DE3607786A1 - Austrageinheit an behaeltern wie rundsilos oder bunkern, insbesondere fuer schwerfliessende und/oder anbackende schuettgueter - Google Patents
Austrageinheit an behaeltern wie rundsilos oder bunkern, insbesondere fuer schwerfliessende und/oder anbackende schuettgueterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Austrageinheit an
Behältern wie Rundsilos oder Bunkern, insbesondere für
schwerfließende und/oder anbackende Schüttgüter, mit
mindestens einem angetriebenen Räumarm, der in dem Be
hälter oberhalb einer mit einer Austragöffnung verse
henen Bodenfläche umläuft und in Umlaufrichtung vor
wärts gekrümmt ist.
Schüttgut-Behälter wie Rundsilos oder Bunker sind ins
besondere dann mit Austrageinheiten zur zwangsweisen
Entleerung ausgestattet, wenn das zu handhabende Schütt
gut schwerfließend ist und/oder zum Anbacken neigt.
Das Austragen des Schüttgutes aus Rundsilos, die mit
einer ebenen oder trichterförmigen Bodenfläche mit
kreisförmiger Austragöffnung ausgestattet sind, erfolgt
im Normalfall mittels eines einzelnen, über der Boden
fläche umlaufenden Räumarms, der (in der Draufsicht ge
sehen) vorzugsweise sichelförmig vorwärts gekrümmt ist.
Durch die Umlaufbewegung des Räumarms wird das Schütt
gut kontinuierlich der mittig angeordneten Austragöff
nung und durch diese hindurch den nachgeschalteten
Fördereinrichtungen zugeführt. Um erforderlichenfalls
sicherzustellen, daß das Schüttgut beim Entleerungs
vorgang zumindest annähernd in horizontal geschichte
ter Weise absinkt, kann oberhalb der Austragöffnung
und des Räumarms ein feststehender Kegelkörper vorge
sehen sein.
Zum Austragen von Schüttgütern aus Bunkern finden
vielfach Bunkerentleerungswagen Verwendung, deren
Austrageinheiten mehrere starr miteinander verbundene,
sichelförmig gekrümmte Räumarme aufweisen; diese sind
- abgesehen davon, daß sie mit dem Bunkerentleerungs
wagen beispielsweise in Längsrichtung des Bunker
schlitzes verfahren werden können - in entsprechender
Weise wirksam wie der bereits erwähnte, um eine orts
feste Drehachse umlaufende einzelne Räumarm.
Beim Entleeren von Behältern unter Verwendung der
bisher bekannten Austrageinheiten können Unzulänglich
keiten und Schwierigkeiten insbesondere dann entste
hen, wenn die Schüttgüter in Form von feinkörnigen
bis pulverförmigen mineralischen Stoffen vorliegen,
die dazu neigen, unter dem Druck der Schüttgutsäule
im Behälter und/oder unter dem Einfluß des Räumarms
bzw. der Räumarme zu kompaktieren oder zu brikettie
ren. Diese Eigenschaft kann beispielsweise dazu füh
ren, daß sich zwischen der Bodenfläche und der Unter
seite der vorhandenen Räumarme eine festverdichtete
Schüttgutschicht bildet. Diese wächst durch weiterhin
aufgepreßtes Material immer stärker an, hebt den Räum
arm bzw. die Räumarme unter elastischer Verformung
mehr und mehr an, verursacht erheblichen Verschleiß
und schließlich den Ausfall der Austrageinheit in
folge mechanischer Überbeanspruchung ihrer genannten
Bestandteile.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aus
trageinheit der eingangs erwähnten Gattung in der
Weise weiterzuentwickeln, daß sie auch im Falle
schwierig zu handhabender Schüttgüter einwandfrei
arbeitet und eine weitestgehende Entleerung des be
treffenden Behälters ermöglicht. Die Austrageinheit
soll insbesondere so beschaffen sein, daß im Arbeits
bereich des Räumarms bzw. der Räumarme auf der Boden
fläche entstandene kompaktierte bzw. brikettierte
Materialschichten fortlaufend zerstört oder aufgeris
sen werden bzw. die Entstehung derartiger Material
schichten verhindert oder zumindest behindert wird.
