DE3612366A1 - Anhaengersteuerventil - Google Patents
AnhaengersteuerventilInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Anhängersteuerventil
für druckmittelbetätigte Zugwagen-Bremsanlagen, insbe
sondere für Druckluftbremsanlagen, der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Ein bekanntes Anhängersteuerventil dieser Art ist in
der EP-OS 01 14 192 beschrieben.
Bei Bremsanlagen für im Gespannbetrieb fahrende Zugfahr
zeuge wird angestrebt, daß der Anhänger möglichst gleich
zeitig und mit gleicher Bremskraft wie das Zugfahrzeug
gebremst wird, damit das Gespann in gerader Linie aus
gerichtet bleibt und der Anhänger nicht auf das Zugfahr
zeug aufläuft und dadurch seitlich wegschiebt. In der
Bremseinrichtung des Anhängers, die von dem Anhänger
steuerventil über die Anhängerbremsleitung und den fahr
zeugseitigen Bremskupplungskopf beim Betätigen der
Betriebsbremse des Zugfahrzeugs mit Bremssteuerdruck
beaufschlagt wird, ist eine Reihe von Relais- und
Bremsventilen vorhanden, die alle eine mehr oder minder
große Ansprechverzögerung aufweisen. Dies hat zur Folge,
daß erst ein bestimmter Mindestbremssteuerdruck in die
Anhängerbremsleitung eingesteuert werden muß, bevor eine
Abbremsung des Anhängers einsetzt.
Es ist daher anzu
streben, diese Ansprechverzögerung der anhängerseitigen
Bremseinrichtung schnell zu überwinden, um dann den
Anhänger gleichmäßig mit dem Zugwagen abbremsen zu kön
nen.
Das erfindungsgemäße Anhängersteuerventil hat den Vorteil,
daß ab einer Ansprechschwelle des Anhängersteuerventils
der in der Auslaßkammer zur Anhängerbremsleitung ausge
steuerte Bremssteuerdruck in Abhängigkeit von dem in der
Steuerkammer eingesteuerten Betriebsbremsdruck zunächst
bis zu einem vorgegebenen Wert sehr schnell ansteigt. Die
Steilheit dieser Druckkennlinie hängt von dem Größenver
hältnis der die Steuerkammer begrenzenden ersten Steuer
fläche des Steuerkolbens und des relativ zu der ersten
Steuerfläche feststehenden ersten Steuerflächenabschnit
tes der die Auslaßkammer begrenzenden zweiten Steuer
fläche ab und ist diesem Verhältnis proportional. Hat
durch Druckanstieg in der Auslaßkammer der zweite Steu
erflächenabschnitt der zweiten Steuerfläche seinen Ver
schiebeweg entgegen der Rückstellkraft zurückgelegt, so
wird auch der zweite Steuerflächenabschnitt des Steuer
kolbens in seiner vollen Größe wirksam. Die Steuerkenn
linie erhält einen Knickpunkt, und der in der Auslaß
kammer ausgesteuerte Bremssteuerdruck wächst etwa in
gleicher Weise, wie der in der Steuerkammer eingesteu
erte Betriebsbremsdruck zunimmt. Sind die erste und
zweite Steuerfläche des Steuerkolbens gleichgroß be
messen, so wächst der Bremssteuerdruck im Verhältnis
1:1 mit dem Betriebsbremsdruck an. Die Lage des Knick
punktes auf dem steilen Kennlinienast wird durch die
Größe der Rückstellkraft bestimmt. Je größer diese ist,
desto weiter nach oben rückt der Knickpunkt auf diesem
Kennlinienast. Durch die Lage des Knickpunktes kann
somit eine mehr oder weniger große Voreilung des Brems
steuerdrucks gegenüber dem Betriebsbremsdruck eingestellt
werden.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maß
nahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesse
rungen des im Anspruch 1 angegebenen Anhängersteuerven
tils möglich.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Längs
schnitts eines Anhängersteuerventils zur
Verdeutlichung des Prinzips von Aufbau und
Wirkungsweise des Anhängersteuerventils,
Fig. 2 einen Längsschnitt einer konstruktiven Aus
führung des Anhängersteuerventils in Fig. 1,
Fig. 3 ein Diagramm der Steuerkennlinie des An
hängersteuerventils in Fig. 2.
