DE3613762A1 - Applikationsvorrichtung von injektionsgut, insbesondere zur instrumentellen besamung oder embryouebertragung - Google Patents
Applikationsvorrichtung von injektionsgut, insbesondere zur instrumentellen besamung oder embryouebertragungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine
Applikationsvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Diese Applikationsvorrichtungen werden
insbesondere, aber nicht ausschließlich im Veterinärwesen
mit spezieller Häufigkeit zum Zweck der künstlichen
Besamung verwendet, wobei zunächst die äußere, für den
Einmalgebrauch bestimmte, zumeist aus Kunststoff
bestehende Hülse aufgezogen wird, die an ihrer distalen
Spitze konisch zusammenläuft, woraufhin vom proximalen
Ende her die Packung mit dem Injektionsgut zunächst in
die Kanüle eingeschoben wird und dann, nach Einführen der
Applikationsvorrichtung in z.B. die Scheide einer Kuh
mit Hilfe des Mandrins nach vorne ausgepreßt wird. Die
Packung kann auch vor dem Aufziehen der Hülse von vorne
eingeschoben werden. Das Applikationsgerät eignet sich
außerdem zum Einbringen von Medikamenten in flüssiger
oder pastöser Form.
Als Einzelpackungen sind neben Ampullen beiderseits
verschlossene Kunststoffröhrchen in verschiedenen Größen
bekannt, die in wenigstens zwei üblichen
Standarddurchmessern auf dem Markt sind. Entsprechend
werden dickere oder dünnere Kanülen und am distalen Ende
eine größere oder kleinere Endöffnung aufweisende
konische Spitzen benötigt. Entsprechend sind Hülsen
größeren und kleineren Durchmessers üblich.
Für die Befestigung der Hülsen am proximalen Ende der
Kanüle ist es bekannt (DE-PS 27 29 428), daß im Bereich
dieses Endes die Kanüle eine konische Aufweitung
aufweist, auf die das proximale und zu diesem Zweck über
3 bis 4 cm geschlitzte Ende der Hülse aufgeschoben wird,
wo die Hülse dann mit Hilfe eines außen übergezogenen
Halterings am Konus festgeklemmt wird. Gemäß einer
anderen Ausführungsform befindet sich am proximalen Ende
der Kanüle ein steiler Gewindesteg, auf den die Hülse
aufgedreht wird. In diesem Fall darf die Hülse nicht am
proximalen Ende geschlitzt sein.
Die Vielfalt der Packungen, insbesondere von
Sperma-Packungen, und die verschiedenen
Kanülendurchmesser machen es erforderlich, daß der
Tierarzt verschiedene Applikationsgeräte oder auch nur
verschiedene Hülsen, die der Kanüle als Mantel
übergezogen werden, bereithalten muß und in eine
unglückliche Situation kommt, wenn er am Einsatzort
merkt, daß er die falsche Hülsenart oder das falsche
Applikationsgerät dabei hat. Dies ist insbesondere leicht
möglich, wenn er, wie bei Sperma häufig, unterschiedliche
Packungen zu verwenden hat. Dies soll durch die in den
Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung verbessert werden.
Demnach wird zunächst als Befestigung der Hülse am
proximalen Ende der Kanüle ein Klemmfutter in Form einer
Exzenter-Klemmvorrichtung vorgesehen, das den hinteren
Hülsenrand gegen die Außenseite der Kanüle drückt und
insofern unabhängig davon ist, ob das Hülsenende
geschlitzt oder ungeschlitzt ist. Durch Wahl eines
passenden kleinen Kanülendurchmessers läßt sich jede
übliche Hülsengröße überziehen. Das Klemmfutter ist
vorzugsweise die im Anspruch 2 näher definierte
Exzenter-Klemmvorrichtung, die durch eine leichte Drehung
eine örtliche Anpressung an die Kanülenwand bewirkt und
hierbei die Hülse an dieser Stelle festhält. Das
Rohrstück nach Anspruch 3, das zumeist auch als Griff
dienen kann, besteht zweckmäßigerweise nach Anspruch 4
aus Kunststoff und ist durch die Bördelung noch gegen ein
Lösen des Klemmfutters und der Hülse beim Herausziehen
der Applikationsvorrichtung gesichert. Indessen ist auch
ein Rohrstück aus Metall möglich. Nach Anspruch 5 ist der
Drehbereich des Exzenters begrenzt, so daß eine
definierte Öffnungsstellung vorliegt und in
Schließrichtung eine maximale Pressung auf die Kanüle
nicht überschritten werden kann.
