Die Erfindung betrifft eine motorgetriebene Handwerkzeugma
schine, insbesondere Oberfräse, die einen ihre Unterseite
bildenden Auflagetisch aufweist, mit einer Führungsein
richtung, die ein Führungsteil enthält, das auf eine auf das
Werkstück aufgelegte Führungsschiene aufsetzbar und entlang
dieser in Vorschubrichtung geführt verschiebbar ist, wobei
die Maschine in Querrichtung neben dem Führungsteil angeord
net und mit diesem in Querrichtung verstellbar verbunden
ist.
Ein Anwendungsbereich von Oberfräsen ist die Oberflächenbe
arbeitung von Werkstücken insbesondere aus Holz. Durch
Hinwegführen einer solchen, mit einem entsprechenden Fräswerk
zeug ausgestatteten Oberfräse über die Werkstückoberfläche
lassen sich in diese Nuten od. dgl. Vertiefungen einarbeiten.
Dabei ist es bei einer Oberfräse der Firma Festo KG,
7300 Esslingen, bereits bekannt, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 eine Führungsschiene auf das Werkstück aufzulegen
und auf die Führungschiene ein Führungsteil aufzusetzen,
mit dem die neben dem Führungsteil angeordnete Oberfräse
verbunden ist, so daß man durch Verschieben des Führungsteils
und somit der Oberfräse entlang der Führungsschiene eine
präzise linear verlaufende Nut od. dgl. im Werkstück erhält.
Da bei der bekannten Anordnung die Oberfräse ferner mit
Bezug auf das an der Führungsschiene sitzende Führungsteil
in Querrichtung verstellbar ist, können auch parallele Nuten
od. dgl. eingearbeitet werden. Diese Querverstellung erfolgt
mit Hilfe von vom Führungsteil abstehenden Verbindungsstäben,
auf denen die Oberfräse verschiebbar und in der jeweiligen
Querlage feststellbar ist.
Umständlich und mit Ungenauigkeiten behaftet ist bei der
bekannten Anordnung jedoch das Einstellen des Fräswerkzeugs
auf die zu der jeweiligen Nut od. dgl. gehörenden Anreißlinie
od. dgl. Hierzu ist ein üblicher Meterstab und ein Verrutschen
der Oberfräse von Hand erforderlich, was regelmäßig zeitauf
wendig ist und eine nicht genaue Übereinstimmung zwischen
der Fräserstellung und der Anreißline od. dgl. ergibt. Dies
ist vor allem dann nachteilig, wenn mehrere parallele Werk
stückbearbeitungen mit möglichst exaktem Abstand durchgeführt
werden sollen.
Es versteht sich, daß dieser Nachteil nicht nur bei Oberfräsen
sondern in entsprechender Weise auch bei anderen Handwerkzeug
maschinen auftritt.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
eine Handwerkzeugmaschine der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit deren Hilfe insbesondere mehrere Oberflächen
nuten od. dgl. genau in gewünschtem Abstand in das Werkstück
eingebracht werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäße dadurch gelöst, daß an
dem Führungsteil ein in Querrichtung verschiebbar geführtes,
mit dem Auflagetisch verbundenes Zwischenteil angeordnet
ist, das über eine Verstellspindel mit dem Führungsteil
gekoppelt ist und daß eine Maßskala zum Einstellen des
Abstandes zwischen dem Führungsteil und dem Auflagetisch
vorgesehen ist.
Auf diese Weise ist die Werkzeugmaschine nicht unmittelbar
sondern über das Zwischenteil mit dem Führungsteil verbunden,
so daß zum Verrücken der Werkzeugmaschine in Querrichtung
nicht mehr die Maschine ergriffen sondern nur das Zwischen
teil verschoben werden muß, was mit Hilfe der Verstellspindel
erfolgt, die sich leichtgängig drehen läßt, wobei sich
gleichzeitig eine Weguntersetzung ergibt, so daß sich in
Zusammenhang mit der Maßskala der Querabstand sehr exakt
einstellen läßt.
Zweckmäßigerweise ist am Auflagetisch oder am Führungsteil
ein sich zum jeweils anderen Teil hin erstreckender und
dieses überlappender Markierungsträger befestigt, wobei die
Maßskala am Markierungsträger oder am überlappten Teil und
eine ihr zugeordnete Bezugsmarkierung am überlappten Teil
bzw. am Markierungsträger angeordnet ist.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß
das Führungsteil in Draufsicht eine im wesentlichen C-förmige
Gestalt mit zum Auflagetisch gerichteter C-Öffnung aufweist,
in die das an den C-Schenkeln geführte Zwischenteil eintaucht.
