DE3615139A1 - Vorrichtung zum trocknen von mit feuchter beize behandeltem saatgut - Google Patents

Vorrichtung zum trocknen von mit feuchter beize behandeltem saatgut

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01CPLANTING; SOWING; FERTILISING
    • A01C1/00Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting
    • A01C1/08Immunising seed

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  • Soil Sciences (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von mit feuchter Beize behandeltem Saatgut, die einen Behälter und ein darin drehbar gelagertes Rühr- und Transportwerk für das zu trocknende Saatgut aufweist.
Beim Naßbeizen von Saatgut werden immer größere Flüssigkeitsmengen verwendet, und zwar beispielsweise bedingt durch die relativ geringe Löslichkeit des Wirkstoffes in der Saatgutbeizlösung oder wegen spezieller Anforderungen an die Eigenschaften des naßge­ beizten Saatgutes wie zum Herbeiführen einer bestimmten Saatgut­ bzw. Samenpillierung. Das aus der Naßbeize kommende Saatgut muß daher getrocknet werden, bevor es abgepackt oder sonstwie weiter behandelt werden kann.
Es ist bisher üblich, gebeiztes Saatgut auf verschiedene Weise zu trocknen.
Das Trocknen im Horden- oder Darrentrockner ist die einfachste Art der Trocknung. Das Saatgut wird hierbei in einer 5 bis 15 cm dicken Schicht auf ein Sieb gegeben und mit von unten herangeführter warmer Luft getrocknet, welche eine Temperatur von höchstens 40°C aufweist. Nachteilhaft hierbei ist, daß die Trocknung ungleich­ mäßig erfolgt, Saatgutkörner zusammenkleben können und ein aufwendiger Chargenbetrieb mit verhältnismäßig langer Trocknungszeit notwendig ist.
Beim Trocknen im Durchlauf-Trommeltrockner durchläuft das nasse gebeizte Saatgut eine großvolumige Trommel, wobei warme Luft über die Oberfläche des feuchten Saatgutes streicht. Die Trommel wird um ihre Längsachse gedreht, wobei sich die Saatgutmasse sozusagen nierenförmig auf der Innenwand der Trommel abwälzt. Es sind Einbau­ ten in der Trommel notwendig, damit die Saatgutniere unterbrochen wird und sich im Inneren der Niere befindliche Saatgutkörner mit den im äußeren Bereich befindlichen bereits angetrockneten Körnern vermischen. Auch bei dieser Art der Trocknung läßt sich ein Zusammen­ kleben von Saatgutkörnern nicht vermeiden. Ferner verkleben und verbacken die Trommel und deren Einbauten, und es ist nur eine niedrige Durchlaufleistung zu erzielen. Bei Druckluftbetrieb ergibt sich außerdem eine Geruchsbelästigung.
Bei einem Durchlauf-Trommeltrockner mit eingebauter drehbarer Sieb­ trommel durchläuft das Saatgut nach dem Beizen die großvolumige Siebtrommel, wobei Warmluft von außen durch die Saatgutniere geblasen wird und sich ein Wirbelschichteffekt ergibt. Hierbei ist nachteilig, daß je nach Korngröße des Saatgutes Siebtrommeln mit unterschiedlicher Maschenweite benutzt werden müssen. Weitere Nachteile bestehen darin, daß die Siebe verkleben, die Durchlaufleistung gering ist, sich bei Druckluftbetrieb wiederum eine Geruchsbelästigung einstellt und bei Saugbetrieb ein großer Kostenaufwand für die Saugeinrichtung notwendig ist.
Es ist auch bekannt , mit Hilfe eines Trommeltrockners mit einge­ bauter Siebtrommel im Chargenbetrieb zu trocknen. Hierbei wird eine entsprechend große Saagutmenge in den Trockner eingefüllt. Das Antrocknen des Saatgutes erfolgt wie beim Trocknen mit einem Durchlauf-Trommeltrockner. Dementsprechend sind auch alle Nachteile dieser Trocknungsart vorhanden. Die Durchsatzleistung ist noch geringer. Das Füllen und Entleeren des Trockners erfordert viel Handarbeit. Beim Reinigen muß der Siebtrommel-Trockner demontiert werden.
