DE3611867A1 - Geraet zur bestimmung der fliesseigenschaften von fliessfaehigen stoffen (suspensionen und fluide) - Google Patents
Geraet zur bestimmung der fliesseigenschaften von fliessfaehigen stoffen (suspensionen und fluide)Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßgerät zur Bestimmung der Fließeigenschaften
fließfähiger Stoffe, insbesondere von Suspensionen
wie sie im Bergbau (Kohle/Wasser und Kohle/Öl Suspensionen),
in der keramischen Industrie (keramische Massen),
in der Kunststoffindustrie (gefüllte Kunststoffe und Farbsuspensionen),
sowie in der Lebensmittelindustrie (Schokoladenmassen,
Saucen, Teige . . .) verarbeitet werden.
Es ist allgemein bekannt, daß die Fließeigenschaften fließfähiger
Systeme eine wichtige Kenngröße zur Berechnung und
Auslegung von Pumpen, Rohrleitungen und Verarbeitungsmaschinen
darstellen. Ferner kann nur in Kenntnis der Fließeigenschaften
bestimmter Massen (z. B. Schokoladen, Creme-
und Teigmassen) ein Produkt entsprechender Güte hergestellt
werden. In vielen Fällen wäre es von erheblichem Vorteil,
exakte Fließeigenschaften direkt in einem Behältnis (z. B.
Tank) messen zu können, ohne Proben für die rheologische
Messung im Labor entnehmen zu müssen. Unter den Fließeigenschaften
wird sowohl das reine "Fließen" (=Scherfließen)
nebst dem Auftreten einer "Fließgrenze" (=Mindestschubspannung
zum Fließen), sowie auch das "Gleitfließen" (Abgleiten an
der Wand) verstanden.
Herkömmlich erfolgt die Messung der Fließeigenschaften in
Viskosimetern unterschiedlicher Bauart. Rotationsviskosimeter,
bei welchen das zu untersuchende Fluid im Spalt zwischen
zwei konzentrischen Zylindern oder zwischen Kegel und Platte
beansprucht wird (Fa. Haake, Berlin; Fa. Coutraves, Zürich;
Fa. Brabender, Duisburg; Fa. Rheometrics, Frankfurt), sowie
Kapillarrheometer (Fa. Göttfert, Buchen; Fa. Schott, Hofheim;
Fa. Contravers, Stuttgart; Fa. Schwing, Neunkirchen-Vluyn)
sind die gebräuchlichsten Viskosimetertypen. Mit allen diesen
kommerziellen Viskosimetern ist es möglich, Fließkurven zu bestimmen,
welche das "Scherfließen" eines Fluids beschreiben.
Bereits bei der Messung einer Fließgrenze sind die meisten
Geräte überfordert.
Alleine Viskosimeter mit kraftgesteuerter Versuchsführung
sind hierzu in der Lage (Fa. Rheometrics, Frankfurt). Die
Kraftsteuerung eines Viskosimeters erfordert eine sehr aufwendige
und teure Meßtechnik. Die Kraft bzw. das Drehmoment
ist dabei Regelgröße, die Deformation des Materials
wird gemessen. Die Messung einer Fließgrenze ist durch die
Empfindlichkeit der Kraftaufnehmer nach unten begrenzt. Die
mit den meisten Geräten ermittelbaren Fließgrenzen sind lediglich
aus der Fließkurve extrapolierte Werte. Derartige Extrapolationsmethoden,
wie sie z. T. Standard sind (N. Casson,
Rheology of Disperse Systems, Pergamon Press. 1959; S. 84),
sind nicht in der Lage Fließgrenzen genau zu beschreiben.
(W. Heimann, A. Finke "Messung der Fließgrenze und ihre Berechnung
aus der Casson Gleichung", Zeitschrift für Lebensmitteluntersuchung
und Forschung 117 Band III (1962) S. 225-230).
