DE3613861A1 - Geraeuschgedaempftes induktives elektrisches bauelement - Google Patents
Geraeuschgedaempftes induktives elektrisches bauelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein induktives elektrisches Bau
element nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Derartige Bauelemente sind als Drosseln oder Übertrager
auf dem Markt. Der (geschlossene) Kern dieser Bauelemen
te ist meist ringförmig, kann jedoch auch quadratische
oder rechteckige Form aufweisen. Eine den Kern umgebende,
diesen elektrisch gegenüber mindestens einer Wicklung
isolierende Hülle besteht in der Regel aus Kunststoff
und kann z. B. durch Tauchlackieren oder Wirbelsintern
auf den Kern aufgebracht werden.
Problematisch ist, daß den meisten Magnetkernwerkstoffen,
die den Kern der erwähnten Bauelemente bilden, eine Eigen
schaft anhaftet, die als Magnetostriktion bezeichnet
wird und dazu führt, daß sich unter der Wirkung des mag
netischen Flusses Volumenänderungen ergeben. Diese machen
sich dann unangenehm bemerkbar, wenn die Magnetkerne pe
riodischen Flußänderungen unterworfen sind, deren Fre
quenzen im Hörbereich des menschlichen Ohres liegen. Es
ist dann ein Summen oder Pfeifen der betreffenden Bauele
mente wahrzunehmen, das in vielen Fällen - z. B. bei
Funkentstördrosseln in Lichtdimmern - sehr störend sein
kann, vor allem dann, wenn die Schall abgebenden induk
tiven Bauelemente mit größeren resonanzfähigen mechani
schen Teilen wie Leiterplatten oder Gehäusen mechanisch
verbunden werden und sich dadurch die Schallabstrahlung
noch verstärkt.
Es ist deshalb heute üblich, solche schallabgebenden in
duktiven Bauelemente in Geräten, wo sie stören können,
schallisoliert einzubauen, sie z. B. zwischen geräusch
dämmenden Platten zu haltern. Solche Befestigungen sind
aber aufwendig und beanspruchen viel Platz. Die Montage
ist zudem oft umständlich und zeitraubend. Der Erfindung
liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein induktives elektri
sches Bauelement der eingangs beschriebenen Art zu schaf
fen, dessen Schallabstrahlung gegenüber den bekannten
derartigen Bauelementen einerseits erheblich reduziert ist, und
das andererseits mit geringem Aufwand hergestellt und
an Trägerplatten befestigt werden kann.
Das erfindungsgemäße geräuschgedämpfte induktive
elektrische Bauelement löst diese Aufgabe mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs und hat den Vor
teil, daß trotz der nach wie vor vorhandenen Wirkungen
der Magnetostriktion im Kern des Bauelements so wenig
Schall abgestrahlt wird, daß darüber hinausführende wei
tere Schallisolierungen entbehrlich sind. Es kann daher
ohne besondere Schallisolationsmaßnahmen auf Leiterplat
ten oder an Gehäuseteilen befestigt werden. Aufwendige
Sonderbefestigungen oder schalldämmende Einbettungen des
gesamten Bauelements können damit entfallen.
Vorteilhaft ist ferner, daß das die Hülle bildende gum
mielastische Material in Verbindung mit der es umgebenden
und insoweit auch weiter stabilisierenden Wicklung
gleichzeitig eine Art innenliegendes Gehäuse für das Bau
element bildet, die Wicklung gegen Kurzschluß durch das
Kernmaterial schützt und in der Gehäusefunktion minde
stens Lötstifte oder sonstige Befestigungsmittel für
Wicklungsenden aufnehmen und lagern kann, die dann in
entsprechende Durchführungsöffnungen einer tragenden
Leiterplatte o. dgl. geführt und dort befestigt, bei
spielsweise verlötet werden.
Die Befestigung eines solchen Bauelements an der Träger
platte kann liegend oder stehend erfolgen, je nach den
Einbauerfordernissen. Die Wirkung des gummielastischen,
gleichzeitig elektrisch isolierenden Hüllenmaterials ist
so, daß das vorzugsweise in sich selbst elastische Ma
terial, welches daher auch als volumenelastisch bezeich
net werden kann, einerseits die von dem Kern erzeugten
Schallwellen auffängt und durch innere Reibung vernich
tet, andererseits aber auch verhindert, daß über die Be
festigungsmittel an der Trägerplatte eine Schallübertra
gung stattfindet. Das gummielastische Material unter
bricht daher auch die Weiterleitung und Übertragung der
erzeugten Geräusche oder Schwingungen in Form von Kör
perschall.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des
im Hauptanspruch angegebenen geräuschgedämpften elektri
schen Bauelements möglich. So wirkt es sich besonders
vorteilhaft auf die Unterdrückung der Schallabstrahlung
aus, wenn gemäß der in den Unteransprüchen 2 bis 6 be
schriebenen Ausgestaltungen der Erfindung Lötstifte und
andere, der Befestigung des Bauelementes dienende Vor
richtungen an die, die isolierende Hülle bildenden gum
mielastischen Spritzteile angespritzt oder in diese
Spritzteile eingelagert werden. Es kann dann jegliche
starre Verbindung zwischen Bauelement und Träger vermie
den werden. Damit tritt neben die Dämmwirkung der den
Magnetkern unmittelbar umgebenden isolierenden Hülle
noch die Dämmwirkung der gummielastischen Einbettung der
Befestigungselemente. Letztere entspricht an Wirksamkeit
mindestens der Dämmwirkung eines schallisolierten Ein
baus herkömmlicher Art.