Nach den Ansprüchen 6 und 7 wird die Konstruktion der
Exzenter-Klemmvorrichtung zusätzlich dazu ausgenützt, die
Packungen ohne Mitnahme eines zusätzlichen Instruments
vor Gebrauch vorne aufzuschneiden. Dieses Aufschneiden
soll genau rechtwinklig zur Packungsachse, also in einer
Radialebene, erfolgen, damit die Packung dann in der
Vorrichtung vorne dicht anliegt. Die Drehbewegung des
Arretierkörpers bietet hierzu eine bevorzugenswerte
Möglichkeit in Verbindung mit dem Schneidmesser, das sich
hierbei in einer Radialebene bewegt, und mit der
Führungsbohrung, in die das Packungsende eingesteckt
wird. Die radiale Anschlagebene ergibt eine definierte
Schnittstelle und übt keinen störenden Längsschub auf die
Packung während der Drehbewegung aus.
Zur Anpassung an unterschiedliche Packungsgrößen,
insbesondere Röhrchendurchmesser, dient die Maßnahme nach
Anspruch 8, die zweckmäßigerweise mit den Maßnahmen der
vorhergehenden Ansprüche kombiniert ist, dazu, aufgrund
des Konus eine sichere Zentrierung dickerer und dünnerer
Packungen zu bewirken, ohne daß eine Gefahr besteht, daß
die - an sich bekannte (DE-GM 19 81 637)
Applikationsspitze durch den Druck des die Packung
auspressenden Kolbens abgerissen wird und dann im Organ
zurückbleibt. Hierbei ist zu bedenken, daß solche Kolben
häufig kleine Kugeln - als Verschlußkugeln der Packung
oder bei einem Mandrin mit kugelförmiger Spitze - von
beispielsweise 3 mm Durchmesser sind, die in der Packung
vorgeschoben werden und diese auspressen. Trifft die
Kugel schließlich auf die Konusschräge, so übt sie ihren
Druck auf diese aus. Dadurch, daß der aufgesetzte
Formkörper außen auf der Hülse sitzt, besteht wenig
Gefahr, daß die im Konus schiebende Kugel diesen
Formkörper von der Hülse abreißt. Andererseits läßt sich
durch den Formkörper ein abgerundetes distales Ende
schaffen, das ein leichtes und gefahrloses Einführen der
Applikationsvorrichtung begünstigt.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt eine erfindungsgemäße
Applikationsvorrichtung in zum Einführen in einen
Tierkörper bereiter Ausrüstung;
Fig. 2 einen Schnitt in einer Ebene und mit einer
Blickrichtung II/II in Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt in der gleichen Schnittebene mit
einer Blickrichtung III/III;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine abgewandelte
Applikationsvorrichtung, ohne Darstellung der
Hülse;
Fig. 5 eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 4,
ohne Mandrin;
Fig. 6 eine Rückansicht eines bei der Ausführung nach
Fig. 4 verwendeten Arretierkörpers.
