DE3615139A1 - Vorrichtung zum trocknen von mit feuchter beize behandeltem saatgut - Google Patents
Vorrichtung zum trocknen von mit feuchter beize behandeltem saatgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von mit
feuchter Beize behandeltem Saatgut, die einen Behälter und ein
darin drehbar gelagertes Rühr- und Transportwerk für das zu
trocknende Saatgut aufweist.
Beim Naßbeizen von Saatgut werden immer größere Flüssigkeitsmengen
verwendet, und zwar beispielsweise bedingt durch die relativ
geringe Löslichkeit des Wirkstoffes in der Saatgutbeizlösung oder
wegen spezieller Anforderungen an die Eigenschaften des naßge
beizten Saatgutes wie zum Herbeiführen einer bestimmten Saatgut
bzw. Samenpillierung. Das aus der Naßbeize kommende Saatgut muß
daher getrocknet werden, bevor es abgepackt oder sonstwie weiter
behandelt werden kann.
Es ist bisher üblich, gebeiztes Saatgut auf verschiedene Weise
zu trocknen.
Das Trocknen im Horden- oder Darrentrockner ist die einfachste
Art der Trocknung. Das Saatgut wird hierbei in einer 5 bis 15 cm
dicken Schicht auf ein Sieb gegeben und mit von unten herangeführter
warmer Luft getrocknet, welche eine Temperatur von höchstens 40°C
aufweist. Nachteilhaft hierbei ist, daß die Trocknung ungleich
mäßig erfolgt, Saatgutkörner zusammenkleben können und ein aufwendiger
Chargenbetrieb mit verhältnismäßig langer Trocknungszeit notwendig
ist.
Beim Trocknen im Durchlauf-Trommeltrockner durchläuft das nasse
gebeizte Saatgut eine großvolumige Trommel, wobei warme Luft über
die Oberfläche des feuchten Saatgutes streicht. Die Trommel wird
um ihre Längsachse gedreht, wobei sich die Saatgutmasse sozusagen
nierenförmig auf der Innenwand der Trommel abwälzt. Es sind Einbau
ten in der Trommel notwendig, damit die Saatgutniere unterbrochen
wird und sich im Inneren der Niere befindliche Saatgutkörner mit
den im äußeren Bereich befindlichen bereits angetrockneten Körnern
vermischen. Auch bei dieser Art der Trocknung läßt sich ein Zusammen
kleben von Saatgutkörnern nicht vermeiden. Ferner verkleben und
verbacken die Trommel und deren Einbauten, und es ist nur eine
niedrige Durchlaufleistung zu erzielen. Bei Druckluftbetrieb
ergibt sich außerdem eine Geruchsbelästigung.
Bei einem Durchlauf-Trommeltrockner mit eingebauter drehbarer Sieb
trommel durchläuft das Saatgut nach dem Beizen die großvolumige
Siebtrommel, wobei Warmluft von außen durch die Saatgutniere geblasen
wird und sich ein Wirbelschichteffekt ergibt. Hierbei ist nachteilig,
daß je nach Korngröße des Saatgutes Siebtrommeln mit unterschiedlicher
Maschenweite benutzt werden müssen. Weitere Nachteile bestehen darin,
daß die Siebe verkleben, die Durchlaufleistung gering ist, sich
bei Druckluftbetrieb wiederum eine Geruchsbelästigung einstellt und
bei Saugbetrieb ein großer Kostenaufwand für die Saugeinrichtung
notwendig ist.
Es ist auch bekannt , mit Hilfe eines Trommeltrockners mit einge
bauter Siebtrommel im Chargenbetrieb zu trocknen. Hierbei wird
eine entsprechend große Saagutmenge in den Trockner eingefüllt.
Das Antrocknen des Saatgutes erfolgt wie beim Trocknen mit einem
Durchlauf-Trommeltrockner. Dementsprechend sind auch alle Nachteile
dieser Trocknungsart vorhanden. Die Durchsatzleistung ist noch
geringer. Das Füllen und Entleeren des Trockners erfordert viel
Handarbeit. Beim Reinigen muß der Siebtrommel-Trockner demontiert
werden.
Beim Trocknen im Chargen-Wirbelschicht-Trockner wird das einge
füllte Saatgut von der eingeblasenen Warmluft nach Art einer
Wirbelschicht aufgelockert und damit angehoben. Es ist
aufwendige Handarbeit zum Füllen und Entleeren notwendig, während
die Durchsatzleistung gering ist und das Zusammenbacken mehrerer
Saatgutkörner nicht vermieden werden kann.