Die Erfindung wird durch eine Austrageinheit mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der der Erfindung zugrundeliegende Lösungsgedanke
besteht danach darin, jeden Räumarm der Austragein
heit an geeigneter Stelle mit widerstandsfähigen
Schneidteilen auszustatten, welche ggf. bereits die
Bildung störender Materialschichten unterhalb des
Räumarms bzw. der Räumarme be- oder verhindern. Die
zumindest der Bodenfläche des Behälters zugewandten
Schneidteile sollten dabei in der Weise angeordnet
sein, daß sie neben ihrer ohnehin vorhandenen Reiß-
und Schneidwirkung in Umlaufrichtung eine darüber
hinausgehende Ablösewirkung durch seitliches Ver
schieben des festgesetzten Materials in radialer
Richtung aufweisen.
Abhängig von den Eigenschaften des Schüttgutes ist
es unter Umständen bereits ausreichend, die Schneid
teile lediglich im Bereich des außenliegenden End
abschnitts des Räumarms anzuordnen (Anspruch 2).
Eine dieser Anordnung grundsätzlich entsprechende an
dersartige Ausführungsform des Erfindungsgegenstan
des besteht darin, die Schneidteile im Bereich des
außenliegenden Endabschnitts des Räumarms (d.h. im
Bereich der größeren Materialverdichtung, hervorge
rufen durch den Staudruck der Schüttgutsäule) dich
ter anzuordnen als im Böschungswinkelbereich
(d.h. im Bereich des eingangs erwähnten Kegelkörpers
mit lockerer Materialanhäufung).
Eine unterschiedlich dichte Bestückung mit Schneid
teilen läßt sich auch dadurch verwirklichen, daß die
Rückseite des Räumarms mit einer größeren Anzahl
Schneidteile ausgestattet ist als seine Vorderseite;
vorzugsweise liegen mehr als 60 % der Schneidteile
an der Rückseite (Anspruch 3).
Die Wirksamkeit der Schneidteile kann dadurch gestei
gert werden, daß diese in mehrere Reihen angeordnet
sind, wobei die verschiedenen Reihen zugehörigen
Schneidteile - in Umlaufrichtung gesehen - gegenein
ander versetzt liegen (Anspruch 4). Bei einer derar
tigen Ausführungsform laufen sämtliche Schneidteile
auf unterschiedlich bemessenen Kreisbahnen um.
Eine andere, verhältnismäßig wenig aufwendige Aus
führungsform des Erfindungsgegenstandes ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidteile lediglich an
der Rückseite des Räumarms liegen (Anspruch 5).
Die an der Rückseite des Räumarms liegenden Schneid
teile (vgl. die Ansprüche 4 und 5) können insbeson
dere so angeordnet sein, daß sie (entgegen der Um
laufrichtung) über die Rückseite hinausragen (An
spruch 6). Dadurch läßt sich das im Bereich der
Schneidteile befindliche Schüttgut leichter auflok
kern und mit dem übrigen Schüttgut vermischen. Unter
der Wirkung der Schneidteile wird die in Umlaufrich
tung liegende Vorderseite des Räumarms unter Umstän
den geringfügig nach unten gedrückt, wodurch sich die
Mitnahmewirkung des Räumarms verbessert.
Die bereits erwähnte zusätzliche Ablösewirkung in
radialer Richtung kann dadurch günstig beeinflußt
werden, daß die Längsachse der Schneidteile - in der
Draufsicht auf den sie tragenden Räumarm und in des
sen Umlaufrichtung betrachtet - mit der Verbindungs
linie durch die Räumarm-Drehachse einen von 90° ab
weichenden Winkel einschließt (Anspruch 7); bei einer
derartigen Ausführungsform sind die Schneidteile
- bezogen auf ihre zugehörige Kreisbahn - nicht tan
gential, sondern schräg nach innen bzw. außen gerich
tet.
Zur Verbesserung der Austragwirkung trägt der außen
liegende Endabschnitt jedes Räumarms zusätzlich zu
mindest ein Umfangsschneidteil, dessen Außenkante
der sich an die Bodenfläche anschließenden Behälter
wandung mit geringem Abstand gegenüberliegt (An
spruch 8); die Umfangsschneidteile tragen dazu bei,
daß auch das im Übergangsbereich zwischen Bodenflä
che und Behälterwandung befindliche Schüttgut er
faßt und ausgetragen wird.
Die Widerstandsfähigkeit der Schneidteile bzw. Um
fangsschneidteile wird dadurch erhöht, daß diese zu
mindest teilweise aus besonders abriebfestem Werk
stoff, insbesondere Hartmetall (Anspruch 9), bestehen.
