frequenz im VLF-Bereich weitergesendet
werden und daß am Ende des Bohrgestänges die elek
tromagnetischen Wellen des letzten VLF-Transponders
von einer Empfangssonde empfangen und an einen Aus
werte-Rechner weitergeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes zu übertragende Signal als co
diertes Datentelegramm ausgebildet und im Träger
sprungverfahren mindestens zweimal ausgesandt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Signal dreimal hintereinander ausgesandt und
auf gleichen Inhalt in einem zwei aus drei Auswahl
verfahren überprüft wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das jeweilige Datentelegramm durch zwei
in einem festen Zeitabstand zueinander stehende
Rahmen-Impulse eingehüllt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß nur solche Datentelegramme weitergeleitet
werden, deren Rahmen-Impulse zeitlich korrekt zueinan
der liegen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß zur Auslösung der Datenübertragung vom
Sensor zur Empfangssonde von dem Auswerterechner ein
Abfrage-Datentelegramm über die Transponder der
Sensorplattfcrm mit dem Sensor zugeführt wird.
7. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine am Bohrkopf
(4) angeordnete Sensorplattform (5) mit Sensoren (13)
und mit einer Einrichtung zum Datenempfang, Daten
senden, Datenauswerten sowie zur Datenaufbereitung
eine Anzahl von im Bohrgestänge (3) im Abstand von
einander angeordneten VLF-Transpondern (6), einer am
bohrplattformseitigen Endabschnitt (7) des Bohrge
stänges (3) angeordneten Empfangssonde (8) und einem
mit der Empfangssonde (8) verbundenen Auswerterechner
(9).
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorplattform (5) aus einem Gehäuse (12)
besteht, in dem eine Anzahl von Sensoren (13) für die
zu ermittelnden Meßwerte angeordnet sind, die mit
einem Datenauswerte- und Signalaufbereitungsprozes
sor (14) verbunden sind, der mit einer Antenne (15)
verbunden ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Antenne (15) und dem Datenauswerte
und Signalaufbereitungsprozessor (14) parallel zuein
ander ein Empfänger (16) und ein Decoder (17)
sowie ein Sender (18) mit Coder (19) angeordnet
ist.
10. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder VLF-Transponder (6) aus einem Gehäuse (20)
besteht, in dem ein Signalprozessor (21) angeordnet
ist, der mit in Bohrgestängelängsrichtung zueinander
entgegengesetzt angeordneten Sender/Empfängereinrich
tungen (22) verbunden ist.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Sender/Empfängereinrichtung (22) eine An
tenne (23, 24) aufweist, die über parallel zueinan
der angeordnete Empfänger (25, 26) und Demodulatoren
(27, 28) bzw. Sender (29, 30) und Modulatoren (31,
32) mit dem Signalprozessor (21) verbunden sind.
12. Anordnung nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem Außenmantel (33, 34) des Ge
häuses (20, 12) eine sich radial erstreckende Halte
einrichtung (35) ausgebildet ist, mittels derer jeder
der VLF-Transponder (6) mit dem Bohrgestänge (3)
lösbar verbindbar ist.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichtung (35) als mit Durch
brechungen (36) durchsetzte Kreisringscheibe (37)
ausgebildet ist, an deren äußerem Randabschnitt (30)
federdruckbelastete Klemmstücke (39) angeordnet sind,
die in in der Innenwand (40) des Bohrgestänges (30)
ausgebildete ringförmige Nuten (41) einrastbar sind.
14. Anordnung nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halteeinrichtung (35) aus radial
zum Gehäuse (33, 34) ausgebildeten Streben besteht,
an deren äußeren Randabschnitten (38) federdruckbe
lastete Klemmstücke (39) angeordnet sind, die in in
der Innenwand (40) des Bohrgestänges (3) ausgebil
deten ringförmigen Nuten (41) einrastbar sind.
15. Anordnung nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klemmstücke (39) als federdruckbe
lastete radial in die Nuten (41) schwenkbare Keil
stücke (42) ausgebildet sind.
16. Anordnung nach Anspruch 7 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß als Energieversorgungseinrichtung
(43) in dem Gehäuse (20, 12) ein Generator (44)
angeordnet ist, der mit einer von dem durch das
Bohrgestänge (3) strömenden Fluid beaufschlagbaren
Turbine (45) verbunden ist.
17. Anordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Turbine (45) in dem Gehäuse (20, 12) gelagert
ist.
18. Anordnung nach Anspruch 16 und 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Generator (44) über einen Gleich
richter (46), einer Siebkurve (47) und einem Span
nungsregler (48) mit einer Pufferbatterie (49) ver
bunden ist.
19. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antenne (15, 23, 24) der induktiven Sende-und
Empfangsantenne mit einem zur Übertragungsrichtung
offenen Ferrit-Spulenkörper (50) ausgebildet ist.
20. Anordnung nach Anspruch 10 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der äußeren Mantelfläche (51) des
Gehäuses (20, 12) eine Nut (52) ausgebildet ist, in
die Sperrklinken (53) einer Entriegelungs- und Ent
fernungseinrichtung (54) eingreifbar sind.
21. Anordnung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entriegelungs- und Entfernungseinrichtung
(54) aus einem glockenförmigen Führungswagen (55)
besteht, der mit einem Führungskabel (56) verbunden
und mittels auf der Innenwand (40) des Bahnkörpers
(3) abrollbaren elektromotorisch angetriebenen An
triebsrädern (52) koaxial zur Längsachse des Bohr
gestänges (3) verschieblich ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863617704 DE3617704A1 (de) | 1986-05-26 | 1986-05-26 | Verfahren zur uebertragung von daten in bohrgestaengen und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863617704 DE3617704A1 (de) | 1986-05-26 | 1986-05-26 | Verfahren zur uebertragung von daten in bohrgestaengen und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3617704A1 true DE3617704A1 (de) | 1987-12-03 |
Family
ID=6301676
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863617704 Withdrawn DE3617704A1 (de) | 1986-05-26 | 1986-05-26 | Verfahren zur uebertragung von daten in bohrgestaengen und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3617704A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19833292A1 (de) * | 1998-07-24 | 2000-01-27 | Dornier Medtech Holding Int Gmbh | Verfahren zur kontaktlosen Übertragung von Daten und Vorrichtung zur Durchführung desselben |
DE10116363A1 (de) * | 2001-04-02 | 2002-10-31 | Tracto Technik | Bohrkopf einer Bohreinrichtung, insbesondere Spülbohrkopf einer Flachbohreinrichtung |
-
1986
- 1986-05-26 DE DE19863617704 patent/DE3617704A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19833292A1 (de) * | 1998-07-24 | 2000-01-27 | Dornier Medtech Holding Int Gmbh | Verfahren zur kontaktlosen Übertragung von Daten und Vorrichtung zur Durchführung desselben |
DE10116363A1 (de) * | 2001-04-02 | 2002-10-31 | Tracto Technik | Bohrkopf einer Bohreinrichtung, insbesondere Spülbohrkopf einer Flachbohreinrichtung |
DE10116363B4 (de) * | 2001-04-02 | 2006-03-16 | Tracto-Technik Gmbh | Bohrkopf einer Bohreinrichtung, insbesondere Spülbohrkopf einer Flachbohreinrichtung |
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