Beim Trocknen im Bandtrockner wird das Saatgut in einer ungefähr
3 cm dicken Schicht gleichmäßig auf einem Drahtgewebeband ausge
breitet, durch das von unten Warmluft hindurchgeblasen wird.
Das Band bewegt sich durch verschiedene Wärmezonen, in denen auch
die Luftdrücke verschieden sind. Auch hierbei läßt sich ein
Zusammenkleben von Saatgutkörnern nicht wirksam vermeiden. Hinzu
kommt eine Geruchs- und Staubbelästigung. Schließlich ist ein
großer Platzbedarf bei verhältnismäßig geringer Trocknungsleistung
erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und
preiswerte Vorrichtung zu schaffen, mit der frisch gebeiztes
Saatgut derart getrocknet werden kann, daß gut rieselfähiges
gebeiztes trockenes Saatgut anfällt, bei dem die einzelnen Körner
eine glatte Oberfläche haben und Kornzusammenbackungen nicht
auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der
eingangs genannten Gattung gelöst, welche die Merkmale des kenn
zeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 aufweist. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Es wurde gefunden, daß sich in überraschender Weise die Nachteile der
bisher praktizierten Trocknung von naßgebeiztem Saatgut in einfacher
Weise vermeiden lassen, wenn man das mit einer wäßrigen Beize
behandelte Saatgut mit Hilfe von rotierenden Bürstenschnecken
durch den Trockner hindurchbewegt und durch den Trockner außer
dem ein Heizluftstrom hindurchstreicht. Die Borsten der
Bürstenschnecken beschädigen das Saatgut nicht, sondern bewirken
eine intensive Bewegung der Saatgutkörner beim Trocknen
und verhindern ein Zusammenbacken mehrerer Körner. Bei dieser Art
der Trocknung erhalten die Saatgutkörner sogar eine besonders
glatte 0berfläche, so daß die Rieselfähigkeit des gebeizten und
getrockneten Saatgutes besser als die Rieselfähigkeit des nichtge
beizten Saatgutes ist. Dies hat den Vorteil, daß beim Aussähen
des Saatgutes die Vereinzelung der Saatgutkörner besonders einfach
und sicher zu erreichen ist. Die Borsten der Bürstenschnecken
verhindern den Durchstrom der Heizluft nicht, wenn sie ihm auch
einen gewissen Widerstand entgegensetzen.
Vorzugsweise ist der Behälter des Trockners zylindrisch oder
rohrförmig ausgebildet und besteht insbesondere aus Edelstahl.
In diesem Behälter ist koaxial eine Bürstenschnecke angeordnet
und drehbar gelagert, deren Borsten dicht an der Innenwand des
Behälters enden. Die Bürstenschnecke füllt also den freien Querschnitt
des Behälters nahezu aus, so daß das Saatgut entsprechend der Form
und Steigung der Bürstenschnecke wendelförmig durch den Behälter
hindurchläuft. Dadurch erfolgt eine besonders intensive Auflockerung
und Durchmischung des Saatgutes, das dementsprechend der durch
strömenden Heizluft eine große Oberfläche anbietet, so daß
die Trocknung schnell und gleichmäßig erfolgt.
0bwohl unter gewissen Umständen ein einziger zylindrischer Behälter
mit darin angeordneter Bürstenschnecke für eine wirksame Trocknung
von naßgebeiztem Saatgut ausreicht, ist es zweckmäßig, mehrere
derartige Behälter in Reihe geschaltet hintereinander anzuordnen,
durch welche das Saatgut nacheinander hindurchbewegt wird.
Dies hat den Vorteil, daß man mit Behältern begrenzter Baulänge
auskommt und sozusagen im Baukastensystem Trockenvorrichtungen
unterschiedlicher Größe und/oder Kapazität aus einer Grundeinheit
eines Trockenbehälters installieren kann. Sind die Borsten einer
Bürstenschnecke beschädigt oder verschlissen, kann man mit verhältnis
mäßig geringem Aufwand die betreffende Bürstenschnecke auswechseln,
weil die übrigen Bürstenschnecken davon nicht betroffen sind.
