DE3609747A1 - Vorrichtung zum entleeren von silos - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ent­ leeren von Silos, deren Füllung aus nicht rieselnden In­ dustrieabfällen mittels Abräumorganen einem lotrechten mittleren Fallschacht aus im Abstand parallel übereinan­ der montierten Ringscheiben radial zugeführt und unten durch einen Förderer abgenommen wird.

Bei der Fertigung von Teppichböden werden die Seitenkanten der beliebig langen Teppichbodenbahnen beschnitten und die­ se langen anfallenden Seitenkanten als Abfall in kleine Stücke gehäckselt. Die Beseitigung dieses Abfalles auf Müllhalden erfordert erhebliche Kosten, die die Kosten der herzustellenden Teppichböden erheblich verteuern. Man ist daher schon dazu übergegangen, diese Abfälle zu ver­ gasen und das erzeugte Gas für Heizzwecke des Herstellungs­ betriebes auszunutzen. Dabei ist es allerdings erforder­ lich, die großen Abfallmengen vorübergehend zu lagern. Zu diesem Zweck hat man versucht, auf Lagersilos zurückzu­ greifen, aus denen der eingefüllte Abfall am Unterende durch einen unten eingeführten Förderer entnommen wird.

Dies führte jedoch zu starken Zusammenballungen, die jede weitere Abnahme durch den Förderer verhindern und sogar zu Brüchen des Förderers führte. Es wurde sodann auf einen Silo mit einer Entnahmevorrichtung nach der DE-OS 31 37 325 zurückgegriffen, um den Abfall dem mittleren Fallschacht durch Abräumorgane zuzuführen und den Abfall dann im Schacht niederfallen zu lassen und am Unterende des Schachtes durch einen Förderer abnehmen zu können.

Es hat sich jedoch gezeigt, daß die bei der Teppichboden­ herstellung anfallenden Abfälle im Fallschacht häufig hän­ genbleiben, zu Brückenbildungen und zu Verstopfungen führten.

Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, bei Silos mit einer Entleerung durch einen Fallschacht und zum Fall­ schacht fördernden Abräumorganen den Schacht absolut sicher für das Nachfallen der Abfälle freizuhalten und Brückenbil­ dungen und Verstopfungen des Schachtes auszuschalten.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß durch den Schacht ein langer, aufgehängter, in schlenkernde Bewegung versetzbarer Gegenstand verläuft.

Während des Siloentleerungsbetriebes ist es also lediglich erforderlich, den länglichen Gegenstand durch einen Antrieb in schlenkernde Bewegung zu versetzen, wodurch die durch die Abräumorgane in den Schacht geförderten Abfälle durch diese schlenkernde Bewegung am Hängenbleiben und an einer Brückenbildung im Schacht gehindert werden, so daß die Ab­ fälle im Schacht nach unten absinken und unten durch einen Förderer angenommen werden können.

Als langer in schlenkernde Bewegung versetzbarer Gegen­ stand kommt vor allem ein Seil, vorteilhaft ein von einem Kunststoffschlauch ummanteltes Stahlseil in Betracht oder auch eine Kette, eine biegsame Stange oder gelenkig anein­ ander gereihte Stäbe oder dergleichen.

Für den Ausdruck langer Gegenstand wird nachstehend ein­ fach die Bezeichnung "Seil" verwendet.

Das Seil wird am Oberende im oberen Schacht, z.B. an einer mit kleiner Drehzahl um die Schaftachse antreibbaren Kur­ belstange lösbar aufgehängt und führt durch den Umlauf der Kurbelstange die schlenkernde Bewegung zum Freihalten des Schachtes aus.

Es hat sich gezeigt, daß die Ausführung nach der Erfindung auch für sonstige nicht rieselnde, leichte Industrieabfälle verwendbar ist, z.B. für Holzschnitzel, Fellabfälle aus Gerbereien, Weintraubentrester oder dergleichen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 ein Seil für den Einbau in einen mittleren Schacht eines Lagersilos in Seitenansicht und

Fig. 2 einen Lagersilo mit mittlerem Fallschacht und dem eingebauten, antreibbaren Seil nach Fig. 1 im senkrechten Mittelschnitt.

Der Lagersilo 1 für Industrieabfälle 2 ist mit einem mitt­ leren lotrechten Fallschacht 3 versehen, der aus im Ab­ stand parallel übereinander montierten Ringscheiben 4 besteht. Mit dem Fallschacht 3 arbeiten im Silo an um­ laufend antreibbaren radialen Armen gelagerte und ab­ senkbare Abräumorgane 5 zusammen, die die Abfälle 2 dem Schacht 3 radial durch die Zwischenräume zwischen den Ringscheiben 4 zufördern.

Nach der Erfindung läuft durch den Schacht 3 von oben nach unten ein Stahlseil 6, welches von einem Schlauch aus ab­ riebfestem Kunststoff ummantelt ist. Dieses Stahlseil 6 ist am Oberende an einem durch einen Motor 7 um die Schlauchachse 3 a in Umdrehung mit geringer Drehzehl ver­ setzbaren Kurbelarm 8 lösbar aufgehängt, wobei der Aufhän­ gepunkt im Abstand von der Drehachse 3 a wählbar ist. Die Umlaufzahl der Kurbelstange liegt z.B. bei Entleerung von Teppichbödenabfällen zwischen etwa 180 bis 220 U/min.

Das Seil 6 ist am Unterende durch ein Gewicht 9 beschwert, um dadurch und durch die Umlaufzahl des Kurbelarmes 8 eine zu starke Schlenkeramplitude zu vermeiden, die zu einem stärkeren Abrieb an den Ringscheiben 4 führen würde. In gewählten Abständen ist das Seil 6 mit Anschlagstücken 10 aus abriebfestem Kunststoff versehen, die mit dem Seil fest verbunden werden.

An Stelle des Gewichtes 9 am freien Seilunterende ist es auch möglich, das Seil am Unterende vorteilhaft in der Schachtachse 3 a zu befestigen und dann das Seil schlaff durch den Schacht verlaufen zu lassen, so daß eine schlen­ kernde Seilbewegung erreichbar ist, aber die Schlenkeram­ plitude begrenzt wird.

Wie schon erwähnt, ist das Stahlseil 6 nach Fig. 1 und 2 auch durch eine Kette mit Kunststoffüberzug auf den Glie­ dern, durch eine mit einem Kunststoffschlauch ummantelte biegsame Metallstange oder auch durch gelenkig aneinander gereihte, mit Kunststoff ummantelte Stäbe zu ersetzen.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Entleeren von Silos, deren Füllung aus nicht rieselnden Industrieabfällen mittels Abräumorganen einem lotrechten mittleren Fallschacht aus im Abstand parallel übereinander montierten Ringscheiben radial zugeführt und unten durch einen Förderer abgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Schacht (3) ein langer aufgehängter, in schlenkernde Bewegung ver­ setzbarer Gegenstand (6) verläuft.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Gegenstand aus einem Seil (6), einer Kette, einer biegsamen Stange, aus gelenkig aneinander gereihten Stäben oder dergleichen besteht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der lange Gegenstand (6) am freien Unterende mit einem Gewicht (9) belastet ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Gegenstand (6) am Ober­ ende an einer mit kleiner Drehzahl um die Schachtachse (3 a) antreibbaren Kurbelstange (8) lösbar aufgehängt ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Gegenstand in Form eines Stahlseiles (6) von einem Kunststoffschlauch ummantelt ist und über seine Länge verteilt mit verschleißfesten Kunststoffanschlägen (10) versehen ist.