Die direkte Messung von Gleitvorgängen ist in keinem
kommerziellen Viskosimeter möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein möglichst einfaches
und kostengünstiges Meßgerät zu schaffen, in welchem
das Scherfließen (Schubspannung als Funktion der Schergeschwindigkeit),
ebenso wie eine Fließgrenze mit hoher Genauigkeit,
gemessen werden kann. Darüber hinaus soll diese erfindungsgemäße
Vorrichtung die direkte Messung von Wandgleiten,
sowie die Quantifizierung des Wandrauhigkeitseinflusses auf
diese Effekte, ermöglichen. Das erfindungsgemäße Gerät soll
bei der Herstellung und Verarbeitung fließfähiger Massen einsetzbar
sein. Derartige Messungen sollen auch direkt in Behältnissen
erfindungsgemäß möglich gemacht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit
Hilfe des hydrostatischen Druckes der fließfähigen Masse
oder mittels Fremddruck die Masse in eine Kapillare gedrückt
wird. Bei Vorhandensein einer Fließgrenze fließt
die Masse soweit in die Kapillare bis der Reibungsdruckverlust
mit dem treibenden Druckgefälle im Gleichgewicht
steht. Die Meßkapillaren sind für sehr dünnflüssige Massen
vertikal angeordnet. Erfindungsgemäß resultiert aus dieser
Anordnung eine hohe Meßempfindlichkeit für die Ermittlung
einer Fließgrenze. Diese kann minimal ca. 0,01 Pa betragen.
Herkömmliche Meßgeräte sind wesentlich unempfindlicher. Bei
dem erfindungsgemäßen Gerät werden transparente Kapillaren
(Glas, Plexiglas) verwendet. Nur die transparente Kapillare
ermöglicht die Beobachtung der Flüssigkeitsfront. Mit Hilfe
der ermittelbaren Meßdaten, Geschwindigkeit der Flüssigkeitsfront
als Funktion der Zeit bzw. der Einlauflänge, sind die
Stoffeigenschaften Viskosität, Fließgrenze und Gleitverhalten
in der nachfolgend beschriebenen Weise quantifizierbar.
Die Messung des Scherfließens, d. h., die Ermittlung einer Fließfunktion
(Schubspannung als Funktion der Schergeschwindigkeit),
resultiert erfindungsgemäß aus einer Messung der Geschwindigkeit
der Flüssigkeitsfront in der Messkapillaren. Aus der momentanen
Geschwindigkeit der Flüssigkeitsfront errechnet sich mit
Hilfe der Kapillarengeometrie ein momentaner Volumenstrom. Die
scheinbare momentane Schergeschwindigkeit (=scheinbares Schergefälle)
errechnet sich gemäß Gleichung (1)
( s =scheinbare momentane Schergeschwindigkeit; =momentaner
Volumenstrom; R =Kapillarradius)
Aus der scheinbaren momentanen Schergeschwindigkeit errechnet
sich für Massen, welche kein newtonisches Fließverhalten zeigen,
die wahre momentane Schergeschwindigkeit nach der Gleichung (2).
(Rabinowitsch B. (1929), Z. Phys. Chem. 145A,1)
(τ =momentane Wandschubspannung in der Messkapillare; w =
wahre momentane Schergeschwindigkeit)
s und w sind Schergeschwindigkeiten (=Schergefälle an der Kapillarwand. Für newtonisches Fließverhalten gilt w
s und w sind Schergeschwindigkeiten (=Schergefälle an der Kapillarwand. Für newtonisches Fließverhalten gilt w
Die momentane Wandschubspannung berechnet sich nach Gleichung (3).
(Δ P* = momentanes Druckgefälle; L* = zum Zeitpunkt der momentanen
Messung von der fließfähigen Masse bereits durchflossene
Kapillarlänge)
Das momentane Druckgefälle Δ P* ist bei horizontal angeordneter
Kapillare konstant. Bei vertikaler Kapillare ist Δ P*eine Funktion
des hydrostatischen Drucks gemäß Gleichung (4)
Δ P* = P 1 - ρ g · L* (4)
(P 1 = Druck am Kapillareintritt = hydrostatischer Druck der im
Vorratsgefäß eingefüllten Masse + einem evtl. angelegten Fremddruck
P f ; p = Dichte der fließfähigen Masse; g = Erdbeschleunigung)
Sofern die zu untersuchende fließfähige Masse eine Fließgrenze
besitzt, stoppt der Fließvorgang dieser Masse in der Meßkapillare
an der Stelle L, an welcher die Wandschubspannung nach Gleichung (3)
der Fließgrenze (= kritische Wandschubspannung für den Beginn
des Scherfließens) entspricht. Bei dem erfindungsgemäßen Gerät
ist durch die Verwendung transparenter Meßkapillaren, die Halteposition
L der Flüssigkeitsfront genau ermittelbar.