Die für den Trocknungsvorgang verwendete Heißluft kann eine
Anfangstemperatur von 60 bis 120°C aufweisen. Beim Trocknen des
Saatgutes durch Verdunstung erfolgt eine Kühlung, so daß das Saatgut
trotz der hohen Lufttemperatur nicht über etwa 35°C erwärmt wird.
Beispielsweise ist das zu trocknende Saatgut mit wäßriger Beize
behandeltes Raps- oder Maissaatgut. Das Saatgut kann mit 10 bis
60 ml Beizlösung pro kg Saatgut behandelt werden, wenn es sich
um Rapssaatgut handelt. Auch kann mit ca. 30 ml den Wirkstoff
Mercaptodimethur enthaltende wäßrige Beize pro kg Rapssaatgut zuge
geben werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Trocknen von mit feuchter Beize behandeltem Saatgut
schematisch dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Ansicht einer Anlage zum Beizen und Trocknen von
Saatgut, welche die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält,
und
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Behälters der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab.
Ein Vorratsbehälter 1 mit Vollmelder 2 und Leermelder 3 ist an
einem rahmenartigen Gestell 4 angebracht. An das untere Ende
des Vorratsbehälters 1 ist ein Fallrohr 5 angeschlossen, das
in das Aufgabeende eines Beizapparates 6 mündet. Der Beizapparat
besteht im wesentlichen aus einem rohrförmigen Behälter 7 und einem
darin drehbar gelagerten Rührwerk 8.
Aus dem Vorratsbehälter 1 wird durch das Fallrohr 5 Saatgut in
den Beizapparat 6 eingegeben, das ausreichend rieselfähig ist,
um ohne mechanische Hilfsmittel in den Beizapparat 6 zu gelangen.
Mit Hilfe des Vollmelders 2 und des Leermelders 3 wird dafür gesorgt,
daß sich stets eine ausreichende Menge Saatgut im Vorratsbehälter 1
befindet. Falls erwünscht, kann mit Hilfe eines nicht dargestellten
Verschlusses oder ähnlichen Regelelementes die aus dem Vorratsbe
hälter 1 durch das Fallrohr 5 in den Beizapparat 6 gelangende Menge
Saatgut geregelt werden.
Der Behälter 7 des Beizapparates 6 ist geneigt angeordnet, so daß
sein Einlaßende 9 tiefer als sein Auslaßende 10 liegt. Das stutzen
förmig ausgebildete Auslaßende 10 des Behälters 7 mündet in einen
Trichter 11, der die Aufgabe einer Trockenvorrichtung 12 für
das den Beizapparat 6 verlassende naßgebeizte Saatgut bildet.
In den Trichter 11 führt außerdem eine Luftleitung 13, welche
Heißluft heranführt, die von einem Gebläse 14 durch ein Heizregister
15 , das einen Regelthermostaten und einen Sicherheitsthermostaten
aufweist, geblasen und dabei aufgeheizt wird.
Die in Fig. 1 dargestellte Trockenvorrichtung 12 besteht aus einer
Mehrzahl von hintereinander geschalteten Trocknern 16, von denen einer
in Fig. 2 in größerem Maßstab und mit mehr Einzelheiten dargestellt
ist. Die Trockner 16 sind ähnlich wie der Beizapparat 6 geneigt
angeordnet, so daß ihr Einlaßende 17 tiefer als ihr Auslaßende liegt.
Vorzugsweise beträgt der Neigungswinkel a der einzelnen Trockner
16 etwa 15°.
Wie Fig. 1 zeigt, sind die einzelnen Trockner 16 derart miteinander
verbunden, daß das Auslaßende 18 eines Trockners sich jeweils über
dem Einlaßende des nächstfolgenden Trockners befindet. Ein kurzes
Fallrohr 19 stellt die Verbindung zwischen den aufeinander folgenden
Trocknern 16 her. Die Trockner 16 sind somit in Reihe geschaltet
miteinander verbunden.
Die Anzahl der zu einer Trockenvorrichtung 12 miteinander verbundenen
Trockner 16 hängt von der gewünschten Trockenkapazität und Trocken
leistung ab. Diese hängt wiederum von der Menge der auf das Saatgut
im Beizapparat 6 mit Hilfe einer dosierbaren Zugabevorrichtung 20
aufgegebenen flüssigen Beize ab.