Die in Fig. 1 dargestellte Applikationsvorrichtung ist
zusammengesetzt aus einer Kanüle (1), die aus einem
dünnwandigen langen Metallrohr besteht und in die zum
Zwecke der Applikation eine Packung (2) eines
Injektionsguts, insbesondere ein Samenröhrchen mit
tierischem Samen, eingesetzt ist, und einem Mandrin
(3), mit dessen Hilfe zunächst die Packung (2) bis zum
distalen Ende der Kanüle (1) durchgeschoben wird und dann
ein in der Packung (2) befindlicher Verschluß- und
Kolbenkörper in Form einer Kugel (4) unter Auspressung
der Packung (2) vorgedrückt wird. Zu diesem Zweck weist
der Mandrin (3) an seinem distalen Ende noch einen
knopfartigen Kopf (5) auf, der in seinem Durchmesser der
zu verwendenden Packung angepaßt ist. Um auch dünne
Packungen, die üblicherweise als Kolben einen
Baumwolldocht enthalten, auspressen zu können, stehen
zweckmäßigerweise zwei verschieden dicke Mandrine
wahlweise zur Verfügung. Am proximalen Ende des Mandrins
sitzt eine Daumenplatte. Zur Applikationsvorrichtung
gehört weiterhin eine die Kanüle (1) mantelartig
umgebende Hülse (6), die aus flexiblem Kunststoff besteht
und nach jedem Gebrauch der Applikationsvorrichtung
abgenommen und durch eine neue oder frische Hülse ersetzt
wird.
An ihrem distalen Ende ist das eigentliche
Schlauchmaterial der Hülse (6) zu einer Öfnung (7)
konisch verjüngt und außen auf dem konischen Teil ist ein
Ring-Formstück (8) aufgeklebt, das eine dem Konus des
Schlauchmaterials der Hülse (6) entsprechende konische
Innenbohrung und außen eine abgerundete Form aufweist.
Durch den konischen Innenraum im Endstück der Hülse (6),
dessen Zuspitzung so ist, daß sich auch
Röhrchenpackungen, die einen relativ kleinen Durchmesser
aufweisen, noch abstützen können, wird die eingeschobene
Packung (2) also unabhängig von ihrem Durchmesser sauber
zentriert und kann durch die Öffnung (7) entleert werden.
Beim Vorschieben der Kugel (4) durch den Mandrin (3) oder
eines Baumwolldochts durch den Kopf (5) drückt zunächst
die Wand der Packung (2) und später die Kugel (4) bzw.
der Kopf (5) selbst von innen gegen den Konus, ohne eine
wesentliche Kraft in Axialrichtung auf das Ring-Formstück
(8) auszuüben. Da diese Kraft zuerst auf das
Schlauchwandmaterial der Hülse (6) und erst über dieses
auf das Ring-Formstück (8) wirkt, besteht keine Gefahr,
daß dieses Formstück sich von der Schlauchwand der Hülse
(6) ablöst.
Da die Abstützung, also die Aufbringung der Gegenkraft
gegen die über den Mandrin ausgeübte Auspreßkraft, über
die Hülse (6) verläuft, muß diese an der Kanüle (1) bzw.
an einem an dieser befindlichen Griff fest verankert
sein. Diese Verankerung erfolgt am proximalen Ende (12)
der Hülse (6). Das proximale Ende (13) der Kanüle (1) ist
am Ende leicht aufgebördelt und auf dieses Ende ist ein
Kunststoffrohrstück (14) aufgeklebt, das unmittelbar am
proximalen Ende einen Ringflansch (15) aufweist. Das
Kunststoffrohrstück (14) sitzt exzentrisch auf der
kreiszylindrischen Kanüle (1), es hat also an einer
Stelle des Umfangs eine dickere Wandstärke als an einer
anderen, gegenüberliegenden Stelle. Auf dieses
Kunststoffrohrstück (14) ist ein Arretierkörper (18)
aufgesetzt, der in griffiger Form, nämlich angenähert mit
einem Rautenprofil ausgebildet ist und zwei zueinander
exzentrische Längsbohrungen (19, 20) aufweist, deren
gegenseitige Exzentrizität vorzugsweise derjenigen des
Kunststoffrohrstücks (14) zur Kanüle (1) entspricht. Die
Bohrung (19) hat einen Durchmesser, der nur ein wenig
größer als der Außendurchmesser des Kunststoffrohrstücks
(14) ist, nämlich so, daß der Arretierkorper auf diesem
verdreht werden kann. Die Bohrung (20) hat einen
Durchmesser, der etwas größer als der der Kanüle (1)
ist, und zwar um soviel größer, daß die Schlauchwand der
Hülse (6) noch zwischen die Außenfläche der Kanüle (1)
und die Innenfläche der Bohrung (20) eingeschoben werden
kann. Durch eine Verdrehung des Arretierkörpers (18) auf
dem Kunststoffrohrstück (14) preßt sich aufgrund der
Exzentrizität die Innenwand der Bohrung (20) entlang
einem Halbrund an die Außenwand der Kanüle (1) an, ggf.