Dies ergibt eine platzsparende Anordnung mit einer sicheren
und dabei wenig aufwendigen Führung des Zwischenteils.
Des weiteren kann am Zwischenteil oder am Führungsteil eine
sich in Querrichtung erstreckende Maßskala angeordnet sein,
der eine Bezugsmarkierung am jeweils anderen Teil zugeordnet
ist.
In jedem Falle kann die Bezugsmarkierung in einen Nonius
integriert sein, um die Ablesegenauigkeit noch weiter zu
erhöhen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der
einzigen Figur der Zeichnung im einzelnen beschrieben, in
der in Schrägansicht eine Oberfräse gezeigt ist, die über
eine Führungseinrichtung mit veränderbarem Querabstand
entlang einer Führungsschiene verschiebbar ist. Dabei ist
von der Oberfräse der Übersichtlichkeit wegen lediglich ihr
Auflagetisch, ein Teil der das Antriebsaggregat abstützenden
Führungssäulen und das Bearbeitungswerkzeug dargestellt.
Die Oberfräse 3 besitzt einen im wesentlichen plattenförmigen,
länglich ovalen Auflagetisch 4, an dessen Oberseite zwei
sich in Höhenrichtung erstreckende Tragsäulen 5 angeordnet
sind, die in üblicher Weise einen Fräskorb (nicht dargestellt)
tragen, der einen Antriebsmotor zum Antrieb des als Fräser
ausgebildeten Bearbeitungswerkzeugs 7 enthält. Der Auflagetisch
4 weist etwa in seiner Mitte eine Werkzeug-Durchgangsöffnung
8 auf, die von oben her vom Bearbeitungswerkzeug 7 durchgriffen wird,
dessen Drehachse 9 rechtwinkelig zur Tischebene und parallel
zu den Tragsäulen 5 verläuft. Der von den Tragsäulen 5 getragene
Fräskorb ist mit Bezug auf den Auflagetisch 4 höhenverstell
bar, so daß die Frästiefe eingestellt werden kann. Je nach
der Höhenstellung des Fräskorbes ragt das Bearbeitungswerkzeug 7 mehr
oder weniger weit über die der Tischoberseite entgegengesetzte
Laufsohle 10 des Auflagetisches 4 vor.
Die Oberfräse 3 ist mittels einer Führungseinrichtung 14 an
einer auf das jeweilige Werkstück 15 aufgelegten Führungs
schiene 16 verschiebbar geführt. Beim Ausführungsbeispiel
weist die Führungsschiene 16 einen plattenförmigen, läng
lich-rechteckigen Grundkörper auf, der mit seiner zweck
mäßigerweise einen nicht dargestellten Haftbelag tragenden
Unterseite 18 auf das Werkstück 15 rutschsicher aufgelegt
ist. An der Oberseite der Führungsschiene 16 ist eine sich
in Schienenlängsrichtung erstreckende, nach oben vorstehende
Führungsrippe 19 angeordnet.
Die Führungseinrichtung 14 enthält des weiteren ein Führungs
teil 46, das eine Führungsausnehmung 21, z. B. eine Längsnut,
mit einer der Außenkontur der Führungsrippe 19 entsprechenden
Kontur aufweist. Das Führungsteil 46 ist reiterartig lösbar
auf die Führungsschiene 14 aufgesetzt, wobei die Führungs
rippe 19 in die Führungsausnehmung 21 greift.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der Auflagetisch
4 der Oberfräse 3 mit einem Abschnitt 22 seiner Laufsohle 10
auf der Führungsschiene 16 auf und gleitet beim Verschieben
der Maschine mit diesem Abschnitt 22 auf der
Führungsschiene 16 dieser entlang. Hierbei ist die Oberfräse
3 mittels der Führungseinrichtung 14 an der Führungsrippe 19
in Längsrichtung 17 der Führungsschiene 16 geführt. Das Bearbeitungs
werkzeug 7 befindet sich dabei in Draufsicht gesehen im
Bereich der zugewandten Schienenlängskante 23 neben der
Führungsschiene 16 und führt eine zur Längsrichtung 17
parallele Vorschubbewegung aus. Da in dieser Gebrauchslage ein
Großteil 24 des Auflagetisches 4 seitlich über die Führungsschiene
16 vorsteht und somit mit Abstand oberhalb des Werkstücks 15
angeordnet ist, kann zur Vermeidung eines seitlichen Abkippens
des Auflagetisches 4 von der Führungschiene 16 am Auflagetisch
4 an der der Führungsschiene 16 entgegengesetzten Seite 29 eine
Abstützeinrichtung 25 vorhanden sein. Die sich zweckmäßigerweise
im Längsmittelbereich des Auflagetisches 4 befindliche Abstütz
einrichtung 25 enthält ein höhenverstellbares Abstützteil 30,
das in seiner dargestellten Stützstellung nach unten über die
Laufsohle 10 vorragt und auf dem Werkstück 15 aufliegt.