Im Extremfall kann ein einziger Trockner 16 für die Trockenvorrichtung
12 ausreichen, jedoch ist es vorzuziehen, mehrere Trockner 16 zu
der Trockenvorrichtung 12 zu verbinden, weil man auf diese Weise mit
verhältnismäßig kleinen und kurzen Trocknern 16 auskommt, die sozu
sagen im Baukastensystem zu einer den individuellen Bedürfnissen des
Benutzers angepaßten Trockenvorrichtung 12 zusammengebaut werden.
Dies hat nicht nur den Vorteil, daß man mit verhältnismäßig kleinen
und preiswert herzustellenden Trockeneinheiten bzw. Trocknern 16
auskommt, sondern bietet auch den Vorteil, daß im Falle von durch
Verschleiß oder dergleichen bedingten Reparaturen stets nur kleinere
Teile ausgewechselt werden müssen.
Jeder Trockner 16 enthält als Rühr- und Transportwerk eine Bürsten
schnecke 21, die jeweils mittels eines nicht dargestellten Einzel
antriebes , d.h. zweckmäßig mittels eines eigenen Elektromotors antreib
bar ist. Die Drehgeschwindigkeiten der Bürstenschnecken 21 der einzel
nen Trockner 16 sind aufeinander abgestimmt und vorzugsweise gleich.
Das Auslaßende 18 des letzten Trockners 16 der Trockenvorrichtung
12 mündet in eine Klappenschleuse 22, durch die das getrocknete Saatgut
abgeführt und beim in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel auf
eine Schwingförderrinne 23 aufgegeben wird.
Die Klappenschleuse 22 enthält in einem senkrechten Schacht 24 über
einander zwei schwenkbar gelagerte Klappen 25 und 26 , die selbsttätig
durch Unterdruck und Saatgutgewicht bewegt werden. Am oberen Ende
des Schachtes 24 befindet sich eine trichterförmige Erweiterung 28
mit einem nach oben weisenden Auslaßstutzen 29, an den eine Luftauslaß
leitung 30 angeschlossen ist, die in ein Zentriklon 31 führt. Im
Zentriklon 31 werden Staub und andere Feststoffpartikel wie Schalen
teile abgeschieden und durch eine Leitung 34 abgesaugt und durch
eine Leitung 35 abgeblasen.
Die Gebläse 14 und 33, die miteinander verbundenen Trockner 16,
die Klappenschleuse 22 und das Zentriklon 31 bilden ein geschlossenes
System, in welchem ein Unterdruck herrscht. Beim Trockenvorgang
verdampftes Beizmittel kann aus diesem geschlossenen System nicht
austreten. Vielmehr wird dieses mit Hilfe des Gebläses 33 abgesaugt
und kann in einem nicht dargestellten Abscheider aus der Abluft
entfernt werden. Wenn das verdampfte Beizmittel aber ungefährlich
ist, läßt sich die Abluft auch direkt ins Freie abblasen.
Auf der Schwingförderrinne 23 wird das getrocknete gebeizte Saatgut
abgekühlt und zu einer Verwiegestation 36 geführt. Der Boden 37
der Schwingförderrinne 23 ist wenigstens teilweise siebförmig ausge
bildet, so daß grobe Fremdkörper abgesiebt werden können, ebenso
wie man unerwünschte Feinteile aussieben kann. Das ordnungsgemäß
gebeizte und getrocknete Saatgut wird, durch einen Pfeil 38
angedeutet, getrennt von Fremdkörpern und Feinteilen abgeführt,
die entsprechend den Pfeilen 39 und 40 auch voneinander getrennt
die Anlage verlassen.