Das in Fig. 1 im Längsschnitt schematisch dargestellte
Anhängersteuerventil für eine Druckluftbremsanlage ei
nes für den Gespannbetrieb bestimmten Zugfahrzeuges
weist ein Ventilgehäuse 10 mit einem ersten Anschluß
stutzen 11 zum Anschließen eines unter Vorratsdruck
stehenden Druckmittelspeichers der Bremsanlage, mit
einem zweiten Anschlußstutzen 12 zum Anschließen einer
zu einem Bremskupplungskopf führenden Anhängerbremslei
tung und mit einem dritten Anschlußstutzen 13 zum An
schließen eines Betriebsbremskreises der Bremsanlage
auf. Der erste Anschlußstutzen 11 steht mit einer Ein
laßkammer 14, der zweite Anschlußstutzen 12 mit einer
Auslaßkammer 15 und der dritte Anschlußstutzen 13 mit
einer Steuerkammer 16 im Ventilgehäuse 10 in Verbindung.
Zwischen der Einlaßkammer 14 und der Auslaßkammer 15 ist
ein kombiniertes Ein- und Auslaßventil 17 angeordnet,
das als Einlaßventil die Einlaßkammer 14 mit der Aus
laßkammer 15 und als Auslaßventil die Auslaßkammer 15
mit einer Entlüftungsöffnung 18 verbindet. In bekannter
Weise besteht das Ein- und Auslaßventil 17 aus einem
Ventilsitz 19, der eine Durchlaßöffnung 20 umgibt, einem
axial verschieblichen hohlzylindrischen Ventilkörper 21
mit Ringflansch, der durch eine Ventilschließfeder 22
auf den Ventilsitz 19 aufgepreßt wird und dessen Innen
raum mit der Entlüftungsöffnung 18 verbunden ist, und
aus einem Ventilschließglied 23, das durch Axialverschie
bung einerseits sich auf den Ventilkörper 21 unter Ab
dichtung der Entlüftungsöffnung 18 aufzusetzen vermag
und damit das Auslaßventil des kombinierten Ein- und
Auslaßventils 17 schließt, und andererseits den Ventil
körper 21 vom Ventilsitz 19 entgegen der Kraft der
Ventilschließfeder 22 abzuheben vermag, und damit das
Einlaßventil des kombinierten Ein- und Auslaßventils
17 öffnet. Das Ventilschließglied 23 ist an einem
Steuerkolben 24 befestigt, durch dessen Axialverschie
bung damit das kombinierte Ein- und Auslaßventil 17
betätigt wird.
Der Steuerkolben 24 begrenzt mit einer ersten Steuer
fläche 25 die Steuerkammer 16 und mit einer zweiten
Steuerfläche 26 die Auslaßkammer 15. Die zweite Steu
erfläche 26 ist in zwei Steuerflächenabschnitte 27 und
28 unterteilt, von welchen der erste Steuerflächenab
schnitt 27 am Steuerkolben 24 relativ zur ersten Steu
erfläche 25 feststehend und der zweite Steuerflächenab
schnitt 28 relativ zur ersten Steuerfläche 25 axial
verschiebbar angeordnet ist. Dabei hat der Steuerflä
chenabschnitt 28 einen definierten Verschiebeweg, nach
dessen Durchlaufen er fest am Steuerkolben 24 anliegt
und damit relativ zur ersten Steuerfläche 25 ebenso
wie der erste Steuerflächenabschnitt 27 festliegt.