unter Einklemmung der Hülse (6). Hierbei ist es
gleichgültig, ob das proximale Ende (12) der Hülse (6)
geschlitzt ist oder nicht. Wie dargelegt, muß die
Durchmesserdifferenz zwischen der Kanüle (1) und der
Bohrung (20) ausreichend sein, daß Hülsen (6) von auf
den Durchmesser der Kanüle (1) angepaßten Hülsen (6) oder
von Hülsen (6) mit größerer Weite, ggf. unter
Faltenbildung, eingeschoben werden können. Ersichtlich
sind das Maß der Exzentrizität und das Verhältnis der
Durchmesser der Kanüle (1) und der Bohrung (20)
aufeinander abzustimmen, um die erforderliche stabile
Klemmwirkung zu erzielen. Eine zweckmäßige Bemessung ist
beispielsweise die folgende: Bei einem
Kanülen-Außendurchmesser von 3,75 mm hat das
Kunststoffrohrstück (14) einen Durchmesser von 8 mm und
eine Exzentrizität von 1 mm. Die Wandstärke der Hülse (6)
beträgt 0,2 mm und der Innendurchmesser der Bohrung (20)
beträgt 4,8 mm.
Vom Arretierkörper (18) steht ein Stift, beim
beschriebenen Beispiel eine mit einem Kopf versehene
Schraube (21) zum Flansch (15) hin vor und verläuft durch
einen im Flansch (15) gebildeten Führungsschlitz (22),
der der zusätzlichen Führung und der Begrenzung der
Verdrehungsbewegung des Arretierkörpers (18) dient und
außerdem den Arretierkörper (18) in Axialrichtung
festhält, so daß er sich nicht vom proximalen Ende der
Applikationsvorrichtung lösen kann.
Die Applikationsvorrichtung umfaßt beim beschriebenen
Beispiel noch eine Folienhülle (25), die aus einer dünnen
Schutzfolie besteht und die Hülse (6) vom distalen Ende
her bis kurz vor das proximale Ende umgibt und einhüllt.
Hierbei ist auch die Öffnung (7) durch die Folienhülle
(25) zunächst verschlossen. Aufgrund der leichten
Zerreißbarkeit des Folienmaterials am distalen Ende,
erforderlichenfalls auch aufgrund einer dort angebrachten
Sollreißstelle (26), kann durch Zurückziehen der
Folienhülle (25) deren geschlossenes Vorderende
aufgerissen und damit die Öffnung (7) freigelegt werden.
Die Folienhülle (25) weist an ihrem proximalen Ende eine
Fahne (27) auf, die mit zwei Fingerlöchern (28) versehen
ist. An dieser Fahne (27) kann die Folienhülle (25) unter
Ausübung einer Gegenkraft auf den Flansch (15)
zurückgezogen und damit vorne aufgerissen werden.
Eine Verschmutzung der Hülse (6) insbesondere im Bereich
ihrer Öffnung (7) während des Einführens der
Applikationsvorrichtung wird verhindert, wenn die
Folienhülle vorne erst aufgerissen wird, wenn die
Applikationsvorrichtung schon so weit eingeführt ist, daß
ihr distales Ende diejenigen Stellen, an denen eine
Kontamination zu befürchten ist, bereits passiert hat.
