DE3613651A1 - Verfahren zur herstellung von papier mit hoher trockenfestigkeit - Google Patents

Verfahren zur herstellung von papier mit hoher trockenfestigkeit

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Papier mit hoher Trockenfestiokeit
  • Zur Erhohung der Trockentestigkeit von Papier werden in der Praxis seit langem sowohl natürliche als auch synthetische Produkte verwendet. Naturprodukte, wie Stärke, Carboxymethylcellulose btw. Mannogalactane, haben beim Zusatz zur Stoffsuspension mehrere Nachteile. Sie sind vor allem bei geschlossenen Kreislaufsystemen nur wenig wirksam, ergeben ein Abwasser, das hohe CSB-und BSB-Werte (chemischer und biologischer Sauerstoffbedarf) besitzt und beeinträchtigen obendrein die Entwässerung des Papierstoffs.
  • Von den synthetischen Produkten können die üblichen Naßfestharze auf Basis von Harnstoff und Formaldehyd, Melamin und Formaldehyd bzw. Polyamidoamin und Epichlorhydrin nur ausnahmsweise verwendet werden, weil sie zu Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung von Ausschuß fuhren.
  • Synthetische Produkte, wie Polymerisate auf Basis von Acrylamid, sind beispielsweise aus der DE-OS 30- 00 367 als Mittel zur Trockenverfestigung von Papier bekannt. Die nichtionischen und die mit Acrylsäure modifizierten anionischen Polymerisate des Acrylamids sind unter den üblichen Fabrikationsbedingungen praktisch unwirksam, während die amphoteren und kationischen Polyacrylamide nur bei offenen Kreislaufsystemen und bei gebleichten Zellstoffen und in der Regel nur in Gegenwart von Aluminiumsulfat wirksame Produkte zur Trockenverfestigung von Papier darstellen.
  • Die kationischen Polyacrylamide enthalten meist 70 bis 80 Gew.X Acrylamid und 20 bis 30 Gew.X eines kationischen Mononeren einpolymerisiert. Durch den Einbau von hydrophoben Komponenten in das Copolymerisat wurde versucht, die Faseraffinität der kationischen Polyacrylamide zu verbessern, z.B. US-PS 3 840 489. Die z.Z. auf dem Markt angebotenen kationischen Polyacrylamide sind nur bei gebleichten Zellstoffen und bei offenen Papiermaschinenkreisläufen gut wirksam. Bei der Verarbeitung von Papierstoff auf Basis von Altpapier im neutralen pH-Bereich und bei geschlossenem Wasserkreislauf wird die Wirksamkeit der kationischen Polyacrylamide durch den hohen Gehalt an Störstoffen im System erheblich beeinträchtigt.
  • Störstoffe sind beispielsweise Huminsäuren, Ligninsulfonate, Stärke- und Zelluloseabbauprodukte. Eine hohe Wasserhärte bzw. eine hohe Acidität des Papierstoffs wirkt sich oft sehr nachteilig auf die Trockenverfestigung von Papier aus.
  • Aus der DE-AS 1 182 826 ist ein Verfahren zur Herstellung von kationischen Polymerisaten bekannt, bei dem man u.a. l-Vinyl 2-imidazoline in Form der freien Basen, der Salze mit anorganischen oder organischen Säuren oder der Quaternierungsprodukte für sich allein oder im Gemisch mit anderen ethylenisch ungesättigten Monomeren in üblicher Weise poly- merisiert. Besonders hervorgehoben werden Copolymerisate aus Acrylamid und Vinylmethylimidazolin, die z.B. als Flockungsmittel oder als Verdickungsmittel für kationische Polymerdispersionen empfohlen werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Polymerisat für die Herstellung von Papier mit hoher Trockenfestigkeit zur Verfügung zu stellen, das unter den Verarbeitungsbedingungen praktisch nicht zum Schäumen neigt und das beim Zusatz zum Papierstoff nur eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Störsubstanzen aufweist.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als kationisches Polymerisat wasserlösliche Homopolymtrisate von Verbindungen der Formel in der R1 = H, C1- bis C18-Alkyl, R3, R4 = H, C1- bis C4-Alkyl, und X- ein Säurerest bedeutet, und/oder wasserlösliche Copolymerisate, die Ca> mindestens 1 Gew.-X einer Verbindung der Formel I und (b) Acrylamid und/oder Methacrylamid einpolymerisiert enthalten, wobei der K-Wert der Homo- und Copolymerisate 50 bis 250 beträgt, einsetzt.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung von Homo- und Copolymerisaten von Verbindungen der Formel 1 ergibt Trockenverfestiger, die eine sehr hohe Wirksamkeit haben und gleichzeitig eine geringe Empfindlichkeit gegenüber den Störsubstanzen in Wasserkreisläufen von Papierfabriken besitzen. Die Wirksamkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden Produkte ist besonders im neutralen pH-Bereich gegeben. Uberraschend ist, daß eine hohe Wirksamkeit auch bei einer geringen Kationisierung von Acrylamid und/oder Methacrylamid, z.B. in Mengen von 2 bis 15 Gew.X an Verbindungen der Formel I erreicht wird. Da zur Herstellung wirksamer Trockenverfestigungsmittel nur geringe Mengen an kationischen Monomeren (Verbindungen der Formel I) mit Acrylamid copolymerisiert werden, sind die erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate des Acrylamids wesentlich preisgünstiger als die bekannten mit einer hohen Menge eines teuren kationischen Monomeren modifizierten Acrylamidpolymerisate.