Es ist jedoch auch möglich, die Schneidteile bzw.
Umfangsschneidteile zumindest teilweise mit einer
durch Auftragschweißen aufgebrachten Panzerschicht
auszustatten.
Die Schneidteile sind vorzugsweise plattenförmig aus
gebildet (Anspruch 10), gegebenenfalls lösbar (ins
besondere über eine Schraubverbindung) an dem betref
fenden Räumarm befestigt (Anspruch 11). Die lösbare
Befestigung ermöglicht den Austausch oder den Abbau
der Schneidteile bzw. Umfangsschneidteile und damit
auch die Anpassung der Austrageinheit an wechselnde
Arbeitsbedingungen, insbesondere an Schüttgüter mit
unterschiedlichen Eigenschaften. Vorzugsweise ist
jedes lösbare Schneidteil bzw. Umfangsschneidteil
mit zwei Arbeitsabschnitten ausgestattet, die durch
Umsetzen am Räumarm nacheinander in ihre Arbeitslage
gebracht werden können.
Der Erfindungsgegenstand kann auch so ausgestaltet
sein, daß die Schneidteile bzw. Umfangsschneidteile
lageverstellbar an dem Räumarm gehalten sind (An
spruch 12); eine derartige Einstellbarkeit läßt sich
in einfacher Weise dadurch verwirklichen, daß zumin
dest eines der beiden miteinander zu verbindenden
Teile, nämlich der Räumarm oder das Schneidteil bzw.
Umfangsschneidteil, mehrere Befestigungsbohrungen
oder ein Langloch zur Aufnahme einer Klemmschraube
aufweist.
Soweit Hartmetallplatten zum Einsatz kommen, können
diese ggf. lösbar - insbesondere an den in Frage kom
menden Stirnflächen - der Schneidteile bzw. Umfangs
schneidteile befestigt sein, um diese bei wechselnden
Arbeitsbedingungen erforderlichenfalls durch Hartme
tallplatten mit anderen Eigenschaften (insbesondere
anderer Form, anderen Abmessungen) ersetzen zu kön
nen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
im einzelnen erläutert, in der mehrere Ausführungs
beispiele stark schematisiert dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Austragein
heit mit lediglich einem Räumarm,
an dessen Unterseite in zwei Reihen
angeordnete Schneidteile befestigt
sind,
Fig. 2 in gegenüber Fig. 1 vergrößertem
Maßstab in Seitenansicht ein plat
tenförmiges Schneidteil, dessen in
Umlaufrichtung vornliegende Stirn
seite mit einer Hartmetallplatte
bestückt ist,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Räumarm mit
lediglich an der Rückseite liegenden,
über diese hinausragenden Schneidtei
len,
Fig. 4a einen lotrechten Teilschnitt durch
einen Räumarm, an dessen Rückseite
ein mit mehreren Hartmetallplatten
bestücktes Schneidteil lösbar befe
stigt ist,
Fig. 4b eine Teilseitenansicht eines Räumarms
mit Anschlägen zur Befestigung und
Ausrichtung des in Fig. 4a dargestell
ten Schneidteils,
Fig. 5 die Lage eines Schneidteils, dessen
Längsachse - in der Draufsicht auf
den nicht dargestellten Räumarm und
in dessen Umlaufrichtung betrachtet -
mit der Verbindungslinie durch die
Räumarm-Drehachse einen Winkel von
mehr als 90° einschließt, und
Fig. 6 eine Teildraufsicht auf den in Fig. 1
dargestellten Räumarm, dessen außen
liegender Endabschnitt zusätzlich mit
mehreren der Behälterwandung zugewand
ten Umfangsschneidteilen ausgestattet
ist.
Die in Fig. 1 dargestellte, beispielsweise für einen
Rundsilo geeignete Austrageinheit weist einen einzi
gen Räumarm 1 auf, der um eine Drehachse 1 a in Rich
tung des Pfeiles 2 umläuft und in Umlaufrichtung
sichelförmig vorwärts gekrümmt ist.