Zweckmäßigerweise sind die Hülsen (6) bereits in ihrem
Vorrat mit der Folienhülle (25) versehen, die also eine
Art Einzelverpackung darstellt.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 bis 6 ist in die
Vorrichtung noch eine Schneideinrichtung zum Abschneiden
der Packungsspitzen integriert. An den Innenkonus der
Hülse an deren distalem Ende muß sich die vorne
aufgeschnittene Packung dicht anlegen, wofür die
Schnittfläche genau in einer Radialebene der
kreiszylindrischen Packung liegen muß. Bei Verwendung
einer Schere, möglicherweise bei ungünstiger Beleuchtung,
kommt es hier häufig zu Schwierigkeiten.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, weist der Flansch (15),
der bei dieser Ausführung napfartig ausgebildet ist, in
seinem Napf-Rand eine nach innen gerichtete Verdickung
(31) auf, in der sich eine Führungsbohrung (32) befindet.
Die Führungsbohrung hat einen solchen Durchmesser, daß
die üblichen Packungen hindurchsteckbar sind, und ist
beiderseits offen. An die Trennebene zwischen dem Flansch
(15) und dem Arretierkörper (18) schließt sich im
Bereich, der bei der Verdrehung des Arretierkörpers 18
unter der Führungsbohrung (32) hindurchläuft, eine
Ausnehmung (33) in Form eines Ausschnitts an, und auf der
dem Flansch (15) zugewandten Seite des Arretierkörpers
(18) ist ein Schneidmesser (34) mit eine Radialkomponente
aufweisender Schneidkante (35) befestigt. Das
Schneidmesser (34) ist drehfest mit dem Arretierkörper
(18) verbunden und bei der Verdrehung des Arretierkörpers
(18) in den durch den Führungsschlitz (22) gegebenen
Grenzen überstreicht die Schneidkante (35) den gesamten
Querschnitt der dem Arretierkörper (18) zugewandten
Öffnung der Führungsbohrung (32).
Die Ausnehmung (33) hat eine Grundfläche (36), die der
ihr zugewandten Öffnung der Führungsbohrung (32)
gegenüberliegt. Diese Grundfläche (36) liegt in einer
Radialebene, bezogen auf die Verdrehungsachse des
Arretierkörpers (18), und weist somit keine
Axialkomponente auf, so daß die eingeschobene Packung
während des Abschneidens weder den Anschlag an der
Grundfläche (36) verliert noch von dieser eine Schubkraft
erfährt.
Die vom Schneidmesser (34) angebrachten Schnitte in den
Packungen sind also stets an definierter Stelle in einer
präzisen Radialebene, ohne daß hierfür ein separates
Instrument erforderlich wäre.
Mit der beschriebenen Applikationsvorrichtung kann der
Arzt oder Tierarzt die erläuterten, sauber einführbaren
und für eine Mehrzahl verschiedener Packungen von
Injektionsgut geeigneten Hülsen oder auch andere Hülsen
verwenden. Bei den anderen Hülsen kann es sich um
geschlitzte oder glatte Hülsen handeln, auch ist die
Hülsenweite nicht kritisch. Insgesamt handelt es sich bei
der Applikationsvorrichtung also um einen
Universalapplikator.
Claims (8)
1. Applikationsvorrichtung von Injektionsgut,
insbesondere zur instrumentellen Besamung oder
Embryoübertragung, bestehend aus einer beiderseits
offenen hohlzylindrischen Kanüle (1), in die vom
proximalen oder vom distalen Ende (13) her eine
röhrchenförmige Packung (2) mit dem Injektionsgut und
vom proximalen Ende her ein Mandrin (3) zum Auspressen
der Packung einschiebbar sind, und einer
austauschbaren rohrförmigen Hülse (6), die auf die
Kanüle aufziehbar ist, an ihrem distalen Ende eine
Öffnung (7) für den Austritt des Injektionsguts
aufweist und mit ihrem proximalen Ende (12) lösbar am
proximalen Ende der Kanüle befestigbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß sich am proximalen Ende (13) der
Kanüle (1) eine Exzenter-Klemmvorrichtung (14, 18)
befindet, die den proximalen Endbereich (12) der Hülse
(6) zumindest an einem Teil ihres Umfangs gegen die
Wand der Kanüle preßt.