Zur Realisierung der Unterteilung der zweiten Steuer
fläche 26 in die beiden Steuerflächenabschnitte 27,28
ist der Steuerkolben 24 als Stufenkolben ausgebildet
und weist in seinem im Durchmesser reduzierten Kolben
abschnitt eine zentrale Axialbohrung 29 auf, die über
Radialbohrungen 30 mit der Auslaßkammer 15 in Verbin
dung steht. Die freie Stirnseite dieses Kolbenabschnit
tes trägt das Ventilschließglied 23. In der Axialboh
rung 29 ist ein Hilfskolben 31 axial verschieblich ge
führt, der durch eine gehäuseseitig sich abstützende
Druckfeder 32 an Anschlagstifte 33 angelegt ist. Die
freie Stirnseite des Hilfskolbens 31 trägt den zweiten
Steuerflächenabschnitt 28. Zur Einstellung der Vor
spannung der Druckfeder 32 stützt sich diese an einem
Federteller 34 ab, der auf einer Einstellspindel 35
sitzt, die ihrerseits im Ventilgehäuse 10 verschraub
bar ist.
Die Kennlinie des in Fig. 1 schematisch skizzierten
Anhängersteuerventils ist in Fig. 3 dargestellt. In
dem Diagramm ist der in der Auslaßkammer 15 ausge
steuerte Bremssteuerdruck p 2 in Abhängigkeit von dem
über die Betriebsbremse des Fahrzeugs in die Steuer
kammer 16 eingesteuerten Bremsdruckes p 4 aufgetragen.
Die Kennlinie weist einen steilen Kennlinienast 36 und
einen flacheren, etwa unter 45° verlaufenden Kennlinien
ast 37 auf. Der Übergang von dem einen Kennlinienast 36
zu dem anderen Kennlinienast 37 erfolgt durch einen Knick
punkt 38. Diese Kennlinie des Anhängersteuerventils wird
durch die Aufteilung der zweiten Steuerfläche 26 in den
feststehenden und beweglichen Steuerflächenabschnitt 27,28
erzielt.
Wird in die Steuerkammer 16 Bremsdruck eingesteuert, so
bewegt sich der Steuerkolben 24 mit steigendem Brems
druck gegen die Federkraft der Kolbenfeder 39 nach unten.
Das Ventilschließglied 23 setzt sich auf den Ventilkör
per 21 auf. Von dem kombinierten Ein- und Auslaßventil
17 wird das Auslaßventil geschlossen und das Einlaß
ventil geöffnet. Druckluft strömt nunmehr über das ge
öffnete Einlaßventil von der Einlaßkammer 14 in die
Auslaßkammer 15 und über den zweiten Anschlußstutzen
12 in die Anhängerbremsleitung. Der in der Auslaß
kammer 15 sich aufbauende Bremssteuerdruck wirkt auf die
zweite Steuerfläche 26 an der Kolbenunterseite des Steu
erkolbens 24. Dabei wird der Reaktionsdruck auf den be
weglichen Steuerflächenabschnitt 28 durch die Feder
kraft der Druckfeder 32 bis zu einer vorgegebenen
Druckhöhe aufgefangen. Diese Druckhöhe ist von der
mittels der Einstellspindel 35 eingestellten Vorspan
nung der Druckfeder 32 abhängig. Der in der Auslaß
kammer 15 ausgesteuerte Bremssteuerdruck wirkt also
zunächst nur auf den ersten Steuerflächenabschnitt
27 der Steuerfläche 26. Mit wachsendem Betriebsbremsdruck p 4 in
der Steuerkammer 16 nimmt damit der Bremssteuerdruck
p 2 sehr schnell zu. In der Kennlinie gemäß Fig. 3 wird
der steile Kennlinienast 37 durchfahren. Mit steigendem
Bremssteuerdruck p 2 bewegt sich dabei der Hilfskolben
31 nach oben, drückt die Druckfeder 32 zusammen und
kommt schließlich an einem Anschlag 40 in der Bohrung
29 zur Anlage. In diesem Moment ist der Knickpunkt 38
in der Kennlinie erreicht. Nunmehr bildet der zweite
Steuerflächenabschnitt 28, der jetzt relativ zu der er
sten Steuerfläche 25 am Steuerkolben 24 festliegt, eben
so wie der erste Steuerflächenabschnitt 27 der zweiten
Steuerfläche 26 eine Reaktionsfläche für den in der
Auslaßkammer 15 ausgesteuerten Bremssteuerdruck p 2. Im
Knickpunkt 38 wird nunmehr die Reaktionsfläche schlag
artig um den zweiten Steuerflächenabschnitt 28 ver
größert. Bei wachsendem Bremsdruck p 4 in der Steuer
kammer 16 nimmt der Bremssteuerdruck p 2 in der Auslaß
kammer 15 von jetzt ab weniger zu. In der Kennlinie in
Fig. 3 wird der flachere Kennlinienast 36 durchlaufen.