Das Abstützteil 30 ist höhenverstellbar angeordnet, so daß es
auch in eine unwirksame obere Stellung gebracht werden kann,
beispielsweise wenn man die Oberfräse unabhängig von der Führungs
einrichtung 14 und der Führungsschiene 16 verwendet oder wenn
die Oberfräse mit ihrem Auflagetisch 4 in einen solchen Quer
abstand zum Führungsteil 46 verstellt worden ist, daß sich der
Auflagetisch 4 insgesamt neben der Führungsschiene 16 befindet
und mittels einer nicht dargestellten Einrichtung nach unten auf
das Werktück abgelassen ist. Das Abstützteil 30 kann eine in
einer vertikalen Längsführung 31 des Auflagetisches 4 geführte
und mittels einer einen Längsschlitz 33 durchgreifenden Klemm
schraube 32 stufenlos festklemmbare Führungspartie 45 und eine
hiervon L-förmig abgewinkelte, die Abstützfläche 35 bildende Fuß
partie 34 aufweisen. Unten am Abstützteil 30 kann
eine Werkzeugmittenmarkierung 36 angeordnet sein.
Das beim Ausführungsbeispiel im wesentlichen quader- bzw.
plattenförmige Führungsteil 46, das annähernd die gleiche Länge
wie der Auflagetisch 4 aufweisen kann, ist über zwei sich quer
zur Längsrichtung 17 erstreckende und dabei den Querabstand
zwischen ihm und dem Auflagetisch 4 überbrückende Führungs
stäbe 47, 47′ mit dem Auflagetisch 4 lösbar verbunden, die
Führungsstäbe 47, 47′ sind beim Ausführungsbeispiel Rundstäbe.
Der Auflagetisch 4 besitzt im Bereich seiner Oberseite zwei sich
quer zur Vorschubrichtung 17 erstreckende und in Vorschubrichtung
17 gesehen vor und hinter der Werkzeug-Durchgangsöffnung 18
verlaufende Führungsausnehmungen 54, die die dem Führungsteil 46
abgewandten Bereiche der Führungsstäbe 47, 47′ verschieblich und
dabei in der jeweiligen Verschiebestellung festlegbar aufnehmen.
Dabei sind die Führungsausnehmungen 54 an geeigneten Stellen 55
jeweils von einem Steg 52 überspannt, der mit einer Gewindebohrung
zur Aufnahme einer Klemmschraube 53 zum lösbaren Festspannen des
jeweiligen Führungsstabs 47, 47′ versehen ist. Bei gelösten Klemm
schrauben 53 läßt sich der Auflagetisch 4 längs der Führungsstäbe
47, 47′ verschieben, so daß man die Oberfläche 3 bei auf dem
Werkstück 15 liegender Führungsschiene 16 und auf diese aufge
setztem Führungsstück 46 in die für den jeweiligen Bearbeitungs
vorgang gewünschte Positin verstellen kann.