2. Applikationsvorrichtung von Injektionsgut,
insbesondere zur instrumentellen Besamung oder
Embryoübertragung, nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Exzenter-Klemmvorrichtung
aus einem drehrunden, zur übrigen, ebenfalls außen
drehrunden Kanüle (1) bei parallelen Achsen leicht
exzentrischen und von der übrigen Kanüle durch eine
äußere Durchmesserstufe abgesetzten Bereich (14) der
Kanüle und aus einem auf dem exzentrischen abgesetzten
Bereich drehbar aufgesteckten Arretierkörper (18)
besteht, der eine zweiteilige Bohrung (19, 20)
aufweist, deren erster, auf dem exzentrischen
abgesetzten Bereich (14) der Kanüle befindlicher Teil
(19) dessen Durchmesser zuzüglich eines Gleitspalts
aufweist und deren zweiter Teil (20) einen dem
Außendurchmesser der übrigen Kanüle zuzüglich eines
Spalts, der mindestens gleich der Dicke der Hülsenwand
ist, entsprechenden Durchmesser aufweist, gegen den
ersten Teil exzentrisch mit parallelen Achsen versetzt
ist und sich an den ersten Teil in Richtung der
distalen Seite anschließt.
3. Applikationsvorrichtung von Injektionsgut,
insbesondere zur instrumentellen Besamung oder
Embryoübertragung, nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der exzentrische abgesetzte
Bereich der Kanüle (1) aus einem auf die Kanüle fest
aufgezogenen zylindrischen Rohrstück (14) von
ungleichmäßiger Wandstärke besteht.
4. Applikationsvorrichtung von Injektionsgut,
insbesondere zur instrumentellen Besamung oder
Embryoübertragung, nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanüle (1) aus einem
Metallrohr besteht und das zylindrische Rohrstück ein
Kunststoffrohrstück (14) ist, das am Ende des
Metallrohrs auf dieses aufgeklebt ist, welches
seinerseits durch eine Bördelung am Rohrende noch
zusätzlich gesichert ist.
5. Applikationsvorrichtung von Injektionsgut,
insbesondere zur instrumentellen Besamung oder
Embryoübertragung, nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kunststoffrohrstück (14) einen
Flansch (15) aufweist, in dem eine Gleitbahn (22)
ausgebildet ist, und der Arretierkörper (18) die
Form eines Drehgriffs hat und mit einem axialen
Vorsprung (21) versehen ist, der in die Gleitbahn des
Flanschs eingreift, die mit ihren in den
Drehrichtungen liegenden Enden den Drehwinkel des
Arretierkörpers begrenzt.
6. Applikationsvorrichtung von Injektionsgut,
insbesondere zur instrumentellen Besamung oder
Embryoübertragung, nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Flansch (15) eine beiderseits
offene achsparallele Führungsbohrung (32) enthält und
am Arretierkörper (18) ein Schneidmesser (34) sitzt,
das bei der Verdrehung des Arretierkörpers (18) an
einer der Öffnungen der Führungsbohrung
entlangstreicht.
7. Applikationsvorrichtung von Injektionsgut,
insbesondere zur instrumentellen Besamung oder
Embryoübertragung, nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schneidmesser (34) in der dem
Flansch (15) zugewandten Endebene des Arretierkörpers
(18) angeordnet ist und sich unter dem Schneidmesser
in einer Ausdehnung entsprechend dem unter der
Führungsbohrung bei der Verdrehung des Arretierkörpers
hindurchbewegten Bereich eine Ausnehmung befindet,
deren Grund eine radiale Anschlagebene ist.
8. Applikationsvorrichtung von Injektionsgut,
insbesondere zur instrumentellen Besamung oder
Embryoübertragung, nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (6) im
Bereich ihrer distalen Öffnung (7) zu dieser zu
konisch verjüngt ist und außen durch einen darauf
befestigten, einen Längskanal für die Hülse
aufweisenden, rotationssymmetrischen Formkörper (8)
umgeben ist, dessen Längskanal gleichlaufend mit der
Hülsen-Außenwand konisch verjüngt ist.
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