Bei Flüssigkeiten mit hoher Oberflächenspannung muß der kapillare
Unterdruck berücksichtigt werden. Die treibende Druckdifferenz in
der Meßkapillare Δ P setzt sich damit additiv aus dem hydrostatischen
Druck im Vorratsgefäß, einem eventuell angelegten Fremddruck
und dem kapillaren Unterdruck zusammen. (siehe Gleichung (5)).
Δ P* = P f + ρ g · (H-L*) + P k (5)
(P f = angelegter Fremddruck; H = Füllhöhe des Vorratsgefäßes;
P k = kapillarer Unterdruck in der Meßkapillare)
Bei Vorhandensein einer Fließgrenze wird der kapillare Unterdruck
die Fließstrecke L in der Meßkapillare um die Strecke l k
verlängeren. Dabei ist l k gleichbedeutend mit der kapillaren
Steighöhe. Diese wird erfindungsgemäß mittels einer Referenzkapillare
im Vorratsgefäß ermittelt. Die Fließgrenze berechnet
sich in diesem Fall nach Gleichung (6).
(τ 0 = Fließgrenze)
Das Auftreten von Wandgleiteffekten ist aufgrund der erfindungsgemäß
verwendeten transparenten Meßkapillaren direkt beobachtbar.
Bei wandgleitenden Massen, in welchen keine sichtbaren
Einzelpartikeln vorhanden sind, kann mit Hilfe von Farbmarkierungen,
welche erfindungsgemäß am Kapillareintritt injiziert
werden können, das Abgleiten an der Kapillarwand sichtbar
gemacht werden. Die Geschwindigkeitsmessung der Farbmarkierungen
liefert die Wandgleitgeschwindigkeit.
Die Messung mit zwei Kapillaren unterschiedlichen Durchmessers
erlaubt auch eine rechnerische Bestimmung der Gleitgeschwindigkeit
nach einem Berechnungsverfahren von Mooney (Mooney M.
(1931): "Explicit formulas for ship and fluidity; J. Rheology
2, 210-222).
Das erfindungsgemäße Gerät macht die Messung mit mindestens 4
Kapillaren in einem Meßgang möglich.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben.
Fig. 1 schematischer Längsschnitt des erfindungsgemäßen
Gerätes für die Labormessung
Fig. 2 Draufsicht des in Fig. 1 dargestellten Gerätes
Fig. 3 spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gerätes als Sonde zur Messung direkt in Behältnissen
In Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Gerät in der Ausführung
für Messungen im Labor in seinem Längsschnitt dargestellt.
Der Vorratsbehälter (1) ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt
(1 a-1 d), um eine einfache Zerlegung und Reinigung des
Gerätes zu gewährleisten. Der Mittelteil des Vorratsgefäßes
1 b besitzt eine nach oben konisch zulaufende Innenwand zur
besseren Abführung von aufsteigenden Lufteinschlüssen, welche
beim Eingießen der zu untersuchenden fließfähigen Masse im
Fuß des Vorratsgefäßes gebildet werden können. Die in eine
Halterung (9) eingeklebten Meßkapillaren werden in den Mittelteil
des Vorratsgefäßes eingeschraubt. Die Enden der Kapillaren
tauchen dabei in die zu untersuchende fließfähige Masse ein.
