DE3611980C2 - - Google Patents
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- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/58—Turn-sensitive devices without moving masses
- G01C19/64—Gyrometers using the Sagnac effect, i.e. rotation-induced shifts between counter-rotating electromagnetic beams
- G01C19/72—Gyrometers using the Sagnac effect, i.e. rotation-induced shifts between counter-rotating electromagnetic beams with counter-rotating light beams in a passive ring, e.g. fibre laser gyrometers
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Laser-Gyrosystem nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Laser-Gyro- bzw. Kreiselsysteme, basierend auf dem Sagnac-
Effekt, sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. In Fig.
2 ist die Funktionsweise eines Sagnac-Interferometers dargestellt.
Ein Teil des von einer Lichtquelle A emittierten
Lichtbündels tritt durch C durch und läuft entlang des aus C,
D₃, D₂ und D₁ bestehenden optischen Strahlengangs im
Uhrzeigersinn; der Rest des von der Lichtquelle A emittierten
Lichtbündels wird an C reflektiert und läuft entlang des aus
C, D₁ D₂ und D₃ bestehenden optischen Strahlengangs im
Gegenuhrzeigersinn. Wenn sich das Laser-Gyrosystem im Uhrzeigersinn
oder im Gegenuhrzeigersinn mit der Winkelgeschwindigkeit
ω dreht, kann eine optische Phasendifferenz zwischen
diesen beiden Strahlengängen entsprechend der Winkelgeschwindigkeit
der Drehung auftreten. Die Phasendifferenz wird zur
Bestimmung der Winkelgeschwindigkeit ausgenutzt.
Eine Draufsicht auf ein bekanntes Laser-Gyrosystem in der
Ausbildung als Ringlasersystem ist in Fig. 1 gezeigt. Vier
Gasröhren 11 bis 14 sind unter Bildung eines Quadrats mit
Seitenabmessungen von einem Meter angeordnet. Der optische
Strahlengang wird durch die Gasröhren 11 bis 14, ebene Spiegel
16 und 17, einen gekrümmten Spiegel 18 und einen Ausgangsspiegel
19 gebildet. Ferner sind ein Kopplungsspiegel 20 und ein
Detektor 22 vorgesehen. Dieses in herkömmlicher Weise aufgebaute
Gyrosystem hat ein großes Bauvolumen und ist zur Steuerung
der Bewegung einer Hochgeschwindigkeitsmaschine ungeeignet.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf ein anderes Beispiel eines
Laser-Gyrosystems, bei dem eine optische Faser 23 und ein Laseroszillator
24 verwendet werden. Die optische Faser 23 ist
zur Verbesserung der Meßwirkung mit zwei oder mehr Windungen
um eine Trommel gewickelt. Je größer die Anzahl der Windungen
ist, um so höher ist die Meßempfindlichkeit. Die Trommel, auf
die die optische Faser in zwei oder mehr Windungen gewickelt
ist, dient also der Bildung eines Gyrosystems.
Ein solches gattungsgemäßes Laser-Gyrosystem ist aus der DE-OS
28 04 103 bekannt. Zur eindeutigen Festlegung des Lichtweges
wird ein zur Spule gewickelter Einmode-Wellenleiter verwendet.
Auf die Ein- und Austrittsflächen des Wellenleiters wird über
Polarisationsfilter linear polarisiertes Licht durch ein Linsensystem
25 einfallen gelassen. Der Aufbau dieses Gyrosystems
ist daher kompliziert und die optischen Komponenten sind
teuer.
Bei einem Ringlaser gemäß US-PS 37 25 809 läuft das Laserlicht
in einem laserfarbstoffdotierten dielektrischen Film um, während
bei wiederum einem anderen Beispiel eines Gyrosystems
gemäß EP 00 88 824 A1 ein dielektrischer Ringkörper verwendet
wird. Auch diese beiden Systeme zeichnen sich durch aufwendige
und teure optische Komponenten aus.
Ein weiteres optisches Gyrosystem der in Fig. 3 beschriebenen
Art, bei dem eine zu einer Spule gewickelte optische Faser zur
Lichtführung verwendet wird, ist aus der DE-OS 29 49 327 bekannt.
Auf Seite 31 dieser Offenlegungsschrift wird erwähnt,
daß die Lichtfaserspule in bestimmten Fällen durch einen Glasblock
mit reflektierenden Oberflächen oder eine Serie von
Spiegeln ersetzt werden können. Für die genauere Ausbildung
eines solchen Glasblocks wird jedoch kein weiterer Hinweis
gegeben. Im weiteren wird dort nur auf die Verwendung der
Lichtleiterspule eingegangen, deren Nachteile bereits im Zusammenhang
mit der DE-OS 28 04 103 angesprochen worden sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein leichtes und
kompaktbauendes Laser-Gyrosystem zur Verfügung zu stellen, das
aus einfachen und preisgünstigen optischen Komponenten aufgebaut
sein kann.