Eine im Patentanspruch 7 beschriebene Ausgestaltung der
Erfindung erfüllt erhöhte Anforderungen an die Maßhaltig
keit der Positionen der Anschlüsse und Befestigungsvor
richtungen des Bauelementes, etwa zur automatischen Be
stückung von Leiterplatten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung
naher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisiert ein induktives Bauelement mit ring
förmigem Kern und einer aus gespritzten Halbscha
len bestehenden isolierenden Hülle, in perspek
tivischer Darstellung und einer möglichen liegen
den Befestigung auf einer nicht gezeigten Träger
platte, mit teilweise weggeschnittenen Teilen;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines induktiven
Bauelements, welches mittels Rasthaken auf einer
Trägerplatte befestigt ist, und
die Fig. 3a und 3b eine dritte Ausführungsform eines
induktiven Bauelements in Form eines Übertragers
oder einer Doppeldrossel in Seitenansicht und
Draufsicht und stehender Befestigung auf einer
Leiterplatte.
In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform eines indukti
ven elektrischen Bauelements dargestellt, das einen
ringförmigen Kern 1 besitzt, der von einem gummielasti
schen und daher stark schallisolierend bzw. -dämmend
wirkenden Isoliermaterial umgeben ist. Das Isoliermate
rial ist bevorzugt von zwei gespritzten Halbschalen 2 a,
2 b gebildet, die den Kern 1 zwischen sich aufnehmen und
von einer Wicklung 3 gegeneinander und gegen den Kern
gepreßt sind. Zur Befestigung und zur Herstellung der
elektrischen Anschlüsse der Wicklungsenden sind Lötstif
te 4 in besondere, an die beiden Halbschalen angespritz
te Aufnahmen 6 eingesetzt oder unmittelbar eingespritzt.
Die untere Halbschale 2 a trägt außerdem Abstandsnoppen 5,
damit das Bauelement auch unmittelbar auf einer Leiter
platte montiert werden kann, ohne daß die Wicklung mit
der Leiterplattenoberfläche und dort befindlichen Lei
terbahnen in Berührung kommt.
Als gummielastisches Isoliermaterial kommen neben natür
lichem oder synthetischem Gummi vor allem Weich-PVC und
andere gummielastische Kunststoffe in Betracht, auch
alle volumenelastischen Materialien, ferner Silikon,
Elastomere u. dgl.
Anstelle der in Fig. 1 dargestellten Halbschalen können
auch anders geformte Spritzteile die isolierende Hülle
bilden. Zum Beispiel kann ein den Kernquerschnitt auf
drei Seiten umschließendes Unterteil mit einem Deckel
verwendet werden oder ein einziges taschenartiges Spritz
teil mit ringförmiger Grundfläche, dessen nach oben über
den Kern überstehende Seitenflächen beim Bewickeln des
Bauelementes zusammengedrückt werden und so den Kern
einschließen.
Schließlich ist es möglich, anstelle der Verwendung gum
mielastischer Spritzteile, den Kern unmittelbar - etwa
durch Tauchen - mit einer gummielastischen Umhüllung zu
versehen und auf dieser eine oder mehrere Wicklungen an
zubringen. Lötstifte und andere Befestigungselemente
können dann, wie in Fig. 2 schematisch dargestellt, in
ein gegebenenfalls gesondertes, dann formstabiles Spritz
teil 7 eingelassen sein, welches mittels der Wicklung 9
an den gummielastisch umhüllten Kern 8 angewickelt und
so sicher gehalten ist. Die Verwendung eines zusätzli
chen formstabilen Spritzteiles ist vor allem dann zweck
mäßig, wenn das Bauelement mittels federnder Rasthaken
10 auf einem Träger 11 befestigt werden soll.
Die in den Figuren dargestellten Bauelemente tragen, je
weils angedeutet, eine einzige Wicklung. Die Anzahl der
Wicklungen kann jedoch durchaus höher sein. So wird man
zur Realisierung von Übertragern oder stromkompensier
ten Drosseln mindestens zwei Wicklungen vorsehen, die
durch angespritzte Trennstege voneinander getrennt sein
können.
Bei quadratisch oder rechteckig geformten Kernen ist es
auch möglich, auf eine Umhüllung der gesamten Kernober
fläche zu verzichten und die gummielastische Umhüllung,
in der Art eines Spulenkörpers, nur dort anzubringen,
wo sich die Wicklungen befinden. Eine gewisse Schallab
strahlung über die nicht umhüllten Teile der Kernober
fläche muß dann allerdings in Kauf genommen werden.