Da die Summe der beiden Steuerflächenabschnitte 27, 28
der Steuerfläche 26 etwa gleich groß bemessen ist wie
die Steuerfläche 25 erfolgt eine 1:1-Aussteuerung, so
daß der Kennlinienast 36 unter einen Winkel von 45°
verläuft.
Die Lage des Knickpunktes 38 auf dem steilen Kennlinien
ast 37 ist abhängig von der Vorspannung der Druckfeder 32.
Wird diese vergrößert, so wandert der Knickpunkt 38
auf dem strichlinierten Teil des Kennlinienastes 37
nach oben. Der flachere Kennlinienast 36 verschiebt
sich parallel, behält aber seine Steigung bei. Damit
erhält das Anhängersteuerventil eine sog. Voreilung,
d.h. daß der in der Auslaßkammer 15 ausgesteuerte Brems
steuerdruck p 2 stets etwas größer ist als der in der
Steuerkammer 16 vom Betriebsbremsventil der Fahrzeug-
Bremsanlage eingesteuerte Betriebsbremsdruck p 4. Bei
der in Fig. 3 dargestellten Kennlinie ist eine Vor
eilung nicht gegeben.
In Fig. 2 ist eine konstruktive Ausführung des in Fig. 1
nur prinzipiell wiedergegebenen Anhängersteuerventils
dargestellt. Soweit die Bauteile des Anhängersteuer
ventils in Fig. 2 mit denen in Fig. 1 übereinstimmen,
sind sie mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Das Ventilgehäuse 10 des Anhängersteuerventils in Fig. 2
ist mit einem oberen Deckel 41 und mit einem unteren
Deckel 42 abgeschlossen. In dem Ventilgehäuse 10 sind
wiederum Einlaßkammer 14 und Auslaßkammer 15 vorge
sehen, die jeweils mit einem Anschlußstutzen 11 und 12
in Verbindung stehen. Der dritte Anschlußstutzen 13
steht über eine Ringkammer 57 und eine Axialbohrung 58
im Steuerkolben 24 mit der Steuerkammer 16 in Verbin
dung. Der Steuerkolben 24 begrenzt wiederum mit seiner
ersten Steuerfläche 25 die Steuerkammer 16 und mit sei
ner zweiten Steuerfläche 26 die Auslaßkammer 15. Die
zweite Steuerfläche 26 ist wiederum auf den ersten
Steuerflächenabschnitt 27 und den dazu relativ ver
schiebbaren Steuerflächenabschnitt 28 am Hilfskolben 31
aufgeteilt. Der Steuerflächenabschnitt 27 setzt sich
dabei aus einem Teilabschnitt 271 am unteren Ende und
einem Teilabschnitt 272 am oberen Ende des Steuerkol
bens 24 zusammen.