  • Diewasserlöslichen Homo- und Copolymerisate von l-Vinyl-2-imidazolin--Salzen werden nach dem Verfahren der DE-AS 1 182 826 dadurch hergestellt, daß man die Verbindungen der Formel I gegebenenfalls zusammen mit Acrylamid und/oder Methacrylamid in wäßrigem Medium bei pH-Werten von 0 bis 8, vorzugsweise von 1,0 bis 6,8 in Gegenwart von Polymerisationsinitiatoren, die in Radikale zerfallen, polymerisiert. Die wäßrigen Lösungen haben gegenüber bekannten Papierhilfsmitteln den Vorteil, daß sie praktisch nicht zum Schäumen neigen. Vorzugsweise.setzt man bei der Polymerisation l-Vinyl-2-imidazolin-Salze der Formel II ein in der R1 = H, CH3, C2H5, n- und i-C3H7, C6H3 und X ein Säurerest ist. X- steht vorzugsweise für C1-, Br', S042 2-CH30-503H-, C2H5-0-S03H-, R-C00- und R2 = H, C1- bis C4-Alkyl und Aryl.
  • Der Substituent X- in den Formeln I und II kann prinzipiell jeder beliebige Säurerest einer anorganischen sowie einer organischen Säure sein.
  • Die Monomeren der Formel 1 werden erhalten, indem man die freie Base, d.h. l-Vinyl-2-imidazoline, mit der äquivalenten Menge einer Säure neutralisiert. Die Vinylimidazoline können auch beispielsweise mit Trichloressigsäure, Benzolsulfonsäure oder Toluolsulfonsäure neutralisiert werden.Außer Salzen von l-Vinyl-2-imidazolinen kommen auch quaternisierte l-Vinyl-2-imidazoline in Betracht. Sie werden hergestellt, indem man l-Vinyl-2-imidazoline, die gegebenenfalls in 2-, 4- und 5-Stellung substituiert sein können, mit bekannten Quaternisierungsmitteln umsetzt. Als Quaternisierungsmittel kommen beispielsweise C1- bis C18-Alkylchloride oder -bromide, Benzylchlorid, Benzylbromid, Epichlorhydrin, Dimethylsulfat und Diethylsulfat in Betracht. Als Quaternisierungsmittel verwendet man vorzugsweise Epichlorhydrin, Benzylchlorid, Dimethylsulfat und Methylchlorid.
  • Zur Herstellung der wasserlöslichen Homopolymerisate werden die Verbindungen der Formel 1 - im folgenden auch als Monomere der Gruppe (a) bezeichnet - vorzugsweise in wäßrigem Medium polymerisiert. Die copolymerisate erhält man, indem man die Monomeren der Gruppe (a) mit den Monomeren der Gruppe (b), nämlich Acrylamid und/oder Methacrylamid polymerisiert. Die zur Polymerisation eingesetzte Monomerentischung enthält im Fall der Herstellung von Copolymerisaten mindestens 1 Gew.-X eines Monomeren der Gruppe (a).
  • Die Copolymerisate können noch durch Einpolymerisieren von Monomeren der Gruppe (c), wie Styrol, Vinylacetat, Acrylsäureestern, Methacrylsäureestern, ethylenisch ungesättigte C3- bis C5-Carbonsäuren, Natriumwinylsulfonat, Acrylnitril, Methacrylnitril, Vlnylchlorid und Vinylidenchlorid in Mengen bis zu 25 Gew.X modifiziert werden. Es kommen auch amphotere Copolymerisate als Trockenverfestigungsmittel für Papier in Betracht, z.B. Copolymerisate aus Acrylamid, 2 bis 30 Gew.X einer Verbindung der Formel I und 2 bis 25 Ges.% Acrylsäure.
  • Die Homo- und Copolymerisate von Verbindungen der Formel I können nach verschiedenen Polyerisationstechniken hergestellt werden. So ist es beispielsweise möglich, die Verbindungen der Formel I in wäßriger Lösung für sich allein zu polymerisieren oder zusammen mit den Monomeren der Gruppe (b) einer copolymerisation zu unterwerfen. Die Monomerenkonzentration bei der Lösungspolymerisation in Wasser beträgt 1 bis 70 Gew.%.
  • Oie Monomeren der Gruppe (a) können auch in einer Wasser-in-Ul-Emulsion gemäß dem aus der DE-PS 10 89 873 bekannten Verfahren gegebenenfalls zusamen mit den Monomeren (b) polymerisiert werden. Nach diesem Verfahren erhält man Polymerdispersionen. Eine weltere Mögilchkeit zur Herstellung der wasserlöslichen Homopolymerisate oder Copolymerisate von Verbindungen der Formel I besteht darin, die Monomeren nach dem Verfahren der umgekehrten Suspensionspolymerisation gemäß der DE-PS 10 81 228 zu polymerisieren. Nach diese. Verfahren erhält man perlförmige Polymerisate.
  • Die Polymerisation wird mit Hilfe üblicher Polymerisationsinitiatoren oder durch Einwirkung energiereicher Strahlen, z.B. Elektronenstrahlen, Uv-Belichtung und 3>-Strahlen gestartet. Die Polymerisationsinitiatoren zerfallen unter den Bedingungen der Polymerisation in Radikale. Geeignete Polynerisationsinltiatoren sind beisplelsweise Wasserstoffperoxid, anorganische und organische Peroxide sowie Hydroperoxide und Azoverbindungen.
  • Vorzugsweise verwendet man Polymerisationsinitiatoren, die in Wasser zumindest teilweise löslich sind, z.B. Kaliumperoxidisuitat und Redoxkatalysatoren, wie Kaliu.bromat/Bisulfit und Azoverbindungen wie 2,2'-Azobis- -(2-amidinopropan)-dihydrochlorid oder 2,2'-Azobis-(N,N'-dimethyleniso butyramidin)-dlhydrochlorid und 2t2'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril).
  • Die Polymerisationsinitiatoren, die jeweils bei der Polymerisation eingesetzt werden, sind so ausgewählt, daß sie bei der jeweiligen Polymerisationstemperatur in freie Radikale zerfallen. Man kann sowohl Mischungen von Polymerisationsinitiatoren verwenden als auch sogenannte Redoxpolymerisationskatalysatoren, z.B. Natriumsulfit/AmmoniumpersulfatNatrium bromat, Natriumsulfit/Ascorbinsäure/KaliumperoXidisultat, Wasserstoffperoxid/Eisen-II-salze und Kaliumperoxidisulfat/Eisen-II-salze.
  • Die Polymerisation wird bei Temperaturen in dem Bereich von 0 bis 100aC, vorzugsweise 15 bis 80°C vorgenommen. Es ist selbstverständlich auch möglich, bei höheren Temperaturen als 1000C zu polymerisieren, jedoch ist es dann erforderlich, unter Druck zu arbeiten. Möglich sind beispielsweise Temperaturen bis zu 1500C. Die Reaktionsdauer hängt von der Temperatur ab. Je höher die Temperatur bei der Polymerisation eingestellt wird, desto geringer ist die für die Polymerisation erforderliche Zeit. So dauert die Polymerisation bei einer Temperatur von OOC etwa 500 Stunden.
  • Dagegen beträgt die Reaktionszeit bei einer Polymerisationstemperatur von 1000C nur einige Minuten, z.B. 5 Minuten.
  • Da die Herstellung der Verbindungen der Formel I relativ teuer ist, verwendet man aus ökonomischen Gründen zur Trockenverfestigung von Papier vorzugsweise Copolymerisate des (Meth)acrylamids, die lediglich wirksame Mengen an Verbindungen der Formel I einpolymerisiert enthalten, z.B.
  • 1 bis zu 30 Ges.%. Es ist selbstverständlich auch möglich, (Meth)acrylamidcopolymerisate zu verwenden, die bis zu 99 % an Verbindungen der Formel I einpolymerisiert enthalten, jedoch sind diese hochkationischen Copolymerisate teurer als die nur geringfügig kationisch modifizierten (Meth)acrylamidcopolymerisate. Vorzugsweise verwendet man als Trockenverfestigungsmittel für Papier Copolymerisate des Acrylamids mit Verbindungen der Formel I, in der R1 = Methyl, R2, R3, R4 = H und X = Säurerest, vorzugsweise Chlorid oder Sulfat, ist.
  • Die Acrylamidcopolymerisate enthalten 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 20 Ges.% mindestens eines kationischen Monomeren der Formel I. Die Homo-und Copolymerisate werden erfindungsgemäß in einer Menge von 0,05 bis 3,0, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Gew.-X, bezogen auf das Gewicht der trockenen Papierfasern, als Trockenverfestigungsmittel für Papier verwendet.
  • Vorzugsweise werden die Polymerisate dem Papierstoff zugesetzt. Der Zusatz der erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisate zur Faseraufschlämmung erfolgt dabei unter den bei der Papierfabrikation üblichen Bedingungen. Auch bei geschlossenem Papiermaschinenkreislauf wird die Wirksamkeit der erfindungsgemäß verwendeten Polymerisate von den im System vorhandenen Störstotten nur wenig beeinträchtigt. Die Polymerisate können bei der Herstellung von allen bekannten Papier- und Kartonqualitäten verwendet werden, z.B. Schreib-, Druck- und Verpackungspapieren. Die Papiere können aus einer Vielzahl verschiedenartiger Fasermaterialien hergestellt werden, beispielsweise aus Sultit- oder Sulfat--Zellstoff in gebleichtem oder ungebleichtem Zustand, Holzschlitf oder auch Altpapier. Der pH-Wert der Stoffsuspension liegt zwischen 4 und 9, vorzugsweise zwischen 6 und 8. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisate können auch auf die Oberfläche des bereits gebildeten Papiers, z.B. in der Leimpresse, aufgetragen werden. Der K-Wert der Polymerisate kann in einem weiten Bereich schwanken, z.B. zwischen 50 und 250 und die vorzugsweise in dem Bereich von 100 bis 150 (K-Wert nach Fikentscher gemessen als 0,5Die Polymerlösung in 5%iger wäßriger Kochsalzlösung bei einer Temperatur von 200C).
  • Die Erhöhung der Festigkeit des Papiers wird direkt nach der Trocknung des Papiers unter den üblichen Bedingungen, z.B. bei Temperaturen von 80 bis 1100C erzielt. Eine Alterung des Papiers ist hierfür nicht erforderlich. Das erfindungsgemäß behandelte Papier hat gegenüber dem unbehandelten eine merklich verbesserte Festigkeit, die z.B. anhand der Reißlänge, des Berstdrucks, des Dennison-Werts, der Weiterreißfestigkeit und des CMT-Wertes quantitativ erfaßt werden kann.
  • Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
  • Die Blätter wurden in einem Rapid-Köthen Laborblattbildner hergestellt.
  • Die Trockenreißlänge wurde gemäß DIN 53 112, Blatt 1, der Berstdruck nach Mullen, DIN 53 141, der CMT-Wert nach DIN 53 143 und der Dennison-Wert mit den standardisierten Wachsstiften bestimmt.
  • Die Prüfung erfolgte nach Klimatisierung der Blätter von 24 Stunden bei einer Temperatur von 230C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 X.
  • Der K-Wert der Polymerisate wurde nach H. Fikentscher, Cellulosechemie 13, 58-64 und 71-74 (1932), bei einer Temperatur von 200C in 5%igen wäßrigen Kochsalziösungen bei einer Polymerkonzentration von 0,5 Gew.-X bestimmt; dabei bedeuten K = k . 10. Die Polymerisate 1 bis 3 wurden nach dem Verfahren der DE-AS 1 182 826 durch Polymerisieren der jeweiligen Monomeren in wäßriger Lösung hergestellt. Polymerisat 1 10,oxime wäßrige Lösung des Copolymerisates vom K-Wert 135 aus 90 Teilen Acrylamid und 10 Teilen 2-Methyl-l-vinylimidazolin, neutralisiert mit Salzsäure.
  • Polymerisat 2 10 Xige wäßrige Lösung der Copolymeren mit den K-Wert 120 aus 85 Teilen Acrylamid und 15 Teilen l-Vinylimidazolin, neutralisiert mit Ameisensäure.
  • Polvmerisat 3 10 %ige wäßrige Lösung des Copolymeren mit einem K-Wert von 200 aus 95 Teilen Acrylamid und 5 Teilen 2-Vinylimidazolin, neutralisiert-mit Schwefelsäure.
  • Polymerisat 4 (Vergleich gem. US-PS 3 840 489) Gemäß der im Beispiel 1 der US-PS 3 840 489 angegebenen Vorschrift wurde ein Copolymerisat aus Acrylamid und Styrol im Molverhältnis 89 : 11 hergestellt.
  • Polymerisat 5 (Vergleich gemäß DE-OS 30 00 367) Copolymerisat aus 80 X Acrylamid und 20 % Diethylaminoethylacrylat (neutralisiert mit Salzsäure) eines K-Wertes von 110 (hergestellt durch Polymerisieren der Monomeren in wäßriger Lösung).
  • Polymerisat 6 (Vergleich gemäß DE-OS 30 00 367) Copolymerisat aus 90 % Acrylamid und 10 X Diethylaminoethylacrylat (neutralisiert mit Schwefelsäure) eines K-Wertes von 150 (hergestellt durch Copolymerisieren der Monomeren in wäßriger Lösung).
  • Beispiel 1 Aus 100 % gemischtem Altpapier wurde eine 0,5%ige wäßrige Stoffsuspension hergestellt, die einen pH-Wert von 7,2 hatte. Der Mahlgrad der Suspension betrug 500 Schopper Riegler (OSR). Die Stoffsuspension wurde dann in drei gleiche Teile geteilt und jeweils unter den Bedingungen gemäß a) bis c) zu Blättern einer Flächenmasse von 120 g/m2 verarbeitet.
  • Gemäß a) wurde die Blattbildung ohne Zusatz eines Hilfsmittels durchgeführt, während gemäß b) 0,2 X, bezogen auf trockenen Faserstoff des Polymerisats 4 und gemäß c) 0,2 %, bezogen auf trockenem Faserstoff des Polymerisats 1 zugegeben wurde. Von den gemäß a) bis c) hergestellten Blättern wurde der CMT-Wert und der Trockenberstdruck gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
  • Tabelle 1 Beispiel 1 CMT-Wert Trockenberstdruck (N) (kpa) a) Vergleich 115 105 b) Vergleich 155 120 c) erfindungsgemäß 170 135 Beispiel 2 Es wurde eine 0,5%ige wäßrige Stoffsuspension aus 50 X Holzschliff und 50 % eines gebleichten Nadelholzsulfitzellstoffes hergestellt. Der pH-Wert der Suspension betrug 7,5, der Mahlgrad 500 SR. Die so hergestellte Stoffsuspension wurde in drei gleiche Teile geteilt und unter den gemäß a) bis c) angegebenen Bedingungen zu Blättern einer Flächenmasse von 80 g/m2 verarbeitet. Gemäß a) wurden Blätter ohne irgend einen weiteren Zusatz hergestellt, während gemäß b) 0,3 %, bezogen auf trockenem Faserstoff, des Polymerisats 5 und gemäß c) 0,3 X, bezogen auf trockenem Faserstoff, des Polymerisats 2 zugesetzt wurde. Von den gemäß a) bis c) erhaltenen Blättern wurde jeweils die Trockenreißlänge und der Trockenberstdruck gemessen und der Dennison-Test durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
  • Tabelle 2 Beispiel 2 Trockenreißlänge Trockenberstdruck Dennison Cm> (kpa) Ober- Siebseite seite a) Vergleich 3250 145 3 7 b) Vergleich 3440 150 4 7 c) erfindungsgemäß 3610 165 6 9 BeisDiel 3 Aus 100 X Altpapier wurde eine O,5%ige wäßrige Stoffsuspension mit einem pH-Wert von 7,2 und einem Mahlgrad von 500 SR hergestellt. Um die geringe Empfindlichkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden Polymeren gegenüber Störstoffen zu demonstrieren, wurde der Stoffsuspension ein Heißwasserextrakt aus Fichtenholzspänen zugesetzt. Dieser Heißwasserextrakt wurde erhalten, indem man 500 g Fichtenholzspäne 2 Stunden in 10 1 Wasser bei einer Temperatur von 1000c behandelte. Der Holzextrakt, der ca. 1 g/l an Trockenrückstand enthielt, wurde in einem Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt.
  • Die oben beschriebene Stoffsuspension aus Altpapier wurde mit 10 X des festen Extraktes, bezogen auf zerfasertes Altpapier, versetzt und in 4 Teile geteilt. Unter dem gemäß a) bis d) angegebenen' Bedingungen wurden Blätter einer Flächenmasse von 120 g/m2 hergestellt. Gemäß a) arbeitete man bei der Blattbildung ohne jeden weiteren Zusatz, gemäß b) verwendete man 0,5 % des Polymerisats 6 als Mittel zur Erhöhung der Trockenfestigkeit von Papier, gemäß c) setzte man 2 X, bezogen auf trockenem Faserstoff einer handelsüblichen kationischen Stärke zu, während man gemäß d) 0,5 X, bezogen auf trockenem Faserstoff des Trockenfestigkeitsmittels gemäß der vorliegenden Erfindung - Polymerisat 3 - zusetzte. Anschließend wurde von allen vier Papierblättern der Trockenberstdruck gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben.
  • Tabelle 3 Versuch Trockenberstdruck (kpa) a) Vergleich 85 b) Vergleich 95 c) Vergleich 105 d) erfindungsgemäß 120

Claims (5)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Papier mit hoher Trockenfestigkeit durch Zugabe eines kationischen Polymerisats zum Papierstoff und Entwässern des Papierstofts unter Blattbildung oder durch Auftragen eines kationischen Polymerisats auf die Oberfläche von Papier, dadurch gekennzeichnet, daß man als kationisches Polymerisat wasserlösliche Homopolymerisate von Verbindungen der Formel in der R1 = H, C1- bis C18-Alkyl, R3, R4 = H, C1- bis C4-Alkyl, und X ein Säurerest bedeutet, und/oder wasserlösliche Copolymerisate, die (a) mindestens 1 Gew.-% einer Verbindung der Formel I und (b) Acrylamid und/oder Methacrylamid einpolymerisiert enthalten, wobei der K-Wert der Homo- und Gspolymerisate 50 bis 250 beträgt, einsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Copolymerisate aus (a) 1 bis 30 Gew.-X einer Verbindung der Formel I, in der R1 = CH3, R2, R3 und R4 = H und X = Säurerest ist, und (b) 99 bis 70 Gew.-X Acrylamid und/oder Methacrylamid verwendet.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das kationische Polymerisat in einer Menge von 0,05 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf trockenes Papier, auf die Oberfläche des Papiers aufträgt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das kationische Polymerisat in einer Menge von 0,05 bis 3,0 Gew.-X, bezogen auf trockene Fasern, der Stoffsuspension zusetzt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Copolymerisate aus Ca> 5 bis 20 Gew.-X 2-Methyl-l-vinylimidazolin in neutralisierter oder quaternisierter Form, (b) 95 bis 80 Gew.-X Acrylamid und (c) O bis 25 Gew.-X Styrol, Vinylacetat, (Meth)acrylester, ethylenisch ungesättigten C3- bis C5-Carbonsäuren oder deren Nitrile, Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid dem Papierstoff in einer Menge von 0,1 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf trockene Fasern, zusetzt.
DE19863613651 1985-04-26 1986-04-23 Verfahren zur herstellung von papier mit hoher trockenfestigkeit Withdrawn DE3613651A1 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5531797A (en) * 1994-03-07 1996-07-02 Basf Aktiengesellschaft Aqueous dye preparations containing coumarin dyes

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