Die Fig. 3a und 3b zeigen schließlich noch das soeben
erwähnte doppelspulige Bauelement in in diesem Fall
stehender Befestigung auf einer Leiterplatte 12, wobei
die beiden Spulen 3 a und 3 b durch vorzugsweise an die
spezielle Spritzgußform der Hüllen-Halbschalenteile an
gesetzte, radial hervortretende Lappen oder Vorsprünge
13 getrennt sein können.
Ist ein solches Bauelement hinreichend miniaturisiert,
dann genügt gegebenenfalls schon die Befestigung an der
Leiterplatte über die in diesem Falle vier den elektri
schen Anschlüssen dienenden Lötstifte; es ist aber auch
möglich, an das gummielastische Hüllenmaterial entweder
unmittelbar weitere Verrastungsmittel 14, etwa in Form
von Rasthaken 14 a, 14 b (s. Fig. 3b) anzuspritzen oder
zu umspritzen, die aus einem starreren, geeigneten Kunst
stoffmaterial sind, oder solche Rasthaken 14 a, 14 b ein
stückig auf einem weiter vorn schon erwähnten gesonderten
formstabilen Zusatzteil anzuordnen und dieses dann ent
weder durch das Aufbringen der Wicklung in das Bauelement
aufzunehmen und zu haltern oder, was ebenfalls möglich
ist, direkt an die gummielastische Hülle anzuformen, et
wa anzuspritzen. Wenn dies großflächig genug geschieht,
dann ergibt sich ein einwandfreier Lagerungsübergang und
eine feste Verankerung bei gleichzeitiger sicherer
Schalldämmung durch das gummielastische Hüllenmaterial
zwischen dem Kern und dem angeformten Hartkunststoff
teil, von dem dann die Rasthaken ausgehen.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen
und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Claims (9)
1. Induktives elektrisches Bauelement mit einem magneti
schen leitfähigen, in sich geschlossenen und mit
einer isolierenden Hülle umgebenen Kern und minde
stens einer Kern und Hülle umschließenden Wicklung,
dadurch gekennzeichnet, daß die isolierende Hülle
(2 a, 2 b) aus einem gummielastischen Material besteht.
2. Induktives elektrisches Bauelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die isolierende Hülle
aus einem oder mehreren Spritzteilen (2 a, 2 b) be
steht.
3. Induktives elektrisches Bauelement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einem
Spritzteil Ausnehmungen oder Bohrungen zur Aufnahme
von Lötstiften (4) oder zur direkten Festlegung der
Enden des Wicklungsdrahtes vorgesehen sind.
4. Induktives elektrisches Bauelement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens ein Spritz
teil Lötstifte eingespritzt sind.
5. Induktives elektrisches Bauelement nach einem der An
sprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Be
festigung des Bauelementes auf einem Träger (11)
Rasthaken (10) vorgesehen sind, die an mindestens ein
Spritzteil angespritzt oder in mindestens ein Spritz
teil als Einlegteil eingespritzt sind.
6. Induktives elektrisches Bauelement nach einem der An
sprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an minde
stens ein Spritzteil (2 a) Abstandsnoppen (5) ange
spritzt sind.
7. Induktives elektrisches Bauelement nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß von der Wicklung
(9) zusätzlich ein formstabiles Spritzteil (7) um
schlossen wird, welches auf der isolierenden Hülle
aufliegt und Lötstifte zur Befestigung der Enden des
Wicklungsdrahtes und/oder Rasthaken (10) und/oder
Abstandsnoppen zur Befestigung des Bauelementes trägt.
8. Induktives elektrisches Bauelement nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
gummielastische Hüllenmaterial ein Material aus der
Gruppe der gummielastischen bzw. volumenelastischen
Materialien, natürlicher oder synthetischer Gummis,
Weich-Polyvinylchlorid, Silikone, Elastomere,
Kautschuk u. dgl. umfaßt.
9. Induktives elektrisches Bauelement nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an
das gummielastische Hüllenmaterial unmittelbar ein
starres, formstabiles Kunststoffmaterial angespritzt
oder in dieses eingesetzt ist, welches seinerseits
Mittel zur Aufnahme von Lötstiften, zur direkten
Festlegung der Enden der Wicklungsdrähte und/oder
zur einstückigen Ausbildung von der Verankerung auf
einer Trägerplatte bildender Rasthaken o. dgl. la
gert oder bilden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863613861 DE3613861A1 (de) | 1986-04-24 | 1986-04-24 | Geraeuschgedaempftes induktives elektrisches bauelement |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863613861 DE3613861A1 (de) | 1986-04-24 | 1986-04-24 | Geraeuschgedaempftes induktives elektrisches bauelement |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3613861A1 true DE3613861A1 (de) | 1987-11-05 |
Family
ID=6299428
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863613861 Ceased DE3613861A1 (de) | 1986-04-24 | 1986-04-24 | Geraeuschgedaempftes induktives elektrisches bauelement |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3613861A1 (de) |
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8131 | Rejection |