Der Räumarm steht über eine einen Kreisabschnitt bil
dende Nabe 3 mit einem nicht dargestellten motori
schen Antrieb in Verbindung; dieser liegt außerhalb
des Bereichs einer Austragöffnung 4 a, die unterhalb
des Räumarms in einer Behälter-Bodenfläche 4 angeord
net ist. Durch die Drehbewegung des Räumarms 1 in Um
laufrichtung (Pfeil 2) wird das Schüttgut
kontinuierlich der Austragöffnung 4 a zugeführt und da
durch aus dem in Frage kommenden Behälter mit der sich
an die Bodenfläche 4 anschließenden Behälterwandung 5
entfernt.
Der Räumarm ist auf seiner der Bodenfläche 4 zugewand
ten Unterseite mit plattenförmigen Schneidteilen 6
ausgestattet, die in zwei Reihen 7 und 8 an seiner in
Umlaufrichtung liegenden Vorderseite 1 b bzw. an sei
ner Rückseite 1 c befestigt sind und deren Unterkante
der Bodenfläche 4 zumindest teilweise mit geringem
Abstand gegenüberliegt.
Die den verschiedenen Schneidteil-Reihen 7 und 8 zu
gehörigen Schneidteile 6 sind - in Umlaufrichtung
(Pfeil 2) gesehen - gegeneinander versetzt am Räum
arm 1 gehalten, d.h. die bei der Drehbewegung durch
fahrenen Kreisbahnen der Schneidteile weisen jeweils
voneinander abweichende Kreisbahn-Halbmesser auf,
wobei die Kreisbahn-Halbmesser a, c zweier benach
barter Schneidteile der Schneidteil-Reihe 7 kleiner
bzw. größer sind als der Kreisbahn-Halbmesser b des
benachbarten Schneidteils der Schneidteil-Reihe 8.
Sämtliche Schneidteile sind im Mittel (d.h. hin
sichtlich ihrer Längsachse) tangential zu ihrer
Kreisbahn ausgerichtet.
Unter der Wirkung der Schneidteile wird das erfaßte
Schüttgut aufgerissen und aufgelockert, wodurch der
Entstehung bzw. Weiterbildung einer kompaktierten
oder brikettierten Schüttgutschicht unterhalb des
Räumarms entgegengewirkt wird.
Die Schneidteile 6 sind beispielsweise plattenförmig
nach Art eines Zahns ausgebildet und können über ei
nen obenliegenden Befestigungsflansch 6 a mit Befe
stigungsbohrungen 6 b an den Räumarm 1 angeschraubt
werden (Fig. 2). Die dem Schüttgut bei der Umlaufbe
wegung zugewandte Stirnfläche 6 c ist mit einer Hart
metallplatte 9 bestückt; diese bildet also einen Teil
der Stirnfläche 6 c.
Vorzugsweise ist das Schneidteil 6 so ausgebildet,
daß seine Höhenabmessung mit wachsendem Abstand von
der Stirnfläche 6 c abnimmt: Der geringste Abstand
zwischen der Unterkante 6 d und der dieser gegenüber
liegenden Bodenfläche 4 ist also im Bereich der
Stirnfläche 6 c bzw. der Hartmetallplatte 9 vorhanden.
Diese stellt sicher, daß das Schneidteil 6 insbeson
dere in seinem untenliegenden Eckbereich ausreichend
widerstandsfähig bzw. abriebfest ist.
Abweichend von der soeben beschriebenen Ausführungs
form kann das Schneidteil 6 - ggf. unter Verzicht
auf den Befestigungsflansch 6 a - durch Schweißen
an dem Räumarm befestigt sein. Die Stirnfläche 6 c
kann an Stelle der Hartmetallplatte 9 auch eine
durch Auftragschweißen aufgebrachte widerstandsfähige
Panzerschicht aufweisen.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 weist einen Räumarm 1
auf, dessen lediglich eine Reihe bildende (schema
tisch dargestellte) Schneidteile 6 an der Räumarm-
Rückseite 1 c befestigt sind und über diese hinaus
ragen. Jedes Schneidteil liegt - in der Draufsicht
betrachtet - im Mittel in Umlaufrichtung (Pfeil 2),
d.h. es ist bezüglich der zugehörigen Kreisbahn
(beispielsweise mit dem Kreisbahn-Halbmesser a)
tangential angeordnet.
Die Befestigung der vorkragenden plattenförmigen
Schneidteile 6 kann beliebig ausgestaltet sein. Ins
besondere können die Schneidteile eine dem Räumarm 1
angepaßte Anschlußfläche aufweisen, durch welche
gleichzeitig die bereits erwähnte tangentiale Aus
richtung festgelegt ist. Zweckmäßigerweise sind die
Schneidteile lösbar am Räumarm gehalten, so daß sie
ggf. abgebaut oder durch andersartig ausgebildete
Schneidteile ersetzt werden können.
