DE3610921A1 - Elektrisch widerstandsbeheiztes, flaechiges heizelement - Google Patents
Elektrisch widerstandsbeheiztes, flaechiges heizelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisch widerstandsbeheiz
tes, flächiges Heizelement mit einem Träger, auf den
eine metallische Schicht aufgebracht ist.
Auf verschiedenen Gebieten ist es erforderlich, Wärme
strahlung abstrahlende Flächen zur Verfügung zu haben.
Ein praktisches Beispiel hierfür ist ein abgeschlosse
ner Raum, der eine vorbestimmte Temperatur aufweisen soll.
Auch auf militärischem Gebiet werden Wärme abstrahlen
de Körper oder Flächen benötigt, deren Strahlungsspek
trum im Bereich passiv arbeitender Infrarotfühler, wie
z.B. Wärmebildgeräte und Radiometer liegt.
Mit der Einführung von militärischen Aufklärungsfüh
lern, die besonders in den Wellenlängenbereichen von 3
bis 5 µm und 8 bis 14 µm, aber auch im Bereich der pas
siven Radiometrie bei 35 GHz arbeiten, ergibt sich die
Notwendigkeit, die Truppe mit Wärmestrahlung abstrahlen
den Übungszielen auszustatten, mit den sie den Einsatz
von im thermischen Infrarot arbeitenden Aufklärungs-
und Zieleinrichtungen üben kann.
Auch lassen sich im Bereich der militärischen Tarnung
und Täuschung Wärmestrahlung abstrahlende Flächen und
Körper zur Darstellung von Lock- und Täuschzielen ein
setzen.
Gerade beim Einsatz militärischer Übungsziele oder
Täuschziele sind im allgemeinen elektrische Versorgungs
spannungen über 24 Volt (Batteriespannungen) nicht ver
fügbar, und Spannungen über 42 Volt (Schutzkleinspannung
nach VDE) sind aus Sicherheitsgründen nicht zulässig.
Infolgedessen können keine elektrisch widerstandsbeheiz
te Übungsziele eingesetzt werden, die aufgrund ihrer
hochohmigen Eigenschaft eine hohe Versorgungsspannung be
nötigen. Andererseits sind auch aus Widerstandsdrähten
aufgebaute, flächige Übungsziele nicht gut geeignet,
da sie bei Beschuß nur eine geringe Bestandsfestigkeit
besitzen, weil in kürzester Zeit so viele elektrische
Widerstandsdrähte durch Treffer unterbrochen sind, daß
das Übungsziel als ganzes ausfällt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Heiz
element der eingangs genannten Art zu schaffen, welches
kostengünstig hergestellt werden kann und niederohmige
Eigenschaften aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Träger ein elektrisch leitendes Material, welches
aufgrund der Einlagerung von mindestens einem aus der
Leitruß- Kohlenstoff- Graphit- und Metallteilchen umfas
senden Gruppe ausgewählten Stoff elektrisch leitend ist,
und/oder ein Kunststoffmaterial mit elektrischer Eigen
leitung umfaßt, und daß die metallische Schicht eine Dic
kenabmessung zwischen etwa 0,1nm und 2 µm aufweist.
Das erfindungsgemäße Heizelement zeichnet sich dadurch
aus, daß auf einem Träger, der eine geringere spezifi
sche Leitfähigkeit als ein Metall aufweist, eine
metallische Schicht aufgebracht ist, die eine geringe
Dickenabmessung aufweist. Elektrisch gesehen bedeu
tet dies, daß ein kleiner und ein größerer elektrischer
Widerstand parallel zueinander geschaltet sind. Fließt
durch diese Parallelschaltung ein Strom, so verteilt
sich dieser auf die parallel geschalteten Widerstände
entsprechend dem Ohm′schen Gesetz. Der elektrische Wider
stand der metallischen Schicht ist wesentlich kleiner als
derjenige des Trägers, so daß auch ein entsprechend größe
rer Strom durch diese dünne metallische Schicht fließt.
Der durch die metallische Schicht fließende Strom reicht
an und für sich aus, daß eine freie metallische Schicht
dieser Dickenabmessung schmilzt, wenn ein solcher Strom
durch sie hindurchfließt. In überraschender Weise hat
sich aber nun gezeigt, daß der Träger aus dem erfindungs
gemäß vorgesehenen Material eine ausreichende Wärmemen
ge von der metallischen Schicht aufnimmt, so daß deren
Schmelzen verhindert wird.
Durch den elektrischen Widerstand der metallischen Schicht
wird im wesentlichen der Gesamtwiderstand der Parallel
schaltung aus metallischer Schicht und Träger bestimmt,
und zwar ist es möglich, diesen Gesamtwiderstand ausrei
chend niederohmig zu halten, so daß mit einer Spannungs
versorgung von z.B. 24 Volt eine Erwärmung des Heizele
mentes erhalten wird, die für dessen Verwendung als Wär
meziel ausreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes er
geben sich aus den Unteransprüchen. So läßt sich vorteil
hafterweise statt einer metallischen Schicht auch eine
Metalloxydschicht z.B. Indiumzinnoxid, verwenden. Ist der
Träger plattenförmig ausgebildet, so kann dessen Steifigkeit in
Abhängigkeit von der Flächengröße ausreichen, daß das
Heizelement frei als Wärmeziel ohne zusätzliche Stützflä
chen aufgestellt werden kann. Die Ausbildung des Trägers
in der Form einer Folie hat den Vorteil, daß beispiels
weise das Heizelement aufgewickelt werden kann. Ferner
könnte das Heizelement auch Oberflächenwölbungen folgen.