Die Anzahl der auf dem Umfang verteilten Meßkapillaren ist
grundsätzlich beliebig. Um eine gute Handhabung zu gewährleisten,
werden jedoch 2-6 Kapillaren verwendet. (Fig. 2 zeigt ein
Beispiel mit 4 Kapillaren in 90° Anordnung über dem Umfang
verteilt). Die Anzahl, der mit einer Gerätefüllung durchführbaren
Versuche, ist durch die Anzahl der Kapillaren vorgegeben
(Reproduzierbarkeit). Das Einbringen von Farbmarkierungen
zur Messung des Gleitverhaltens erfolgt über eine Injektionsstelle
(6) in der Kapillarhalterung (9). Ein am oberen Kapillarende
angekuppeltes Ventil (8) ermöglicht die Belüftung
(Öffnung) der Kapillare bei Beginn der Messung. Zur Stabilisierung
der Meßkapillaren ist am oberen Teil des Vorratsgefäßes
(1 a) eine Halterung für die Meßkapillaren (7) angebracht.
Eine Referenzkapillare (4) zur Messung der kapillaren Steighöhe
der zu untersuchenden fließfähigen Masse ist im Deckel
des Vorratsgefäßes (3) höhenverstellbar eingebaut. Eine
weitere Bohrung (5) im Deckel des Vorratsgefäßes dient zur
Belüftung, um bei der Messung einen Unterdruck im Vorratsgefäß
zu vermeiden. Durch eine dritte im Deckel (3) befindliche
Bohrung (10) wird ein Thermometer in die zu untersuchende
fließfähige Masse eingeführt.
Das erfindungsgemäße Gerät in Fig. 1 und Fig. 2 arbeitet in
der Weise, daß nach dem Einfüllen der Untersuchungsmasse
der Vorratsgefäßdeckel (3) geschlossen wird. Die Referenzkapillare
ist so eingestellt, daß sie leicht (ca. 1-2 mm) in
die Untersuchungsmasse eintaucht. Die Messung wird durch
Öffnen des Ventils (8) gestartet. Die Geschwindigkeit der
in der Kapillare aufsteigenden Untersuchungsmasse kann mit
Hilfe einer auf den Meßkapillaren aufgebrachten mm-Skala
und einer entsprechenden Zeitmessung ermittelt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
wird die Fließgeschwindigkeit mittels einer
optischen Meßeinrichtung vorgenommen, sodaß die Längenskala
auf den Meßkapillaren entfällt. Die optische Fließgeschwindigkeitsmessung
erlaubt prozessorgesteuert auch
die Messung sehr dünnflüssiger und damit in der Meßkapillare
sehr schnell fließender Massen. Entsprechend einer
besonderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
wird dieser als Meßsonde ausgebildet. Diese Ausführung
ist in Fig. 3 dargestellt.
Dem Vorratsbehälter für das zu untersuchende Fluid entspricht
in dieser erfindungsgemäßen besonderen Ausführung des Erfindungsgegenstandes
der Fluidbehälter (z. B. Tank), in dem
das zu messende Fluid sich befindet (A). Die Eintauchtiefe
des als Sonde ausgebildeten Erfindungsgegenstandes bestimmt
den hydrostatischen Druck, der als treibendes Druckgefälle
wirkt.
Die Meßkapillare (B) ist in dieser Ausführung in das Sondengehäuse
(C) dichtend eingebaut. Der Innenraum der Sonde (F) ist
damit gegenüber dem Untersuchungsfluid ebenfalls abgedichtet.
An die Meßkapillare ist ein flexibler Pneumatikschlauch (D)
angeschlossen. Dieser wird durch den hohlen Führungsstab (H)
nach außen geführt. Am Schlauchende sitzt ein elektromagnetisch
gesteuertes 2/2 Wegeventil (K). Durch das Öffnen dieses Ventils
wird der Versuch gestartet. Das zu untersuchende Fluid
steigt in der Meßkapillare nach oben.
Dabei wird die Geschwindigkeit der aufsteigenden Fluidfront
entsprechend der speziellen Ausstattung der Laborausführung
des Erfindungsgegenstandes (Fig. 1 u. 2) mit
Hilfe eines optischen Meßaufnehmers (E) gemessen. Dieser
Aufnehmer besteht erfindungsgemäß aus einem Feld lichtempfindlicher
Sensoren. Die elektrischen Zu- und Ableitungen
für den optischen Meßaufnehmer, werden durch den Führungsstab
einer externen Meßelektronik zugeführt. Die Meßmöglichkeiten
bezüglich der rheologischen Kenngrößen: Fließverhalten,
Fließgrenze und Gleitverhalten entsprechen bis
auf die Möglichkeit des Einbringens von Farbmarkierungen
in die Kapillarströmungen dem erfindungsgemäßen Gerät für
den Laborbetrieb (Abb. 1 u. 2). Der optische Meßaufnehmer
(E) ist in den abgedichteten Sondeninnenraum (F) fest eingebaut.
Die Meßkapillare ist erfindungsgemäß mit Hilfe einer
Schnellkupplung (G) an den Pneumatikschlauch angeschlossen
und damit leicht auswechselbar.
Die Laboranordnung des Erfindungsgegenstandes kann in einer
weiteren abgewandelten Ausführungsform auch so getroffen
sein, daß die Meßkapillaren (2) horizontal in das Mittelteil
des Vorratsgefäßes (1 b) eingeschraubt sind. Da diese Ausführung
für schwer fließfähige Massen verwendet wird, ist
der Deckel des Vorratsgefäßes dann fest mit dem Vorratsgefäß
verschraubt und besitzt anstelle einer Belüftungsbohrung
einen Druckluftanschluß zum Aufbringen eines Fremddruckes.
In dieser Ausführung des Erfindungsgegenstandes
bleibt das Kapillarende offen (kein Ventil (8)) und der
Versuch wird mit Anlegen des Fremddruckes gestartet.
Die bevorzugten Geräteabmessungen liegen für die Laborausführung
bei einem Füllvolumen von 0,5-5 l, einer Gerätehöhe
von 250-400 mm, sowie Kapillarlängen von 150-350 mm
(vertikale Kapillaranordnung) bzw. 150-1500 mm (horizontale
Kapillaranordnung). Die Kapillarinnendurchmesser betragen
1-6 mm, bei der horizontalen Anordnung bis 20 mm. Die Ausführung
des Erfindungsgegenstandes als Sonde hat als bevorzugte
Abmessungen für den Sondenkörper einen Außendurchmesser
von 30-50 mm und eine Länge von 200-300 mm. Die für die
Sondenausführung verwendeten Kapillaren besitzen bevorzugte
Innendurchmesser von 2-5 mm bei einer Länge von 200-
300 mm.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
kann vorgesehen sein, daß bei bestimmten Untersuchungsmassen
die Meßkapillaren als Einmalkapillaren verwendet
werden.
Zur Untersuchung fließfähiger Massen, die temperiert werden
müssen wird das Laborgerät in eine Temperierkammer eingebracht,
deren Front in Glas ausgeführt ist, um die Messungen
bei geschlossener Temperierkammer vornehmen zu können. Anstelle
einer speziellen Temperierkammer kann auch ein kommerzieller
Heizschrank mit Sichtfenster verwendet werden. Die
Ausführungsform als Meßsonde wird von der umgebenden Flüssigkeit
thermostatiert. Gegebenenfalls kann ein Vorwärmen erfolgen.
Für nicht aggressive Substanzen wird das erfindungsgemäße Gerät
in verschiedenen Ausführungsformen bezüglich des verwendeten
Materials gebaut: Plexiglas, Aluminium, Messing oder
Stahl (St. 37). Für aggressive Massen wird V2A Stahl oder
Glas verwendet.
Grundsätzlich werden der Rahmen der Erfindung und der wesentliche
Grundgedanke der Erfindung nicht verlassen, wenn das
erfindungsgemäße Gerät in der Weise abgewandelt wird, das
noch gewährleistet bleibt, das die Untersuchungssubstanz
durch transparente Kapillaren oder Rohre, unter Messung der
Geschwindigkeit von Farbmarkierungen bzw. der Flüssigkeitsfront,
sowie deren maximaler Einströmlänge bei Stillstand der
Massenfront, bewegt wird.
Claims (21)
1.) Gerät zur Messung des Fließverhaltens und des Gleitverhaltens,
sowie der Fließgrenze fließfähiger Massen
aus dem Bereich der Lebensmittelindustrie, Farbindustrie,
Pharmaindustrie, Kosmetikindustrie, Keramikindustrie und
des Bergbaus, dadurch gekennzeichnet, daß die Untersuchungsmasse
mittels hydrostatischem- oder Fremddruck in transparente
Kapillaren gedrückt wird, daß die Geschwindigkeit
der Massenfront oder injizierter Farbmarkierungen, sowie
die maximale Einströmlänge bei Stillstand der Massenfront
gemessen wird.
2.) Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßkapillaren vertikal angeordnet sind.
3.) Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkapillaren horizontal angeordnet sind.
4.) Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Enden der Meßkapillaren mittels Ventilen bei Versuchsbeginn
geöffnet werden.
5.) Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vorratsgefäß im Mittelteil (1 b)
konisch verlaufende Innenwandung besitzt. (Besseres Entweichen
von evtl. eingeschlossenen Luftblasen).
6.) Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei bis sechs Meßkapillaren über
den Umfang verteilt angebracht sind.
7.) Gerät nach den Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels einer Referenzkapillaren die kapillare
Steighöhe gemessen wird.
8.) Gerät nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkapillaren (bzw. Meßrohre) transparent sind.
9.) Gerät nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß glatte Kapillaren verwendet werden.
10.) Gerät nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß rauhe Kapillaren zur Messung von Rauhigkeitseinflüssen
verwendet werden.
11.) Gerät nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß Längenskalen (mm) auf oder neben den
Kapillaren angebracht sind.
12.) Gerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsgefäßdeckel eine Belüftungsbohrung
und eine Bohrung zum Einführen eines Thermometers
besitzt.
13.) Gerät nach Anspruch 3 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsgefäßdeckel einen Druckluftanschluß
besitzt.
14.) Gerät nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß es zur Thermostatierung in eine Thermostatierkammer
mit quadratischer Grundfläche und einer
Frontwand aus Glas, eingebaut wird.
15.) Gerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kapillaren als Einmalkapillaren
verwendet werden.
16.) Gerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am Eintritt der Meßkapillaren eine
Bohrung zum Injizieren von Farbmarkierungen mittels
einer Injektionskanüle vorgesehen ist.
17.) Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es in seiner Bauform als Meßsonde eingesetzt werden
kann, wobei ein Eintauchen des erfindungsgemäßen
Gerätes in die zu untersuchende Flüssikkeit erfolgt.
18.) Gerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß Meßkapillare und optischer Meßaufnehmer dichtend
in das Sondengehäuse eingebaut sind.
19.) Gerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß ein durch einen hohlen Führungsstab geführter
Pneumatikschlauch die Meßkapillare mit der Umgebung
verbindet.
20.) Gerät nach Anspruch 17 und 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkapillare mittels einer Schnellkupplung
mit dem Pneumatikschlauch verbunden ist.
21.) Gerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der optische Meßaufnehmer durch eine transparente
Zwischenwand von der Meßkapillare dichtend
getrennt eingebaut ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863611867 DE3611867A1 (de) | 1986-04-09 | 1986-04-09 | Geraet zur bestimmung der fliesseigenschaften von fliessfaehigen stoffen (suspensionen und fluide) |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863611867 DE3611867A1 (de) | 1986-04-09 | 1986-04-09 | Geraet zur bestimmung der fliesseigenschaften von fliessfaehigen stoffen (suspensionen und fluide) |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3611867A1 true DE3611867A1 (de) | 1987-10-15 |
DE3611867C2 DE3611867C2 (de) | 1989-11-16 |
Family
ID=6298270
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863611867 Granted DE3611867A1 (de) | 1986-04-09 | 1986-04-09 | Geraet zur bestimmung der fliesseigenschaften von fliessfaehigen stoffen (suspensionen und fluide) |
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DE (1) | DE3611867A1 (de) |
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