Der Vorteil der Ausführungsform nach Fig. 3 besteht
darin, daß sich das Schüttgut durch den Eingriff der
Schneidteile 6 außerhalb des Räumarms leichter auf
lockern und mit dem übrigen Schüttgut vermischen läßt.
Darüber hinaus führt der Eingriff der Schneidteile in
das darunterliegende Schüttgut zu einer elastischen
Verformung des Räumarms, welche dessen Förderwirkung
verbessert.
Bei einer besonders wirtschaftlichen Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes sind an der Rückseite 1 c
des Räumarms 1 mit zwei Hartmetallplatten 9 ausge
stattete Schneidteile 6 angeordnet; ihre lösbare Be
festigung erfolgt über eine Innensechskantschraube 10
(Fig. 4a).
Die beiden Hartmetallplatten - von denen jeweils nur
eine die Arbeitsstellung einnimmt - bilden einen Teil
der dem Räumarm zugewandten Stirnfläche 6 c.
Zur Lagesicherung des als Wendemesser ausgebildeten
Schneidteils 6 sind an der Rückseite 1 c des Räumarms
- lediglich in Fig. 4b dargestellte - Anschläge 11 a, b
und c befestigt, an denen sich das Schneidteil 6
seitlich bzw. in vertikaler Richtung abstützt. Nach
dem Lockern der Innensechskantschraube 10 kann das
Schneidteil 6 um 180° gedreht werden; dies hat zur
Folge, daß die bisher obenliegende, nicht wirksame
Hartmetallplatte 9 nunmehr die Arbeitsstellung ein
nimmt, in welcher sie der Bodenfläche 4 des Behälters
mit geringem Abstand A gegenüberliegt.
Der Vorteil der Ausführungsform nach Fig. 4a, b be
steht darin, daß die Austrageinheit ohne besonderen
technischen Aufwand nachträglich mit Schneidteilen
ausgestattet werden kann. Darüber hinaus ist es möglich,
die Schneidteile schwenkbar am Räumarm 1 anzubringen
und sie über Feststellelemente wie Klemmschrauben und
Anschläge bezüglich des Räumarms in verschiedenen Stel
lungen festzuhalten. Durch die Ausstattung des Schneid
teils mit zwei räumlich voneinander getrennten
Hartmetallplatten kann die Standzeit des betreffenden
Schneidteils verdoppelt werden.
Selbstverständlich ist es in diesem Zusammenhang auch
möglich, die an einem Schneidteil angebrachten Hartme
tallplatten unterschiedlich anzuordnen und auszubilden,
so daß der Räumarm durch Umsetzen seiner Schneidteile
an unterschiedliche Arbeitsverhältnisse, insbesondere
an Schüttgüter mit unterschiedlichen Eigenschaften,
angepaßt werden kann.
Abweichend von der dargestellten Ausführungsform kann
der Räumarm 1 zusätzlich oder nur an seiner Vorderseite
1 b (vgl. dazu Fig. 1) mit Schneidteilen 6 ausgestattet
sein, die in entsprechender Weise ausgebildet und von
außen an der Vorderseite angebracht sind.
Die Anordnung der Schneidteile 6 am Räumarm 1 kann auch
so gewählt sein, daß ihre Längsmittelachse L nicht mit
der Tangente T der zugehörigen Kreisbahn - beispiels
weise mit dem Halbmesser a - zusammenfällt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist der Winkel ϕ
zwischen der Längsmittelachse L des Schneidteils 6 und
der durch die Tangente T festgelegten Verbindungslinie
mit der Räumarm-Drehachse 1 a größer als 90°, d.h. das
Schneidteil 6 ist bezüglich der Tangente T nach außen
schräg gestellt.
Der mit dieser Anordnung erzielte Vorteil besteht
darin, daß das Schneidteil 6 bei der Drehbewegung
des Räumarms in Umlaufrichtung (Pfeil 2) eine über
seine Breite hinausgehende Reiß- und Schneidwirkung
auch in radialer Richtung aufweist. Durch geeignete
Anstellung der Schneidteile bezüglich der zugehöri
gen Tangente läßt sich also die Verdrängungswirkung
der einzelnen Schneidteile vergrößern.