Beim Trocknen im Chargen-Wirbelschicht-Trockner wird das einge­ füllte Saatgut von der eingeblasenen Warmluft nach Art einer Wirbelschicht aufgelockert und damit angehoben. Es ist aufwendige Handarbeit zum Füllen und Entleeren notwendig, während die Durchsatzleistung gering ist und das Zusammenbacken mehrerer Saatgutkörner nicht vermieden werden kann.
Beim Trocknen im Bandtrockner wird das Saatgut in einer ungefähr 3 cm dicken Schicht gleichmäßig auf einem Drahtgewebeband ausge­ breitet, durch das von unten Warmluft hindurchgeblasen wird. Das Band bewegt sich durch verschiedene Wärmezonen, in denen auch die Luftdrücke verschieden sind. Auch hierbei läßt sich ein Zusammenkleben von Saatgutkörnern nicht wirksam vermeiden. Hinzu kommt eine Geruchs- und Staubbelästigung. Schließlich ist ein großer Platzbedarf bei verhältnismäßig geringer Trocknungsleistung erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und preiswerte Vorrichtung zu schaffen, mit der frisch gebeiztes Saatgut derart getrocknet werden kann, daß gut rieselfähiges gebeiztes trockenes Saatgut anfällt, bei dem die einzelnen Körner eine glatte Oberfläche haben und Kornzusammenbackungen nicht auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung gelöst, welche die Merkmale des kenn­ zeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Es wurde gefunden, daß sich in überraschender Weise die Nachteile der bisher praktizierten Trocknung von naßgebeiztem Saatgut in einfacher Weise vermeiden lassen, wenn man das mit einer wäßrigen Beize behandelte Saatgut mit Hilfe von rotierenden Bürstenschnecken durch den Trockner hindurchbewegt und durch den Trockner außer­ dem ein Heizluftstrom hindurchstreicht. Die Borsten der Bürstenschnecken beschädigen das Saatgut nicht, sondern bewirken eine intensive Bewegung der Saatgutkörner beim Trocknen und verhindern ein Zusammenbacken mehrerer Körner. Bei dieser Art der Trocknung erhalten die Saatgutkörner sogar eine besonders glatte 0berfläche, so daß die Rieselfähigkeit des gebeizten und getrockneten Saatgutes besser als die Rieselfähigkeit des nichtge­ beizten Saatgutes ist. Dies hat den Vorteil, daß beim Aussähen des Saatgutes die Vereinzelung der Saatgutkörner besonders einfach und sicher zu erreichen ist. Die Borsten der Bürstenschnecken verhindern den Durchstrom der Heizluft nicht, wenn sie ihm auch einen gewissen Widerstand entgegensetzen.
Vorzugsweise ist der Behälter des Trockners zylindrisch oder rohrförmig ausgebildet und besteht insbesondere aus Edelstahl. In diesem Behälter ist koaxial eine Bürstenschnecke angeordnet und drehbar gelagert, deren Borsten dicht an der Innenwand des Behälters enden. Die Bürstenschnecke füllt also den freien Querschnitt des Behälters nahezu aus, so daß das Saatgut entsprechend der Form und Steigung der Bürstenschnecke wendelförmig durch den Behälter hindurchläuft. Dadurch erfolgt eine besonders intensive Auflockerung und Durchmischung des Saatgutes, das dementsprechend der durch­ strömenden Heizluft eine große Oberfläche anbietet, so daß die Trocknung schnell und gleichmäßig erfolgt.
0bwohl unter gewissen Umständen ein einziger zylindrischer Behälter mit darin angeordneter Bürstenschnecke für eine wirksame Trocknung von naßgebeiztem Saatgut ausreicht, ist es zweckmäßig, mehrere derartige Behälter in Reihe geschaltet hintereinander anzuordnen, durch welche das Saatgut nacheinander hindurchbewegt wird. Dies hat den Vorteil, daß man mit Behältern begrenzter Baulänge auskommt und sozusagen im Baukastensystem Trockenvorrichtungen unterschiedlicher Größe und/oder Kapazität aus einer Grundeinheit eines Trockenbehälters installieren kann. Sind die Borsten einer Bürstenschnecke beschädigt oder verschlissen, kann man mit verhältnis­ mäßig geringem Aufwand die betreffende Bürstenschnecke auswechseln, weil die übrigen Bürstenschnecken davon nicht betroffen sind.
Die für den Trocknungsvorgang verwendete Heißluft kann eine Anfangstemperatur von 60 bis 120°C aufweisen. Beim Trocknen des Saatgutes durch Verdunstung erfolgt eine Kühlung, so daß das Saatgut trotz der hohen Lufttemperatur nicht über etwa 35°C erwärmt wird.
Beispielsweise ist das zu trocknende Saatgut mit wäßriger Beize behandeltes Raps- oder Maissaatgut. Das Saatgut kann mit 10 bis 60 ml Beizlösung pro kg Saatgut behandelt werden, wenn es sich um Rapssaatgut handelt. Auch kann mit ca. 30 ml den Wirkstoff Mercaptodimethur enthaltende wäßrige Beize pro kg Rapssaatgut zuge­ geben werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Trocknen von mit feuchter Beize behandeltem Saatgut schematisch dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Ansicht einer Anlage zum Beizen und Trocknen von Saatgut, welche die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält, und
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Behälters der erfindungsgemäßen Vorrichtung in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab.
Ein Vorratsbehälter 1 mit Vollmelder 2 und Leermelder 3 ist an einem rahmenartigen Gestell 4 angebracht. An das untere Ende des Vorratsbehälters 1 ist ein Fallrohr 5 angeschlossen, das in das Aufgabeende eines Beizapparates 6 mündet. Der Beizapparat besteht im wesentlichen aus einem rohrförmigen Behälter 7 und einem darin drehbar gelagerten Rührwerk 8.
Aus dem Vorratsbehälter 1 wird durch das Fallrohr 5 Saatgut in den Beizapparat 6 eingegeben, das ausreichend rieselfähig ist, um ohne mechanische Hilfsmittel in den Beizapparat 6 zu gelangen. Mit Hilfe des Vollmelders 2 und des Leermelders 3 wird dafür gesorgt, daß sich stets eine ausreichende Menge Saatgut im Vorratsbehälter 1 befindet. Falls erwünscht, kann mit Hilfe eines nicht dargestellten Verschlusses oder ähnlichen Regelelementes die aus dem Vorratsbe­ hälter 1 durch das Fallrohr 5 in den Beizapparat 6 gelangende Menge Saatgut geregelt werden.
Der Behälter 7 des Beizapparates 6 ist geneigt angeordnet, so daß sein Einlaßende 9 tiefer als sein Auslaßende 10 liegt. Das stutzen­ förmig ausgebildete Auslaßende 10 des Behälters 7 mündet in einen Trichter 11, der die Aufgabe einer Trockenvorrichtung 12 für das den Beizapparat 6 verlassende naßgebeizte Saatgut bildet.
In den Trichter 11 führt außerdem eine Luftleitung 13, welche Heißluft heranführt, die von einem Gebläse 14 durch ein Heizregister 15 , das einen Regelthermostaten und einen Sicherheitsthermostaten aufweist, geblasen und dabei aufgeheizt wird.
Die in Fig. 1 dargestellte Trockenvorrichtung 12 besteht aus einer Mehrzahl von hintereinander geschalteten Trocknern 16, von denen einer in Fig. 2 in größerem Maßstab und mit mehr Einzelheiten dargestellt ist. Die Trockner 16 sind ähnlich wie der Beizapparat 6 geneigt angeordnet, so daß ihr Einlaßende 17 tiefer als ihr Auslaßende liegt. Vorzugsweise beträgt der Neigungswinkel a der einzelnen Trockner 16 etwa 15°.
Wie Fig. 1 zeigt, sind die einzelnen Trockner 16 derart miteinander verbunden, daß das Auslaßende 18 eines Trockners sich jeweils über dem Einlaßende des nächstfolgenden Trockners befindet. Ein kurzes Fallrohr 19 stellt die Verbindung zwischen den aufeinander folgenden Trocknern 16 her. Die Trockner 16 sind somit in Reihe geschaltet miteinander verbunden.
Die Anzahl der zu einer Trockenvorrichtung 12 miteinander verbundenen Trockner 16 hängt von der gewünschten Trockenkapazität und Trocken­ leistung ab. Diese hängt wiederum von der Menge der auf das Saatgut im Beizapparat 6 mit Hilfe einer dosierbaren Zugabevorrichtung 20 aufgegebenen flüssigen Beize ab.
Im Extremfall kann ein einziger Trockner 16 für die Trockenvorrichtung 12 ausreichen, jedoch ist es vorzuziehen, mehrere Trockner 16 zu der Trockenvorrichtung 12 zu verbinden, weil man auf diese Weise mit verhältnismäßig kleinen und kurzen Trocknern 16 auskommt, die sozu­ sagen im Baukastensystem zu einer den individuellen Bedürfnissen des Benutzers angepaßten Trockenvorrichtung 12 zusammengebaut werden. Dies hat nicht nur den Vorteil, daß man mit verhältnismäßig kleinen und preiswert herzustellenden Trockeneinheiten bzw. Trocknern 16 auskommt, sondern bietet auch den Vorteil, daß im Falle von durch Verschleiß oder dergleichen bedingten Reparaturen stets nur kleinere Teile ausgewechselt werden müssen.
Jeder Trockner 16 enthält als Rühr- und Transportwerk eine Bürsten­ schnecke 21, die jeweils mittels eines nicht dargestellten Einzel­ antriebes , d.h. zweckmäßig mittels eines eigenen Elektromotors antreib­ bar ist. Die Drehgeschwindigkeiten der Bürstenschnecken 21 der einzel­ nen Trockner 16 sind aufeinander abgestimmt und vorzugsweise gleich.
Das Auslaßende 18 des letzten Trockners 16 der Trockenvorrichtung 12 mündet in eine Klappenschleuse 22, durch die das getrocknete Saatgut abgeführt und beim in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel auf eine Schwingförderrinne 23 aufgegeben wird.
Die Klappenschleuse 22 enthält in einem senkrechten Schacht 24 über­ einander zwei schwenkbar gelagerte Klappen 25 und 26 , die selbsttätig durch Unterdruck und Saatgutgewicht bewegt werden. Am oberen Ende des Schachtes 24 befindet sich eine trichterförmige Erweiterung 28 mit einem nach oben weisenden Auslaßstutzen 29, an den eine Luftauslaß­ leitung 30 angeschlossen ist, die in ein Zentriklon 31 führt. Im Zentriklon 31 werden Staub und andere Feststoffpartikel wie Schalen­ teile abgeschieden und durch eine Leitung 34 abgesaugt und durch eine Leitung 35 abgeblasen.
Die Gebläse 14 und 33, die miteinander verbundenen Trockner 16, die Klappenschleuse 22 und das Zentriklon 31 bilden ein geschlossenes System, in welchem ein Unterdruck herrscht. Beim Trockenvorgang verdampftes Beizmittel kann aus diesem geschlossenen System nicht austreten. Vielmehr wird dieses mit Hilfe des Gebläses 33 abgesaugt und kann in einem nicht dargestellten Abscheider aus der Abluft entfernt werden. Wenn das verdampfte Beizmittel aber ungefährlich ist, läßt sich die Abluft auch direkt ins Freie abblasen.
Auf der Schwingförderrinne 23 wird das getrocknete gebeizte Saatgut abgekühlt und zu einer Verwiegestation 36 geführt. Der Boden 37 der Schwingförderrinne 23 ist wenigstens teilweise siebförmig ausge­ bildet, so daß grobe Fremdkörper abgesiebt werden können, ebenso wie man unerwünschte Feinteile aussieben kann. Das ordnungsgemäß gebeizte und getrocknete Saatgut wird, durch einen Pfeil 38 angedeutet, getrennt von Fremdkörpern und Feinteilen abgeführt, die entsprechend den Pfeilen 39 und 40 auch voneinander getrennt die Anlage verlassen.
Wie Fig. 2 im einzelnen zeigt, besteht jeder Trockner 16 aus einem rohrförmigen Behälter 41, beispielsweise aus Edelstahl, in dem die Bürstenschnecke 21 drehbar gelagert ist. Die Bürstenschnecke 21 weist eine in den Stirnenden des Behälters 41 drehbar gelagerte Welle 42 und wendelförmig auf dieser befestigte Borsten 43, beispiels­ weise aus verhältnismäß steifem Kunststoff, auf. Die Borsten 43 erstrecken sich mit ihren äußeren Enden bis dicht an die Innenwand des Behälters 41, so daß das Saatgut stets von den Borsten 43 erfaßt durch den Behälter 41 sozusagen auf einem wendelförmigen Weg hin­ durchbewegt wird. Dabei wird das Saatgut umgewälzt und bietet somit eine große Oberfläche oder Kontaktfläche für die durchströmende Heißluft, die von den Borsten 43 zwar etwas gestaut wird, zwischen diesen aber hindurchstreichen kann. Das Saatgut wird bei seinem Weg durch den Trockner 16 dementsprechend getrocknet und gleichzeitig oberflächig behandelt, so daß es schließlich eine glatte und trockene Oberfläche hat. Die Oberfläche des die Trockenvorrichtung 12 verlassenden gebeizten Saatgutes ist deshalb glatter als die Ober­ fläche des ungebeizten Saatgutes, so daß die Rieselfähigkeit verbessert ist, was für das Aussäen vorteilhaft ist, insbesondere wenn gemäß der modernen Technik beim Aussäen die Saatgutkörner 1 in den Boden ein­ gebracht werden.
Am Einlaßende 17 des Trockners 16 befindet sich auf der Oberseite des Behälters 41 ein Einlaßstutzen 44, während am Auslaßende 18 an der Unterseite des Behälters 41 ein Auslaßstutzen 45 angebracht ist. Zwischen die Stutzen 44 und 45 aufeinanderfolgender Trockner 16 wird das in Fig. 1 dargestellte Fallrohr 19 als Verbindungsstück einge­ baut.
An das höher liegende , aus dem Auslaßende 18 herausragende Ende 42 a der Welle 42 kann ein nicht dargestellter Antriebsmotor , vorzugsweise ein Elektromotor, angeflanscht werden.
Die gesamte Anlage ist vorzugsweise elektrisch verriegelt, so daß bei Stillstand eines Antriebsmotors sich die gesamte Anlage ausschal­ tet. Wenn die Zufuhr von Saatgut unterbrochen wird, schaltet sich das Heizregister aus, damit es nicht zu Keimschäden des sich noch in der Anlage befindlichen Saatgutes kommt. Die Temperatur der Heißluft ist nachregelbar, um eine Anpassung an die Umgebungstemperatur zu ermöglichen.
Weil die Trockenluft auf hohe Temperatur aufgeheizt wird, die Ver­ dunstungskühlung die Temperatur des Saatgutes aber normalerweise nicht über 35°C ansteigen läßt wird das Heizregister auch dann ausgeschaltet, wenn die Zufuhr des Beizmittels in den Beizapparat 6 gestört sein sollte.
Die durch die Trockenvorrichtung 12 gesaugte Heißluft gelangt mit dem aus dem Beizapparat 6 kommenden feuchten Saatgut in den ersten Trockner 16. Das Saatgut wird durch die Wirkung der Schnecken 21 in den Trocknern verwirbelt, so daß durch Fliehkraft eine Art Saatgutschlauch bzw. eine Saatgutwendel entsteht, durch den bzw. die die heiße Luft gezogen wird. Wegen der Verdunstungskälte wird aber eine Überhitzung des Saatgutes beim Trocknen vermieden.