Wie Fig. 2 im einzelnen zeigt, besteht jeder Trockner 16 aus einem
rohrförmigen Behälter 41, beispielsweise aus Edelstahl, in dem
die Bürstenschnecke 21 drehbar gelagert ist. Die Bürstenschnecke 21
weist eine in den Stirnenden des Behälters 41 drehbar gelagerte
Welle 42 und wendelförmig auf dieser befestigte Borsten 43, beispiels
weise aus verhältnismäß steifem Kunststoff, auf. Die Borsten 43
erstrecken sich mit ihren äußeren Enden bis dicht an die Innenwand
des Behälters 41, so daß das Saatgut stets von den Borsten 43 erfaßt
durch den Behälter 41 sozusagen auf einem wendelförmigen Weg hin
durchbewegt wird. Dabei wird das Saatgut umgewälzt und bietet somit
eine große Oberfläche oder Kontaktfläche für die durchströmende
Heißluft, die von den Borsten 43 zwar etwas gestaut wird, zwischen
diesen aber hindurchstreichen kann. Das Saatgut wird bei seinem Weg
durch den Trockner 16 dementsprechend getrocknet und gleichzeitig
oberflächig behandelt, so daß es schließlich eine glatte und trockene
Oberfläche hat. Die Oberfläche des die Trockenvorrichtung 12
verlassenden gebeizten Saatgutes ist deshalb glatter als die Ober
fläche des ungebeizten Saatgutes, so daß die Rieselfähigkeit verbessert
ist, was für das Aussäen vorteilhaft ist, insbesondere wenn gemäß der
modernen Technik beim Aussäen die Saatgutkörner 1 in den Boden ein
gebracht werden.
Am Einlaßende 17 des Trockners 16 befindet sich auf der Oberseite des
Behälters 41 ein Einlaßstutzen 44, während am Auslaßende 18 an der
Unterseite des Behälters 41 ein Auslaßstutzen 45 angebracht ist.
Zwischen die Stutzen 44 und 45 aufeinanderfolgender Trockner 16 wird
das in Fig. 1 dargestellte Fallrohr 19 als Verbindungsstück einge
baut.
An das höher liegende , aus dem Auslaßende 18 herausragende Ende 42 a
der Welle 42 kann ein nicht dargestellter Antriebsmotor , vorzugsweise
ein Elektromotor, angeflanscht werden.
Die gesamte Anlage ist vorzugsweise elektrisch verriegelt, so daß
bei Stillstand eines Antriebsmotors sich die gesamte Anlage ausschal
tet. Wenn die Zufuhr von Saatgut unterbrochen wird, schaltet sich
das Heizregister aus, damit es nicht zu Keimschäden des sich noch
in der Anlage befindlichen Saatgutes kommt. Die Temperatur der Heißluft
ist nachregelbar, um eine Anpassung an die Umgebungstemperatur zu
ermöglichen.
Weil die Trockenluft auf hohe Temperatur aufgeheizt wird, die Ver
dunstungskühlung die Temperatur des Saatgutes aber normalerweise nicht
über 35°C ansteigen läßt wird das Heizregister auch dann ausgeschaltet, wenn die
Zufuhr des Beizmittels in den Beizapparat 6 gestört sein sollte.
Die durch die Trockenvorrichtung 12 gesaugte Heißluft gelangt mit
dem aus dem Beizapparat 6 kommenden feuchten Saatgut in den ersten
Trockner 16. Das Saatgut wird durch die Wirkung der Schnecken 21
in den Trocknern verwirbelt, so daß durch Fliehkraft eine Art
Saatgutschlauch bzw. eine Saatgutwendel entsteht, durch den bzw.
die die heiße Luft gezogen wird. Wegen der Verdunstungskälte wird aber
eine Überhitzung des Saatgutes beim Trocknen vermieden.
Die Wärme wird innerhalb der Trockenvorrichtung 12 optimal ausgenutzt.
Die einzelnen Saatgutkörner werden durch die von den Bürstenschnecken
bedingte Transportart fortwährend gleichmäßig der durchströmenden
Luft ausgesetzt. So ist auch bei hoher Trockenleistung ein wesentlich
geringerer Energieaufwand als bei den bisher üblichen Saatguttrocken
methoden erforderlich.
Ein weiterer Vorteil ist in dem Poliereffekt zu erblicken , weil
die umlaufenden Bürstenschnecken in Verbindung mit den glatten Wänden
der Behälter 41 das gebeizte Saatgut glätten und somit seine Fließ
eigenschaften verbessern. Dementsprechend werden Zusammenbackungen
von Saatgutkörnern weitgehend oder sogar ganz verhindert. Das getrock
nete Saatgut fällt dementsprechend in Form von einzelnen Körnern,
die sich gut weiterverarbeiten lassen an.
Die Trockenvorrichtung 12 läßt sich im Baukastensystem aus einzelnen
Trocknern 16 zusammenbauen, die hintereinandergeschaltet sind.
Dabei ist es auch möglich, das Saatgut mehrfach durch einzelne oder
sämtliche Trockner hindurchzuführen, wenn die Anzahl der hinerein
ander geschalteten Trockner für einen vollständigen Trockenvorgang
nicht ausreichen.