In dem Ventilgehäuse 10 ist noch ein vierter Anschluß 43,
der mit einer zweiten Steuerkammer 44 in Verbindung steht,
und ein fünfter Anschlußstutzen 45, der mit einer dritten
Steuerkammer 46 in Verbindung steht, vorgesehen. Der
vierte Anschlußstutzen 43 ist zum Anschließen einer
Feststellbremse der Bremsanlage und der fünfte An
schlußstutzen 45 zum Anschließen eines zweiten Be
triebsbremskreises bestimmt, der ebenso wie der an dem
dritten Anschlußstutzen 13 angeschlossene Betriebsbrems
kreis zu einem zweikreisigen Betriebsbremsventil der
fahrzeugseitigen Bremsanlage führt. Die zweite Steuer
kammer 44 wird einerseits von einer Gehäusewand 47,
welche die zweite Steuerkammer 44 von der Einlaßkammer
14 trennt, und von einem zweiten Steuerkolben 48 be
grenzt. Die zweite Steuerkammer 44 wird dabei von der
Feststellbremse in der Weise beaufschlagt, daß sie im
Fahrbetrieb mit unter Vorratsdruck stehender Druckluft
gefüllt und bei Betätigen der Feststellbremse entlüftet
wird.
Die Einlaßkammer 14 und die Auslaßkammer 15 sind durch
einen dritten Steuerkolben 50 voneinander getrennt. Die
ser dritte Steuerkolben 50 ist zusammen mit dem zweiten
Steuerkolben 48 über eine Verbindungshülse 51 zu einem
Kolbenpaket starr verbunden. Der dritte Steuerkolben 50
trägt die Durchlaßöffnung 20 mit dem Ventilsitz 19 des
kombinierten Ein- und Auslaßventils 17. In der Verbin
dungshülse 51 ist der Ventilkörper 21 axial verschieb
lich geführt und stützt sich mit der Druckfeder 22 an
der Verbindungshülse 51 ab.
Der erste Steuerkolben 24 ist glockenartig ausgebildet,
wobei die Glockenöffnung durch eine Verschlußplatte 52
abgeschlossen ist. Im Glockeninnern ist der ebenfalls
glockenförmig ausgebildete Hilfskolben 31 gegenüber
der Glockeninnenwand druckdicht und mit einem fest
vorgegebenen Verschiebeweg axial verschieblich geführt.
Der Steuerkolben 24 weist in seiner Glockenschulter
Durchbrüche 53 auf, durch welche einerseits der von dem
Hilfskolben 31 getragene zweite Steuerflächenabschnitt
28 mit der Auslaßkammer 15 in Verbindung steht und
andererseits ein Anschlagzapfen 54 des dritten Steuer
kolbens 50 hindurchragt. An diesem Anschlagzapfen 54
liegt der Hilfskolben 31 mit dem Steuerflächenabschnitt
28 unter der Wirkung der Druckfeder 32 an, die sich
auf dem gehäusefesten Federteller 34 abstützt. Der
Federteller 34 ist auf der im Ventilgehäuse 10 ver
schraubbaren Einstellspindel 35 befestigt. Durch Dre
hen der Einstellspindel 35, was mittels eines durch die
Entlüftungsöffnung 18 hindurchführbaren Drehwerkzeuges
möglich ist, wird die Vorspannung der Feder 32 und da
mit die Lage des Knickpunktes 38 in der Kennlinie des
Anhängersteuerventils eingestellt. Die Entlüftungs
öffnung 18 steht mit dem Innern von Verbindungshülse
51 und Ventilkörper 21 in Verbindung.
Die mit dem fünften Anschlußstutzen 45 in Verbindung
stehende dritte Steuerkammer 46 wird einerseits von
dem oberen Deckel 41 des Ventilgehäuses 10 und anderer
seits von einem vierten Steuerkolben 49 eingeschlossen.
Der vierte Steuerkolben 49 ist topfartig ausgebildet
und übergreift den ersten Steuerkolben 24. Der erste
Steuerkolben 24 ist in dem vierten Steuerkolben 49
gegenüber dessen Innenwand druckdicht abgedichtet und
axial verschieblich geführt, so daß die erste Steuer
kammer 16 von der Innenwand des vierten Steuerkolbens 49
begrenzt ist. Der vierte Steuerkolben 49 und der erste
Steuerkolben 24 bilden in bekannter Weise hintereinander
geschaltete Steuerkolben zur Betätigung des kombinierten
Ein- und Auslaßventils 17, so daß dieses auch dann be
tätigt wird, wenn eine der beiden Betriebsbremskreise
der Bremsanlage ausfällt.
In Fig. 2 ist das Anhängersteuerventil in Fahrstellung
gezeigt. Die Steuerkammer 44 und die Einlaßkammer 14
sind mit unter Vorratsdruck stehender Druckluft ge
füllt. Alle Steuerkolben 24, 48, 49 und 50 nehmen ihre
in Fig. 2 dargestellte Stellung ein. Die Steuerkam
mern 16 und 46 und Auslaßkammer 15 sind drucklos.
Beim Bremsen mit der Betriebsbremse des Fahrzeugs wird
über die Anschlußstutzen 13 und 45 Bremsdruck in die
Steuerkammern 16 und 46 eingesteuert. Da die Kolben
fläche von Steuerkolben 49 größer ist als die erste
Steuerfläche 25 des Steuerkolbens 24 ist der vierte
Steuerkolben 49 bevorzugt, d.h. mit steigendem Brems
druck in der Steuerkammer 46 schiebt der vierte Steuer
kolben 49 den ersten Steuerkolben 24 gegen die Feder
kraft der Druckfeder 22 nach unten. Der Hilfskolben 31
bleibt dabei durch den Anschlagzapfen 54 in der gezeich
neten Lage stehen. Durch die Abwärtsbewegung der Steuer
kolben 24 und 49 wird über den hohlzylindrischen Glocken
hals 59 des Steuerkolbens 24, der einerseits das
Schließglied für das Auslaßventil und andererseits das
Betätigungsglied für das Einlaßventil des kombinierten
Ein- und Auslaßventils 17 bildet, das Auslaßventil ge
schlossen, und damit die Auslaßkammer 15 von der Ent
lüftungsöffnung 18 getrennt, und das Einlaßventil ge
öffnet, und damit die Einlaßkammer 14 mit der Auslaß
kammer 15 verbunden. Druckluft strömt nunmehr über das
geöffnete Einlaßventil in die Auslaßkammer 15 und über
den Anschlußstutzen 12 in die Anhängerbremsleitung. Der
sich in der Einlaßkammer 15 aufbauende Bremssteuerdruck
wirkt auf die Steuerfläche 26 des Steuerkolbens 24,
wobei der Reaktionsdruck auf dem Steuerflächenab
schnitt 28 am Hilfskolben 31 bis zu einer durch die
Federkraft der Druckfeder 32 vorgegebenen Druckhöhe
aufgefangen wird, so daß zum Aufbau des Reaktions
druckes nur die Teilabschnitte 271 und 272 am Steuer
kolben 24 und die kleine Ringfläche am Steuerkolben
49 zur Verfügung stehen. Mit steigendem Bremssteuer
druck p 2 in der Auslaßkammer 15 bewegt sich der Hilfs
kolben 31 nach oben, drückt dabei die Druckfeder 32
zusammen und kommt schließlich am Anschlag 40 der Verschlußplatte
52 zur Anlage. In dieser Lage ist der Knickpunkt 38
der Kennlinie erreicht und nunmehr die vom Bremsdruck
p 4 beaufschlagten Steuerflächen der Kolben 24 und 49 etwa
gleich den vom Bremssteuerdruck p 2 beaufschlagten Reak
tionsflächen der Kolben 24 und 49. Damit ist der fla
che Kennlinienast 36 der Kennlinie erreicht und der
Bremssteuerdruck p 2 wird im Verhältnis 1:1 durch den
Bremsdruck p 4 ausgesteuert. Wird über die Anschlüsse
13 und 45 der eingesteuerte Bremsdruck gehalten, so
stellt sich ein Kräftegleichgewicht ein. Dabei sind
Ein- und Auslaßventil des kombinierten Ein- und Aus
laßventils 17 geschlossen. Wird durch Erhöhung oder Ver
ringerung des Bremsdruckes p 4 dieses Gleichgewicht ge
stört, so bewegen sich die Steuerkolben 24, 49 nach oben
oder unten, so daß das Auslaßventil oder das Einlaßventil
geöffnet wird, und zwar solange, bis der in der Auslaß
kammer 15 ausgesteuerte Bremssteuerdruck wieder im Gleichge
wicht ist mit dem in den Steuerkammern 16, 46 einge
steuerten Bremsdruck.