Die Wärme wird innerhalb der Trockenvorrichtung 12 optimal ausgenutzt. Die einzelnen Saatgutkörner werden durch die von den Bürstenschnecken bedingte Transportart fortwährend gleichmäßig der durchströmenden Luft ausgesetzt. So ist auch bei hoher Trockenleistung ein wesentlich geringerer Energieaufwand als bei den bisher üblichen Saatguttrocken­ methoden erforderlich.
Ein weiterer Vorteil ist in dem Poliereffekt zu erblicken , weil die umlaufenden Bürstenschnecken in Verbindung mit den glatten Wänden der Behälter 41 das gebeizte Saatgut glätten und somit seine Fließ­ eigenschaften verbessern. Dementsprechend werden Zusammenbackungen von Saatgutkörnern weitgehend oder sogar ganz verhindert. Das getrock­ nete Saatgut fällt dementsprechend in Form von einzelnen Körnern, die sich gut weiterverarbeiten lassen an.
Die Trockenvorrichtung 12 läßt sich im Baukastensystem aus einzelnen Trocknern 16 zusammenbauen, die hintereinandergeschaltet sind. Dabei ist es auch möglich, das Saatgut mehrfach durch einzelne oder sämtliche Trockner hindurchzuführen, wenn die Anzahl der hinerein­ ander geschalteten Trockner für einen vollständigen Trockenvorgang nicht ausreichen.
Da das gebeizte Saatgut in der Trockenvorrichtung 12 umgeschichtet und intensiv bewegt wird, erfolgt eine homogene Trocknung.
Da die gesamte Anlage in sich geschlossen ist, treten aus ihr keine unangenehmen Beizmitteldämpfe aus.
Die Vorrichtung ist insbesondere zum Trocknen von Saatgut geeignet, das mit einer Menge von mehr als 20 ml Beizlösung pro kg Saatgut gebeizt worden ist.
Beispiel
Der Beizapparat 6 wurde für einen Durchsatz von 5 t Raps/Stunde eingestellt, wobei mit 30 ml/kg Merkaptodimethur (50% Wirkstoff) gebeizt wurde. Zu diesem Zweck wurde das Beizmittel durch Zusätze wie Gleitmittel speziell formuliert. Die Temperatur der Heißluft wurde auf 100°C eingestellt. Dann wurde das Sauggebläse 33 zuge­ schaltet. Nunmehr konnte die gesamte Anlage in Betrieb genommen werden. Der in der Anlage gebeizte und getrocknete Raps konnte nach Durchlauf durch die Anlage gemäß Pfeil 38 abgeführt und unmittelbar abgesackt werden. Die Temperatur des getrockneten gebeizten Rapses betrug in den Säcken 25°C . Die Rapskörner waren trocken und glatt, und es waren keine Zusammenballungen von zwei oder mehr Rapskörnern festzustellen.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Trocknen von mit feuchter Beize behandeltem Saatgut, mit einem Behälter und einem darin drehbar gelagerten Rühr- und Transportwerk, dadurch gekennzeich­ net, daß der Behälter (41) an einem Ende (17) einen Einlaß (44) und am anderen Ende (18) einen Auslaß (45) für Saat­ gut und Heißluft aufweist und daß das Rühr- und Transportwerk eine Bürstenschnecke (21) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (41) zylindrisch oder rohrförmig ausgebildet ist und daß die Bürstenschnecke (21) koaxial im Behälter angeordnet ist und ihre Borsten (43) dicht an der Innenwand des Behälters enden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (41) geneigt zur Horizontalen angeordnet ist und sich sein Einlaß (44) am tiefer liegenden Ende befindet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß sie mehrere gleiche Behälter (41) aufweist, die in Reihe geschaltet miteinander verbunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Behälter (41) mit einem eigenen Antrieb für seine Bürstenschnecke (21) ausgestattet ist.
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DE102005053082A1 (de) * 2005-11-04 2007-05-10 Canagro Gmbh Förderschnecke; Schüttgutförderer; Verfahren zur Vorreinigung von zu verladendem Schüttgut
WO2014150574A1 (en) * 2013-03-15 2014-09-25 Pioneer Hi-Bred International, Inc. Method for removing dust from seeds

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