Das Laser-Gyrosystem der eingangs genannten Art zeichnet sich
zur Lösung dieser Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 aus.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines quadratischen
Laser-Gyrosystems herkömmlicher Ausführung,
Fig. 2 das Funktionsprinzip eines Sagnac-Interferometers,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines optischen
Faser-Gyrosystems,
Fig. 4 eine perspektivische schematische Ansicht auf ein
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Laser-
Gyrosystems,
Fig. 5 eine Draufsicht auf den optischen Strahlengang in
der Hauptgyrostruktur,
Fig. 6 die Beziehung zwischen dem Einfallwinkel und dem
optischen Strahlengang, und
Fig. 7 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung
der Einfall- und Reflexionswinkel des
Lichtbündels.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Laser-Gyrosystems.
Eine Hauptgyrostruktur 1 besteht aus einem Zylinderkörper aus
transparentem Quarz, und eine Reflexionsschicht 1 a aus aufgedampftem
Aluminium ist auf der Außenseite des Zylinderkörpers
derart vorgesehen, daß sie das Licht wirksam reflektiert.
An der Hauptgyrostruktur 1 ist eine Lichteintrittsfläche 1 b
für das die Struktur 1 im Uhrzeigersinn durchlaufende Licht
vorgesehen; diese Fläche 1 b kann auch als Lichtaustrittsfläche
für im Gegenuhrzeigersinn umlaufendes Licht verwendet werden.
Eine andere Eintrittsfläche 1 c für im Gegenuhrzeigersinn umlaufendes
Licht ist vorgesehen, die auch als Austrittsfläche
für im Uhrzeigersinn umlaufende Lichtstrahlen verwendet werden
kann.
Ein Strahlaufteiler 2 ist in der Ebene angeordnet, die in
gleichem Abstand von den Ebenen 1 b und 1 c der Hauptgyrostruktur
verläuft. Das von einer Laserstrahlquelle 3 emittierte
Licht fällt auf die Hauptgyrostruktur 1.
Ein Lichtbündel fällt auf die Lichteintrittsfläche 1 b zum
Umlauf in Uhrzeigerrichtung und tritt aus der Fläche 1 c nach
dem Umlauf in Uhrzeigerrichtung bei mehreren Reflexionen am
Reflektor 1 a aus. Dieses Lichtbündel kann in einem Detektor 4
gemessen werden, der das in Uhrzeigerrichtung umlaufende Licht
aufnimmt.
Ein anderes Lichtbündel fällt auf die Lichteintrittsfläche 1 c
zum Umlauf im Gegenuhrzeigersinn und tritt nach Durchlaufen im
Gegenuhrzeigersinn und mehreren Reflexionen am Reflektor 1 a
aus der Fläche 1 b aus. Dieses Licht kann im Detektor 5 gemessen
werden, der im Gegenuhrzeigersinn umlaufendes Licht
auffängt.
In den Detektoren 4 und 5 gemessene Daten werden von einer
Einrichtung 6 verglichen, um die am Gyrosystem wirksame Beschleunigung
zu berechnen.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel der optischen Bahn innerhalb der
Hauptgyrostruktur.
Das entlang der Kreisbahn im Uhrzeigersinn in Fig. 5 umlaufende
Licht folgt der Bahn a-2 (reflektiert) - 1 b-M₃-
M₄ . . . M₁₁-1 c.
Das entlang der Kreisbahn in Gegenuhrzeigerrichtung umlaufende
Licht folgt in der Darstellung in Fig. 5 der Route a-2
(transmittiert) - M₁₁ . . . M₃-1 b.
Wenn das Gyrosystem in einem ruhenden System angeordnet ist,
so kann keine optische Phasendifferenz in der Hauptgyrostruktur
1 zwischen den entlang den Kreisbahnen in Uhrzeigerrichtung
und in Gegenuhrzeigerrichtung umlaufenden Lichtstrahlen
auftreten.
Wenn die Hauptgyrostruktur 1 innerhalb eines umlaufenden Systems
angeordnet ist, dessen Achse mit der Zylinderachse der
Hauptgyrostruktur 1 zusammenfällt, so entstehen aufgrund des
Sagnac-Effekts optische Phasendifferenzen in der Hauptgyrostruktur
1.
Die Phasendifferenz im optischen Strahlengang des Laserstrahlbündels
kann zur Messung der Winkelgeschwindigkeit der Drehung
im sich drehenden System verwendet werden.
Fig. 6 zeigt ein Beispiel des Gyrosystems, bei dem sich der
Einfallwinkel in Abhängigkeit von dem Ort des Lichtstrahls
ändern kann.
An den Umfang des Zylinders an den Eintritts- und Austrittspunkten
angelegte Tangenten haben Winkel von α und γ
bezüglich der Einfallrichtung und Winkel von β und w bezüglich
der Bestrahlungsrichtung. Wenn der Tangentialwinkel graduell
vom Winkel α zum Winkel γ geändert wird (Doppelpfeil c-d),
läuft der Lichtstrahl am Eintrittspunkt entlang einer
differentiellen optischen Bahn mit einer bestimmten Anzahl von
Reflexionen und Umläufen durch eine gewisse Anzahl von
Mehrfachzyklen.
Die Eigenschaften der entlang verschiedenen optischen Bahnen
laufenden Lichtstrahlen werden nachfolgend zusammengefaßt.
Fig. 7 zeigt ein Beispiel des Strahlengangs bei einem Einfallwinkel
von 48°.
Der unter 43° (90-47°) bezüglich der Tangentiallinie einer
Scheibe mit einem Radius von 100 mm in einem ruhenden System
einfallende Lichtstrahl wird 178mal (=N-2) reflektiert und
läuft 43mal um (=M). Der Lichtstrahl kehrt danach zu einem
Ort zurück der ±0,05 mm oder weniger von der Eintrittsstelle
entfernt ist. Der Rücklaufpunkt ist 1/1000 des Radius oder
weniger weit vom Einfallpunkt entfernt.
Der Lichtstrahl kann innerhalb des Gyrosystems eine Wegstrecke
von angenähert 24550 mm durchlaufen.
Wenn der Einfallswinkel in geeigneter Weise eingestellt wird,
kann die Anzahl von Reflexionen oder die Anzahl von Mehrfachzyklen
innerhalb einer Scheibe erhöht werden.
Dadurch wird ein hochempfindliches Laser-Gyrosystem realisiert.
Wenn der Laserstrahl auf die zur Zentralachse des Zylinders
senkrechte Ebene in einer leichten Neigung auftrifft, so kann
der Lichtstrahl einer schraubenlinienförmigen Bahn entlang der
Kreisbahn am Umfang der Hauptgyrostruktur 1 folgen. Auf diese
Weise erscheint der Lichtstrahl an einem Austrittspunkt, der
in Höhenrichtung gegenüber dem Eintrittspunkt versetzt ist.
Hierin liegt der Grund dafür, daß die optische Achse des Detektors
gegenüber derjenigen des Laserstrahls in Fig. 4 geneigt
ist.
Wie oben beschrieben, hat das erfindungsgemäße Laser-Gyrosystem
ein optisches System, das einfach, stabil und mit geringem
Gewicht ausgebildet sein kann. Es kann eine ebenso hohe
Empfindlichkeit wie das optische Faser-Gyrosystem haben.
Das erfindungsgemäße Laser-Gyrosystem kann z. B. zur Steuerung
der Geschwindigkeit der Räder eines Fahrzeugs oder einer Roboterarmbewegung
verwendet werden.
Claims (1)
- Laser-Gyrosystem mit einer Hauptgyrostruktur (1), mit zwei an der Hauptgyrostruktur (1) angeordneten Strahlein- und -austrittsflächen (1 b, 1 c), zwischen denen ein Strahlteiler (2) angeordnet ist, mit einem Laseroszillator (3), der ein Lichtbündel emittiert, das vom Strahlteiler (2) in zwei Laserstrahlbündel geteilt wird, die die Hauptgyrostruktur (1) gegensinnig durchlaufen, und mit einer Detektoranordnung (4, 5) zur Bestimmung der optischen Phasendifferenz zwischen den beiden Laserstrahlbündeln, die gegensinnig die Hauptgyrostruktur (1) durchlaufen haben, dadurch gekennzeichnet, daß als Hauptgyrostruktur (1) ein optisch transparenter Zylinder vorgesehen ist, daß die Strahlein- und -austrittsflächen (1 b, 1 c) an dem Mantel des Zylinders ausgebildet sind und daß auf der restlichen Mantelfläche des Zylinders ein Reflektor (1 a) derart aufgebracht ist, daß die beiden Laserstrahlbündel beim gegensinnigen Durchlaufen der Hauptgyrostruktur (1) mehrfach am Reflektor (1 a) reflektiert werden.
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