Da das gebeizte Saatgut in der Trockenvorrichtung 12 umgeschichtet
und intensiv bewegt wird, erfolgt eine homogene Trocknung.
Da die gesamte Anlage in sich geschlossen ist, treten aus ihr keine
unangenehmen Beizmitteldämpfe aus.
Die Vorrichtung ist insbesondere zum Trocknen von Saatgut geeignet,
das mit einer Menge von mehr als 20 ml Beizlösung pro kg Saatgut
gebeizt worden ist.
Der Beizapparat 6 wurde für einen Durchsatz von 5 t Raps/Stunde
eingestellt, wobei mit 30 ml/kg Merkaptodimethur (50% Wirkstoff)
gebeizt wurde. Zu diesem Zweck wurde das Beizmittel durch Zusätze
wie Gleitmittel speziell formuliert. Die Temperatur der Heißluft
wurde auf 100°C eingestellt. Dann wurde das Sauggebläse 33 zuge
schaltet. Nunmehr konnte die gesamte Anlage in Betrieb genommen
werden. Der in der Anlage gebeizte und getrocknete Raps konnte nach
Durchlauf durch die Anlage gemäß Pfeil 38 abgeführt und unmittelbar
abgesackt werden. Die Temperatur des getrockneten gebeizten Rapses
betrug in den Säcken 25°C . Die Rapskörner waren trocken und glatt,
und es waren keine Zusammenballungen von zwei oder mehr Rapskörnern
festzustellen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Trocknen von mit feuchter Beize behandeltem
Saatgut, mit einem Behälter und einem darin drehbar gelagerten
Rühr- und Transportwerk, dadurch gekennzeich
net, daß der Behälter (41) an einem Ende (17) einen
Einlaß (44) und am anderen Ende (18) einen Auslaß (45) für Saat
gut und Heißluft aufweist und daß das Rühr- und Transportwerk
eine Bürstenschnecke (21) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter (41) zylindrisch oder rohrförmig ausgebildet ist und
daß die Bürstenschnecke (21) koaxial im Behälter angeordnet ist
und ihre Borsten (43) dicht an der Innenwand des Behälters enden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter (41) geneigt zur Horizontalen angeordnet ist und
sich sein Einlaß (44) am tiefer liegenden Ende befindet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß sie mehrere gleiche Behälter (41) aufweist, die in
Reihe geschaltet miteinander verbunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Behälter (41) mit einem eigenen Antrieb für seine Bürstenschnecke
(21) ausgestattet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615139 DE3615139A1 (de) | 1986-05-03 | 1986-05-03 | Vorrichtung zum trocknen von mit feuchter beize behandeltem saatgut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615139 DE3615139A1 (de) | 1986-05-03 | 1986-05-03 | Vorrichtung zum trocknen von mit feuchter beize behandeltem saatgut |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3615139A1 true DE3615139A1 (de) | 1987-11-05 |
Family
ID=6300188
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863615139 Withdrawn DE3615139A1 (de) | 1986-05-03 | 1986-05-03 | Vorrichtung zum trocknen von mit feuchter beize behandeltem saatgut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3615139A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005053082A1 (de) * | 2005-11-04 | 2007-05-10 | Canagro Gmbh | Förderschnecke; Schüttgutförderer; Verfahren zur Vorreinigung von zu verladendem Schüttgut |
WO2014150574A1 (en) * | 2013-03-15 | 2014-09-25 | Pioneer Hi-Bred International, Inc. | Method for removing dust from seeds |
-
1986
- 1986-05-03 DE DE19863615139 patent/DE3615139A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005053082A1 (de) * | 2005-11-04 | 2007-05-10 | Canagro Gmbh | Förderschnecke; Schüttgutförderer; Verfahren zur Vorreinigung von zu verladendem Schüttgut |
WO2014150574A1 (en) * | 2013-03-15 | 2014-09-25 | Pioneer Hi-Bred International, Inc. | Method for removing dust from seeds |
CN105188341A (zh) * | 2013-03-15 | 2015-12-23 | 先锋国际良种公司 | 用于从种子中移除灰尘的方法 |
US9801326B2 (en) | 2013-03-15 | 2017-10-31 | Pioneer Hi-Bred International, Inc. | Method for removing dust from seeds |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |