DE3606878C2 - Schaltungsanordnung zur Kompensation der temperaturabhängigen Dämpfungsverluste eines Oszillator-Schwingkreises - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Kompensation der temperaturabhängigen Dämpfungsverluste eines Oszillator-SchwingkreisesInfo
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- Inductance-Capacitance Distribution Constants And Capacitance-Resistance Oscillators (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsan
ordnung zur Kompensation der temperaturabhängigen
Dämpfungsverluste der Schwingungsamplitude eines
durch einen Generator angeregten Oszillator-
Schwingkreises, bei dem der Wert des temperaturab
hängigen Widerstandes des Leitermaterial der
Schwingkreisspule zur Steuerung der Schwingungs
amplitude des durch den Generator erzeugten Signals
benutzt wird.
Oszillatoren, die ein hochfrequentes, elektromagne
tisches Wechselfeld abstrahlen, werden für indukti
ve Näherungsschalter verwendet. Durch Eindringen
einer Steuerfahne in das elektromagnetische Wech
selfeld wird eine Dämpfung der Amplitude des Oszil
lators hervorgerufen, die zum Schalten von elektri
schen Verbrauchern ausgewertet wird. Da mit zuneh
mendem Abstand der Einfluß der Steuerfahne abnimmt,
überwiegen schließlich die Dämpfungsverluste durch
den Kupferwiderstand der Schwingkreisinduktivität
sowie Ferrit- und Wicklungsverluste die durch die
Steuerfahne hervorgerufene Dämpfung. Dadurch, daß
die genannten Verluste temperaturabhängig sind,
wirkt sich bei größeren Schaltabständen der Tempe
ratureinfluß auf die Güte des Schwingkreises letzt
lich stärker aus als der Einfluß der Steuerfahne.
Die durch den Kupferwiderstand der Schwingkreisin
duktivität hervorgerufene Temperaturabhängigkeit
der Güte des Oszillator-Schwingkreises wird zusätz
lich bei solchen Ausführungen, die mit Vergußmasse
vergossen sind, durch die Dämpfungsverluste der
Vergußmasse erhöht.
Diese, als Widerstände darstellbaren Verlustanteile
setzen sich gemäß nachfolgender Aufstellung zum Ge
samtverlust-Widerstand bzw. effektiven Verlust-
Widerstand zusammen:
- 1. Ohmscher Kupferwiderstand der Schwingkreis-Spule
- 2. Wirbelstromverluste im Kupfer der Wicklung
- 3. dielektrische Verluste der Wicklungskapazität
- 4. Restverluste im Ferrit des Schalenkerns
- 5. Hystereseverluste im Ferrit des Schalenkerns
- 6. Wirbelstromverluste im Ferrit des Schalenkerns
- 7. Vergußmasseverluste.
Der Schaltabstand ist eine Funktion der Temperatur,
so daß bei vorgegebener Toleranz von ±10% des
Schaltabstandes ohne Temperaturkompensation eine
Erhöhung des Schaltabstandes nicht erreichbar ist.
Die Fig. 1 zeigt, wie sich der absolute effektive
Verlustwiderstand mit wachsenden Zusatzverlusten zu
den ohmschen Kupferverlusten verändert. In ihrer
Gesamtwirkung führen diese Verluste zu einer Erhö
hung des effektiven Verlustwiderstands und zu einer
exponentiellen Verzerrung der Verlustwiderstandsge
raden.
Durch die DE 32 48 169 A1 ist ein induktiver elek
tronischer Näherungsschalter bekannt, der Kompensa
tionseinrichtungen zur Kompensation der Temperatur
abhängigkeit der Spulengüte der Schwingkreisspule
besitzt.
Bei diesem bekannten Näherungsschalter weisen die
Kompensationseinrichtungen ein spannungsgesteuertes
Dämpfungsglied für den Schwingkreis des Oszillators
auf, welches parallel zum Schwingkreis geschaltet
ist. Ferner ist eine Steuerspannungsstufe zum Er
zeugen einer temperaturabhängigen Steuerspannung
für das Dämpfungsglied vorhanden. Für den Oszilla
tor des Näherungsschalters ist die Güte des
Schwingkreises, die den Schaltabstand bestimmt, vom
Verlustwiderstand (der Schwingkreisspule) und von
der Impedanz des Dämpfungsgliedes abhängig.
Eine derartige Ausbildung und Anordnung der Kompen
sationseinrichtung ist insofern nachteilig, weil
das Dämpfungsglied in Abhängigkeit von der Tempera
tur die Güte des Schwingkreises, und damit die Emp
findlichkeit des Näherungsschalters, verschlech
tert.
Durch die EP 00 70 796 B1 ist ein Verfahren bekannt
geworden, mit dem sich die Kupferverluste der
Schwingkreisspule kompensieren lassen. Hierfür wird
vorgeschlagen, die Temperaturabhängigkeit des spe
zifischen Widerstandes des Leitermaterials der
Schwingkreisspule dazu zu benutzen, die Amplitude
des durch den Generator des Schwingkreises erzeug
ten Signales proportional zum temperaturabhängigen
Widerstand des Leitermaterials der Schwingkreisspu
le zu steuern. Ein nach diesem Verfahren ausgebil
deter Oszillator ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwingkreisspule eine Hochfrequenzlitze als
Wicklungsdraht aufweist und daß sie, um den Lei
tungswiderstand der Schwingkreisspule auch bei
schwingendem Schwingkreis ermitteln zu können, bi
filar ausgeführt ist, indem bei einem Anschluß der
selben ein Litzendraht von den anderen getrennt und
separat zu einer Klemme herausgeführt wird, wobei
eine konstante Wechselstromquelle mit der genannten
Klemme der Schwingkreisspule verbunden ist, so daß
der Schwingkreis angeregt wird und die temperatur
kompensierte Schwingkreisspannung an einem Anschluß
ausgekoppelt wird.
Dieses Verfahren liefert recht brauchbare Werte,
wenn sichergestellt ist, daß der Güteverlauf über
Temperatur überwiegend vom Kupferwicklungswider
stand bestimmt wird und die übrigen Schaltungskom
ponenten keinen oder einen vernachlässigbar kleinen
Temperaturgang haben.
Um die durch das bekannte Verfahren nicht kompen
sierbaren Verlustanteile zu verringern, kann man
beispielsweise spezielle Spulenwickeltechniken, ei
ne besondere Ferritkerngeometrie, besondere Drahti
solationen sowie besondere Vergußmasse- und Verguß
techniken anwenden. Insgesamt führt das jedoch zu
einem erhöhten Fertigungs- und Prüfaufwand.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kompensati
onsschaltung anzugeben, mit der sowohl die Tempera
turabhängigkeit des spezifischen Widerstandes des
Kupferdrahtes der Schwingkreisspule als auch andere
Dämpfungsverluste der vorstehend beschriebenen Art
kompensiert werden können, so daß sich mit geringem
technischen Aufwand die Temperaturdrift bei glei
chem Schaltabstand verringern oder der Schaltab
stand bei gleicher Drift weiter erhöhen läßt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Schaltung
gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 durch die im
Kennzeichnen des Anspruches 1 aufgeführten Maßnah
men gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen beschrieben.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß zur
Temperaturkompensation der ohmschen Widerstandver
luste nicht unbedingt die direkte (wenn auch ge
nauere) Messung des Widerstandes der Spule (über
einen abgezweigten Draht) erforderlich ist.
Eine indirekte Messung kann völlig ausreichen, ja
sogar von Vorteil sein, nämlich dann, wenn der Tem
peraturgang des Schwingkreises bekannt ist, bzw.
empirisch ermittelt werden kann. Daraus folgt letz
ten Endes, daß sich nicht nur die Kupferverluste,
sondern auch die vorstehend aufgeführten Verlustan
teile kompensieren lassen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegen
über den bekannten Verfahren besteht in dessen ein
facher Durchführbarkeit. Es besteht nicht die Not
wendigkeit, aus der Hochfrequenzlitze der Oszilla
torspule einen Draht abzuzweigen für die Messung
des spezifischen Widerstandes der Wicklungsspule.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Kennli
nie des Temperatursensors den Effektivwert des Ver
lustwiderstandes der Oszillatorspule in einem wei
teren Bereich, d. h. von einem linearen bis zu einem
nichtlinearen, beispielsweise exponentiellen Ver
lauf, angepaßt werden kann, wobei die Ermittlung
des Effektivwiderstandes anhand eines kompletten
Serienmusters einmal empirisch erfolgen kann. Diese
Kennlinie dient als Vorlage für die Nachbildung des
Temperatursensors gemäß Anspruch 2.
Der Temperatursensor nach der vorliegenden Anmel
dung ist am Meßort angeordnet und zwischen einem
Eingang und dem Ausgang des Generators bzw. Vertei
lers an den Generator bzw. Verstärker angeschlos
sen. Durch diese Maßnahme wird die Güte des
Schwingkreises, die als Maßstab für die Empfind
lichkeit bzw. für den max. erreichbaren Schaltab
stand eines Näherungsschalters dient, nicht verän
dert. Ist der Verstärker, wie in Anspruch 3 be
schrieben, ein Operationsverstärker, erfolgt eine
proportionale Änderung der Schleifenverstärkung
(zur Temperatur) des den Schwingkreis ansteuernden
Operationsverstärkers.
Silizium-Temperatursensoren sind handelsüblich und
in solchen Ausführungen erhältlich, die unbeschal
tet bereits einen Kennlinienverlauf aufweisen, der
dem Gesamtwiderstandsverlauf (Effektivwiderstand)
der Schwingkreisspule ähnelt. In diesem Fall ist es
ohne weiteres denkbar, durch Parallel- und/oder Se
rienwiderstände den Kennlinienverlauf zu lineari
sieren und dem spezifischen Widerstand des Spulen
materials anzupassen (Anspruch 2).
Gemäß Anspruch 3 wird ein NIC (Negative Impedance
Converter) verwendet, bei dem die Güte des Schwing
kreises direkt erfaßt werden kann.
Wie bereits erwähnt, ist die Funktionsfähigkeit der
Erfindung nur dann ausreichend gewährleistet und
liefert reproduzierbare Ergebnisse, wenn sicherge
stellt ist, daß der Güteverlauf über Temperatur
überwiegend vom Effektivwiderstand der Spule des
Schwingkreises bestimmt wird. Die übrige Schaltung
sollte daher einen geringen Temperaturgang aufwei
sen. Diese Anforderung erfüllt Anspruch 4, wobei an
den verstärkungsbestimmenden Stellen solche Bauele
mente mit geringer Temperaturdrift verwendet wer
den.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die Veränderung des effektiven
Verlustwiderstandes zu den
ohmschen Kupferverlusten,
Fig. 2 die Schaltungsanordnung eines NIC
(Negative Impedance Converter),
Fig. 3 die Schaltungsanordnung des NIC
mit einem Temperatursensor,
Fig. 4 einen als NIC beschalteten
Emitterverstärker.
Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt ein Diagramm, in der der effektive
Verlustwiderstand als Funktion der Temperatur aufgetragen ist. Es
wird deutlich, wie sich der absolute effektive Verlustwiderstand
mit wachsenden Zusatzverlusten (Vergußmasse-, Ferrit- und
Wicklungsverluste) verändert. Diese zusätzlichen Verluste lassen
sich zwar nicht weiter aufteilen in temperaturabhängige, in der
Widerstandsdarstellung linear und nichtlinear temperaturabhängige
Verlustanteile; in ihrer Gesamtwirkung führen sie jedenfalls zu
einer Erhöhung des effektiven Verlustwiderstandes, zu einer geringen
Steigung wie auch einer nichtlinearen Verzerrung der
Verlustwiderstandsgeraden.
Ausgangspunkt für die Temperaturkompensation ist eine Schaltung für
den Oszillator, mit dem die Güte des Schwingkreises direkt erfaßbar
ist. Die Fig. 2 zeigt einen derartigen, als Negative Impedance
Converter bekannten Oszillator. Dieser Oszillator weist einen
Operationsverstärker mit den Widerständen R1, R2, R3 auf. Der
LC-Schwingkreis ist einerseits am nichtinvertierenden Eingang des
Operationsverstärkers und über R3 an seinen Ausgang angeschlossen
und liegt andererseits an Bezugspotential. Die Bauelemente werden
der Schwingbedingung des Oszillators
entsprechend
so dimensioniert, daß bei Annäherung der Steuerfahne die Schwingung
im Schaltpunkt abreißt; zu detektieren ist also lediglich, ob der
Oszillator schwingt oder nicht. Die Ein- und Ausschwingungsvorgänge
sind allerdings nicht zu vernachlässigen.
In Fig. 3 ist anstelle des Konstantwiderstandes ein
temperaturabhängiger Widerstand R1 zwischen dem invertierenden
Eingang und dem Ausgang des Operationsverstärkers geschaltet.
Verwendet man einen Silizium-Temperatursensor, der thermisch gut
leitend mit dem Schalenkern der Schwingkreisspule verbunden,
vorzugsweise in der Bohrung des Schalenkerns angebracht ist, so
ist die thermische Kopplung zur Spulenwicklung völlig ausreichend.
In der Ausführung nach Fig. 4 entsprechen die Widerstände R1, R2
und R3 den Widerständen R1, R2 und R3 der Fig. 3. Der
Widerstand R1 ist zur Einstellung auf den Verlauf des effektiven
Verlustwiderstandes des aus L, C und Rcu gebildeten Schwingkreises
zusammengesetzt aus R1A, R1B und R1C, wobei R1B der Temperatursensor
ist, R1A und R1C Metallschichtfestwiderstände sind. Mit C1 wird
der Schwingkreis hochfrequenzmäßig auf Massepotential gebracht,
R4 und D1 erzeugen eine konstante Gleichspannung zur
Arbeitspunkteinstellung des NIC (Negative Impedance Converter).
R1, R2 und R3 werden der Schwingbedingung entsprechend so
dimensioniert, daß die Schwingung des NIC im Schaltpunkt (vom
unbedämpften Zustand ausgehend) abreißt. Das Aussetzen der
Schwingung entspricht einem spannungslosen Ausgang (UA = 0).
Claims (4)
1. Schaltungsanordnung zur Kompensation der temperaturab
hängigen Dämpfungsverluste der Schwingungsamplitude ei
nes durch einen Generator angeregten Oszillator-
Schwingkreises, bei dem der Wert des temperaturabhängi
gen Widerstandes des Leitermaterials der Schwingkreis
spule zur Steuerung der Schwingungsamplitude des durch
den Generator erzeugten Signals benutzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ein dem Effektivwert des Verlustwi
derstandes der Schwingkreisspule entsprechender Tempera
tursensor nachgebildet ist und in unmittelbarer Nähe der
Schwingkreisspule angeordnet und zwischen einem Eingang
und dem Ausgang eines Verstärkers an dem Verstärker an
geschlossen ist, wobei der Temperatursensor (R1), (R1B)
eine der Temperaturänderung entsprechende proportionale
Änderung der Verstärkung des den Schwingkreis ansteuern
den Verstärkers bewirkt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Temperatursensor einen temperaturab
hängigen Widerstand enthält, dessen Temperatur-Koeffi
zient größer ist als der des Kupferdrahtes der Schwing
kreisspule und daß durch Serien- und/oder Parallelschal
tung von Konstantwiderständen der Effektivwert des Tem
peratursensors empirisch dem effektiven Verlustwider
stand der Oszillatorspule angepaßt ist.
3. Schaltungsanordnung für einen Oszillator nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Oszillator als
NIC (Negative-Impedance-Converter) ausgebildet ist und
einen Operationsverstärker enthält, zwischen dessen in
vertierendem Eingang und dem Ausgang des Temperatur
sensor angeschlossen ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der NIC-Oszillator als zweiteiliger
Emitterverstärker ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863606878 DE3606878C2 (de) | 1986-03-03 | 1986-03-03 | Schaltungsanordnung zur Kompensation der temperaturabhängigen Dämpfungsverluste eines Oszillator-Schwingkreises |
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Publications (2)
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DE3606878A1 DE3606878A1 (de) | 1987-09-10 |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE3606878C2 (de) |
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DE102019128837A1 (de) * | 2019-10-25 | 2021-04-29 | Ifm Electronic Gmbh | Induktiver Näherungssensor mit einer Schaltung zur Bestimmung der Induktivität |
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- 1986-03-03 DE DE19863606878 patent/DE3606878C2/de not_active Expired - Fee Related
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