Von besonderem Vorteil ist, wenn die metallische Schicht
auf den Träger derart aufgebracht wird, daß sich Muster
ergeben. Ein solches Muster könnte beispielsweise ein
mäanderförmig verlaufender "Heizstreifen" sein. Auch
könnte das Muster die Form eines militärischen Objektes
aufweisen. In vorteilhafter Weise lassen sich auch durch
unterschiedliche Ausbildung der Dickenabmessung der metal
lischen Schicht Muster erzeugen, die ihre Eigenheit ins
besondere durch Bereiche unterschiedlicher Ausstrahlungs
intensität erhalten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläu
tert. Es zeigt:
Fig. 1 Eine Teilschnittdarstellung eines flächigen
Heizelementes gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung, wobei die Randkontaktierung
auch gezeigt ist,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das flächige Heizele
ment gemäß Fig.1,
Fig. 3 das elektrische Ersatzschaltbild für ein
flächiges Heizelement gemäß Fig. 2,
Fig. 4 ein elektrisches Ersatzschaltbild eines
flächigen Heizelementes gemäß Fig. 2, wobei
die metallische Schicht und der Träger als
ein einziger elektrischer Widerstand darge
stellt sind, und
Fig. 5 ein flächiges Heizelement nach einer anderen
Ausführungsform nach der Erfindung, wobei
die metallische Schicht Bereiche unterschied
licher Dickenabmessung aufweist.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Träger bezeichnet, der aus einer
handelsüblichen, mit Kohlenstoff beladenen Polykarbonat
folie besteht. Die Schichtdicke dieser Folie beträgt
100 µm und ihr Quadratwiderstand 80 Ohm. Auf eine Seite
der Polykarbonatfolie ist eine dünne Schicht aus Alumi
nium mit einer Dickenabmessung von einigen Nanometern
durch z.B. Aufdampfen oder Aufstäuben aufgebracht.
Ihre optische Durchlässigkeit beträgt 30% und sie weist
einen Quadratwiderstand von 7 Ohm auf.
Üblicherweise wird der elektrische Widerstand einer elek
trisch leitenden Schicht als Flächenwiderstand angegeben.
Bei entsprechender geometrischer Anordnung der Elektro
den, also in dem Fall, wenn der Abstand zwischen den
Elektroden und die Länge der Elektroden gleich sind,
spricht man von einem Quadratwiderstand, der bei homo
genem Material geringer Schichtdicke kennzeichnend für
das gesamte Material ist.
Fig. 2 zeigt eine solche quadratische Anordnung in Drauf
sicht. Hier sind beide, einander gegenüberliegende Elek
troden 3 zu erkennen.
Fig. 3 zeigt das elektrische Ersatzschaltbild eines flä
chigen Heizelementes gemäß Fig. 1 bzw. 2. Der elektrische
Widerstand R Alu der Aluminiumschicht von 7 Ohm und der
elektrische Widerstand der kohlenstoffbeladenen Polykar
bonatfolie R c von 80 Ohm sind parallel geschaltet, und
es ergibt sich ein Gesamtwiderstand R ges von 6,43 Ohm. Bei
einer angelegten Versorgungsspannung von 24 Volt ergibt
sich ein Gesamtstromfluß I ges von 3,73 A. Die in Wärme
umgesetzte Leistung P beläuft sich auf 89,52 Watt und wird
überwiegend als Wärmestrahlung abgeführt.
Die Berechnung der Einzelströme in den einzelnen Zweigen
ergeben für den Strom I Alu durch die Aluminiumschicht
3,43 A und den Strom I c durch die kohlenstoffbeladene
Polykarbonatfolie 0,30 A. Die Leitfähigkeit der dünnen
Aluminiumschicht trägt also überproportional zur Leit
fähigkeit der Gesamtanordnung bei und nahezu der ge
samte elektrische Strom fließt durch die Aluminiumschicht.
In Fig. 4 ist ein Ersatzschaltbild des Stromkreises dar
gestellt, welches die physikalischen Zusammenhänge bei
dem erfindungsgemäßen Heizelement gut wiedergibt. Die
beiden Flächenwiderstände R Alu und R c sind hierbei nicht
als einzelne Bestandteile des Stromkreises zu sehen,
sondern als ein Gesamtwiderstand R Alu/c , bei dem R Alu
überwiegend den Stromfluß bestimmt und R c vorwiegend
zur Wärmeableitung der in R Alu erzeugten Wärmeenergie
dient.
Bei einem Kontrollversuch wurde eine nichtleitfähige
Folie mit Aluminium bedampft derart, daß die Aluminium
schicht einen Quadratwiderstand von 7 Ohm aufwies. Als
diese Anordnung mit der gleichen elektrischen Leistung
beaufschlagt wurde, wie die vorhergehend beschriebene,
schmolz die aufgedampfte Aluminiumschicht sofort, da die
erzeugte Wärmeenergie nicht abgeführt werden konnte.
Es ergibt sich somit, daß die Leitfähigkeit der kohlen
stoffbeladenen Polykarbonatfolie nur wenig zu der elek
trischen Leitfähigkeit der gesamten Anordnung beiträgt,
ihre aufgrund der elektrischen Leitfähigkeit erhöhte
Wärmeleitfähigkeit jedoch von großer Bedeutung ist, um
die in der Aluminiumschicht erzeugte Wärmeenergie abzu
führen.
Insbesondere bei der Verwendung von Aluminium für die
metallische Schicht ergibt sich ein besonderer Vorteil,
der darin besteht, daß der positive Temperatur-Koeffi
zient des Aluminiums überproportional in den gesamten
Wirkungsmechanismus eingeht. Mit zunehmender Temperatur
nimmt die Leitfähigkeit des Aluminiums ab und wirkt da
mit dem negativen Temperatur-Koeffizienten des in der
Polykarbonatfolie vorhandenen Kohlenstoffes entgegen,
dessen Leitfähigkeit mit zunehmender Temperatur zunimmt.
Da die Aluminiumschicht den wesentlichen Anteil an der
Gesamtleitfähigkeit der Anordnung liefert, geht der po
sitive Temperatur-Koeffizient überproportional ein und
kann damit eingesetzt werden, eine Strombegrenzung zu
bewirken.
Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform eines elektri
schen Heizelementes nach der Erfindung. In einem Bereich
der metallischen Schicht 2 wurde durch Aufdampfen von
Streifen 4 unterschiedlicher Dickenabmessung unterschied
liche Leitfähigkeiten erzeugt, die in einem Wärmebild
analog zu einem Graukeil im sichtbaren Bereich als Be
zugsstrahler dienen, mit denen Kontrast und Helligkeit
eines Wärmebildgerätes für Meßzwecke kalibriert werden
können. Allgemein laßt sich durch Ausbilden von Berei
chen unterschiedlicher Dicke bei der metallischen Schicht
ein Strahlungstemperaturprofil erzeugen. So kann bei
spielsweise ein stark strahlendes Wärmemuster vor einem
weniger stark wärmestrahlenden Hintergrund dargestellt
werden.
Vorstehend wurden Ausführungsformen von flächigen Heiz
elementen nach der Erfindung im Zusammenhang mit Wärme
zielen und Übungszielen näher erläutert. Das erfindungs
gemäße, flächige Heizelement läßt sich aber auch bei
spielsweise zur Auskleidung von Wärmeschränken verwenden.
Ferner kann es , wenn der Träger als eine flexible Folie
ausgebildet ist, beispielsweise als Heizung für Schlaf
säcke, Zeltböden oder Autositze eingesetzt werden.
Claims (11)
1. Elektrisch widerstandsbeheiztes, flachiges Heizele
ment mit einem Träger, auf dem eine metallische Schicht
aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (1) ein elektrisch leitendes Material,
welches aufgrund der Einlagerung von mindestens einem aus
der Leitruß-, Kohlenstoff- Graphit- und Metallteilchen umfas
senden Gruppe ausgewählten Stoff elektrisch leitend ist,
und/oder ein Kunststoffmaterial mit elektrischer Eigenlei
tung umfaßt, und daß die metallische Schicht (2) eine Dic
kenabmessung zwischen etwa 0,1 nm und 2 µm aufweist.
2. Heizelement nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die metallische Schicht
(2) eine Metalloxydschicht ist.
3. Heizelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (1) plat
tenförmig ist oder die Form einer Folie aufweist.
4. Heizelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß auf beide Sei
ten des Trägers (1) eine metallische Schicht aufgebracht
ist.
5. Heizelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Dickenab
messung der metallischen Schicht 0,5 nm bis 1 µm, vorzugs
weise 0,8 nm bis 0,8 µm und besonders bevorzugt 1nm bis
0,5 µm beträgt.
6. Heizelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die metalli
sche Schicht (2) durch Aufstäuben oder Bedampfen auf
den Träger (1) aufgebracht ist.
7. Heizelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß sich eine
wärmeisolierende Schicht und/oder eine Schutzschicht auf
der metallischen Schicht (2) befindet.
8. Heizelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die metallische Schicht
(2) einen elektrischen Quadratwiderstand in der Größenordnung
von 1 bis 20 Ohm aufweist.
9. Heizelement nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die
metallische Schicht (2) Bereiche unterschiedlicher Dic
kenabmessung aufweist.
10. Heizelement nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die
metallische Schicht (2) die Form eines Musters aufweist.
11. Heizelement nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die unterschiedlichen
Dickenabmessungen der metallischen Schicht (2) ein Muster
festlegen.
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DE19863610921 DE3610921A1 (de) | 1986-03-24 | 1986-03-24 | Elektrisch widerstandsbeheiztes, flaechiges heizelement |
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Publications (1)
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