Außerdem ist eine weitere Verstellmöglichkeit gegeben, die man
bei fest an den Führungsstäben 47, 47′ sitzender Oberfräse 3 vor
allem dann verwenden kann, wenn man insbesondere mehrere Ober
flächennuten od. dgl. genau in gewünschtem Abstand in das Werkstück 15
einbringen möchte. Hierzu befindet sich am Führungsteil 46 ein
in Querrichtung 68 verschiebbar geführtes Zwischenteil 65, an
dem die Führungsstäbe 47, 47′ angeordnet sind, die sich zwischen
ihm und dem Auflagetisch 4 erstrecken. Dieses Zwischenteil 65
ist mit einer sich andererseits am Führungsteil 46 abstützenden
Verstellspindel 66 verbunden, mit der man eine stufenlose Feinver
stellung des Zwischenteils 65 relativ zum Führungsteil 46
erhält. Durch Verdrehen der Stellspindel 66 ergibt sich also eine
stufenlose, zwangsgeführte Abstandsveränderung zwischen dem Führungs
teil 46 einerseits und dem Zwischenteil 65 andererseits. Auf diese
Weise läßt sich die Position des Auflagetisches 4 bezüglich der
Führungsschiene 16 und dem Werkstück 15 schnell, leicht und präzise
einstellen. Somit kann man mehrere Bearbeitungsvorgänge in exaktem
Parallelabstand zueinander durchführen. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß Spanabnahmen in zwei oder mehreren Arbeitsgängen durch
aufeinanderfolgendes seitliches Verstellen des Auflagetisches 4
zwischen den einzelnen Arbeitsgängen erfolgen können, was beispiels
weise die Fertigung einer relativ breiten Längsnut mit einem geringen
Durchmesser aufweisenden Fräser erlaubt.
Am Führungsteil 46 ist ferner eine Maßskala 57′ angeordnet, die mit
einer Bezugsmarkierung 58′, die in einen Nonius 62′ integriert sein
kann, zusammenarbeiten kann.
Die Zeichnung zeigt des weiteren einen zweckmäßigerweise lineal
förmigen Markierungsträger 56, der an der Oberseite des Auflage
tisches 4 angebracht ist und sich quer zur Längsrichtung 17 zum
Führungsteil 46 erstreckt und dieses dabei zumindest über einen
Teil seiner Breite überlappt. Die Anordnung könnte auch umgekehrt
getroffen sein, daß der Markierungsträger 56 am Führungsteil 46 befestigt
ist und sich von diesem aus zum Auflagetisch 4 erstreckt und diesen
überlappt.
Der Markierungsträger 56 trägt eine Bezugsmarkierung 58, die zur
Erhöhung der Ablesegenauigkeit zusätzlich in einen Nonius 62
integriert ist. Die Bezugsmarkierung 58 arbeitet mit einer sich
quer zur Längsrichtung 17 erstreckenden Maßskala 57 am Führungs
teil 46 zusammen. Es versteht sich, daß die Maßskala 57 anstelle am
Führungsteil 46 auch am Markierungsträger 56 und die Bezugsmarkierung
58 anstelle am Markierungsträger 56 am Führungsteil 46 angeordnet
sein könnte.
Der Markierungsträger 56 ist am Führungsteil 46 in einer Führungs
ausnehmung 63 in seiner Längsrichtung verschieblich geführt. Er
könnte jedoch auch lose aufliegen.
In dem schon erwähnten Fall einer Befestigung des Markierungs
trägers 56 am Führungsteil 46 würde sich die umgekehrte Anordnung
ergeben.
Insgesamt läßt sich also der Auflagetisch 4 gegenüber dem Führungs
teil 46 mit Hilfe der an ihm verschiebbar gelagerten Führungsstäbe
47, 47′ schnell grob einstellen, wobei zusätzlich die Möglichkeit
einer Feineinstellung mittels der geschilderten, die Verstellspindel
66 enthaltenden Feinverstelleinrichtung 67 besteht. Dabei läßt sich
der Abstand zwischen dem Führungsteil 46 und dem Auflagetisch 4 an
der Maßskala 57 und/oder an der Maßskala 57′ ablesen.
Beim Ausführungsbeispiel besitzt das Führungsteil 46 in Draufsicht
gesehen eine etwa C-förmige Gestalt mit zum Auflagetisch 4 hin
weisender C-Öffnung, wobei das Zwischenteil 65 mehr oder weniger
weit in die Öffnung eintaucht und an den beiden C-Schenkeln z. B.
mittels einer Schwalbenschwanzführung oder einer Keilführung präzise
geführt ist. Die Verstellspindel 66 verläuft im wesentlichen inner
halb des Zwischenteils 65 und des Führungsteils 46 und es ragt
lediglich ein Stellrad 69 durch eine Öffnung im Führungsteil 46
heraus, an dem die Verstellung der Verstellspindel 66 vorgenommen
werden kann.
Das Führungsteil 46 besteht zweckmäßigerweise aus Druckguß und ist
damit sehr stabil und verwindungsfrei.