Die Wirkung der Austrageinheit läßt sich ggf. dadurch
weiter verbessern, daß der außenliegende Endabschnitt
jedes Räumarms 1 mit Umfangsschneidteilen 12 ausge
stattet ist, die über seine Rückseite 1 c hinausragen
und der sich an die Bodenfläche anschließenden (bei
spielsweise lotrechten) Behälterwandung 5 mit gerin
gem Abstand gegenüberliegen (Fig. 6).
Die Umfangsschneidteile 12 können, abgestellt auf
ihren Verwendungszweck, in entsprechender Weise aus
gebildet sein. Insbesondere können sie im Bereich
ihrer der Behälterwandung 5 zugewandten Außenfläche
12 a besonders widerstandsfähige Bestandteile wie
Hartmetallplatten oder Panzerschichten aufweisen
und - der Ausführungsform nach Fig. 4a, b entspre
chend - lösbar mit dem Räumarm 1 in Verbindung stehen.
Der der Erfindung zugrundeliegende Lösungsgedanke
ist nicht auf die Verwendung bei Austrageinheiten
mit einem einzigen Räumarm beschränkt; er führt auch
bei Austrageinheiten mit mehreren zusammenwirkenden
Räumarmen (wie sie insbesondere bei Bunkerentlee
rungswagen vorhanden sind) zu der beschriebenen ver
besserten Wirkung beim Entleeren des betreffenden
Behälters.
Abhängig von den jeweils gegebenen Arbeitsbedingun
gen können die Schneidteile (wie die Fig. 2 und 4a, b
andeuten) unterschiedlich ausgebildet sein. Insbeson
dere können die am Schneidteil bzw. am Umfangs
schneidteil angebrachten Hartmetallplatten durch ggf.
auch lösbare Platten aus anderen widerstandsfähigen
Werkstoffen ersetzt werden.
Claims (12)
1. Austrageinheit an Behältern wie Rundsilos oder Bun
kern, insbesondere für schwerfließende und/oder an
backende Schüttgüter, mit mindestens einem angetrie
benen Räumarm, der in dem Behälter oberhalb einer
mit einer Austragöffnung versehenen Bodenfläche um
läuft und in Umlaufrichtung vorwärts gekrümmt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Räumarm (1) zumindest der Bodenfläche (4) zu
gewandte Schneidteile (6) trägt, die zumindest auf
einem Teil ihrer Längserstreckung mit geringem Ab
stand (A) oberhalb der Bodenfläche liegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidteile (6) lediglich im Bereich des
außenliegenden Endabschnitts des Räumarms (1) ange
ordnet sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Rückseite (1 c) des Räum
arms (1) eine größere Anzahl Schneidteile (6) - vor
zugsweise mehr als 60 % der Gesamtzahl - angeordnet
ist als an der Vorderseite (1 b).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidteile (6) in mehreren
Reihen (7, 8) angeordnet sind, wobei die verschiede
nen Reihen zugehörigen Schneidteile - in Umlaufrich
tung (Pfeil 2) gesehen - gegeneinander versetzt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidteile (6) lediglich
an der Rückseite (1 c) des Räumarms (1) liegen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die an der Rückseite (1 c) des Räum
arms (1) liegenden Schneidteile (6) über die Rück
seite hinausragen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Längsmittelachse (L)
der Schneidteile (6) - in der Draufsicht auf den
sie tragenden Räumarm (1) und in dessen Umlauf
richtung (Pfeil 2) betrachtet - mit der Verbin
dungslinie durch die Räumarm-Drehachse (1 a) einen
von 90° abweichenden Winkel (ϕ) einschließen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der außenliegende Endabschnitt jedes
Räumarms (1) zusätzlich zumindest ein Umfangs
schneidteil (12) trägt, dessen Außenkante (12 a)
der sich an die Bodenfläche (4) anschließenden
Behälterwandung (5) mit geringem Abstand gegen
überliegt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Schneidteile (6) bzw.
Umfangsschneidteile (12) zumindest teilweise aus
Hartmetall bestehen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Schneidteile (6)
bzw. Umfangsschneidteile (12) plattenförmig aus
gebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidteile (6)
bzw. Umfangsschneidteile (12) lösbar an dem Räum
arm (1) befestigt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Schneidteile (6) bzw.
Umfangsschneidteile (12) lageverstellbar an dem
Räumarm (1) gehalten sind.
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ID=6295901
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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