Die Funktion des Anhängersteuerventils bei Ausfall eines
der Bremskreise der Betriebsbremse und bei Betätigen der
Feststellbremse ist an sich bekannt und in dem hier inter
essierenden Umfang von untergeordneter Bedeutung, so
daß auf die Beschreibung verzichtet wird.
Claims (10)
1. Anhängersteuerventil für druckmittelbetätigte Zug
wagen-Bremsanlagen, insbesondere Druckluftbrems
anlagen, mit einer Einlaßkammer mit Anschlußstutzen
zum Anschließen eines unter Vorratsdruck stehenden
Druckmittelspeichers der Bremsanlage, mit einer
Auslaßkammer mit Anschlußstutzen zum Anschließen
einer zu einem Bremskupplungskopf führenden Anhän
gerbremsleitung, mit einem zwischen Ein- und Aus
laßkammer angeordneten Einlaßventil, mit einem
zwischen der Auslaßkammer und einer Entlastungs
öffnung angeordneten Auslaßventil und mit minde
stens einem Steuerkolben zum Betätigen von Ein-
und Auslaßventil, der eine Steuerkammer mit einem
Anschlußstutzen für einen Betriebsbremskreis von
der Auslaßkammer trennt und auf zwei in Verschiebe
richtung gegenüberliegenden Seiten jeweils eine
Steuerfläche trägt, von denen die erste Steuer
fläche die Steuerkammer und die zweite Steuerflä
che die Auslaßkammer begrenzt, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zweite Steuer
fläche (26) in einen relativ zur ersten Steuer
fläche (25) feststehenden ersten Steuerflächen
abschnitt (27) und in einen relativ zur ersten
Steuerfläche (25) axial verschiebbaren zweiten
Steuerflächenabschnitt (28) unterteilt ist, der
nach Zurücklegen eines Verschiebeweges entgegen
einer Rückstellkraft (32) relativ zur ersten Steu
erfläche (25) fixiert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste Steuer
fläche (25) des Steuerkolbens (24) und die zweite
Steuerfläche (26) mit ihren beiden Steuerflächen
abschnitten (27, 28) etwa gleich groß bemessen sind.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zweite Steuerflä
chenabschnitt (28) der zweiten Steuerfläche (26)
auf einem im Steuerkolben (24) axial verschieblich
geführten Hilfskolben (31) angeordnet ist, der sich
über eine auf seiner dem zweiten Steuerflächenab
schnitt (28) abgekehrten Seite angreifenden Druck
feder (32) mit einstellbarer Vorspannung getrennt
vom Steuerkolben (24) ortsfest abstützt und nach
Überwinden der Federvorspannung an dem Steuerkol
ben (24) anliegt.
4. Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein zweiter Steuerkolben (48)
vorgesehen ist, der eine zweite Steuerkammer (44)
mit einem Anschlußstutzen (43) für einen Feststell
bremskreis begrenzt, die im Fahrbetrieb mit Druck
mittel beaufschlagt und bei betätigter Feststell
bremse entlastet ist, daß ein dritter Steuerkol
ben (50) die Einlaßkammer (14) von der Auslaßkammer
(15) trennt und den Ventilsitz (19) des Einlaßven
tils (17) trägt, daß der zweite und dritte Steuer
kolben (48, 50) zu einem Kolbenpaket starr miteinander
verbunden sind und daß am Kolbenpaket ein Federtel
ler (34) befestigt ist, an dem sich die am Hilfskol
ben (31) angreifende Druckfeder (32) abstützt.
5. Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Federteller (34) auf einer
das Kolbenpaket (48, 50) durchziehenden Einstellspin
del (35) gehalten ist, die zur Einstellung der Druck
feder-Vorspannung im Kolbenpaket (48, 50) verschraub
bar ist.
6. Ventil nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Steuerkolben (24)
glockenartig ausgebildet und an der Glockenöffnung
verschlossen ist, daß im Glockeninnern der eben
falls glockenförmig ausgebildete Hilfskolben (31)
gegenüber der Glockeninnenwand druckdicht und mit
einem fest vorgegebenen Verschiebeweg axial ver
schieblich geführt ist, daß der erste Steuerkolben
(24) in der Glockenschulter Durchbrüche (53) auf
weist, durch welche die Auslaßkammer (14) mit dem
Glockeninnern in Verbindung steht und mindestens
ein Anschlagzapfen (54) des dritten Steuerkolbens
(50) hindurchragt, daß die Einstellspindel (35)
zentral bis in das Innere des Hilfskolbens (31) ge
führt ist und endseitig den Federteller (34) trägt
und daß der Hilfskolben (31) durch die an Federtel
ler (34) und Hilfskolben (31) sich abstützende Druck
feder (32) an dem Anschlagzapfen (54) des dritten
Steuerkolbens (50) anliegt.
7. Ventil nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der erste Steuer
kolben (24) einen von der Glockenschulter axial
vorspringenden hohlzylindrischen Glockenhals (59)
aufweist, der ein Schließglied für das Auslaß
ventil (17) und ein das Einlaßventil (17) öffnen
des Betätigungsglied bildet.
8. Ventil nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Kolbenpaket (48, 50) ein
hohlzylindrischer Ventilkörper (21) mit einstücki
gem Ringflansch relativ zum Kolbenpaket (48, 50)
axial verschieblich angeordnet ist, dessen Ring
flansch einerseits das Ventilglied des Einlaßven
tils (17) bildet und andererseits den Ventilsitz
(19) des Auslaßventils (17) trägt, und daß der
Ventilkörper (21) mittels einer im Kolbenpaket (48,
50) sich abstützenden Ventilfeder (22) mit dem Ring
flansch auf den Ventilsitz (19) des Einlaßventils
(17) aufgepreßt ist.
9. Ventil nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste
Steuerkolben (24) sich über eine an der Glocken
schulter angreifende Druckfeder (56) am drit
ten Steuerkolben (50) des Kolbenpakets (48, 50) ab
stützt.
10. Ventil nach einem der Ansprüche 1-9, da
durch gekennzeichnet, daß
ein vierter Steuerkolben (49) vorgesehen ist, der
eine dritte Steuerkammer (46) mit einem Anschluß
stutzen (45) für einen zweiten Betriebsbremskreis
von der ersten Steuerkammer (16) trennt, und daß
der erste Steuerkolben (24) in dem vierten Steuer
kolben (49) gegenüber dessen Innenwand druckdicht
axial verschieblich geführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863612366 DE3612366A1 (de) | 1986-04-12 | 1986-04-12 | Anhaengersteuerventil |
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ID=6298551
Family Applications (1)
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1986
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |